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Namensfindung

Begonnen von Arielen, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Coppelia

Hm, ich kenne den Namen eher in der volkstümlichen Version Samiel aus der Oper "Der Freischütz". Da ist er ein Teufel. Ich würde ihn auf keinen Fall für eine sympathische Figur benutzen.

Alaun

Du könntest ihn sicher für eine Figur benutzen, die innere Kämpfe mit ihren dunklen Anteilen ausficht, aber eigentlich gut sein will. Das fänd ich z.B. spannend. Aber eine wirklich von Herzen "gute" Figur (gibts das eigentlich???) würde ich so nicht nennen.

Liebe Grüße,
*Alaun

Angelus Noctis

Ich danke Euch für Eure Antworten! :jau:
Ihr bestätigt mich in dem, was ich schon befürchtet habe, nämlich, dass der Name wahrscheinlich nicht so gut ankommt. :darth: - Habe ich schon erwähnt, dass ich auf komische Namen stehe? ;D - Ich werde mir wohl besser einen anderen überlegen.

@ Alaun:

Deine Idee hat was für sich. Mal sehen, ob ich die Idee in einer anderen Geschichte unterbringen kann. :)

Liebe Grüße!

Tamara

Um Personennamen hab ich mir nie besonders Gedanken gemacht. Ich kann immer nur an einem Projekt arbeiten und  in meinem jetzigen habe ich von Anfang an meine Hauptperson meinem Bruder gewidmet, und jetzt heißt der Prota Dominic. Und damit war auch alles andere geklärt: Ich muss mich ja entscheiden ob ich "typische" Fantasy-Namen oder "echte" Namen benutze. Ich habe jetzt Namen wie Andreas, William, Leanne, Dominic und Raphael. Und das finde ich auch gut so.   :jau:
Bei Ländern Orten und Städten... könnte ich einen Generator benutzen, aber das ist auch nicht das wahre. Also muss ich mich dann immer stundenlang (ohne Übertreibung) damit abmühen gute Namen zu finden. Aber was solls... Letztendlich ist es das doch Wert...  8)
Lg
Tamara

Waffelkuchen

#319
*ächz* Namensfindung...  ::)
Es gibt da bei mir zwei Möglichkeiten:
a) Ein Charakter hüpft inklusive seines Namens auf die Bühne, winkt freundlich und ist topmotiviert, eingebaut zu werden. (Ja, das kommt selten vor.)
b) Ich brauche, je nach Tagesform, Stunden, Nachmittage oder gar Wochen, um einen passenden Namen zu finden. (Ja, das ist der Normalfall...)
Eins könnte ich aber nicht: Einen Hauptcharakter umbenennen. Wenn er/sie so heißt, dann ist das so und wird immer so bleiben. Das ist ein (IMO nicht zu unterschätzender) Teil seiner/ihrer Persönlichkeit, der für mich nicht austauschbar ist.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich mir um Herkunft und Bedeutung nur am Rande Gedanken mache. Ich arbeite mit vollkommen fiktiven Welten, also kann ich namensmäßig machen, was ich will. (Ja, ich weiß, das kann man anders sehen- aber für mich ist es wichtiger, dass der Name zum Charakter passt, als das er zu der Kultur passt. Klar werde ich keine Indianerin Sylvie Syrens nennen, aber Naia "Nachtigall" oder Maelle "Phönix" nehme ich mir schon raus.)
Das heißt aber nicht, dass ich mir keine Inspiration von z.B. der griechischen Mythologie hole. Die Inspiration zu Neo bzw. Neoidea kommt daher. Den Namen haben meine Beta und ich in qualvollen Stunden aus Medea gebastelt...

Mit Städtenamen etc. tue ich mich extrem schwer. Egal, was ich da produziere, irgendwie kommt es mir nie passend vor. Deswegen habe ich es mittlerweile wirklich aufgegeben, mir darüber aufwändige Gedanken zu machen. Was mir als erstes in den Sinn kommt, wird genommen. (Nicht immer so radikal, aber ich brauche nie länger als fünf Minuten.)

Die 24 Indianerstämme in meiner Welt mit passenden Namen zu versorgen, war mir allerdings extrem wichtig. Also habe ich einen schönen Aufwand getrieben, mir ein passendes Tier für den Stamm (abhängig von der Beschaffenheit ihres Stammesgebiets) ausgesucht, das in Wikipedia eingegeben und dann die unterschiedlichen Sprachen durchgeklickt, mir das rausgesucht, was am besten klang und das dann gegebenenfalls noch verändert. 
Jetzt sind die Valash einer meiner Stämme- das kommt von Valashai, ist finnisch und bedeutet Walhai.
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Lucien

Bei mir ist Namensfindung immer ein äußerlich relativ simpler Prozess: Man sieht mich für ein paar Minuten oder auch Stunden vor meinem PC sitzen und doof auf den Bildschirm starren. Dann stellt sich plötzlich Erheiterung ein und ich tippe sorgfältig ein paar Buchstaben.
Aber es ist immer so schwer, einen wirklich passenden Namen zu finden. Es macht mir unglaublich viel Spaß, aber es gibt für mich inzwischen eine Regel (es war auch mal anders): Alle Namen selbst erfinden - wenn es die schon irgendwo gibt, ist das egal, weil ich habe sie ganz alleine neu entdeckt!
Ich meine, ich kann meine Feen ja schlecht Hugo oder Berta nennen.  :d'oh:

Und wenn ich dann mal Namen finde, bei denen ich denke, sie sind hübsch, passen aber nicht, werden sie auf meine "Noch nicht vergeben"-Liste gepackt und die Suche geht weiter.

Spinnenkind

Ich wollte mal diesen Thread wieder ausgraben, weil mir beim Schreiben (ganze 500 Wörter heute! Es wird, es wird ;D) eine interessante Frage eingefallen ist, nicht unbedingt zur Namensfindung generell, aber
zum Finden von Namen, die sich einprägen sollen, von bezeichnenden Namen, wie zum Beispiel für Institutionen, wichtige Gebäude, geschichtliche Ereignisse etc. (wie bei uns z. B. das "Pentagon" oder "black friday").

Wie geht ihr vor, wenn ihr nach einem solchen Namen sucht?

Leitet ihr sie gerne von Fremdsprachen ab? Denkt ihr euch etwas ganz Neues aus?

Ich persönlich bevorzuge es, wenn solche "Namen" (die ja fast eher Titel sind) in meiner Muttersprache, also Deutsch, Sinn machen und wohlklingend sind, weil ich finde, sie prägen sich dann besser ein. Um ein spontanes Beispiel zu nennen, würde ich eine Kaste von Elitekriegern eher "Schattenklingen" nennen als irgendetwas mit "umbra", oder einen Fantasienamen verwenden, der irgendwie bedrohlich klingen soll.

Vor Allem Namen, die vom Lateinischen abgeleitet sind, schrecken mich meistens ab, weil sie in vielen Fällen so konstruiert klingen und trotzdem fast jeder Leser weiß, was ich damit ausdrücken will (bei Fantasienamen kann man dann wenigstens auf die Eigenheiten der Sprache ausweichen.)

Nun saget mir, wie macht ihr das? Ich stelle fest, dass ich solche Techniken häufigen brauche, als ich denke, und dass es mir relativ schwer fällt.

Zit

#322
Zitatzum Finden von Namen, die sich einprägen sollen, von bezeichnenden Namen, wie zum Beispiel für Institutionen, wichtige Gebäude, geschichtliche Ereignisse etc. (wie bei uns z. B. das "Pentagon" oder "black friday").

Gerade den black friday habe ich schon einmal aufgegriffen als ich Ende 2006 den Kollaps unseres Wirtschaftssystems beschwor und die katastrophalen Wochen als black weeks bezeichnete. Danach hatte ich meine Endezeitwelt, die uns in der Realität zum Glück erspart blieb. ;D

Sonst setze ich so einen Bezug aber nicht bewusst. Besonders geschichtliche Ereignisse bekommen meist einen "Rufnamen". Um ein greifbares Beispiel aus der Realität zu nehmen: So würde die Schlacht am Little Bighorn einfach nur Bighorn genannt werden oder Crazy Horse/Sitting Bulls Sieg, etc. Ich will es für den Leser verständlich halten, besonders bei nicht-realen Schlachten in nicht-existenten Welten.
Genauso wie Witze, die man erklären muss, langweilig sind, sind Bezeichnungen, die man ellenlang erklären muss, ebenfalls gähnend langweilig. Also bleibe ich bei dem mir gegebenem Vokabular und eine Magierakademie ist eine Magierakademie für mich als Erzähler. Dass manche Magieschüler den Ort dann gern auch mal als Gefängnis bezeichnen ... ;D

Also, ja, ich versuche mich bei solchen Dingen ziemlich kreativlos anzustellen ... und manchmal ist es auch einfach willkürlich und entflohene Seelen bekommen die Bezeichnung Schatten, weil es mir als erstes einfällt - und cool klingt. Wie bei Computeranimationen: Es muss nicht 100% realistisch sein, wenn es auch einfach nur geil aussieht. ;D

PS: Umbra ist bei mir u.a. die Haupstadt/Regenzstadt eines Wüstenreiches. Fand damals, dass es einfach schön klingt und ins Setting passt.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Luna

Bei geschichtlichen Ereignissen, Gebäuden und Institutionen bediene ich mich gerne auch der deutschen Sprache, z. B. Jahrestag von Gaarls Thronbesteigung, Schwertkampfschule für hochgeborene Krieger, Zeit der Clankriege usw. Bei Flüssen, Städten und Ländern sieht das ganze anders aus (Yrlgebirge, der bekannte Nachtmarkt von Khawasann), die sind zum größten Teil meiner Fantasy entsprungen und mir irgendwann so spontan eingefallen oder aber ich habe vorhandene Begriffe und Worte abgewandelt. Die Namen meiner Leutchens sind ein wüster Mix aus Fantasie-Namen, existenten Namen aus verschiedenen Erdteilen, die, wo es mir wichtig ist, auch eine Bedeutung haben oder aber Namen, die wie eine Fremdsprache klingen (der Sultan eines Wüstenreichs hat z. B. einen arabisch klingenden Namen, den ich mir aber ausgedacht habe).

Sanne

Zitat von: Spinnenkind am 03. Februar 2011, 22:09:36

...
Ich persönlich bevorzuge es, wenn solche "Namen" (die ja fast eher Titel sind) in meiner Muttersprache, also Deutsch, Sinn machen und wohlklingend sind, weil ich finde, sie prägen sich dann besser ein. Um ein spontanes Beispiel zu nennen, würde ich eine Kaste von Elitekriegern eher "Schattenklingen" nennen als irgendetwas mit "umbra", oder einen Fantasienamen verwenden, der irgendwie bedrohlich klingen soll.
...
Vor Allem Namen, die vom Lateinischen abgeleitet sind, schrecken mich meistens ab, weil sie in vielen Fällen so konstruiert klingen und trotzdem fast jeder Leser weiß, was ich damit ausdrücken will (bei Fantasienamen kann man dann wenigstens auf die Eigenheiten der Sprache ausweichen.)


Hallo Spinnenkind,

Namen finden ist doch gar nicht so schwer. Man muss nur entscheiden, ob sie schon etwas bedeuten - oder erst etwas bedeuten sollen (im Laufe der Geschichte).

Wenn du deutsche Begriffe am liebsten nimmst - weiß jeder, was du damit sagen willst. Problem ist, dass man immer darauf achten muss, dass es gefällig über die Lippen kommt und relativ leicht zu merken ist. Dazu muss man dann genau wissen, was der Begriff beinhalten soll - und dann mit allen möglichen Varianten spielen - bis man zufrieden ist.

Andere Sprachen kann man auch verwenden - ich persönlich nehme sie meist nur als Inspiration und selten in der ursprünglichen Fassung. Das kann man in jeder Sprache anwenden und damit den eigenen Stempel aufdrücken.

Den Begriff "Schattenklingen" gibt es ja auch nur bei dir - und ist kein gängiger Begriff. Könnte es aber werden?   ;)

Spinnenkind

@Sanne: Ja, das hast du natürlich recht. So einen deutschen, wohlklingenden Namen zu konstruieren ist schwer, vor Allem, wenn man ein recht festes Bild vom Charakter und der Implikation dieses Ereignisses, Gebäudes etc. hat.
Wenn man aber dann einmal einen solchen Namen gefunden hat, macht er einfach am meisten her, wie ich finde.

"Schattenklingen" gibt es bei mir nicht, war nur ein Beispiel :P Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass es das schon irgendwo anders gibt  :hmmm:

Da fällt mir noch eine Problematik bezüglich deutscher Namen ein: Man muss unheimlich aufpassen, dass es nicht kitschig klingt. Ich finde "Schattenklingen" echt schon fast grenzwertig (wahrscheinlich weil ich schon in so vielen Fantasyromanen ähnliche Namen gelesen habe). Dann vielleicht doch lieber ein Fantasiename?

:hmmm: Alles nicht so leicht!

Zit

Schattenklinge klingt vll. so grenzwertig, weil ihm ein Hauch von "Ich bin so unglaublich cool!" anhaftet. So würde sich vll. ein Sechszehnjähriger in einem Ninja-PC-Spiel nennen. Ye know what I mean. ;D Sobald Schattenklinge also mit Ninja oder Assasine oder Meuchelmörder etc.pp. im Zusammenhang auftauchen würde, wäre ich als Leser eher peinlich berührt.
Eine Klinge, die man aber erst aus einem hochgefährlichen Dungeon heraus bekommen muss oder in der ein böser Dämon wohnt (oder beides) und die dann so heißt, da hätte ich weniger Probleme mit. Erklären kann ich aber nicht, warum das so ist. Reine Gefühlssache. :engel:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt