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Namen zum An-/Abgewöhnen: wie wichtig sind euch Charakternamen?

Begonnen von Lila, 25. März 2010, 15:57:03

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Lisande

Gute Idee. Wenn nicht, sehen wir uns im Pfannen-Thread. :)
Ich meine es aber ernst - es ist hier schon mehrfach gesagt worden, dass das Umbenennen eines Charas nicht gerade das Gelbe vom Ei ist, und ich schließe mich da an - wenn es nicht gerade ein riesig bekanntes Werk mit Namen, die schon mehr 'ne Marke sind betrifft (also einen Zauberer namens Gendalf würde ich dann doch umbenennen...)

Kolibri

Ich war bis jetzt immer davon ausgegangen, dass Hanni & Nanni aus Deutschland kommen.  ??? :-\

Also ich ändere meine Charakter grundsätzlich nicht um.
Die Namen sind auf die Charaktere abgestimmt, auch wenn ich etwas gegen symbolische Namen habe. Bestes Beispiel ist da Remus Lupin, bei dem einen dasdas Wort Wolf förmlich entgegenspringt.. ich mag das ganze nicht, weil ich mir denke, die Eltern wussten ja nicht was aus ihren Kindern wird, als sie ihnen den Namen gegeben haben, oder?!

Ich geb den meisten meiner Charaktere Vor- und Nachnamen, wobei ich bei dem alten Fischer aus der Kneipe in der Seitenstraße auch mal auf die Namensgebung verzichten kann, und bei Bedarf auch Spitznamen. So war für mich von Anfang an klar, dass der beste Freund meiner Protagonistin, sein Name ist Fredrik, den Spitznamen Rick bekommen wird.

Wie gesagt, bei mir läuft alles sehr nach Intuition.  ;)

Kati

Der beste Freund meiner Prota heißt auch Rick, da steht das allerdings für Richmond. Und ein bester Freund aus einer anderen Geschichte von mir heißt...auch Rick, eigentlich Richard.  ::) Ein beste-Freunde-Name.

Kennt ihr das? Das manche Namen für euch einfach so richtig auf eine feste Rolle geprägt sind? Bei mir kommt das ganz oft vor...

LG,

Kati

Ary

Früher hieß in jeder Kurzgeschichte von mir jemand "Justin", weil ich den Namen so toll fand. Justin war grundsätzlich Tänzer, Musiker, Eiskunstläufer, Kampfsportler oder Anwalt und er war grundsätzlich schwul, war mit jemandem names Tom zusammen und beide hatten einen gemeinsamen Freund names Horst.  ::)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Maran


Kuddel

The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

xadhoom

Aloha!

Es gibt sicher die Notwendigkeit, Namen aus anderen Sprachen zu übersetzen ... Das beschränkt sich allerdings auf die Ausnahmen, in denen der Name des Charakters integraler Bestandteil der Erzählung oder des Hintergrundes ist. Ansonsten lehne die Übersetzung – auch von anderen Eigennamen – rundheraus ab!

Die Namen meiner Charaktere finden sich im Laufe der Zeit und während der Phase, in der ich Notizen sammle. Das betrifft auch andere Eigennamen und – sofern es sich um Spezies mit einer eigenen Sprache handelt – mache ich mir die Mühe, dies entsprechend auszuarbeiten. Ob der Name dem einen Leser zu lang oder der anderen Leserin zu unaussprechlich ist und beispielsweise in der Sprache der Maori für obszönen Geschlechtsverkehr mit Oktopoden steht, ist mir wirklich herzlich egal. Ausgehend von meiner Muttersprache versuche ich sinnlose oder befremdliche Bezeichnungen zu vermeiden. Die gemeinhin bekannten Suchmaschinen des Internets sind da durchaus recht hilfreich.

Ich habe zwangsläufig und im realen Leben beruflich sehr viel mit Namen zu tun und deren Wohlklang will sich gelegentlich nicht erschließen. Wenn albanische Eltern der Meinung sind, ihren Sohnemann beispielsweise Fikrat zu nennen komme ich allenfalls zu dem Schluss, dass ich meinen Nachwuchs nicht so nennen würde. Der Grund ist nicht etwa, dass ich zu deutschen Namen tendiere (tatsächlich bevorzuge ich französische ...), sondern weil mir der Name einerseits vom Klang her nicht gefällt und im englischen Sprachraum durchaus zu Belustigungen führen kann.

Ob der Name im traditionellen albanischen eine besondere Bedeutung hat, ist mir nicht gegenwärtig.

Namen werden Wesen in der Regel durch ihre Eltern gegeben. Die denken sich – hoffentlich – etwas dabei und verbinden den Namen vielleicht sogar mit den althergebrachten Deutungen. In einer fiktiven Welt sind wir Schriftsteller die Eltern von gelegentlich kaum zählbaren Kreaturen. Wir denken uns etwas dabei und wollen unseren ,,Jüngsten" etwas mit auf den Weg geben. Natürlich kann und darf das auch ein Name sein, der von einer Agentur designed und ausgelotet wurde, um eine möglichst erfolgreiche Serie zu kreieren.

Die Frage ist, ob sich Leser X wirklich Gedanken über Analogien macht, wie sie hier angeführt und diskutiert wurden? Bei – um zur Basis zurückzukehren – ,,Katniss" denke ich nicht an Katzen und Einnässen ... Auch ,,Kvothe" führt mich nicht wirklich zu ,,Quote", da ich Namen nicht mit irgendetwas verbinde, was außerhalb einer gewollten Bedeutung steht.

,,Kvothe" kann jeder Leser aussprechen wie er mag und es kommen die unterschiedlichsten Aussprachen zum tragen. Legt der Autor es nicht fest, mache ich das für mich selbst. Bei ,,Kvothe" wäre es ,,Ka vo thee" ... Überlassen wir doch ruhig der Imagination das Szepter!

Vermutlich können sich auch nur Autoren untereinander über derartige Belanglosigkeiten dauerhaft und exzessiv auslassen ...

Würde ich mir über all das, was hier angeführt wurde, müsste ich mir vermutlich auch Gedanken über Straßennamen wie ,,Am Buschkothen" machen ...

Es sind Namen! Meine Charaktere erhalten ausgewogene Namen, ohne jeden Marketing-Hintergrund. Die Namen entspringen der jeweiligen Welt und wenn dies der Planet Erde ist, heißen die in Deutschland auch schon mal Heinz. Selbst Wechselbälger könnten damit konfrontiert sein.

Ich finde es schön, darüber zu reden bzw. zu schreiben, aber ich würde das Thema nicht überbewerten.
Vor dem Wein sind alle gleich! Und das gilt insbesondere dann, wenn sich der Wein nicht mehr vor, sondern in einem befindet ...

Lisande

ZitatNamen werden Wesen in der Regel durch ihre Eltern gegeben. Die denken sich – hoffentlich – etwas dabei und verbinden den Namen vielleicht sogar mit den althergebrachten Deutungen. In einer fiktiven Welt sind wir Schriftsteller die Eltern von gelegentlich kaum zählbaren Kreaturen. Wir denken uns etwas dabei und wollen unseren ,,Jüngsten" etwas mit auf den Weg geben.

Schöne Parallele. Aber ich stolpere auch im realen Leben immer wieder über Namen, bei denen ich mich frage, was zur Hölle sich die Eltern dabei gedacht haben - eigentlich in den letzten Jahren regelmäßig, weil ich die Namen, die jetzt gerade modern sind, ganz fürchterlich finde. Und so wird es mir auch in Romanen gehen - und wenn ich einen Roman lese, bei dem mir jeder einzelne Name einen kalten Schauer über den Rücken jagt, werde ich mit dem Ding nicht warm. Insofern ist die Frage danach, wie andere das sehen schon recht interessant. Ganz besonders interessant wird diese Frage nämlich dann, wenn man selber zu den Leuten gehört, die ein Buch weglegen würden, wenn die Namen zu bescheuert klingen, weil sie einfach mit den Helden nicht warm werden (oder vielleicht sogar den Helden nicht vom Schurken unterscheiden können, weil deren Namen nur ein Buchstabe voneinander unterscheidet). Dann möchte man nämlich wissen, wie vielen anderen es genauso geht - denn wenn das zu viele sind, dann kann das den Erfolg eines Buches echt bremsen, und das wäre bei etwas, was so relativ einfach auszutauschen ist wie ein Name, wirklich, wirklich ärgerlich.
Allerdings glaube ich nicht, dass es wirklich allzu viele Leute sind, die so viel Wert auf die Namen legen, dass sie ein Buch dafür nicht weiterlesen würden (bei mir müsste es da auch schon wirklich krass kommen, aber ich habe es schon hingekriegt, einen Charakter eine ganze Serie lang nicht zu mögen, weil mir ihr Name nicht liegt. Dumm, sie ist die Ehefrau des Helden und kommt ziemlich häufig vor, könnte auch eigentlich recht sympathisch sein... aber dieser Name stößt mich ab).

Astrid

Zitat von: gefion am 31. März 2010, 08:17:33
Es gibt immer noch neue Enid Blytons?  :laken: Wow! Aber auch die alten Drei Fragezeichen ??? vom vermeintlichen Alfred Hitchcock (US-Autoren) werden ja fleißig von deutschen Autorenkollegen vermehrt. Ich bin wirklich froh, aus dem Alter raus zu sein, wo ich sowas lese, denn so kann man mich auch nicht verschaukeln.
Oder????

Der Stil dieser Verlagspseudonymautoren muss ja extrem auf Einheitlich geschliffen worden sein.

Erstens wurde Hitchcock nie als Autor, sondern immer nur als Herausgeber angegeben (was allerdings auch nicht stimmte). Der Autor der ersten Bände war Robert Arthur, und sein Name erschien auch in den Büchern, nur nicht auf dem Cover. So wurde es dann auch mit allen späteren Autoren gemacht. Wer wollte, konnte durchaus herausfinden, wer das jeweilige Buch geschrieben hatte. Und der Stil der heutigen Autoren ist keineswegs vereinheitlicht und glattgeschliffen. Man merkt sehr deutlich, dass das unterschiedliche Leute sind. Aber auch heute steht noch in jedem "Drei ? ? ?"-Buch "Basierend auf Charakteren von Robert Arthur", da wird also niemand für blöd verkauft.

nina b.

Ich findes es interessant, wenn man seine Figuren immer gleich nennt. Das könnte ich zb gar nicht, weil für mich jede einzelne Figur so individuell ist wie der Name von dieser.
Wenn ich alle Figuren so benennen würde, dann hätten sie ihre Individualität verloren...
Zudem achte ich persönlich ganz stark darauf, dass ich nur Namen nehme, mit denen ich noch nichts verbinde, bestenfalls nicht mal jemanden kenne, der den Namen bereits trägt, damit ich an meine Figur ganz unvoreingenommen heran treten kann :)
Kennt ihr das auch?

Kati

ZitatIch findes es interessant, wenn man seine Figuren immer gleich nennt. Das könnte ich zb gar nicht, weil für mich jede einzelne Figur so individuell ist wie der Name von dieser.

Na ja, da kommt es bei mir darauf an, ob es jetzt normale Namen sind oder welche, die ich mir selbst ausgedacht habe. Bei normalen Namen sehe ich das nicht so eng, schließlich gibt es sie auch in Wirklichkeit öfter. Ich versuche es zu vermeiden, aber, wenn ich nun schon eine, sagen wir, Mary habe und einen Charakter habe, auf den dieser Name einfach passt, dann habe ich eben zwei. Allerdings mache ich das bei Spitznamen öfter. Ich habe zwei Marys: Eine Marian und eine Miranda. Das ist eben so.  ;)

LG,

Kati

Artemis

Gerade bin ich beim Stöbern in Amazon über einen Klappentext gestolpert, der mir beim Lesen die Lachtränen in die Augen getrieben hat  :rofl:
"Glic, der Sohn eines Dämons" ...

Da denk ich mir doch ... Rechts-Glic? Oder wie wärs mit Doppel-Glic?

Es tut mir leid, so einen Prota kann ich doch im Leben nicht mehr ernst nehmen ... *Papiertüte übern Kopf stülp*

Drachenfeder

 :D Glic ist ja gar nicht sooo schlimm *hust*
Aber, der Sohn eines Dämons?



Kuddel

Glic klingt ein wenig wie ein Zwerg oder ein sehr niedliches, kleines Mischwesen. Aber der Sohn eines Dämons?  :rofl:
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway