• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Das war meine Idee! Ich war zuerst da!

Begonnen von Sialan, 16. August 2009, 20:50:10

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Phea

Hat hier jemand Eragon gesagt? Mir wurde nämlich von meinem heutigen Ex unterstellt, dass ich von Eragon geklaut habe. "Die Kampfszene hast du doch eins zu eins von Eragon!" Genau, weil der Autor auch genau die Kampfszene erfunden hat, in der ein Tier vom Himmel stößt und den Gegner von hinten attackiert  ::)
Außerdem stirbt mein Phönix in der Szene. Saphira überlebt aber. Gut, mein Phönix kommt wieder, weil Phönixe nicht sterben können - aber hey, er stirbt trotzdem, also ist es anders!  :rofl:
Und die Natur hat auch von Eragon geklaut, ja? Wenn man Raubvögel beobachtet, machen die das doch genau so.

Sipres

@Phea: Dann kannst du mal sehen, wie dreist die Natur ist. Klaut schon von armen, unbescholtenen Schreiberlingen, anstatt sich selbst was auszudenken. Unerhört, was sich die Evolution so herausnimmt.

Imperius

Obwohl schon so viel Sinnreiches geschrieben wurde, gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

ZitatJeder Mensch hat ein Skelett und trotzdem sieht nicht jeder Mensch gleich aus.

@Hanna:  Ein sehr schöner, zutreffender und und einprägsamer Spruch.

Bei mir kommt beim Thema " Klauen " der Jurist durch. :) Diebstahl setzt ja immer Vorsatz voraus. Ich glaube, jeder verarbeitet zum Teil unbewusst Ideen, Begriffe etc. die er schon mal irgendwo aufgeschnappt hat. Wenn ich pro Woche so zwei Hörbücher inhaliere, bleibt da sicher unbewusst einiges hängen, was dann beim Schreiben unbewusst wieder zu Tage gefördert wird.

Das echte Klauen gibts natürlich auch, aber ich denke, es gibt viel zu viele Leser und Autoren die das merken!?. Und Klauen muss ja auch gekonnt sein. Wenn ein Unbegabter versucht, Herr der Ringe nachzuschreiben, wird das sicher kein Lesevergnügen werden.  ;)


Thaliope

Wenn ich an meine erste richtige Kurzgeschichte denke, die ich so mit elf oder zwölf geschrieben habe ... *hust* Natürlich hatte ich mir die selbst ausgedacht. Die Inspiration kam von einer Geschichte von Michael Ende. Aber die Geschichte war natürlich meine. Warum hätte ich denn abschreiben oder klauen sollen? Ich will doch meine eigenen Geschichten erzählen ...
Erst Jahre später, als ich die Geschichten nochmal gelesen habe, ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, dass sie sich doch ziemlich sehr doll ähnelten ... :versteck: Aber das war mir damals nicht bewusst. Ich hoffe sehr, dass mir das nicht in einigen Jahren mit dem aktuellen Buch so geht :)

Man wird von so vielen Stellen inspiriert, Gedanken und Ideen spuken durch die Welt, sind in vieler Leute Köpfe und Kinder ihrer Zeit. Kreativität besteht darin, Bekanntes zu Neuem zusammenzufügen, sagt man. Ganz Neues, ohne Anknüpfungspunkte zu Bekanntem, würde wahrscheinlich auch gar nicht angenommen werden, weil es zu fremd ist :)

So vieles, was ich lese, bringt meine Gedankenmaschine in Gang, lässt mich Ideen weiterspinnen, Szenen anders fortführen ... Je mehr man liest, desto schwieriger ist es zurückzuverfolgen, wo welche Idee herstammt, aber umso mehr Varianten lernt man auch kennen, umso individueller kann man die Ideen variieren und individuell ausgestalten.

@Churke: hihi. Erwischt ;D

Moni

Zitat von: Macpheana am 28. Januar 2015, 10:40:42
Hat hier jemand Eragon gesagt? Mir wurde nämlich von meinem heutigen Ex unterstellt, dass ich von Eragon geklaut habe. "Die Kampfszene hast du doch eins zu eins von Eragon!" Genau, weil der Autor auch genau die Kampfszene erfunden hat, in der ein Tier vom Himmel stößt und den Gegner von hinten attackiert  ::)

Da Eragon eine 1 : 1 Kopie von Star Wars ist, macht das eigentlich nix.  :darth:
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Janika

Eragon? Hallo, da kann ich auch ein Lied von singen! Ich meine, ich gestehe, dass Eragon tatsächlich mit auf meiner Leseliste stand, direkt bevor ich mit dem Schreiben begonnen hatte. Aber ich habe allgemein fast ausschließlich Drachenbücher gelesen zu der Zeit. Und dass ich es wagen kann, einen BLAUEN Drachen und einen MENSCHENJUNGEN zusammenzubringen ... das muss ich mir heute noch anhören. Aber über das Buch "Saphir", das auch von Drachen handelt, denkt niemand nach?
Das heftigste war mal jemand, der mir gesagt hat, ich würde über die Mottofarben der Fortsetzungen ja lügen. In Wahrheit würde ich statt Orange und Purpur doch Rot und Grün nehmen und Schwarz-Gold noch einmal zwischenschieben. Und meine neue Figur in Band 2, die ich über meine Facebook-Seite angedeutet hatte, sei Arya und würde helfen, die Welt zu retten.

Ich wusste in dem Moment nicht, ob ich den Kopf auf die Tischkante hauen oder Tränen lachen sollte. ;D


Wenn andere Geschichten o.Ä. mich inspirieren, erlebe ich das meist eher so, dass ich etwas ganz Anderes im Kopf habe, als ich sehe. Also mal als blödes Beispiel diese Wasserpferde in Percy Jackson 2, durch die ich dann plötzlich eine Idee für die schwarzmagischen Mini-Kobolde in Drachenkralle habe. Die Zusammenhänge gehen wirklich gegen Null.
Parallelen erlebe ich dafür oft bei richtigen Herzenssachen, ob das nun einzelne Namen, Szenen, Charakterzüge oder gleich ganze Storys sind. Deshalb fühle ich mich manchmal echt gehetzt, eine Geschichte ganz schnell beenden und irgendwo rumzeigen zu müssen, um zu beweisen, dass sie icht abgekupfert ist. :-X
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Entropy

Zitat von: Janika am 28. Januar 2015, 13:40:24
Und meine neue Figur in Band 2, die ich über meine Facebook-Seite angedeutet hatte, sei Arya und würde helfen, die Welt zu retten.

Arya will die Welt retten! :rofl:

Ich würde auf diese Anschuldigungen allesamt nicht hören. Wenn jemand eine solche Bemerkung macht, dann fordere ihn einfach auf, diese anhand von Beispielen zu begründen. Das gilt übrigens für alle Plagiatsvorwürfe oder die Bemerkung, man hätte etwas abgekupfert. Wenn die Person dann nichts mehr sagen kann oder um den heißen Brei herum redet, weiß man, dass es sich nicht um eine fundierte Aussage handelt. Vielleicht wollte man dich einfach verunsichern oder war neidisch.

Natürlich sollte man sich seine Kritik zu Herzen nehmen und dazu gehören leider auch Inspirationen, die ein bisschen zu weit gehen. Aber man darf es nicht übertreiben oder gar das ganze Werk verwerfen, wenn jemand Ähnlichkeiten festgestellt hat.

Debbie

Heute hat es mich mal wieder erwischt ...

Da schalte ich nichts ahnend das Frühstücksfernsehen ein, während ich das Vesper meines Sohnes mache, denke mir nichts Böses, als sie über den zweiten Teil von Divergent berichten, und da ist er: der Schockmoment. Irgendjemand fährt mit der Hand über den tätowierten Rücken eines Mannes!  :o

Nicht gut, gar nicht gut. Da Buch und Film irgendwie komplett an mir vorbeigegangen sind (nach dem ersten Teil von Hunger Games habe ich entschieden, dass Dystopien nichts für mich sind), hab ich dann gerade eben erst einmal gegoogelt. Was sind das für Tattoos und was bedeuten sie? Nur Verzierung? Modisches Statement? Nein, natürlich nicht. Klar bedeuten sie was  :happs:  :wums:

Aber ein wenig Erleichterung war da auch, als ich weitergelesen habe. Die Tattoos sind nicht nur auf den Rücken beschränkt und Motiv und Bedeutung sind frei gewählt!  :vibes:  Dennoch hatte ich schon mal bessere Laune ...

Waldkatze

Irgendwie stehe ich auf der Leitung  :hmmm:
Dich stört, dass der Rücken tätowiert ist oder dass die Tattoos eine Bedeutung haben? Oder vielleicht doch etwas anderes?

*großen Schokokeks dalass*
(Hilft immer gegen schlechte Laune!  ::) Wurde jahrelang von mir persönlich ausgetestet.)

Debbie

Zitat von: Waldkatze am 18. März 2015, 13:03:53
Irgendwie stehe ich auf der Leitung  :hmmm:
Dich stört, dass der Rücken tätowiert ist oder dass die Tattoos eine Bedeutung haben?

Beides.  :-\  Aber Danke für den Keks!  :knuddel:

FeeamPC

Mal im Ernst: jeder, der einen Krimi mit Eifersuchtsmord schreibt, klaut aus der Bibel, denn da erschlägt Kain den Abel aus eben dem Motiv. Heißt das, dass keiner mehr einen Eifersuchtsmord beschreiben darf, weil das ja ein Plagiat wäre? Natürlich nicht. Entscheidend ist nicht die Grundidee, sondern die Ausführung.
Wenn ich 10 Autoren den gleichen Grundplot gebe, entstehen 10 sehr verschiedene Bücher, keine Plagiate.

Thaliope

Und trotzdem ist da dieses fiese Ziehen im Bauch, wenn man etwas von seinen Ideen wo widergespiegelt sieht ...

Auch wenn ich hier in Ostberlin schon lange keine untätowierten Rücken mehr gesehen hab  :snicker:

Debbie

Entscheidend ist für mich vor allem der Bekanntheitsgrad der anderen Geschichte - und der ist in dem Fall nun mal ziemlich hoch. Dass meine Idee bereits zwölf Jahre alt ist und wahrscheinlich zuerst da war, interessiert im Zweifelsfall niemanden mehr. Aber ich hätte mich ja auch mehr beeilen können, statt ein Kind in die Welt zu setzen und chronisch krank zu werden ...  :pfanne:

Sascha

Naja, aber ich würde das jetzt auch nicht überbewerten. Ich denke bei tätowierten Rücken, die irgendwas bedeuten, zuerst mal an die Maori. Oder an die Körperbemalungen der Rapa Nui, die auch Bedeutung haben. Oder an Narbenmuster irgendwelcher afrikanischer Stämme. Nicht an irgendein Buch. Natürlich ohne zu wissen, wie die Bedeutung in Deiner Geschichte oder in "Divergent" ist. Wenn die recht ausgefallen und dann noch sehr ähnlich ist ...

Debbie

Nein, zum Glück ist die Bedeutung nicht so ähnlich. Ich hatte die Idee ursprünglich auch von den Yakuza (was ja auch auf alte Rituale zurückgeht) und diesen Tätowierungen von Häftlingen. Aber bei mir läuft das mit den Tattoos doch nochmal anders, mit anderer Bedeutung - zum Glück.