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Traum-Ideen.

Begonnen von Möchtegernautorin, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Kati

Träume zu Geschichten machen? So wie Stephenie Meyer? Das lasse ich lieber. Da kämen ganz schräge Sachen bei raus. Ich glaube nicht, dass jemand lesen möchte, wie vier Mädchen auf einem Schlitten im Sommer einen Fluß überqueren um einen bösen Grafen in ein Fass zu sperren...
Außerdem habe ich noch nie etwas wirklich Gruseliges geträumt (jedenfalls nicht, ohne im Nachhinein festzustellen wie albern das Ganze eigentlich ist) und etwas Anderes könnte ich in meine Geschichten eh nur schlecht einbauen.  ;D

LG,

Kati

Dämmerungshexe

Das Problem mit dem Erinnern habe ich ganz einfach gelöst: neben meinem Bett liegt immer eine Kladde und ein Stift, das Ding enthält schon recht schräge Sachen  :buch:
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Felsenkatze

*ausbuddel*

Ich hatte vielleicht einen coolen Traum. Was eben so passiert, wenn das Hirn den aktuellen Roman (Parallelwelten), den aktuellen Lesestoff ("Diamond Age" von Stephenson) und den zuletzt gesehenen Film ("High Fidelity") zusammenwirft und kräftig mischt. Ich glaube, das muss ich mal irgendwie verarbeiten. Im Gegensatz zu anderen Träumen von mir war es auch ziemlich wenig wirr.

Also, es gab zwei Parallelwelten, einmal die unsrige und dann eine, in der viktorianische Sitten (und auch die entsprechenden Klamotten) vorherrschten, teils auch mit sehr steampunkigen Geräten. Einiges an Technik war jedoch eindeutig auf unserem heutigen Stand, so gab es Musikübertragung, Bildschirme und – glaube ich – Autos. In dieser viktorianischen Welt fand gerade eine Art Musikwettbewerb statt, wo es darum ging, eine selbstentworfenes Stück vorzutragen. Das Ganze fand in einer Halle statt mit einem leicht konkaven Boden (vielleicht war es auch ein nachgiebiger Boden, ich weiß nicht genau), und wurde per Fernsehen auf einen Platz davor übertragen. Meine Protagonistin (ich war es, und doch nicht wirklich, wie das im Traum oft so ist) und ein Freund traten da relativ spontan auf – beide kamen aus unserer Welt und der Freund hatte drei Tage vor dem Auftritt davon erfahren und spontan einen Song entworfen.
Es war wichtig, dass sie mitmachten, ganz genau weiß ich nicht mehr, warum, aber es hing mit einer Geheimloge zusammen, die über die Parallelwelten Bescheid wusste und auch Möglichkeiten zum Wechseln hatte. Was sie in unserer Welt hätten wollen können, weiß ich nicht genau, aber auf jeden Fall stellten sie eine Bedrohung dar. Sie hatten auch irgendwelche ,,magischen" Bücher, aber wie die mit dem Ganzen zusammenhingen, weiß ich nicht mehr. Ich glaube, sie ermöglichten Weltenwechsel, aber sicher bin ich mir nicht. Jedenfalls waren sie unglaublich wichtig.
Jedenfalls: wenn man diesen Musikwettbewerb gewann, kam man irgendwie an den/einen der Anführer dieser Loge heran und konnte spionieren. Ich weiß noch, dass meine Protas gute Chancen hatten, aber leider bin ich in dem Moment aufgewacht, in dem der Musikwettbewerb gewonnen war, also habe ich keine Ahnung, wie es mit der Loge weiterging.

Grey

Oh man, so einen coolen Traum möchte ich auch ... ich hatte einen sehr verstörenden, wo ich auf dem Klo saß und gegenüber von mir an der Wand eine echt riesige Spinne. Der Körper war ungefähr so groß wie meine Handfläche, und sie hatte ganz kurze, dicke Beine und einen roten Pelz. Und einen Rückenpanzer, der aus winzigen aneinandergelegten W6 bestand - die Zahlen, die nach oben gedreht waren, willkürlich. Die Wand war so zwei Meter von mir weg, aber ich konnte das Vieh total deutlich sehen, wie durch ein Vergrößerungsglas. Und dann hat es so einen dünnen Strahl ekliges weißes Klebezeug auf mich gespritzt. Das war echt widerlich. :-X

Felsenkatze

Mach einen Horrorroman draus! Komisch, dieser Panzer aus Würfeln hat es mir jetzt angetan. Das ist so seltsam, dass es schon wieder cool ist.

Normalerweise träume ich auch eher wirres, zusammenhangloses Zeug, das hier war echt die Ausnahme.

Aidan

Die Story klingt interessant, Felsenkatze! Cool. Die Spinne von Grey hat aber neben dem Ekel auch Potentiale für einen Auftritt in einer Story! Puh ...

Ich habe mich heute Nacht im Traum geweigert mit meinen Eltern und mehreren Millionen oder Milliarden Menschen aus Mitteleuropa in die USA zu fliehen, weil Mitteleuropa von irgendwelchen Erdbeben und klimatischen (?) Bedrohungen gefährdet war. Ich habe meinen Eltern auseinander gesetzt, dass es wenig erbaulich ist, in so einem riesigen Strom Menschen zu fliehen und zu versuchen in einem völlig damit überforderten Land wieder Fuß zu fassen. Und wenn ich eh eine besch... Zeit vor mir habe, dann kann ich auch hier bleiben und versuchen, hier wieder etwas aufzubauen. Das ganze untermalt mit schwarz-weiß Bildern, wie man sie aus Dokumentationsfilmen und Spielfilmen zu dem Thema Flucht im Rahmen des zweiten Weltkrieges kennt.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Grummel

#141
Traum-Ideen schreiben ist meiner Ansicht nach eine grundsätzlich hervorragende Angelegenheit. Einfach aufstehen und aufschreiben was man geträumt hat. Ich habe das mal eine ganze Zeit lang gemacht. Es ist nie etwas vernünftiges bei raus gekommen, aber sich überhaupt aktiv damit auseinander zu setzen was man da so Nachts getrieben hat eröffnet manchmal ungeahnte Möglichkeiten.

Und @Felsenkatze: man kann das trainieren, dass man aktiv träumt. Sprich man setzt sich zum Beispiel sehr intensiv mit einer Story als Autor auseinander und träumt dann "gewollt" von eben dieser Story oder irgend etwas was damit zu tun hat. Viele machen das unbewußt, aber wie gesagt, man kann das sogar beeinflussen. Schade nur, dass wir technisch noch nicht so weit sind, dass des Nachts ein kleines Heinzelmännchen für uns mitschreibt.


Übrigens ist in meinem letzten Satz eine wunderbare Fantasygeschichte enthalten. Ihr seit so inspirierend. Die Geschichte von dem erfolglosen Autor, in dessen Heim ein kleiner Kobold des Nachts die Träume des Autors aufschreibt und dieser sich dann damit eine goldene Nase verdient. (Schnell mal als geplant unter Projekte ferner liefen einsortieren.)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Grey

Zitat von: Felsenkatze am 24. Juli 2010, 10:09:18
Mach einen Horrorroman draus! Komisch, dieser Panzer aus Würfeln hat es mir jetzt angetan. Das ist so seltsam, dass es schon wieder cool ist.

Hmm, tatsächlich brauche ich noch jede Menge Schattenkreaturen, sollte ich tatsächlich eine Fortsetzung der Obsidianstadt schreiben. :hmmm: Gute Idee.

Hanna

Das ist ja lustig, dass ihr das ausgerechnet jetzt auskramt. Ich hatte letzte Nacht auch einen seltsamen Traum. Das ist allerdings für mich nicht ungewöhnlich. Ich träume immer sehr lebhaft.

Verwerten würde ich diesen aber auch nicht. Psychoanalytisch betrachtet war er aber sehr interessant. Ich denke immer noch darüber nach.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Lomax

Dann steuere ich mal keinen aktuellen Traum bei, sondern eine aktuelle Traumverwendung und ein aktuelles Beispiel, wie ein Traum mein Schreiben beeinflusste: Nämlich gleich im ersten Kapitel meines letzten Romans.
  Das war schon geplottet, und sollte eigentlich eine recht belanglose Bahnfahrt meiner Protagonistin sein. Ein wenig Exposition, Einführung in den Hintergrund - wie man es in der ersten Hälfte des Kapitels jetzt noch lesen kann. Und dann habe ich geträumt, ich wäre die Protagonistin und säße in dem Zug, und dann habe ich erlebt, was jetzt in der zweiten Hälfte des Kapitels steht.
  Im Traum habe ich die Hitze der Feuersäulen und das Beben des Bodens gespürt, ich habe die Asche gerochen und fühlte mich schier erdrückt von der Masse des Dings da über mir. Als ich wach wurde, dachte ich dann nur, wow, ja - das ist besser als mein ursprünglicher Entwurf ;D

Den Traum habe ich dann tatsächlich so ziemlich 1:1 ins Buch übernommen. Nur ist es immer schwierig, wirklich bombastische Sinneseindrücke in Worte zu fassen. Da habe ich dann sehr darum gerungen, das, was ich erlebt hatte, auch wirklich zu vermitteln. Ich weiß bis heute nicht, ob ich die Wucht dieser Szene irgendwie rüberbringen konnte - das war eigentlich eher ein Traum, mit dem ich als Hollywood-Regisseur mehr hätte anfangen können ;)
  Aber ich glaube mal, es war das erste Mal, dass ich einen Traum zu einem aktuellen Projekt hatte. Dass ich Träume habe, sie notiere und irgendwann mal teilweise verwende, das passiert ja schon öfter. Aber dass ich die passende Szene träume, die ich in meinem aktuellen Text als nächstes schreiben will, das ist schon ungewöhnlich. Könnte aber ruhig mal öfter passieren, finde ich ...

Moa-Bella

Solche Träume sind wirklich toll, davon hatte ich schon einige. Mittlerweile habe ich extra dafür ein kleines Büchlein und einen Stift auf meinem Nachttisch liegen, auch wenn es schon sehr viel Überwindung kostet, das alles sofort aufzuschreiben. Ungünstig ist es nur wenn solche Träume um drei Uhr nachts kommen, aber ich sollte nicht undankbar sein. Daraus kann ich irgendwann ein tolles Buch machen, vielleicht passt das auch zu einem Projekt, über das ich mir schon länger den Kopf zerbrochen habe und dem einfach etwas gefehlt hat   ;D

Drachenfeder

Mit meinen Träumen kann ich echt schreibrisch nichts anfangen. Entweder träume ich totalen Mist, von Dingen bei denen nichts zusammen und einfach eine Freakshow ist oder ich träum von der Arbeit  :wums:
Keine einzige Zeile wert.



Calysta

Mir geht es da, wie Moa-Bella. Eine Idee von mir hat auch mittlerweile schon einen richtigen Plott entwickelt  ;D

Kati

Wenn ich jetzt lese, was ich da letzten Juni geschrieben habe...
Vor ein paar Nächten habe ich mir auch einen wundervollen zweiten Handlungsstrang zusammen geträumt, der auch genauso in die Geschichte übernommen wird.

LG,

Kati

Runaway

Ist ja spannend, daß es hier einen solchen Thread gibt! Ich muß sagen, ich LIEBE Traum-Ideen. Ich hatte das auch schon mehrfach. Eine Schlüsselszene meines ersten Buches habe ich geträumt, als ich beim Schreiben noch längst nicht dort war - ich war in Kapitel 9, glaube ich, und die Szene ist in Kapitel 26. Ich habe dann aber doch vorgegriffen und sie aufgeschrieben, solange sie in meinem Kopf noch frisch war.

Noch krasser war das bei "Himmelsfeuer". Inspiriert durch (vorsicht - Outing!) das Wrath of the Lich King-Addon für World of Warcraft und die dortigen Welten habe ich wie in einem Filmtrailer die Ausgangsideen für die Geschichte geträumt. Ich sah eine Gegend im hohen Norden, viel Schnee und zwei junge Frauen auf der Flucht in einer Höhle.
Dieses Bild hat sich zwar nicht in die Geschichte gerettet, aber es wurde eine Geschichte daraus. Ich wußte nicht mal: Wer sind die beiden überhaupt?
Ich habe dann Schwestern draus gemacht. Und wovor sind sie auf der Flucht?
Ich habe mich an diesen Fragen entlanggehangelt und daraus die Geschichte gezimmert. Meine Heldin hat ihre jüngere Schwester vor dem König gerettet, dann waren die beiden auf der Flucht.
Nervig nur: Nicht alles, was ich im Traum gesehen habe, wußte ich später noch. Das war super schade. Aber wer weiß, was sich trotzdem in die Geschichte gerettet hat!
Ich staune gerade sowieso total oft, woher ich meine Inspirationen beziehe und was alles in meinen Geschichten auftaucht.