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Bestimmte wiederkehrende Muster in euren Geschichten?

Begonnen von Nashi, 06. Oktober 2010, 18:52:01

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SLis

Da ich kürzlich das Thema mit meiner Patin hatte, buddel ich das hier mal wieder aus. Weil es gerade so passt und ich es auch recht wohltuend finde, zu lesen, dass es einigen ebenso ergeht wie mir.  ;)
Wiederkehrende Muster haben auch mich fest im Griff. Gleich, wie sehr ich versuche, mich dagegen zu wehren, sie schleichen sich doch immer wieder ein.  :d'oh:

- Einer der Protagonisten ist entweder Japaner, Schwul oder beides.
Ich habe bisher zwei abgeschlossene Projekte, am Dritten sitze ich derzeit. Im ersten ist der Mentor der Hauptprotagonistin ein schwuler Japaner. Im Zweiten habe ich meiner Attentätertruppe eine Japanerin aufgeschwatzt und bei meinem aktuellen Projekt einen schwulen Thronfolger eingebaut. Ich nehme mir das nie vor, aber es scheint so tief in meinem Unterbewusstsein verankert, dass ich nicht anders kann.  :pfanne:

- Ein Nicken sagt mehr, als tausend Worte.
Und sie nicken ständig.  :gähn: So sehr ich auch versuche, es zu unterdrücken. Mittlerweile schreibe ich es einfach runter und wenn die große Bearbeitungsphase kommt, suche ich nach dem Wort Nicken und ändere es. Früher haben sie auch ständig den Kopf geschüttelt, aber das bin ich irgendwie losgeworden.  :d'oh:

- wie, der stirbt gerade? Wie ist das denn passiert?  :darth:
Vergiftungen. Schussverletzungen. Tagelang gefangen in einem dunklen, kalten Loch. Gefährliche Experimente. Wehtun muss es und noch irgendwie zu retten sein, aber für eine Weile wird gelitten, bis mir die Synonyme ausgehen. Ich will das eigentlich gar nicht, aber irgendwie ... schau ich mal kurz nicht hin und schon hat sich der Plot so verzogen, dass sie mehr Tod als Lebendig sind.  :hmhm?: Am Ende wäre das ok. Dann lass ich sie auch mal dahinscheiden, aber in der Regel passiert es noch im ersten Drittel und das mit einem Protagonisten, der bis zum Ende sehr wichtig ist.  :gähn:

- der Antagonist braucht Brüste.
Meine Gegenspieler sind immer Frauen. Selbst wenn ich beim Plotten noch mit einem Mann geplant habe, transformiert er, kaum das ich die ersten Sätze über ihn geschrieben habe.  :brüll: Und diese Frau, die dann bleibt, ist natürlich schön, hochgradig manipulativ und hat näher betrachtet doch ganz gut nachvollziehbare Gründe, wenn auch ihre daraus resultierenden Taten etwas diabolisch wirken. Das alles könnte man natürlich auch einem Mann zuschreiben, aber bisher ist es mir nicht gelungen.  :wums:

- ein Tier als witziger Sidekick.
Ob grüne Mamba, zwanghaft markierender Ziegenbock, treues Pferd, suizidgefährdeter Schmetterling - Sie kommen alle zu mir. Ich versuche wohl, mit ihnen aufzulockern, Witz reinzubringen, mich selbst etwas zu bespaßen - was weiß ich - sie sind immer irgendwo, und wenn es nur für zwei Kapitel ist, gleich ob sie sterben oder still und heimlich verschwinden. Es geht nicht mehr ohne.   :versteck:

Und wie soll es anders sein? Bei meinem aktuellen Projekt finde ich was? Ja, genau: Alles was ich hier aufgezählt habe.  :pfanne:

Lothen

Zitat von: SLisMeine Gegenspieler sind immer Frauen
Hehe, das kenn ich. ;D Ich hab zwar auch männliche Antagonisten, aber die richtig bösen Typen im Hintergrund sind auch immer Frauen. :D

Wobei, mein neuestes Projekt weicht mal von dem Muster ab. Immerhin. ;)

Ansonsten hab ich leider meistens attraktive Protagonisten (das stört mich selber auch ein wenig, aber in meinem Kopf sehen sie leider so aus :P).

KaPunkt

Wenn's dich stört - bloß weil sie in deinem Kopf so aussehen, musst du das ja nicht explizit erwähnen.  ;)

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Sipres

Wiederkehrende Muster bei mir: Kleine Mädchen, die Farbe anthrazitgrau.

Auffällig bei den Mädchen ist, dass die meisten hochbegabt sind und/oder (selbst)mörderische Tendenzen aufweisen.

Miezekatzemaus

Oh, da habe ich auch ein paar. Interessanter Thread! Meine  Muster sind vorrangig diese hier:

- ständig schauen sich alle an
Sie blicken, sie gucken, schauen, zwinkern ... Jedenfalls sind andauernd die Augen im Spiel. Das ist mir neulich aufgefallen und seitdem achte ich darauf, dass sie auch noch mal was anderes machen.

- es wird dauernd gegessen
Ich weiß selber nicht wirklich, wieso, aber meine Protagonisten scheinen stets Hunger zu haben - jedenfalls wird gegessen, getrunken und es gibt nur ein paar Geschichten, in denen das nicht so ist. Auch bei Protagonisten auf Wanderschaft muss ständig Essen besorgt werden - irgendwie habe ich das mal als Lückenfüller genutzt, weil es nichts Spannendes zu tun gab und von diesem Moment an sind meine Protas wohl im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack gekommen. ;D

- es gibt unverständliche innere Monologe
Seitenweise. Worüber ist praktisch egal, über irgendwas können meine Protagonisten immer nachdenken. Leider schießen mir diese Monologe, die ich zumeist im Halbschlaf fabriziere, gerne Löcher in den Plot. Unschön. Das Problem ist, dass ich dann unbedingt noch schreiben will, dass mir die inneren Monologe wunderbar leicht von der Hand gehen und dass sie dann eben immer mit Plotlöchern kommen.

FeeamPC

#140
Kenne ich. Bei mir wird ständig und immer und von jedem Tee getrunken.
Hat vermutlich den naheliegenden Grund, dass ich das selbst tue.

Norrive

Ohje. Was ein Thema  :rofl:

-Ich habe IMMER einen langhaarigen, gutaussehenden, etwas zwielichtigen, aber heißen Draufgänger vom Typ Rockstar als Prota oder zumindest als Nebencharakter.... Ich kann mir nicht helfen, es passiert einfach ;D
-meine Figuren haben oft außergewöhnliche Augenfarben. Von nachtschwarz über türkis bis flüssiges Gold und eisiges Hellgrau ist alles dabei.
-Anscheinend habe ich zu viel One Piece und Dragon Ball geschaut, wenn man die Essgewohnheiten aller meiner weiblichen Protas anschaut....sie verschlingen Berge und haben dabei Son Gokus Metabolismus
-Es kommt IMMER eine japanische Waffe oder Kampfsportart vor. Neuster Streich: Ein Tessen, der japanische Kriegsfächer.

Zitat von: FeeamPC am 23. Mai 2015, 17:09:14
Kenne ich. Bei mir wird ständig und immer und von jedem Tee getrunken.
Bei meinen ist es Kaffee oder Coke.

Simara

- Geschnaube und Gestöhne. Irgendwie sind meine Beschreibungen dauernd voll von abfälligen Geräuschen und Gesichtsausdrücken. "Trocken auflachen" und "genervt stöhnen" sind die leidigen Top-Reiter.

- Endlose Heldenreisen. Entweder bin ich einfach so schlecht darinnen, sie zu schreiben, und sie fallen mir deswegen immer negativ auf, oder ich übertreibe es schlichtweg mit dem Rumgeirre.

- Und mein alter Freund: Der böse Minister. Auch wenn ich mich, seit ich das Problem erkannt habe, vorsichtig von ihm zu lösen versuche, klebt er irgendwie ständig an meinen Manuskripten.

Zitat von: SLis am 23. Mai 2015, 12:32:39
- wie, der stirbt gerade? Wie ist das denn passiert?  :darth:
Vergiftungen. Schussverletzungen. Tagelang gefangen in einem dunklen, kalten Loch. Gefährliche Experimente. Wehtun muss es und noch irgendwie zu retten sein, aber für eine Weile wird gelitten, bis mir die Synonyme ausgehen. Ich will das eigentlich gar nicht, aber irgendwie ... schau ich mal kurz nicht hin und schon hat sich der Plot so verzogen, dass sie mehr Tod als Lebendig sind.  :hmhm?: Am Ende wäre das ok. Dann lass ich sie auch mal dahinscheiden, aber in der Regel passiert es noch im ersten Drittel und das mit einem Protagonisten, der bis zum Ende sehr wichtig ist.  :gähn:

Oh, das kenne ich auch. Bei mir liegts aber zu 90% an meinen sadistischen Neigungen, die manchmal durchkommen.  :engel:

SLis

Zitat von: Miezekatzemaus am 23. Mai 2015, 16:32:17
- ständig schauen sich alle an
Sie blicken, sie gucken, schauen, zwinkern ... Jedenfalls sind andauernd die Augen im Spiel. Das ist mir neulich aufgefallen und seitdem achte ich darauf, dass sie auch noch mal was anderes machen.

Jetzt, da du es erwähnst ... die Augen meiner Protagonisten drücken sich auch verdächtig oft in den Vordergrund.  :d'oh:

Ess- und Trinkgewohnheiten scheinen bei so manchem ein wiederkehrendes Muster zu sein. Da fällt mir auf ... meine Protagonisten essen fast nie. Vielleicht sind sie ja deshalb so anfällig und gehen so schnell kaputt. ;)
Obwohl es wohl mehr aus dem Grund geschieht, den auch Simara genannt hat.

Zitat von: Simara am 24. Mai 2015, 19:20:43
Oh, das kenne ich auch. Bei mir liegts aber zu 90% an meinen sadistischen Neigungen, die manchmal durchkommen.  :engel:

Ich sehe schon - meine Liebe tut weh.  :darth:

Aljana

@SLis Essen, was ist Essen? dürften sich auch meine Protagonisten desöfteren fragen. Das ist bei mir so überhaupt nicht von Belang.

ansonsten versuche ich, mir die wiederkehrenden Muster, die auch ich nicht vermeiden kann, zum freund zu machen. Zum Beispiel gibt es in meiner Welt magische Herzen, das bedeutet Wesen werden als Menschen Feen etc in ein sterbliches Volk geboren haben aber ein zweites, unsterbliches Herz. solche Wesen sind sehr mächtig ihre Identität ist oft ein Geheimnis und soll den Leser überraschen, bzw bis zu gewissen Punkten verborgen bleiben. Um dennoch damit zu spielen haben sie ticks und Gewohnheiten, die wiederkehren und eben in gewissem Maß auf die andere Seele hindeuten könnten.

ansonsten kenne auch ich das Problem mit den Augen. Ganz viel wird sichumgblick und lange angestarrt und verzweifelt nachgeschaut und was weiß ich nicht alles, da muss ich beim Korrekturlesen manchmal ganze Kapitel neuschreiben, weil es so nicht geht.

Und, meine wohl übelste Marotte, ich habe viele Zeitsprünge und Rückblenden, was ohnehin schon schwer ist, wenn man der Handlung folgen will, doch dann fange ich Szenen auch noch oft an mit: 'Es passiert blablabla und so und so aber zuvor war eigentlich noch y x z geschehen. Also Rückblenden in Rückblenden oder Vorgriffe oder so, das sit in meinem Kopf zwar lustig, aber für Leser ohne Hintergrudwissen brutal und da muss ich sehr oft ausmustern und ziemlich viel umstrukturieren, wenn ich es doch mal wieder getan hab.

Sternsaphir

Ich hab auch so einige wiederkehrende Muster:

- Meine Protas oder deren Begleiter sind immer jung. Entweder noch Kinder ab zehn Jahre oder Jugendliche. Sie erkunden dann für den Leser die Welt und versuchen auf ihre Art Porbleme zu lösen (was meist schief geht).

- Blicke. Es wird geguckt, geblinzelt, die Augen zusammengekniffen, gestarrt und geglotzt.

- Reisen. Es muss immer gereist werden. Ich kenne keinen Prota, der nicht mit Heimweh irgendwo in der Landschaft sitzt.

- Männer wollen immer nur das Eine. In meinen letzten drei Projekten sind die Kerle immer aufdringlich geworden (meist die Antas), was meinen Protas überhaupt nicht gefiel.

- Essen. Essen ist wichtig und auch ein Stück Kulturgut. Daher beschreibe ich gern die unterschiedlichen Essenszubereitungen, damit der Leser auch kulinarisch einen Eindruck gewinnt.

Tigermöhre

Bei mir schleichen sich irgendwie ständig Geschwister ein. Ich habe fast jedesmal eine Bruder-Schwester-Kombination.
Außerdem nicken meine Figuren auch andauernd. Das geht mir selber total auf die Nerven und die muss ich dann beim Überarbeiten alle rausstreichen.

Erdbeere

Ich hätte schwören können, ich habe auf diesen Thread schon mal geantwortet, aber anscheinend war es ein anderer mit ähnlichem Thema. :hmmm:


Bei mir schleichen sich auch immer wieder dieselben Muster ein. Ich habe immer ein Helden-Trio. Einzige Ausnahme bisher ist mein aktuelles Projekt, da hab ich ein Quintett (die Antas mit eingeschlossen). Kann sein, dass ich aktiv aus dem Trio Modus ausbrechen wollte. Oder vielleicht doch nicht. Helden = Trio. Antas = Duo. Hm.

Zudem raucht einer meiner männlichen Protas immer, wirklich immer. Der andere männliche Prota ist oft der für lustige Momente sorgende Sidekick, oder derjenige, der die sarkastischen Bemerkungen von sich gibt. Die Frauenfiguren sind oft ziemlich tough, liebreizend und treten den Männern ab und zu (mehr oder weniger dezent) auf die Füsse.

Zudem explodiert bei mir immer mindestens ein Gebäude, bricht ein Feuer aus oder wird sonst was Grosses zerstört. Ich liebe Actionfilme, da darf es auch in meinen Büchern ruhig etwas knallen.

Essen, ja, gegessen wird auch immer wieder. Und zwar ausgiebig und in allen Variationen. Kann sein, dass auch ich früher zu viel Dragonball und One Piece geschaut habe. ::)

Oh, und ganz wichtig: Die dramatischste Szene muss immer während eines Sturms, Gewitters oder starken Regens stattfinden. *stellt die Windmaschine in die Ecke*

Amanita

Ich hoffe, ich darf das hier nochmal ausgraben. Da gibt's bei mir nämlich einiges.

Die dunkle Magierin. Eine Frau, die sehr selbstsicher, respektiert und fähig ist und dabei eine starke dunkle Seite hat. Sie kann eine der ,,Guten" oder der ,,Bösen" sein, in manchen Geschichten habe ich sogar auf beiden Seiten so jemanden. Wenn sie zu den ,,Bösen" gehört greift sie auch zu Folter. Ein konkretes Aussehen habe ich dabei aber nicht vor Augen, die tauschen mit ganz unterschiedlichen Haar-und Hautfarben auf.

Gift und/oder Gedankenkontrolle/lesen. Eines von beidem oder eine Mischung (Drogen, Giftmotive bei der Gedankenkontrolle etc.) kommt bei mir fast immer vor. Und das Gift wird meistens eher eingeatmet oder über die Haut aufgenommen als auf die gängige Art gegessen oder getrunken.

Heilmagie: Die funktioniert aber nicht einfach so mühelos, sondern ist sehr aufwändig und hat oft einen ausführlichen theoretischen Unterbau. (Manchmal verbring ich meine Zeit echt mit wichtigen Dingen.)

Verlust eines geliebten Menschen in der Kindheit.

Der männliche Mentor, der auf seinem Gebiet außerordentlich fähig und erfahren ist, aber in der Vergangenheit moralisch fragwürdige Dinge getan hat und der jungen Protagonistin Angst einjagt und/oder dem sie mit Misstrauen begegnet, obwohl er sie ehrlich unterstützt.
Zwischen den beiden kommt es aber definitiv nicht zu romantischem Interesse. Falls er ein solches entwickelt, dann für eine ebenfalls erfahrene und fähige Frau, die ihm auf Augenhöhe begegnet.
Dieses Modell taucht in irgendeiner Form in jeder Geschichte von mir mit junger/em Protagonist/In auf. Bei Fantasy ist es der Magier, bei der Pferdegeschichte der Reitlehrer, bei der Unigeschichte der eine Professor...
Ich finde es jedenfalls auch schade, dass sonst niemand so was zu schreiben scheint. Wenn doch, wird es meist romantisch und das stößt mich bei der Konstellation eher ab.

Lucien

Bei mir haben sich inzwischen auch neue Muster eingeschlichen, die ich gerne wiederhole.

Die Auffälligste Wiederholung bei mir ist die Konstellation: Werwolf, Magier, Elf. In meinem letzten NaNo hatte ich ein solches Trio, in mein nächsten Projekt hätte ich beinahe ein identisches Trio eingebaut. Da ist mir diese Wiederholung bewusst geworden. In meinem Herzensprojekt stehen ebenfalls Werwolf, Magier und Elf im Vordergrund.
Außerdem habe ich eine Vorliebe für "ehrliche" Bösewichte in welcher Form auch immer. Was sie versprechen, halten sie auch, ob nun in positivem oder negativem Sinn. Das führt wiederum dazu, dass sich die "Opfer" irgendwann kooperativ zeigen, auch ohne weiterer Folter.
Und was die Folter betrifft, habe ich auch Lieblingsmotive: psychische Folter oder Handschellen, die durch Magie unerträgliche Temperaturen annehmen.