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Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Warlock

Ja, ich weiß, bei mir ist es wirklich schwierig.

Vielleicht sollte ich wirklich noch mal Stellen umändern. Das Problem ist nur,
dass wenn ich eine Stelle verändere, den ganzen Roman umschreiben müsste
und wenn das passiert, landet er sicher in der Schublade.

Ich habe es jetzt mit einer Kurzgeschichte probiert, aber leider hat es nichts
geholfen und die Kurzgeschichte selber gefällt mir auch nicht.

Dann werde ich jetzt mit dem "Schreiben - verbieten" versuchen und mit der
Stunde einplanen.
Und wenn das auch nichts bringt, dann werde ich es wirklich mit dem Umschreiben
versuchen, auch wenn ich dabei riskiere, den ganzen Roman aufzugeben.
No risk, no fun.

Rumpelstilzchen

Zitat von: Warlock am 31. August 2007, 18:32:01
An Teilen/ Chraktären des Romanes, die mir nicht gefallen oder Storyelemente.
Vielleicht nervt es mich auch nur, dass die Figuren das Buch schreiben und nicht ich.

Ich lasse meine Charaktere gerne mal ihren eigenen Weg gehen, weil es irgendwie ein Art Magie ist, wie sie sich entwickeln, allerdings nur solange sie nicht vollständig von ihrem Weg abkommen. Bei mir liegt das denn daran, dass der vorhergegebene Weg nicht zu dem Charakter passt oder seine Vergangenheit nicht hergibt, weshalb er so handeln soll, wie ich das gerne hätte.

Wenn deine Charaktere nicht das machen, was du willst, bzw. sie ständig in eine ganz andere Richtung gehen und den Verlauf der Geschichte ändern, solltest du dich mit ihnen noch mal eingehend beschäftigen. Vielleicht gibt es Unstimmigkeiten.

Aneirin

Beim Lesen von Warlocks Beiträgen fiel mir eigentlich nur eine einzige Fragen ein: Warum Schreiben, wenn es so wenig Spaß macht?

@Warlock
Dein Projekt gefällt dir nicht, umstellen willst du es aber auch nicht, weil du dann alles neu schreiben müsstest und das ist dir zu viel Arbeit. Deine Figuren gefallen dir nicht, warum änderst du sie nicht? KG´s schreiben gefällt dir auch nicht - also was dann???

Das klingt vielleicht böse, ist aber gar nicht so gemeint. Ich will dir auch das Schreiben nicht ausreden, aber manchmal muss man sich solche Sinnfragen stellen?

Grüße
Aneirin

Lavendel

Hey, ich hatte mal ein Projekt, dass ich nach 400 Normseiten (ich habe es grade mal in Normseiten formatiert und bin fast umgefallen o_O) komplett neu geschrieben habe. Alles, was noch übrig ist, ist ca. die Hälfte er Originalbesetzung an Charakteren. Und weißt du was? Ich bin total froh, dass ich es gemacht hab!

Warlock

Das Schreiben ist mir schon wichtig. Es macht mir auch Spaß und ohne
mein Charaktere könnte ich gar nicht. Ich stecke bloß gerade in so einer
Phase (hoffe ich zu mindestens).

Ich habe auch schon kleine Fortschritte bemacht. (Dank eurer Hilfe!).
Ich habe mich wieder rangesetzt und fast eine ganze Seite geschrieben
(ich weiß, klingt nicht nach viel, aber mir bedeutet es was).

Deshalb werde ich das mit dem Umschreiben erst mal lassen und vielleicht
an einer späteren Textstelle weiter arbeiten und dann irgendwann den
Anschluss finden.

Warscheinlich hat schon geholfen zu sehen, dass ich mit meinem nicht der
Einzigste bin und das es anderen ähnlich geht.

Also nochmal vielen Dank für eure Unterstützung!  :jau:

Berjosa

Hallo Warlock,

ich habe gerade ein ähnliches Problem wie du und muss mich auch immer wieder austricksen (ja, ich habe einen Abgabetermin; das allein wirkt normalerweise schon Wunder). Ich weiß nicht, ob du mit meinem Tricks etwas anfangen kannst, Schule kann einem schon ziemlich den Tag verderben.
Ich merke, dass ich vor allem dann gute Ideen habe, wenn ich gerade nicht am Computer sitze, z.B. beim Schwimmen, bei der Arbeit o.ä. Bei diesen Gelegenheiten ist Schreiben einfach unpraktisch. (Und wenn ich hinterher nach Hause komme, ist es ein zähes Gewurschtel, die tollen Ideen tatsächlich zu Papier/Speichermedium zu bringen.)
Aber ich habe festgestellt, dass sich der Effekt auch systematisch anwenden lässt. Also packe ich Block und Stift ein und entferne mich vom PC. Mitunter reicht es schon, mich auf den Balkon oder ins Wohnzimmer statt ins Arbeitszimmer zu setzen. In hartnäckigen Fällen wird die Dosis erhöht: Ich gehe im Wald spazieren (von einer Bank zur nächsten), setze mich ins Mittelalter-Lager, kaufe mir ein Verkehrsverbund-Tagesticket und fahre ziellos mit der Bahn herum. Super-wirksam sind Live-Treffen mit anderen Autoren. Das ist teilweise zeitaufwändig, aber es funktioniert.
Ich setze jetzt große Hoffnungen in meinen Urlaub, wo ich zwei Wochen am Stück "weg" bin. Mal sehen, ob die Wirkung so lange anhält.
Vielleicht findest du ja auch eine Fluchtmöglichkeit, die dir beim Aussteigen aus der Alltagswelt hilft.

Schöne Grüße

Berjosa

nurel

Jeder hat ja so seine Schreibmethode. Ich bin jemand, der rein Intutiv schreibt. Was bedeutet, ich weiß nicht wie es weiter geht.
Mir erging es einmal ähnlich. Es mangelte nicht an Ideen, nicht an der Zeit. Mir schien einfach etwas falsch zu sein. So habe ich den Schmarn zur Seite gepackt und ein neues Projekt in Angriff genommen.
Ich schrieb bis zu einem bestimmten Punkt, dann tauchten zwei Kinder auf und ich bemerkte, dass die aktuelle Geschichte eine bestimmte Beziehung zur liegengebliebenen Geschite aufbaute. Jetzt war mir auch alles klar. Ohne die zweite Geschichte, konnte ich die erste nicht vollenden.

Klingt glaube ich jetzt arg wirr, oder?
Jedenfalls, sind beide Geschichtenletztlich fertig geworden.


Warlock

Abstand habe ich mit als erstes versucht. Ich war in den Sommerferien immer
weg und hatte (zwar Sehnsucht) aber trotzdem eine Blockade.

Intuitiv geschrieben habe ich die ersten 20 Seiten, ab dann ging es nur
quälend langsam voran, aber es ging voran.
Ich weiß, dass nicht immer alles flutschen kann, muss es dann aber SO
schlimm sein? Ich meine, ich hatte viele Kriesen; nie jedoch mit solchem
Ausmaße.

Trotzdem vielen Dank für eure Hilfe!

nurel

...okey ... kennst Du das Buch "Der Weg des Künstlers"?

Mein Leitfaden, mein Weg und ich liebe es!!!

Warlock

Nie gehört. Klingt aber interessant, mal sehen...

Ary

#160
Ich hab die Tage auch noch einen interessanten Tip zum Thema Schreibblockade überwinden gehört:
Setz dich hin und schreib am Tag wenigstens einen Satz. Nur einen einzigen, aber das jeden Tag.
Und vielleicht ergeben sich aus dem einen Satz zwei. Oder drei. oder zehn. Oder eine halbe Seite. Oder eine ganze. Und wenn der eine Satz allein bleibt, hast du aber wenigstens den geschrieben. Ich werde das mal ausprobeiren und hoffe, dass ich damit mein fast schon erloschenes Wüstenfeuer wieder in die Gänge bekomme.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lisande


Manja_Bindig

Ja, das stimmt. Es ist auch eine gute Vorbeugemaßnahme, sich ein gewisses Tagespensum zu setzen. Es kann je nach Umständen variiert werden - aber es bleibt und wird immer mindestens zwei Wochen durchgehalten. :) (man sollte nur schlau genug sein, das Pensum nicht zu hoch anzusetzen, das demotiviert wieder)

nurel

"Der Weg des Künstlers" ist ein 12 wochenprogamm hat bei mir in der achten Woche wie eine Bombe eingeschlagen. innerhalb von 12 Monaten waren 4 Romane geschrieben - naja, als Rohbau versteht sich!
Un ich muss zugeben, ich habe jahrelang vergessen meine Leidenschaft zu beachten.
Es glich einer Explosion, meine vielen Ideen, über Jahre angestaut ...
Wen wundert es da!

Moni

Ich habe mal eine Pause eingelegt, die fast ein ganzes Jahr gedauert hat. Damals hing ich am Plot fest und kam einfach nicht von der Stelle. (Ne, Maja, du erinnerst dich?  ;)  :darth: )
In dem Jahr habe ich mich statt auf die Geschichte einfach auf den Hintergrund gestürzt und mich im massiven Weltenbasteln betätigt. Vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit für dich? Vielleicht fallen dir auch so Plot- oder Charakterprobleme auf, die dich momentan hemmen.

Derzeit hab ich auch wieder eine Phase, in der ich nix schreibe. Einfach "Null Bock". Statt dessen lese ich gerade Bücher über Evolution (Der dritte Schimpanse, sehr zu empfehlen!!) und das Untergehen bzw. Überleben von Gesellschaften (Kollaps, ebenfalls empfehlenswert!!)  und ziehe daraus Informationen, die ich wieder in meinem Hintergrundmaterial verarbeiten kann.
Ich habe gelenrt, daß es nichts bringt, wenn ich mich zum Schreiben zwinge. Dann produziere ich meistens nur Müll, der mich hinterher furchtbar ärgert. Statt dessen mit Dingen beschäftigen, die auf ihre Art auch zum Entstehen meiner Geschichte beitragen, dann habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich eine Schreibpause einlege.  :engel:

Lg
Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol