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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Angela

ZitatEin Bekannter meines Ex sagte doch tatsächlich mal zu mir "also, ich an seiner Stelle würde Dir das mit dem Tauchen nicht erlauben."

Schrei mich weg. Lebt der noch?

Sabine, manche Eltern wollen ihre Kinder unter der Knute halten. Das darfst du nicht persönlich nehmen, ist vermutlich eher die Angst, dass du dich zu sehr unabhängig machst.


Shedzyala

Zitat von: chaosqueen am 28. April 2016, 16:00:52
Zitat von: Shedzyala am 25. April 2016, 14:29:07
Ich: Nein, ich unterschreibe immer blind und lass mich überraschen >:(

Hehe. DAS Gesicht nach der Antwort hätte ich wirklich gerne gesehen! :rofl:
Das war leider nicht so spannend, sondern eher so ein "Was ist die denn so zickig heute?"-Blick. Seitdem hat er mich aber auch nicht wieder drauf angesprochen, was ja schon einmal positiver ist, als ein weiteres Gespräch dieser Art führen zu müssen :)

Zitat von: JarlFrank am 25. April 2016, 15:28:58
Trotzdem ziemlich seltsam: eigentlich weiß doch mittlerweile jeder, dass beispielsweise Joanne K. Rowling sich an mehrere Verlage wenden musste, bis endlich mal einer zusagte. Würden die Verlage vom Autor Geld haben wollen, dann hätten doch gleich alle "JA!" gesagt... :D
Aber die DKZs schreiben auf ihren Seiten doch immer, dass sie Manuskripte prüfen und nur Werke veröffentlichen, an die sie auch glauben. Und die würden ja nicht nicht lügen ;)
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Pintana

Zitat von: chaosqueen am 28. April 2016, 16:00:52
Und ja, es gibt gute Bücher im SP-Bereich, aber leider muss man sie suchen ...

Ja richtig, und stell dir vor, was man sich dann als armer SPler alles anhören muss. Ich schreibe ja Frauenromane als SP, weil die meisten nicht lang genug sind, um sie bei einem Verlag zu veröffentlichen und ich ehrlich auch keine Lust hatte, mir dafür die Odyssee an zu tun. Die Bücher haben Fehler, die besten sind es nicht, aber es verkauft sich. Also hatte ich Besuch von einer Zeitungsredakteurin, die einen Sonderteil über SP schrieb. Und sie fragte mich tatsächlich:

Sie: Von wie vielen Verlagen wurdest du denn abgelehnt, bis du Self-Publisher geworden bist, also ich meine, gibt es noch einen in ganz Deutschland, bei dem du es nicht probiert hast?
Ich: ÄHm ja, ich bin ziemlich mies, wenn's um Exposés geht und habe die Zeit dann eher in den nächsten Roman investiert, also habe ich auch keins meiner Manuskripte bei auch nur einem Verlag vorstellt
Sie: Was ist ein Exposé?
Darauf hätte ich eigentlich mit einer hübschen Standardreaktion antworten können: Und du willst eine ECHTE Literatur-Redakteurin sein?  :rofl:

Siara

@Pintana: Autsch. Wäre vielleicht schlau gewesen, hätte die Dame sich vorher mal etwas über das informiert, über das sie schreibt. Vielleicht ein paar Grundlagen anlesen, ehe sie urteilt. Nur so als Idee. ::)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sternsaphir

Zitat von: chaosqueen am 28. April 2016, 16:00:52
Ein Bekannter meines Ex sagte doch tatsächlich mal zu mir "also, ich an seiner Stelle würde Dir das mit dem Tauchen nicht erlauben."

:o Ist nicht sein Ernst?!!
Und da wundern sich manche Leute, wenn sie Single bleiben . . .

Ich hatte zum Glück noch nicht solche niederschmetternden/naiven/vorurteilsbehaftenden Kommentare zu hören bekommen. (Oder ich habe sie inzwischen erfolgreich verdrängt.  ;D)
Ein Großteil meines Freundeskreises ist selbst fantasyaffin und bis auf einige Kollegen habe ich niemandem etwas von meinem Hobby erzählt. Von den Kollegen kamen dann doch eher die unwissenden Bemerkungen wie: "Machst du das so richtig?" (Nein, nur halbrichtig!)
Und der Chef unkte einmal, als mir etwas schiefging: "Konzentrier dich auf deine Arbeit und träum nicht von Monstern im Weltraum!"
Alles im Allen wird das Schreiben von meinem Umfeld als positiv angesehen. Nur wenn ich zuviel Zeit darin investiere oder dadurch anderes vergesse oder grad das Geld etwas knapp ist, gilt es als Luxusgut, das zurückgestellt werden muss, um Wichtigeres zu tun. (Aber Schreiben IST wichtig, für mich zumindest!!!!)

Natürlich wollten auch meine Eltern, dass ich etwas "Handfestes" als Job habe. Aber sie haben mich nie davon abgehalten zu schreiben (sofern die Hausaufgaben erledigt waren *hust*). Mein Vater hat sich sogar damals einige meiner Kurzgeschichten durchgelesen und sie korrigiert.

Das manche Menschen beim Begriff "Schreiben" nur an "Tagebuch" oder "Biographie" denken, habe ich aber auch schon erfahren müssen.
Als ob es nichts Anderes im Leben gibt.  ;)

Patricia

Mein Vater konnte mit Fantasy nie was anfangen (im Grunde hat er überhaupt nicht gern gelesen - außer die Tageszeitung und das Börsenblatt). Meine Mutter ist ein Fan und hungert schon nach dem nächsten Werk - genau wie die Hälfte meiner Freunde und Kollegen.  :) Selbst die, die eigentlich keine Fantasyromane mögen, fanden die Geschichte spannend. Ich infiziere auch gern noch mehr Leute mit dem Fantasyvirus.  ;D

Erstaunlicherweise (und zu meiner Freude) habe ich schon langes keine negativen Kommentare mehr gehört, obwohl ich meine Buchreihe als SP herausgebracht habe. Ich bin nämlich genau wie @Pintana nicht gut im Schreiben von Exposés und hatte irgendwann auch keine Lust mehr, Agenten anzuschreiben. Bei Verlagen habe ich es, soweit ich mich erinnern kann, nie probiert.

Nur die Frage "Kann man davon leben?" stirbt wohl nie aus. Antort: Nein, kann ich nicht. Strebe ich auch gar nicht an.

Aber ich bin entsetzt, dass so viele Leute denken, Autoren müssen für die Veröffentlichung Geld an die Verlage zahlen und nicht umgekehrt. DKVs sind doch eigentlich eher die Ausnahme, oder nicht?

JarlFrank

Zitat von: Patricia am 04. Mai 2016, 17:03:53
Aber ich bin entsetzt, dass so viele Leute denken, Autoren müssen für die Veröffentlichung Geld an die Verlage zahlen und nicht umgekehrt. DKVs sind doch eigentlich eher die Ausnahme, oder nicht?

DKVs sind vor allem unseriös und wollen den Autor abzocken. Das erste, was man auf irgendwelchen Tips- oder Ratgeber-Seiten liest, wenn man sich übers Veröffentlichen informiert, egal ob im deutschen oder im englischen Internet, ist: DKVs unbedingt vermeiden, weil sie extrem überteuert und vollkommen unseriös sind! Damit schadet man nur sich selbst, seinem Buch und seinem Ruf! Das Geld geht immer von Verlag an Autor, NIE andersherum!

Die einzige Ausnahme sind Print on Demand Anbieter wie BoD, Createspace, Lulu etc, da das eine Form des Selbstverlags ist und diese Firmen quasi nur Druck und Vertrieb für dich übernehmen. Aber die echten DKVs sind komplett zu vermeiden... außer im Wissenschaftsbetrieb, da es bei wissenschaftlichen Verlagen üblich ist, dass der Autor Kosten übernimmt. Aber das ist wieder was völlig anderes als bei Fiktion.

Lilith

Als ich meiner Mama von meinem ersten Roman-Projekt erzählt habe, kam zuerst die Standardfrage "Wann ist es denn fertig?" Ich hab ihr dann gesagt, dass ich das nicht so genau sagen kann und ich eher langsam schreibe.
Sie darauf: "Warum schreibst du nicht erstmal etwas Kürzeres?"
???

Was ich schon öfters hatte war, dass das Interesse gegenüber meinem Hobby recht groß war, bis zu folgender Frage:
"Was schreibst du denn so?"
"Fantasy."
"Oh."

Patricia

Zitat von: Lilith am 05. Mai 2016, 19:23:03
Was ich schon öfters hatte war, dass das Interesse gegenüber meinem Hobby recht groß war, bis zu folgender Frage:
"Was schreibst du denn so?"
"Fantasy."
"Oh."
.

Die Erfahrung habe ich allerdings auch schon gemacht. Zumindest die älteren Semester in meiner Verwandtschaft haben ebenfalls leicht abwertend eine Braue gehoben, als ich sagte, ich schreibe Fantasy. Aber inzwischen sind sie doch ganz beeindruckt, dass ich etwas veröffentlicht habe, das sogar gelesen wird.  ;D

Aircaina

Als ich vor ein paar Monaten einem Teil meiner Familie erzählt habe, dass ich jetzt intensiver schreiben will und am Tag mehrere Stunden damit verbringe, hat mich meine Oma relativ ungehalten gefragt, warum ich für soetwas denn überhaupt Zeit hätte.  :(
Und diese Standartsprüche von wegen "Das liest eh niemand", oder "Mach was Ordentliches" kriege ich auch öfters zu hören. Inzwischen allerdings bei Weitem nicht mehr so häufig, wie früher. 
Zitat von: Patricia am 05. Mai 2016, 19:58:31
Zitat von: Lilith am 05. Mai 2016, 19:23:03
Was ich schon öfters hatte war, dass das Interesse gegenüber meinem Hobby recht groß war, bis zu folgender Frage:
"Was schreibst du denn so?"
"Fantasy."
"Oh."
.

Die Erfahrung habe ich allerdings auch schon gemacht. Zumindest die älteren Semester in meiner Verwandtschaft haben ebenfalls leicht abwertend eine Braue gehoben, als ich sagte, ich schreibe Fantasy.
Das Problem hatte ich tatsächlich noch nie. Warum auch immer manche Leute der Meinung sind, im Fantasy Genre gäbe es keine ordentliche Literatur.  :no:

Waldhex

Das Schrägste was mir in der Richtung untergekommen ist, war eine Kollegin, die noch keines meiner Bücher gelesen hat und meinte, ich müsse das viel mehr recherchieren, so wie Iny Lorenz, die sich immer voher einen Wolf recherchiert (sinngemäß). Ich meinte dann nur - meine Liebe, ich schreibe Fantasy. Ja, trotzdem.  ::)

Araluen

Also, ob Ini Lorenz da jetzt so viel recherchiert... Ich möchte der Dame nicht zu nahe treten und habe nur die Wanderhure gelesen (reicht mir als lebenslange Dosis Ini Lorenz), aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass das der Fall gewesen wäre. Sollte dies anders sein, nehme ich das natürlich gerne zurück.

Fianna

Iny Lorentz ist keine Dame, sondern ein Autoren-Duo ;)

Und (das ist jetzt allgemein gesprochen) man kann sich einen Wolf recherchieren, wie man will, es kann trotzdem in der Umsetzung nicht spürbar sein. Vielleicht aber auch nicht wegen des Autors Arbeit, sondern weil vom Agenten / Lektor etwas Leichteres gewünscht wird und entsprechend umgeschrieben werden sollte.

Araluen

Von mir aus auch Duo. Ist mir ehrlich gesagt ziemlich gleich, da mich die Werke leider nicht ansprechen.
Aber ja Fianna, das kann immer gut sein, dass man zwar total ausführlich recherchiert hat, es leider nur nicht transportieren kann aus irgendwelchen Gründen.
In jedem Fall ist es albern zu einem ungelesenen Werk zus agen: Da musst du aber mehr recherchieren, genau wie x oder y (von denen man auch nciht genau sagen kann, wie gut sie tatsächlich recherchiert haben)

Patricia

Zitat von: Waldhex am 06. Mai 2016, 18:29:32
Das Schrägste was mir in der Richtung untergekommen ist, war eine Kollegin, die noch keines meiner Bücher gelesen hat und meinte, ich müsse das viel mehr recherchieren, so wie Iny Lorenz, die sich immer voher einen Wolf recherchiert (sinngemäß). Ich meinte dann nur - meine Liebe, ich schreibe Fantasy. Ja, trotzdem.  ::)
Das ist echt schräg.  :o ???

Zitat von: Aircaina am 05. Mai 2016, 20:15:24
Als ich vor ein paar Monaten einem Teil meiner Familie erzählt habe, dass ich jetzt intensiver schreiben will und am Tag mehrere Stunden damit verbringe, hat mich meine Oma relativ ungehalten gefragt, warum ich für soetwas denn überhaupt Zeit hätte.  :(
.
Tja, genau, warum ein Buch schreiben, wenn man für ein paar Euro eines im Laden kaufen kann? Das hat schon Mark Twain erkannt.  ;D