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Namensfindung

Begonnen von Arielen, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Arielen

Habt ihr euch schon einmal bewußt damit beschäftigt, für eure Geschichte stimmige Namen für Orte, Dinge und Persönlichkeiten zu finden, die miteinander harmonieren?

Ich habe mir angewöhnt allein schon dadurch eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen und eine vertraute Stimmigkeit zu erreichen, ohne viel erklären zu müssen. Das kommt auch daher, weil ich mir die Namensvarianten versciedener Kulturkreise angesehen habe und daraus neue Namen abgeleitet habe, so habe ich aus Arianrhod z. B. Aranrod oder Arienreth gemacht und auch schon verwendet.

Alles liegt im Auge des Betrachters

Ary

Hi!
Wenn ich mir für meine Welt Kultunren oder Länder ausdenke, orientiere ich mich am liebsten an real existierenden oder existiert habenden Ländern, Epochen usw. Mein geliebtes Traverra zum Beispiel sit dem Italien des ausgehenden Mittelatres im Übergang zur Renaissance angelehnt, daher klingen die Namen auch italienisch oder spanisch angehaucht (Ausnahmen gibt's...): Venaro, Eliaro, Leandro, Aliendra, Eleana...
Das größte Problem ist die Fürstenfamilie Traverra selbst...da ist irgendwann mal jemand uf die bescheuerte Idee gekommen, daß die Namen aller männlichen Nachkommen mit einem V zu beginnen haben...langsam gehen mir die Namen mit V aus!
:-)

Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Arielen

Schon mal überlegt, auch Namen doppelt zu verwenden und mit einem Zusatz zu versehen, was ja auch gang und gebe ist?

Aber du merkst sicher auch, wie stimmungsvoll es ist, durch die Namen eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen, oder?
Alles liegt im Auge des Betrachters

Maja

Ich war früher sowas von originell, wenn es darum ging. Namen für Personen und Orte zu finden: Mit dem Finger auf der Landkarte oder im Internationalen Vorwahlverzeichnis habe ich tolle Ortsnamen rausgeschrieben und, meist sogar eins zu ein, in meine Geschichten eingebaut.
Teilweise mußte ich sie später umnennen, weil z.B. die Insel Santorin oder die estnische Hauptstadt Talinn doch zu bekannt waren, aber grundsätzlich findet sich in meinen frühen Geschichten sehr viel Großbritannien. Dornoch, Golspie und Brora, drei Käffer entlang einer schottischen Bahnstrecke, wurden drei Rüpel in einem Gasthaus, etc.
Wenn dann der Grundstock an Namen vorlag, war es nicht weiter schwer, sich weitere im gleichen Tenor auszudenken. Auch meine drei Brocken Walisisch mußten dran glauben. Wollte ja auch, wie so viele, keltisch inspirierte Fantasy erschaffen, und was klingt keltischer als die Kelten? Die Hauptstadt Thorias heißt bis heute Huffenya - das ist, möglicherweise anders geschrieben, Walisisch für "Eiskrem".

Inzwischen habe ich die Kelten hinter mir gelassen und die Atlanten auch, hatte auch lange keinen inspirativen Urlaub mehr und bin gezwungen, mir alles selbst auszudenken. Dabei lege ich immer noch großen Wert auf "Corporate Design" - Orts- und Personennamen, die zum ethnischen Hintergrund passen. Mit dem Ergebnis, daß das Land in "Klagende Flamme" nach über hundert Seiten immer noch keinen Namen hat.

Aber den wohl originellsten Ansatz verfolgten Monica, unsere Freundin Sabine und ich 1995 bei der Öbba: Indem wir nämlich ALLE Namen (Orte und Personen) aus dem Buch- und Bibliothekswesen entlehnten. Auch wenn es heute vielleicht etwas plump anmutet, eine Heldin Cedé Romm zu nennen ...
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Arielen

Na ja, das ist doch auch originell, wenn es sich richtig anfühlt.  Ich lasse mich eher bei den Namen inzwischen von der Spachmelodie einer Kultur inspirieren und wandle vertraute Namen ab, auch aus dem Atlas. Aber der gibt einem auf jeden Fall ein wenig Gefühl für die Wahl des Namens.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Rei

Ich wandle auch vertraute Namen ab: Jessica wurde bei mir schon zu Chessyka verwurstet. Oder ich "leihe" mir indische Namen aus, die in unseren Ohren allesamt ein wenig fantasymäßig klingen (O-Ton einer Freundin, die eine Geschichte gelesen hatte: Anjali, wie kommt man nur auf so einen Namen?!?--> geklaut aus "In guten wie in schweren Tagen", Bollywood läßt grüßen *schmacht*). Ortsnamen versuche ich nach allen Regeln der Kunst zu vermeiden, da bringe ich überhaupt nichts zustande. Klingt alles nach Kriegern, Amazonen, Komikern...*seufz*

Lastalda

Soll ich ehrlich sein? Ich verwende einen Namensgenerator.
Ja, pfui Spinne! Ich bin halt unkreativ, wenn es um Namen geht. Meine Hauptcharaktere kriege ich ja noch hin, aber bei nebencharas sieht es dann schon ziemlich übel aus... Dann nehme ich meinen Namengenerator, bei dem alle 20-40 Namen einer rauskommt, der nach was klingt, den veränder ich dann eventuell noch ein bisschen, und schon hab ich einen Namen.
Genaugenommen generiere ich schon vor, ich hab eine ganze Datei mit noch "unverbrauchten" Namen...

Schrecklich, oder? :(

Arielen

Namensgeneratoren können auch nicht schlecht sein, manchmal sind die Ergebnisse lustig. Was ich auch schon mal abgegrast habe sind die Namenslisten für Babys im Internet, zwar ist nur die Hälfte der Sachen brauchbar, aber es tauchen auch Namen auf, die ich nie zuvor gehört habe, selbst aus Kulturen, von denen ich schon viel kenne.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Silberweide

Ich  habe bei meinen Geschichten das Problem, dass ich Namen liebe, die mit S anfangen. Jedes Mal, wenn ein enuer Charakter hinzukommt, bin ich in der Versuchung, ihm irgend einen Namen mit S zu geben. Außerdem ohne lange "I"s und ähnlich spitze Buchstaben -.-°
Wenn ich mal gar nicht weiß, was ich machen soll, tipp ich einfach blind 5 Buchstaben auf meine Tastatur, schau mir das Ergebnis an und setz da, wo es passt noch den ein oder anderen Vokal rein (sonst würd's zu polnisch klingen, was ich da teilweise tippe). Interessant finde ich's dann, wenn ich einen Engel bei mir "Airynn" nenne und dieser Name wirklich benutzt wird o.O° (in Amerika)

Namen für Orte, Flüsse, Straßen, Länder,... verkneife ich mir immer. Entweder, meine Geschichten spielen sich in EINER Stadt ab, dann ist eh klar, welche ich meine, wenn ich "Stadt" schreibe. Oder die Welt besteht dann aus unbedeutend keinen Dörfern und einer Hauptstadt. Wenn die Charaktere eh nur durchlaufen, wozu braucht ein Dorf schon einen Namen...

Moni

Zum Thema:

Namen von Orten, Ländern etc. hängen bei mir immer zusammen mit der Zeit, in der sie auf der jeweiligen Welt entstanden sind. Ich entwerfe zwar nicht komplette Sprachen, aber einige Wörter gibt es immer, die eine eigene Sprach- bzw. Entwicklungsebene der Welt andeuten.
Außerdem achte ich darauf, daß die Namen von Personen in meinen verschiedenen Texten nicht zu ähnlich klingen, sondern ebenfalls der jeweiligen Welt angepasst sind.

OffTopic:

Hallo Silberweide,

willkommen im Forum. Wenn du magst, kannst du dich hier:
http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=news;action=display;num=1098439060

kurz vorstellen...  :)

Lg
Moni

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Ary

HUHU!

@Arielen: Klar!

Namensgeneratoren benutze ich auch, aber nur, wenn ich gar nicht mehr weiterkomme. ich habe schon Bekannte gebeten, immer dann aufzuschreiben, wenn ihnen mal ein netter italienisch/spanisch klingender Name mit V einfällt.
Zusätze? Sicher. "Valdo" gibt es in der Saga von Traverra inzwischen dreimal. Und der name gefällt mir inzwischen noch nicht mal mehr...klingt so nach Dackel, irgendwie....

Ich mag aber auch gern "sprechende" Namen wie meine geliebten Nithyara sie verwenden, sowas wie "Abendstern", "Silberwind", "Nachtschimmer", "Sternenglanz", "Feuersänger"...und so weiter. :-)

Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Unicorn

Mich würde mal Interesieren wie andere Ihre Namen für Personen, Orte, usw. finden.

Ich Gehe oft her und suche nach alten Namen aus der Antike, oder wenn es Tierwesen sind benutze ich oft den Lateinischen Namen. Bei Orten finde ich es schwerer, vorallem wenn ich Paralelen vermeiden will. In meiner neuen Geschichte jetzt auch, mir gefiehl der Name Andorra. Als ich es meinem Mann ( der ist besser in Erdkunde wie ich ) vorlas, meinte er woher ich den das Klima von Andorra kenne, und erklärte mir das das eine region bei Italien ist. Also schon wieder eine Paralele die ich nicht wollte.grr.

Wie macht Ihr das?

Dorte

(Andorra ist ein Staat zwischen Spanien und Frankreich ;D )

Ich gehe entweder nach Klang - sitze also rum und rede die Wand mit komischen Lautkombinationen an - oder ich baue mir die Grundzüge einer Sprache und leite dann einen inhaltsschwangeren Namen her.

Konstanze

Ich geh in der Regel auch nach Klang, nehme vertraute Namen oder Begriffe und spiele mit ihnen rum.
Wobei mir da in letzter Zeit eine arge Tendenz zu a-lastigen Namen aufgefallen ist, gegen die ich eindeutig etwas tun muß.

Gruß,
Konstanze

Manja_Bindig

*grins* Ich hab da nie Probleme... mir fallen die Namen, bzw ihre Bedeutungen ein und fertig. Bei Bedeutungen orientiere ich mich am landesüblichen(also in den Fantasyländern) üblichen Vokabular und eventuell auch an selbstgestrickten Vorsilbenregelngen.