• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Bestimmte wiederkehrende Muster in euren Geschichten?

Begonnen von Nashi, 06. Oktober 2010, 18:52:01

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

RockSheep

Bei mir kommt mir bisher nur etwas in den Sinn: Es gibt einen Verräter. Es ist unterschiedlich welche Seite er verrät und auch die Gründe dafür varieren, aber so einen gibt es bei mir (fast) immer. 

K a t e

Ups, erwischt. ;D Ich hätte da tatsächlich auch welche...


  • In jeder Geschichte gibt es bei mir eine typische Ich-kann-gut-und-böse-sein Protagonistin (ja, meistens ist das eine Frau, angelehnt an meiner allerersten Protagonistin, die so war). Ich liebe es einfach deutlich zu machen, dass jeder eine :engel: und eine :darth: Seite in sich hat. Meistens verraten diese Protagonisten die anderen, werden kurzzeitig zu "kleinen" Antas und sterben.

  • Meine Männer sehen immer gut aus. Ist so eine blöde Schwäche. Gerade in meinem aktuellen Projekt hab ich nur heiße Typen rumlaufen. Klar hat der eine mal hier eine Narbe oder dort eine Verletzung, aber irgendwie sehen sie trotzdem alle teuflisch gut aus. Und bei den Frau ist das seltsamerweise auch so... in meinen Projekten laufen nur hübsche Menschen/Elfen/etc. herum...

  • Phönixe. Eine ganz große Schwäche von mir. Ich liebe diese Sagenwesen. Genauso wie Dämonen. Irgendwie kommen in allen meinen Projekten Dämonen vor - sei es als körperlose Parasiten oder wandelbare (gutaussehende) Typen, deren wahre Erscheinungsform dann meistens nicht soooo ansehnlich ist.

  • In meinen neuen Projekten habe ich immer eine homosexuelle Figur drinnen, meist für den Leser auf den ersten Blick gar nicht auffällig; inzwischen schleichen sich auch immer mehr Pärchen rein.

  • Die Sache mit der Liebe... irgendwie gibt es für meine Paare nie ein Happy End. Zumindest keines im klassischen Sinne "und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage." Meistens stirbt mir einer weg oder es kommt vor, dass eine Beziehung aus vielen Gründen einfach nicht möglich ist.

Almarian

Oh, das "erwischt" kann ich nachvollziehen. Da liest man so vor sich hin und fühlt sich plötzlich total ertappt...

- Meine Protas sehen nie gut aus, bestensfalls durchschnittlich. Wenn mal jemand ein richtiger Feger ist, kann man davon ausgehen, dass die Person böse ist.
- Da ich immer eine Persönlichkeitsentwicklung/ einen Wandel beschreibe, sind meine Protas am Anfang oft Jugendliche und/oder naiv.
- Seit ich Kurzgeschichten schreibe, stelle ich fest, dass es meinen Protas irgendwie immer mies geht.
- Ich bevorzuge offene Enden oder einen Wendepunkt direkt am Ende.

Das ist schon komisch, weil diese Muster überhaupt nicht meinen Vorlieben beim Lesen entsprechen.
Wie geht es da euch, schreibt und lest ihr das gleiche gerne?

Yukan

Als ich gerade am Überlegen war, welches wiederkehrende Muster bei mir auftritt, fiel es mir auch sofort ein:

Ich versuche immer, dass mein Prota sich im Endeffekt in diese Person verliebt, von der man es nie gedacht hätte. Das kommt wohl daher, da es immer diese Mädchen, bester Freund (der sie liebt) und Bad Boy (der sie nicht will, aber sie ihn) Situationen gibt. Das hat mich schon so oft genervt, dass ich, beinahe schon zwanghaft, versuche, dass die Liebe tatsächlich macht, was sie will.

Dann gibt es noch die Nebencharakter-Momente. Das ist darauf zurückzuführen, dass es mich einfach nervt, dass immer der Protagonist, derjenige ist, der die Welt rettet. Daher mache ich es oft so, dass stets einer der Nebencharaktere wichtig ist, um einen gewissen Meilenstein zu erreichen.

Das würde mir so spontan einfallen.  ;D

HauntingWitch

Ich stelle gerade fest, dass alle meine Urban-Fantasy Protagonisten Metal hören. Ob ich mir langsam Sorgen machen muss?  :hmmm: Einerseits kann man mir jetzt Einfallslosigkeit vorwerfen, andererseits ist das die Musik, die ich kenne und am besten beschreiben kann. Anderes müsste ich zuerst überhaupt mal finden, aber dann wiederum: Bei Anne Rice sind sie auch alle langhaarig und spielen Piano der Geige.

Die Frage ist auch, ob es a) überhaupt auffallen würde und b) falls ja, stört. Kommt vermutlich auf den Leser an. Hoffe ich also auf überwiegend wohlgesinnte Leser oder suche ich krampfhaft nach anderen Lösungen? Nur so als Gedanke.

Issun

Bei mir gibt es eine Menge wiederkehrender Muster.

Ich
- schreibe mit Vorliebe über Charaktere, die sich in militärischem Milieu bewegen.
- habe eine große Schwäche für ältere Protagonisten (40+).
- bringe in fast alle Geschichten antike Elemente ein, für die ich besonders anfällig bin, weil ich Alte Geschichte studiere.

Meine Charaktere sind außerdem nicht selten homo- oder bisexuell oder erfüllen die ihnen zugedachten Rollen nicht (ganz).

Ich sehe jetzt keinen besonderen Schaden darin, als Schreiberling gewisse Themen zu bevorzugen. Man kann solche Fixierungen bei sehr vielen sehr berühmten Autoren beobachten. ;)

Linda

Zitat von: Maja am 06. Oktober 2010, 20:41:31
Linda hat Frösche,

jetzt sag nicht, du hast das aus meinen Büchern abgeleitet.   :o  Da wärst du ja die erste, der das Markenzeichen aufgefallen ist. Einen Grünlings-Cameo-Auftritt gibt es je Roman einmal. ;-)

Wiederkehrende Motive in meinen Büchern gibt es auch. Die verrat ich aber nicht.  :ätsch: Das dürfen die Leser gerne selbst herausfinden.

HauntingWitch

Okay, ich verpflanze uns mal frech, und hoffe, dass das in Ordnung ist:

Zitat von: RobinWhiteMir geht es ähnlich damit. Bei mir... Na, ist nicht leicht zu übersehen:
- sind die meisten meiner Protas, wie ich, dunkelhaarig
Hervorhebung von mir.

RobinWhite hat da noch ein paar andere Punkte aufgezählt, aber interessant finde ich, dass du das "wie ich" erwähnenswert findest. Da frage ich mich doch. Wir sagen ja immer, man soll nicht vom Roman auf den Autor schliessen und sicher nicht aufgrund einer Szene oder einer Figur.

Aber liege ich richtig, dass Dinge, die immer wieder auftauchen oder uns besonders gut gefallen, auch wirklich Dinge sind, die uns stark beschäftigen? Vieles passiert ja auch unbewusst. Ich merke es auch bei mir selbst. Manche Themen, die ich so gar noch nicht gesehen habe, haben tatsächlich ihre Wurzeln irgendwo in meinem Leben. Wie ist das bei euch so?

Sternsaphir

@ HauntingWitch

Da gebe ich Dir Recht. Ich habe auch so bestimmte Muster, die immer wiederkehren, weil sie mir gefallen. Wobei ich mich jetzt auch dazu zwinge, mal andere Wege zu gehen. Meine Protas sind allesamt immer sehr jung, meist so Teenager oder gerade dem Teenageralter entwachsen. Eigentlich mag ich Teenager-Chars nicht (klingt jetzt komisch), vielleicht liegt es aber daran, wie manche Teenager heutzutage in Büchern oder Filmen dargestellt werden.
Ich sehe im Teenager-Dasein zwei Vorteile. Man kann die Welt noch recht unbefangen entdecken und den Leser gleichzeitig in die fremde Kultur mit einführen, aber gleichzeitig ist man schon wehrhaft und erwachsen genug und kann Dinge selbst entscheiden und auf eigene Faust losziehen.

Das mit den stets gut aussehenden Kerlen kenne ich auch.  :rofl: Das versuche ich grad zu ändern. was mir doch etwas schwerfällt.

Meine Protas sind auch mal gut mal böse, eben wie ein Mensch auch in natura sein kann und auch die edelmütigsten Charaktere haben bei mir eine dunkle Neigung oder eine Schwäche.  :darth:

Felicity

Im Plot habe ich eigentlich keine wiederkehrenden Muster, zumindest fällt mir spontan nichts ein. Was allerdings meine Charaktere angeht, muss ich schon zugeben, dass sie sich schon öfters ähneln.
Meine Protagonistinnen sind zumeist schüchtern, weil ich es mag, wenn sie anfänglich ganz durchschnittlich und gewöhnlich sind, sich aber im Laufe des Buches entwickeln können und an Selbstbewusstsein gewinnen. Heldinnen sind sie auf jeden Fall nicht, das wäre mir viel zu langweilig.
Dann gibt es den Jungen, in den sie sich verlieben - das machen sie eigentlich immer. Der ist oft entweder ein Bad-Boy oder sogar der Antagonist. Es sind hauptsächlich eben Typen, in die ich mich selbst auch Hals über Kopf verlieben würde, denn da macht mir das Schreiben gleich viel mehr Spaß  :rofl:
So komme ich zu der Frage von HauntingWitch. Klar verwende ich Dinge, dir mir selbst gefallen. Vor allem, was die Love Stories in meinen Romanen angeht, kreiere ich sie so, wie ich es mir selbst wünschen würde oder zumindest in dieser Richtung, schließlich bin ich eine hoffnungslose Romantikerin. Auch stecke ich meine Protagonistin gerne in Kleidung, die ich selbst auch schön finde - mal vorausgesetzt, sie lebt in derselben Zeit und Welt wie ich. Ich weiß nicht, ob ich über eine Protagonistin schreiben könnte, die ich im echten Leben so überhaupt nicht leiden könnte oder über ihre Love Interest, wenn dieser Kerl jemand wäre, den ich nicht mal mit einer Pinzette anfassen würde. Aber natürlich sollte nicht alles in einem Roman dem Geschmack des Autors entsprechen. Ich versuche immer, einen Mittelweg zu finden, zum Beispiel eben dadurch, dass ich meine Charaktere verändere.

Klecks

#100
Ich habe auch kein wiederkehrendes Muster. Glaube ich zumindest.  :hmmm:

Zitat von: Felicity am 22. Januar 2014, 15:34:01Der ist oft entweder ein Bad-Boy oder sogar der Antagonist. Es sind hauptsächlich eben Typen, in die ich mich selbst auch Hals über Kopf verlieben würde, denn da macht mir das Schreiben gleich viel mehr Spaß  :rofl:

Na, na, junges Fräulein! Bad Boys sind tabu!  :pfanne:  ;D

Nein, ernsthaft. Bad Boys haben bei mir keine Chance. Bevor ich zulasse, dass ich mich in einen Bad Boy verliebe, verlasse ich lieber die Stadt.

Oder doch gleich das Land.  ::)

Pintana

Zitat von: Klecks am 22. Januar 2014, 16:11:04
Nein, ernsthaft. Bad Boys haben bei mir keine Chance. Bevor ich zulasse, dass ich mich in einen Bad Boy verliebe, verlasse ich lieber die Stadt.
Oder doch gleich das Land.  ::)

Das Land verlassen, Klecks? Wie viele Länder hast du denn schon durch?  :rofl:

Wiederkehrende Muster finde ich in meinen Texten auch, dann schreibe ich etwas und stelle beim beenden der Szene schon fest: Das hatte ich doch schon mal. Bestimmte Arten der Wahrnehmung bei meinen Protas z.b. Gedankenleser etc. alles Dinge, die mir immer wieder in Geschichten rutschen, auch wenn ich es gar nicht will.
Das demotiviert mich immer total und gibt mir das Gefühl so fürchterlich langweilig zu sein, dass alle meine Geschichten einen gleichen Nenner behalten, auch wenn die Grundideen doch extrem verschieden sind.

Und wie viel vom Autor in der Geschichte steckt, das ist eine gute Frage. Bei meinen hoffe ich häufig, dass ich meinen Protas nicht sehr ähnlich bin, was aber wohl wiederum ein Muster ist.   ;D

Zit

#102
Oh, da sagt ihr was. Wenn ich denn einen LI einbaue... dann nehme ich auch immer Männer, die ich reizvoll finde. Einfach, weil ich es mir einfacher vorstellen kann und weil das Schreiben natürlich mehr Spaß macht.
Hingegen gebe ich meinen weiblichen Protagonisten gelegentlich Züge, die ich selbst gern hätte. (Was meist darauf hinaus läuft, dass sie körperlich stärker und agiler sind als ich. Und wissen wie man Schusswaffen bedient. Und sie natürlich auch gegen "böse Monster" einsetzt, damit dann meine ethische Erziehung wegen all der Gewalt nicht aufschreit. xD)
Oder ich konstruiere meine Figuren so wie man nicht sein kann, ohne ständig Stunk zu provozieren und mit allem und jedem im Streit zu liegen. Im Grunde ist bspw. Jindric so ein Arschloch-Charakter, der allerdings von allem so angeätzt ist, dass sich sein Ärger mehr gegen ihn selbst richtet als gegen andere -- und das dann auch noch gefördert wird. (Königlich geforderte Folter, bspw. ...) Aber da habe ich mir die Welt auch so geschaffen, dass das so funktioniert. (Bilde ich mir zumindest ein, dass mein Weltenbau da dicht ist. :rofl:)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Coppelia

#103
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich einen Hang zu einer bestimmten Szene habe (weil ich sie eben wieder geschrieben hab): Der Protagonist hat den Antagonisten (vorübergehend) besiegt. Der Antagonist ist wehrlos, meist bewusstlos. Oft kommt noch dazu, dass der Protagonist seinen Gegner eigentlich töten sollte, denn sonst ist er selbst später dran.
Der Protagonist ist von der Situation geplättet. Der Antagonist tut ihm regelrecht leid, und auf keinen Fall kann er ihm irgendetwas antun.
Solche Szenen habe ich teilweise mehrmals im gleichen Roman und auf jeden Fall in fast jedem. :-\ Nur "Mord in Laidon" hat keine solche Szene, glaube ich. Das kommt aber wohl daher, dass Lukial nie auch nur daran denken würde, körperliche Gewalt einzusetzen.

Klecks

#104
Zitat von: Pintana am 22. Januar 2014, 18:25:10
Das Land verlassen, Klecks? Wie viele Länder hast du denn schon durch?  :rofl:

*Ironie an* Fünfzehn!  :P *Ironie aus*

Nein, natürlich nicht. Bisher noch keins, aber mein Notfallplan steht!  ;D