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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Lazlo

Haha, wie blöd ist die denn? Was suchst die denn auf deiner Seite, wenn sie es nicht interessiert. Denke auch das ist purer Neid. Das solltest du echt als Kompliment auffassen, dass die sich die Mühe macht, dich zu schikanieren, Hanna! :knuddel:

Siara

Sowas macht mich echt wütend. Nicht wegen des Inhalts, das sind eben Leute, die gerne meckern und wichtig erscheinen wollen, indem sie andere erniedrigen. Sondern vor allem, weil sie dabei vermutlich keine Sekunde daran denken, dass sie andere ernsthaft verletzen könnten. Dass der Autor nicht nur Autor, sondern auch Mensch ist. Dabei heißt es doch, Bücherliebhaber (und ich gehe bei Kommentaren unter Autorenbeiträgen davon aus) besäßen ein hohes Maß an Empathie. Offenbar ist das keine universelle Regel. :seufz:
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

foxgirl

Ich finde so etwas auch immer wieder unglaublich und möchte mir gar nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn mir so etwas passieren würde. Daran hätte ich sicher auch sehr zu knabbern :knuddel:. Ich denke auch, dass solche dummen, unüberlegten Sätze vor allem persönlichem Frust und Unzufriedenheit mit sich und seinem Leben geschuldet sind, aber das macht es einfach nicht besser. Es macht mich immer traurig, dass solche Leute sich gar keine Gedanken über die Konsequenzen machen oder es ihnen, noch schlimmer, einfach egal oder sogar recht ist. Mal ganz abgesehen davon, dass man Autoren die ihr Herz und viel Arbeit in ihr Buch investiert haben wirklich verletzt, kann es sogar sein, dass man damit potenzielle Leser abschreckt. Auch wenn ich und viele andere auf so etwas nichts geben würden, gibt es halt auch immer Leute, die sich dann überlegen, dass sie es vielleicht doch nicht kaufen, wenn es wirklich so schlecht ist.
Ich hoffe auch, dass die jeweiligen Autoren das als Zeichen ihres Erfolges werten können und sich dadurch nicht zu sehr fertig machen. Neider gibt es eben leider viel zu viele. Mies bleibt es aber so oder so :no:.

Angela

Och, ich denke sie wollen genau das: verletzen. Solche Typen kennen wir doch alle. Ein Grund mehr, sie zu ignorieren.

Slenderella

Ich hab das ständig auf meiner Seite. "Deine Texte sind sch ... "
Was tust du dann hier?

"Ich werde nie ein Buch von dir lesen und dein Blog ist blöd."
Same Shit, different words. Warum möchtest du mir das mitteilen? Das interessiert mich nicht. So kacke kanns nicht sein, es hat schließlich 20.000 Follower.

Auch jetzt gerade, wo sich Leute über meine Klarstellung und die Plagiatsvorwürfe lustig machen ... da kann man auch nur mit dem Kopf schütteln. Und den Mittelfinger bereithalten. Grinsen nicht vergessen.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Tintenteufel

Zitat von: Slenderella am 24. April 2016, 18:58:05
Ich hab das ständig auf meiner Seite. "Deine Texte sind sch ... "
Was tust du dann hier?

"Ich werde nie ein Buch von dir lesen und dein Blog ist blöd."
Same Shit, different words. Warum möchtest du mir das mitteilen? Das interessiert mich nicht. So kacke kanns nicht sein, es hat schließlich 20.000 Follower.

Auch jetzt gerade, wo sich Leute über meine Klarstellung und die Plagiatsvorwürfe lustig machen ... da kann man auch nur mit dem Kopf schütteln. Und den Mittelfinger bereithalten. Grinsen nicht vergessen.
Wo du es grade erwähnst: Der Link auf deinem Profil führt nicht zu einem Blog. Jedenfalls habe ich keinen Zugriff auf http://www.nikasdaveron.de/  ???

Slenderella

Huch, das ist komisch o.O mich schon.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

JarlFrank

Was ich ab und zu von meiner Mutter zu hören bekomme, wenn sie mal irgendwas zu meinem Schreiben kommentiert:
"Schreib doch mal ein RICHTIGES Buch, nicht so nen Fantasiequatsch."
"Sowas liest doch eh keiner."
Und wenn ich dann zum Vergleich mal Terry Pratchett heranziehe, um zu zeigen, dass humoristische Fantasy tatsächlich gelesen wird (der hat Millionen von Büchern verkauft, die wurden in dutzende Sprachen übersetzt, und er wurde für sein Werk sogar von der Queen geadelt!) kommt nur: "So viele Hallodris gibt's die so nen Quatsch lesen?"

Mittlerweile hab ichs komplett aufgegeben, ihr irgendeine positive Meinung zu meinem Schreiben abzuringen. Selbst bei meiner seriösen Fantasy ohne Klamauk gibt es da keine Chance, denn... das ist doch nix Reelles! Ja, ne, das hat Fantasy so an sich :rofl:

Ich nehm's mit Humor. Immerhin ist mein Vater in der Hinsicht unterstützender. Er ist stolz, wenn es meine Kurzgeschichten in Anthologien schaffen, und hat mein im Book-on-Demand Verlag erschienenes Erstlingswerk ordentlich bei seinen Bekannten beworben und mir so einige Verkäufe beschert. Mit Fantasy hat er zwar auch nix am Hut, aber immerhin unterstützt er mich anstatt dauernd rumzunörgeln dass das "Quatsch" ist. :D

Zum Glück habe ich in meinem Bekanntenkreis bisher niemanden erlebt, der sich abschätzend übers Schriftstellertum geäußert hätte (im Sinne von "das kann doch jeder", "verdient man da auch Geld mit?", etc).
Aber dafür kommt gerne mal wegen meines Geschichtsstudiums, das ja auch irgendwie mit Schreiben zu tun hat, die Frage: "Und was willst du damit mal werden?"
Das kommt ganz drauf an, was sich so anbietet. Optimalerweise natürlich Mittelalterforscher, der als "Nebenberuf" erfolgreicher Schriftsteller ist. Klingt unrealistisch? Wenn ein x-beliebiger BWL-Student sagt, er möchte Manager werden, ist das auch nicht wesentlich realistischer...

Sabine


Etwas ganz ähnliches haben meine Eltern auch zu mir gesagt, als ich ihnen erzählte, dass ich ein Fantasybuch schreibe. "Ach, lass doch den Quatsch", sagte meine Mutter wörtlich.
Und mein Vater: "So ein Blödsinn will doch keiner lesen." Und das haben sie auch nicht, sie kennen nicht einen Satz, von dem was ich geschrieben habe.
Doch anders als du JarlFrank, kann ich das nicht mit Humor nehmen, denn grundsätzlich ist in den Augen meiner Eltern alles Quatsch was ich tue.

Wumm! Genau so ergreift der Habicht einen Spatz.
Eine Schnecke besteigt einen Berg, sehr langsam.

Aleya Sihana

#234
Oh Mann, manche Menschen wissen echt, wie man Selbstwertgefühle mit Füssen tritt... Aber irgendwie muss man wohl einfach versuchen sich davon zu distanzieren, ob's nun absichtlich gemeint war oder nicht.

Meinem Freundeskreis entzieht sich offenbar die Definition des Wortes "Fiktion".

Kollege, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe: "Zeichnest du denn noch?"
Ich: "Nicht mehr so oft, ich bin aufs Schreiben umgestiegen."
Er: "Ah, was schreibst du denn, Tagebuch?"
Ich: " ... " (Ja, das auch, aber eigentlich war das nicht damit gemeint. :hmmm:)

Eine Arbeitskollegin, die ich damals neu kennenlernte, die mir gerade lang und breit ihr Hobby (Ohrringe selber basteln) erklärt hat: "Und was machst du so in deiner Freizeit? "
Ich: "Ich schreibe. "
Sie: "Echt? Was, sowas wie ein Buch? "
Ich: "Genau. "
Sie: "Cool, wird es eine Biografie? "
Ich: "Nun, nein so spannend ist mein Leben dann auch wieder nicht. Ich schreibe eher Fantasy und SciFi. "
Sie: "Oh, schade. "
Ich:  ???

[Edit: Ich meinte natürlich Autografie, nicht Biografie]

Eine andere Freundin dagegen war schon fast etwas zu enthusiastisch, als ich ihr mein Hobby und die Idee der Geschichte, an der ich gerade arbeitete, offenbarte. Sie so: "Wow, das klingt ja ultraspannend, das wird bestimmt irgendwann verfilmt! "
Ich: *in schallendes Gelächter ausbrech*

Allerdings war ich mir danach nicht ganz sicher, ob ich das als Riesenkompliment nehmen sollte oder ob sie das total ironisch gemeint hat...

Trippelschritt

Zitat von: Sabine am 25. April 2016, 12:26:08

Etwas ganz ähnliches haben meine Eltern auch zu mir gesagt, als ich ihnen erzählte, dass ich ein Fantasybuch schreibe. "Ach, lass doch den Quatsch", sagte meine Mutter wörtlich.
Und mein Vater: "So ein Blödsinn will doch keiner lesen." Und das haben sie auch nicht, sie kennen nicht einen Satz, von dem was ich geschrieben habe.
Doch anders als du JarlFrank, kann ich das nicht mit Humor nehmen, denn grundsätzlich ist in den Augen meiner Eltern alles Quatsch was ich tue.

Wenn das wirklich stimmt, was Du da sagst, Sabine, und es nicht nur Dein subjektives Gefühl ist, dann sehe ich in einer so üblen Situation nur eine Möglichkeit. Mach das, was Du tust, nur für Dich und nicht für Deine Eltern. Das geht leichter als man meint, wenn einem klar wird, dass das nicht bedeutet, dass man seine Eltern nicht mehr liebt, und auch nicht unbedingt, dass man von ihnen nicht geliebt wird.

Kopf hoch
Trippelschritt

JarlFrank

Zitat von: Sabine am 25. April 2016, 12:26:08

Etwas ganz ähnliches haben meine Eltern auch zu mir gesagt, als ich ihnen erzählte, dass ich ein Fantasybuch schreibe. "Ach, lass doch den Quatsch", sagte meine Mutter wörtlich.
Und mein Vater: "So ein Blödsinn will doch keiner lesen." Und das haben sie auch nicht, sie kennen nicht einen Satz, von dem was ich geschrieben habe.
Doch anders als du JarlFrank, kann ich das nicht mit Humor nehmen, denn grundsätzlich ist in den Augen meiner Eltern alles Quatsch was ich tue.

Ist es für meine Mutter auch, mein Vater ist da zum Glück etwas verständnisvoller. Ich habe es mittlerweile einfach aufgegeben, ihr irgendwie beweisen zu wollen, dass eben nicht alles Quatsch ist, was ich mache.
Geschichte studieren? "Studier doch was richtiges."
Fantasy schreiben? "Fantasy ist doch nix Reelles, alles Quatsch."
Interesse haben, nach Geschichte noch ein Archäologiestudium draufzusetzen? "Da buddelt man doch in der Erde herum. Hast du als Kind nicht genug im Sandkasten gespielt?"
Interesse haben, Computerspieldesigner zu werden? "Das ist doch nix Richtiges, dieser Spielekram."

Da kann man tun, was man will, Argumente kommen da keine durch. Da kann ich so viele Beispiele erfolgreicher Fantasy-Autoren bringen wie ich möchte, so oft auf Ausgrabungen gehen und dafür bezahlt werden, so oft zeigen dass die Computerspieleindustrie mittlerweile ein gigantischer Wirtschaftsfaktor ist. Alles egal. Im Endeffekt läuft alles darauf hinaus, dass das in ihrem Weltbild alles keine richtigen Berufe sind. Was richtiges ist Bankkaufmann, Rechtsanwalt oder Architekt.

Mach dir keinen Kopf um sowas. Egal was du tust, es wird für deine Eltern so lange "Quatsch" bleiben, bis du mal tatsächliche Erfolge nach Hause bringst, wie z.B. den ersten Verlagsvertrag. Und selbst dann ist noch nicht sicher, ob sie es akzeptieren werden oder trotzdem noch als Quatsch ansehen (zwar Quatsch, mit dem du deinen Lebensunterhalt bezahlen kannst, aber trotzdem noch Quatsch).
Ich nehm's lieber mit Humor, als mir einen Kopf darum zu machen. Das bringt eh nix. :)

Shedzyala

Wow, was ihr euch alles schon anhören musstest, da lief es bei mir mit den Reaktionen recht glimpflich ab. Natürlich ist häufiger ein "Und davon kann man leben?" dabei, aber da ich Religionswissenschaften studiert habe, bin ich diese Frage bereits gewohnt ;) Mittlerweile habe ich mir ein "Noch atme ich" als Antwort angewöhnt, das bricht dann meist die Diskussion ab.

Als ich aber schon vor ein paar Wochen einem Arbeitskollegen davon erzählte, dass ich jetzt einen Verlag gefunden hab und vielleicht schon Ende des Jahres mein erster Roman erscheint, kam nur ein lapidares "Und, wie viel kostet dich das?" Und, noch bevor ich antworten konnte, nachgeschoben: "Also ich würde das Geld ja für etwas sinnvolleres ausgeben."
Ich: Äh, es ist umgekehrt, der Verlag wird mir (irgendwann ein bisschen) Geld geben.
Er (mit verdutztem Gesicht): Warum sollte er sowas tun? Hast du dir deinen Vertrag auch durchgelesen?
Ich: Nein, ich unterschreibe immer blind und lass mich überraschen >:(

Wobei ich schon häufiger erklären musste, dass Autoren Verlage nicht bezahlen, sondern umgekehrt. Auch wenn andere Gespräche bisher noch nie so seltsam liefen. Wieso hat es sich so festgesetzt, dass eine Veröffentlichung Geld kostet? Als ich zum ersten Mal von DKZs hörte, hat das mein Weltbild erschüttert, da ich eben immer davon ausging, dass ausschließlich Geld vom Verlag zum Autor fließt und nicht anders.
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

JarlFrank

Hm, könnte vielleicht daran liegen, dass einerseits das Selfpublishing mit Book-on-Demand Verlagen immer verbreiteter wird, und da steckt man für den Druck selbst ein paar Euro rein.

Andererseits ist es bei wissenschaftlichen Fachverlagen durchaus üblich, dass der Autor einen Zuschuss zahlen muss. Und wie man in wissenschaftlichen Verlagen mit den Rechten des Autors am Werk umgeht, ist meiner Meinung nach auch ziemlich frech, aber naja... ist dort eben Standard.

Kann sein, dass diese Person deswegen so ein verzerrtes Bild vom Verlagswesen hat. Trotzdem ziemlich seltsam: eigentlich weiß doch mittlerweile jeder, dass beispielsweise Joanne K. Rowling sich an mehrere Verlage wenden musste, bis endlich mal einer zusagte. Würden die Verlage vom Autor Geld haben wollen, dann hätten doch gleich alle "JA!" gesagt... :D

chaosqueen

Zitat von: Shedzyala am 25. April 2016, 14:29:07
Ich: Nein, ich unterschreibe immer blind und lass mich überraschen >:(

Hehe. DAS Gesicht nach der Antwort hätte ich wirklich gerne gesehen! :rofl:

Meine Mutter kann mit Fantasy auch absolut nichts anfangen, respektiert aber, dass ich "so etwas" schreibe. Ich glaube, wenn ich es mal bis zu einer Veröffentlichung schaffe, würde sie zumindest mal reinschauen. Ob sie das ganze Buch dann liest, wird sich zeigen.

@Sabine: Ignorier es einfach. Es wird immer Menschen geben, die das, was man macht, nicht gut finden und einem das auch sagen. Ein Bekannter meines Ex sagte doch tatsächlich mal zu mir "also, ich an seiner Stelle würde Dir das mit dem Tauchen nicht erlauben." Ich war ernsthaft sprachlos - dachte ich doch immer, dass ich keine Genehmigung meines Lebensgefährten für meine Hobbies bräuchte. ::)

Dass man für sein Buch zahlen muss, scheint sich tatsächlich immer mehr in den Köpfen festzusetzen. Weil es eben doch immer noch reichlich Menschen gibt, die ihr Buch so dringend veröffentlicht sehen wollen, dass sie trotz diverser Absagen letztlich dann zu einem DKZV gehen. Oder es über BoD herausbringen. Und ja, es gibt gute Bücher im SP-Bereich, aber leider muss man sie suchen ...