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Namen zum An-/Abgewöhnen: wie wichtig sind euch Charakternamen?

Begonnen von Lila, 25. März 2010, 15:57:03

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Telas

#135
@Faolan, dafür hast du mir wiederum aufgezeigt, dass Sirius sich nicht nur aus Zufall in einen großen, schwarzen Hund verwandeln konnte. Gut ich wusste, dass Sirius auch ein Stern ist, aber von einem großen Hund am Himmel habe ich noch nie was gehört, ich kenne nur den großen Bären.
Aber umso besser, wieder was gelernt :pompom:

Faol

@ Telas: der große Hund ist ein Sternbild das nur im Winter zu sehen ist. Der Sirius Sterne ist eine der hellsten Sterne am Himmel (vielleicht sogar der hellste), ist im Herbst anfang winter im Osten am Horizont zu sehen. Der funkelt in verschiedenen Farben.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Kraehe

Zitat von: Tastentänzerin am 25. März 2010, 15:57:03
Kvothe aus Der Name des Windes (welche Quote wollte der Autor da erfüllt sehen?!).
Kvothe finde ich an sich nicht schlecht als Namen und die "Quote" hat mich da nie gestört. Viel schlimmer fand ich Kote :D (naja, es soll Katastrophe oder Disaster heißen, aber im Deutschen ist dann Kot... doch zu nahe...)

Aber an sich finde ich Namen schon verdammt wichtig. Weil man eben immer Assoziationen zu irgendeinem Namen hat - und so hat mich in der Weitseher-Chronik auch z.B. der Name Molly am Anfang sehr gestört. Weil ich immer Molly Weasley vor Augen hatte und noch an "mollig" denken musste. Wobei Molly Blaufleck ja nicht unbedingt etwas mit Mrs. Weasley zu tun hatte etc. ...

Wenn ich auf Namenssuche bin, achte ich daher auch darauf, dass die Namen meinen Charas irgendwie gerecht werden oder andersherum. Und (*schäm*) oft zählt erstmal das Schriftbild für mich. Und wenn das gut und entsprechend genug aussieht, dann kommt noch die Bewertung nach dem Klang des Namens hinzu und zur Not wird eben noch geändert... Bei Charanamen schaffe ich zwar eigentlich kaum/gar nicht mit Sonderzeichen, aber ich finde, schon ob ein Name mit "K" oder mit "O" beginnt macht viel aus...  :hmmm: Viele Namen konstruiere ich dann aus Worten oder leite sie von anderen Namen ab/mixe sie. Und manchmal übernehme ich auch reale Namen, sofern sie nicht gerade die modernsten und bekanntesten sind. (es gibt ja viele schöne unbekannte Namen :D)
Neulich ist mir das ganz doof passiert. Da wollte ich den Namen "Maeve" erfinden und sah Wochen später im Schaufenster einer Buchhandlung ein Buch von einer "Maeve". Jetzt bin ich klüger und weiß, dass der Name irisch ist und existiert ;)

Geli

Darf man auch einen Problem mit einem Städtenamen haben?
Ich kann ja mal kurz erzählen, womit ich mich seit Monaten herumschlage. Ich schreibe, wie Einigen hier vielleicht inzwischen bekannt ist, an einem Urban Fantasy-Roman, der im 21.Jh. und im deutschsprachigen Raum spielt. Die Stadt selbst ist - nennen wir es mal nassforsch "Siedlungsgebiet" uralter Mächte, im Sinn griechisch-keltisch-nordischer Göttinnen. Das Mythologie-Mischmasch nur, damit Euch klar ist, die Herkunft und der Kult dieser Damen ist völlig nebulös, da kennt sich in der Stadt niemand mehr aus.
So.
Ich dachte mir also, verknüpfe ich Stadt und Göttinnen im Namen. Nenne ich die Göttinnen die Holden oder Hollen und die Stadt Hollenstein.
Jetzt gibt es aber dummerweise eine reales Hollenstein in Österreich. Ich also mir den Kopf zerbrochen und kam auf "Salige" statt "Hollen". Wollte die Stadt umtaufen in Saligenstein, weil es einen solchen Ortsnamen real nicht gibt ... und vertippte mich beim Schreiben regelmäßig.
Als Saligenstein wurde dauern Seligenstein. ... auch nicht schlecht. Aber irgendetwas störte mich daran.
Inzwischen bin ich bei Feenstein angekommen, damit auch nicht sehr glücklich. Aber es klingt für mich neutral und vor allem, ich vertippe mich nicht ständig.

Kraehe

Ich glaube, dass man solche Probleme durchaus auch mit Städtenamen haben kann... das mit dem Vertippen erinnert mich daran, wie ich einmal eine Prota vom "mir-fällt-nichts-ein-also-taufe-ich-dich-so-und-so" Namen auf einen richtigen Namen umtaufte. (das einzige Mal, dass ich sowas getan habe. Danach nie wieder) und ich hab den neuen Namen ewig einfach nicht reinbekommen und mich ständig vertippt... abgesehen davon hat es sich ganz lange ganz falsch angefühlt...
Geli... das Prolem mit Feenstein kann ich nachvollziehen. Und wie wäre es einfach mit einer Abwandlung, so in Selgenstein oder Salgenstein oder Sahligenstein oder so? Damit wärst du ja noch näher am Ursprung... ;)

Rika

Hm, wo/wie liegt der Ort denn?
Muß es "-stein" sein, oder ginge vielleicht auch Hollenfurt, Hollenberg, Hollental oder sonstwas sein?

Geli

Stein muss sein. Die Stadt liegt auf einem Tafelberg und die Feen/Göttinnen verkörpern sich gern mal als wandelnde Felsen. Da die Felsen aus Jura bestehen, dachte ich auch schon mal an Weißenstein, auch wenn es da mehr als eine Burg gibt, doch ist die Bezeichnung an sich neutral. Wie auch immer, im Augenblick bin ich auf den Dreh gekommen, dass es in der Stadt Feenstein tatsächlich einen "Feenstein" gibt = einen Granitfelsen in der Größe eines Riesentisches, auf der Oberfläche mit den üblichen Näpfchen /Feenschüsseln für die Milch, den Honig, das Blut. Rituale hält die Bevölkerung nicht mehr ab, aber die Nazis haben den tonnenschweren Findling circa 1938 von seinem ursprünglichen Platz in der Altstadt/Burgstadt auf dem Tafelberg in das damals geplante Kraft-durch-Freude-Zentrum im Tal verschleppt/versetzt ... heute ist dort ein Thermalbad und die Stadtverantwortlichen finden die Adalbert-Speer-Architektur rund um den Feenstein gar nicht mehr schön.
Jau - fragt nie eine Autorin nach der Begründung für dieses oder jenes in ihrem Roman. Es findet sich immer eine!

Churke

Zitat von: Geli am 03. September 2010, 08:26:31
Wollte die Stadt umtaufen in Saligenstein, weil es einen solchen Ortsnamen real nicht gibt ... und vertippte mich beim Schreiben regelmäßig.

Also ich finde, "Saligenstein" klingt für mich nach einer Salierburg im Pfälzerwald. Eine solche Burg gibt es meines Wissens nicht, aber es klingt halt so.

Ortsnamen verändern sich über die Zeit durch nachlässige Aussprache, Lautverschiebungen und Volksethymologie. Vielleicht kann man irgendwas aus dem Mittelhochdeutschen ableiten - nur ne Idee...  ::)


Kati

Aber, selbst wenn es Hollenstein bereits gibt: Das ist doch kein Problem, solang in der Geschichte klar wird, dass du nicht das real existierende meinst. Besonders in den USA heißen ständig irgendwelche Städte gleich, das kommt vor.


Nuya

Steinholde..

Kam mir spontan in den Sinn. Einfach umstellen, oder möchtest Du gern, das "Stein" hinten steht?

Romy

Oder Du machst ganz schlicht aus Hollenstein Holdenstein? Steinholde klingt aber auch gut. :)
Hm, oder könnte man statt mit Stein vielleicht ein "Fels" in den Namen einbauen? Würde doch auch passen. Hollenfels klingt doch auch nicht übel.

Ansonsten hat mir Saligenstein auch sehr gut gefallen. Wenn Du den Namen "nur" aufgegeben hast, weil Du Dich ständig vertippt hast, dann versuch es doch noch mal. Vielleicht braucht es nur etwas längere Gewöhnung? :)

Sternenlicht

Dass es den Namen tatsächlich gibt, würde mich persönlich nicht abhalten, zumal wenn es ein Ort ist, den wahrscheinlich nur wenige kennen.

Ansonsten fiele mir noch ein

Muhmenstein
Helstein
Hellenstein
Herkenstein
Godenstein
Friggenstein

oder die entsprechenden Kombinationen mit -fels oder -brocken

Höllenpfau

Interessant, dass so oft geschrieben wurde, dass deutsche namen nicht so toll sind.

Ich experimentiere in letzter Zeit mit deutschen Namen. Ich finde, man kann sie ruhig einbauen. Zwar tauchen bei mir natürlich auch immer wieder verrückte namen auf, doch es gibt auch interessante deutsche Namen.
Detlef, Hans und Olaf würde ich auch nciht nehmen, doch ich habe in meinem derzeitigen Projekt Namen wie Edelgard oder Hilmar.
Falls man irgendwann auch mal einen nachnamen auswählen muss sind deutsche auch interessant.
(Obwohl in Sachen Nachnamen ich gern französiche Namen benutze)

Erdbeere

*Staub vom Thread pust*  :laken: Warum ist der so in der Versenkung verschwunden?

Ich selbst kann kaum beurteilen, ob die Namen meiner Figuren passend sind oder doch etwas leidlich daher kommen. Allerdings sind Namen auch für mich von unheimlicher Wichtigkeit. Ein Buch kann noch so toll sein, aber wenn der Name der Hauptfigur entweder völlig daneben ist oder einfach nur unaussprechbar und bescheuert klingt, dann stört mich das durch die ganze Geschichte hindurch. Es kann auch passieren, dass ich von der Geschichte zwar völlig gefesselt bin, mir aber keinen einzigen Namen merken konnte (ausser vielleicht von dem einen Bösewicht).

Beim Charakterdesign habe ich entweder einen tollen Namen in petto und kreiere die Person drum herum, oder eben umgekehrt. Bei beidem brüte ich lange über der Figur, bis alle Details stimmen und der Name immer noch passt. Meist nimmt das mehr Zeit in Anspruch, als das Grundgerüst der Geschichte zu fertigen.

Von Namensgeneratoren im Internet halte ich nicht wirklich viel. Bei mir kommt da immer nur Mist raus, oder ich lache mich schief.  :rofl:

Jade

Mir sind Namen auch sehr wichtig. Beim Lesen muss der Name glaubhaft sein und zum Setting passen. Wie schon mehrmals erwähnt: Horst in Alagäsia? Ich weiß nicht. Außerdem sollte der Name für mich noch halbwegs lesbar und aussprechbar sein. Natürlich verbindet jeder mit unterschiedlichen Namen etwas anderes, trotzdem glaube ich, dass es auch seeehr vorbelastet Namen gibt (Adolf, Osama, ... ).
Für meine Storys ist es mir wichtig, dass der Name zum Charakter passt und vielleicht auch eine passende Bedeutung aufweist. Wenn ich mich in einen Namen verliebt habe, die Bedeutung aber nicht passt, verwende ich ihn meistens schon. Lustigerweise haben die Namen, die mir gefallen, meistens auch eine schöne Bedeutung. Mit Namensgeneratoren hatte ich bis jetzt auch eher weniger Glück, wohingegen ich Seiten, die eine große Auswahl an Namen und deren Bedeutung bieten, ungemein hilfreich finde.
Danke, Erdbeer, dass du diesen Thread wieder hervorgeholt hast :).