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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

caity

Protestantische Theologin aus BaWü: vielleicht mal gehört, aber nicht abgespeichert und definitiv keine Vorstellung davon. Hab es gerade mal gegoogelt und wäre nicht darauf gekommen, dass es das sein soll. Ist wohl typisch katholisch.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Sprotte

S.-H. protestantisch erzogen und komplett ahnungslos.

Mogylein

   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
- abgewandeltes Programmiersprichwort

Kraehe

Evangelisches Baden-Württemberg hier (erst Hohenloher Raum, seit einigen Jahren tiefster Süden), habe googeln müssen.

Araluen

Berlin, protestantisch erzogen und nur vage hört und noch weniger Ahnung  ;D

Angela

Ostfriesland, ich kenne den Ausdruck, auch aus Texten, weiß aber nicht wirklich, was das sein soll, vermute aber so ein großes Kruzifix, was die da im Süden oft hinstellen.

criepy

Bekannt kommt mir der Begriff zwar vor, aber was das ist hätte ich nicht sagen können. (Österreich, katholisch "erzogen")

Maja

Das Haus mit dem Hergottswinkel steht in einem Freilichtmuseum. Wenn sich dieses in einer Gegend bedindet, in der Herrgottswinkel gebräuchlich sind, hat es selbstverständlich einen Herrgottswinkel und nichts anderes, weil das die regional korrekte Bezeichnung ist. Hätte ich in einem Buch ein Haus in einem Freilichtmuseum im Münsterland, hätte es selbstverständlich eine Tenne, auch wenn ich genau weiß, dass Tennen außerhalb des Münsterlands kein Begriff sind. Aber genau dafür sind Museen ja da, und Bücher sowieso.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Linda

Herrgottswinkel kenne ich (bin evangelisch) theoretisch. Aus einem Buch.
Woran man wieder sehen kann, wie wichtig es ist, solche Begriffe zu verwenden, damit auch Menschen jenseits der eigenen Filterblase das kennenlernen können.

Waldhex

Anmerkung zu Maja: also im süddeutschen Raum ist eine Tenne der Dachboden einer Scheune.

Wegen Herrgottswinkel: ich meine das mal irgendwo gehört zu haben, aber in unserer protestantischen Gegend ist das nicht wirklich ein Begriff.

Zauberfrau

Zitat von: Maja am 07. September 2018, 17:53:07
Das Haus mit dem Hergottswinkel steht in einem Freilichtmuseum. Wenn sich dieses in einer Gegend bedindet, in der Herrgottswinkel gebräuchlich sind, hat es selbstverständlich einen Herrgottswinkel und nichts anderes, weil das die regional korrekte Bezeichnung ist. Hätte ich in einem Buch ein Haus in einem Freilichtmuseum im Münsterland, hätte es selbstverständlich eine Tenne, auch wenn ich genau weiß, dass Tennen außerhalb des Münsterlands kein Begriff sind. Aber genau dafür sind Museen ja da, und Bücher sowieso.

Äh, also ich kenne die Tenne als überdachten Platz auf einem Bauernhof, auf dem das Getreide gedroschen wird. Ich bin aus der Pfalz und habe eine Zeitlang in Lippe gelebt. Mir ist das Wort sehr geläufig. Vielleicht auch, weil ich mich für das Leben der Bauern im Mittelalter interessiere. Aber dass das Wort kein Begriff sein soll, kann ich nicht behaupten. Und ich bin außerhalb des Münsterlands  ;)

Herrgottswinkel kenne ich auch. Aber das hat damit zu tun, weil meine Großeltern eine Zeitlang in Bayern wohnten und ich immer noch Verwandte in Bayern und auch in Österreich habe.

LG, Zauberfrau

Mindi

evangelisch aus Thüringen ... Nie von einem Herrgottswinkel gehört. Nur von der Herrgottsfrühe  :rofl:
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Sprotte

#1422
@Maja: Tenne ist auch in S.-H. gebräuchlich, aber ich hab auch schon verwirrte Lektorinnen deswegen gehabt. Eine wollte auch aus einem Reetdach ein Strohdach machen ...

Ich bin aber auch der Meinung, dass auch ungewöhnliche Wörter - notfalls mit einer Minierklärung, falls es sich nicht aus dem Kontext ergibt  - sehr gerne benutzt werden sollten. Lesen bildet! Und es gibt so wundervolle Wörter!

Araluen

Ich denk auch, der Herrgottswinkel mit Minibeschreibung passt sicher hervorragend in den Text.

tarepanDaya

Ich finde auch, dass solche Wörter im Text unbedingt bleiben und an gegebener Stelle erklärt werden sollten. Es bildet den Leser weiter und verleiht dem Text das passende Flair. Außerdem ist es sicher auch schön für die Leute, die das Wort kennen.

(Habe mir unter Herrgottswinkel auch erstmal die Ecke eines Raums vorgestellt, in die in aller Herrgottsfrühe die Sonne zuerst reinschaut.  :rofl: Zur Frage, wie bekannt das Wort ist:  Komme sprachlich aus den Gegenden Usedom und Sachsen und bin atheistisch geprägt, habe das Wort noch nie gehört.)