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Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Lavendel

Hallo Flafi!

Vielleicht wühlst du dich mal durch diesen Thread:
http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=351.0
Könnte sein, dass du da ein paar Tips findest!

FeeamPC

Schreib doch einfach ein paar nonsense- Geschichten.
Was alles so aus einem harmlosen Osterei schlüpfen kann...
Der Vampir-Osterhase...
Frau Holle hat Burnout...
Der Wetterfrosch streikt...
Der Tag an dem die Hühner auswanderten...
usw.
Kann sein, daß Dich der total ziellose Unsinn wieder in Form bringt.

Flafi

#182
Nonsense Geschichten... hm...
Da kommt auch nix Gescheites bei raus -.-

ZitatHorror Pritt

Es war ein ganz normaler Tag. Herr Pritt ging gerade aus dem Haus, setzte sich seine rote Mütze auf und erfreute sich an den Sonnenstrahlen, welche ihm in sein blasses Gesicht schienen.
Der Winter hatte auch bei ihm seine Spuren hinterlassen, umso mehr freute er sich, dass der Frühling endlich Einzug hielt.
Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen ging er die Straße entlang. Es sollte ein arbeitsreicher Tag werden. Schon gestern hatte sein Chef ihm angekündigt gehabt, dass wohl eine größere Lieferungen Zeitschriften eintreffen würde, die noch bis zum Ende der Woche bearbeitet und geheftet werden mussten. Und natürlich war es Herr Pritt persönlich, der sich dieser Tätigkeit annehmen sollte, schließlich wollten die Leser ordentlich geklebte Heftränder haben.

Herr Pritt bog links in den kleinen Wald ab. Der kürzeste Weg in sein Büro führte durch dieses Stille Wäldchen. Herr Pritt genoss es seit einigen Tagen wieder, an einem derart sonnigen Tag die Lichtstrahlen durch die Baumwipfel brechen zu sehen und die Vögel zwitschern zu hören.
Nichts vermochte auch an diesem Tag die Idylle des Waldes zu stören. Bis Herr Pritt etwas seltsames erblickte.
Papierfetzen lagen verstreut auf dem Pflasterweg. Sie bildeten eine Spur direkt in den Wald hinein. Irgendwo hinter den Bäumen konnte Herr Pritt ihre Spur nicht mehr ausmachen.

Es war sonderbar, dass jemand die Papierfetzen hier im Wald verstreut hatte. In Klebhausen war es nicht üblich, dass Papier derartig verschwenderisch umhergeworfen wurde.
Aber was sollte es, mit einem Schulterzucken ging Herr Pritt ans werk. Denn wenn es eine Sache gab, die ein Pritt niemals liegen lassen konnte, so war es zerbissenes Papier.

Nach und nach leerte sich der Weg und Herr Pritt hielt ein immer größeres Blatt Papier in der Hand. Als es dann aber darauf zuging, dass er den Wald betreten wollte, stockte er. Der Förster kam aus seinem Haus am Wegrand gelaufen und rief Herrn Pritt laut zu:
"Halt, nicht weiter gehen! Das ist eine Falle!"
Völlig aus der Puste kam der bereits ranzig gewordene Pritt zum stehen. An seiner Klebstelle hatten sich bereits Blätter und Geäst festgesetzt. Dieser Pritt würde nicht mehr lange Wälder kleben, dachte sich Herr Pritt bei seinem Anblick.
"Etwas unheimliches, Gefährliches haust seit neustem in diesem Wald. Schon mehrere Pritts sind nach ihrem Klebewahn nicht mehr aus dem Wald zurückgekehrt. Bitte bleiben sie stehen"
In den Augen des Försters konnte Herr Pritt deutlich das Flehen erkennen. Doch der Drang weiter zu kleben und dieses Blatt Papier zu vervollständigen war sehr stark.
Ein Knacken drang aus dem Unterholz und wieder schimmerten weiße Papierfetzen im Sonnenlicht durch.
"Bitte, gehen Sie nicht!" Jammerte der Förster noch einmal, doch Herr Pritt konnte dem Drang nicht widerstehen und er folgte der Spur in den Wald.

Der Förster sah noch eine Weile mit trauriger Mine auf die Stelle, an der Herr Pritt ins Unterholz abgetaucht war... ihm war klar, dass man von diesem gutmütigen Pritt nie wieder etwas hören würde.

ich finds schrecklich, aber bei dem Wort nonsense spukte mir dies durch den Kopf^^
Ich hab dann einfach mal direkt hier im Thread drauf losgeschrieben um es auch kritisieren zu lassen. Ich muss wohl wirklich wieder reinkommen :/

Aber die Sache mit dem TiMoWridingens
oder wie das heißt klingt doch schonmal ganz gut, unter Druck arbeiten ist für mich immer am besten, mal gucken obs was hilft...
Oder ich schreibe noch ein paar solcher nonsense Sachen *g*

danke aber :)

Gruß
Flafi

Kaeptn

Einen Nonsense-Text zu kritisieren is glaub ich nicht sinnführend :-)

Ich hab meinen letzten Roman 1997 beendet und hatte dann mit kleinen Unterbrechungen 11 Jahre (Roman-)Schreibblockade. Wieder reingekommen bin ich durch Szenen. Ich hab nicht mehr etwas geschrieben was chronologisch gerade dran war, pder überhaupt zum aktuelken Projekt gehörte, sondern irgendeine Szene, die mir gerade in den Sinn kam. Hat den Vorteil das man dann für später ne Menge in der Hinterhand hat :-) Und zu einer Szene die ich 2004 geschrieben hab, fiel mir im Februar 2008 der passende Anfang ein, und nun bin ich da dran..

Ansonsten hab ich mir abgewöhnt direkt beim ersten Mal jede Formulierung perfekt haben zu wollen. Wenn ich nach einem Absatz merke, dass mir da was nicht gefällt, Anmerkung dran, weiter schreiben, sonst hängt man womöglich ne Woche an einem Absatz und is nur frustriert.

Was mir bei dir konkret unklar ist: Hast du den schon mal was vollendet, längere Zeit am Stück durchgeschrieben,  oder kam die Krise gleich kurz nach dem ersten Anfang?

Flafi

Och am Nonsense Text kann man ja schonmal gucken, ob man überhaupt noch nen angenehmen Stil hat ;)

Und vollendet habe ich bisher Kurzgeschichten und Gedichte.
Also es ist mir nicht fremd einen Text abzuschließen. Auch welche, die länger geworden sind.

Hm, das mit den Szenen, darüber habe ich noch net nachgedacht. Ich habe ständig irgendwelche Szenen im Kopf, die ja eigentlich mal ein Geschichte in Romanlänge werden sollen. Ich weiß nicht, ich kann mich wohl net mit dem Gedanken anfreunden, mittendrin anzufangen *g*

Lomax

Mein Rat zum Thema Schreibblockade ist vermutlich eher unpopulär: Man muss nicht schreiben. Warum sollte man sich also dazu zwingen?

Eigentlich gibt es ja nur zwei Gründe zu schreiben: Man tut es (1) für sich selbst, weil es einem irgendwas bringt, weil etwas aus einem herausdrängt, weil es Spaß macht. Oder man schreibt (2) für ein Publikum, weil man denkt, etwas zu erzählen zu haben, was das Publikum interessiert. Oder auch nur, weil man davon überzeugt ist, dass es das Publikum interessieren sollte ;).
  Wenn aber das, was man schreibt, einen selbst schon nicht mitreißen kann, entfällt Grund 2 in der Regel. Und Nonsensgeschichten und Fingerübungen, die nur der eigenen Motivation dienen sollen, will man ja auch nicht dem Publikum zumuten. Und Grund 1 ist ja schon entfallen, wenn man sich zum Schreiben nur noch zwingen muss. Also, aus meiner Sicht gibt es einfach keinen Grund, zu schreiben, wenn man nicht wirklich etwas erzählen will.

Ein Motivationsloch überwinden, Faulheit, den inneren Schweinehund - das alles mag sinnvoll sein. Aber wenn es nicht mehr nur darum geht, sich gegen seine Trägheit durchzusetzen, sondern wenn man aufs Schreiben an sich schon keine Lust hat, dann sollte man sich auch nicht dazu zwingen. Ich würde in so einem Fall also einfach empfehlen, nicht zu schreiben, sondern was anderes zu tun. Man kann ja jederzeit wieder mit dem Schreiben anfangen, wenn man wirklich etwas zu erzählen hat - aber bis dahin gibt es viele andere Dinge, die man stattdessen tun kann :)
  Und wenn man die dann tut, bekommt man vermutlich auch eher wieder Lust aufs Schreiben, als wenn man das Schreiben zur ungeliebten Pflicht macht.

Zuuk33

#186
Hallo Flafi,
ich grüße dich.
Im großen und ganzen teile ich die Meinung von Lomax, wenn man sich zwingen will, macht der Kopf zu.
Schreibblockaden kenne ich, aber sie kamen erst mittendrin, weil ich plötzlich nicht mehr wußte, was ich mit dieser oder jener Figur machen sollte, oder weil ich den Faden verloren hatte. Dann habe ich es für ein paar Tage weggelegt,  und es erneut versucht.
Aber wenn man schon nicht den Anfang findet, sollte man sich fragen, ob einem die Idee zur Storie vielleicht selber nicht gefällt.
Mach dir doch erstmal Notizen, am besten handschriftlich, arbeite die Geschichte grob durch, erwecke erstmal ein paar Figuren zum Leben, suche dir Orte aus, an denen es stattfinden soll und ähnliches.
Versuche, wenn du am Tage gerade etwas Langweiliges tust, über das nachzudenken,
was du in deiner Storie unbedingt drinhaben willst, schreibe es in deine Notizen, sammle erstmal alles, was dir in den Sinn kommt.
Entweder schmeißt du am Ende deinen Notizblock weg, oder du hast genug zusammen, um dir die Finger wund zu tippen.
Ich habe gerade eine Blockade was das Schreiben meines Exposees betrifft, ist ja nicht ganz unwichtig, und ich habe das mit den Notizen gemacht. Manchmal war es nur ein Satz der mir plötzlich in den Sinn kam, und weil er mir gefiel, habe ich ihn notiert.
Mittlerweile habe ich schon Fortschritte gemacht, hänge aber gerade im Mittelteil fest.
Tja, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Versuch es einfach,
viel Erfolg
J.m.Z  :vibes:







Lavendel

Lomax hat wirklich Recht. Wenn du nicht das Gefühl hast, aus irgendeinem Grund schreiben zu müssen, dann ist es auch nicht schlimm, dass du es nicht tust. Vielleicht auch ganz gut. Denn man kann seine Zeit auch anders verbringen, als allein vor der Tastatur oder dem Notizblock zu sitzen. Man kann seine Freundschaften pflegen, Sachen erledigen, die man schon lange mal erledigen wollte, den Garten machen, abwaschen und mal wieder die Treppe wischen. Fussball spielen, einen schönen Film gucken - all solche Dinge, die nicht-Autoren so tun. Vor allem als jemand, der nicht beruflich schreibt, kann man seine Zeit in jede Menge andere Dinge investieren, wenn man nicht das dringende Gefühl hat, unbedingt diese Geschichte aufschreiben zu müssen, die einem die ganze Zeit im Kopf rumspukt.
Wenn dir also nicht die ganze Zeit eine Geschichte im Nacken sitzt, die ungebingt aufs Papier will - was soll's?
Gerade verkrampft sein bringt nichts. Abwechslung ist wahrscheinlich die beste Medizin.

Flafi

Huhu!

Nunja, leider ist es so, dass ich unbedingt was zu Papier bzw. aufn Bildschirm zaubern will/muss.
Ich arbeite auch wieder an meiner Webseite und mir ist aufgefallen dass viele Texte noch ausstehen. Und ich will ja den Lesern auf der Seite was bieten.
Gerade diese Webseite war ja damals gedacht, Ideen zu sammeln, eine Welt zu erschaffen auf der alles spielen soll, Helden wurden erdacht und ausgearbeitet, Landschaften, Orte, Wesen... ist alles da nun. was als Ideensammlung für die eigentliche Geschichte diente ist heute ein Roman für sich^^
Ich habe mir nun 2 Jahre gedacht, tu was anderes. Und das habe ich. Habe ne kleine Familie gegründet, habe nen neuen Job (wenn auch nciht traumjob), wohne in einer anderen Stadt, reise viel herum.
Also an Abwechslung hat es nicht gefehlt^^
Hm, oder ist es einfach die Zeit die fehlt um in Ruhe mal an einer Geschichte zu arbeiten?

Denn wirklich glücklich bin ich damit nicht, dieses neue Leben nun einfach auszuleben, ich merke jeden Tag, dass mir das Schreiben fehlt, dass ich weiter arbeiten will.
ich werde mir wohl einige der Tips mal zu herzen nehmen und gucken, was Notizen und einfach drauf losschreiben so bringen :)

Gruß
Flafi

Abakus

Hallo! :)

Ein kleiner Tipp, sofern Du es noch nicht versucht haben solltest: Wenn Du ein Projekt schreiben willst, sei es Kurzgeschichte oder Roman, beginne als erstes doch einfach mit dem Ende. Mein Lektor im Fernstudium sagte dazu immer: Das Pferd von hinten aufzäumen.

Das funktioniert natürlich auch nur dann, wenn Du über den Ausgang der Geschichte komplett informiert bist. Du kennst also somit bereits das Ziel und musst Dir nur noch einen Weg dorthin bahnen. :)

Versuch's einfach mal.  :)

Viele Grüße

Maja

Ich hab das mal verschoben - Schreibblockaden sind ein allgemeines Problem und kein Einzelfall, in dem das "Autoren Helfen Autoren"-Board die richtige Wahl wäre.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Tamara

Naja, bei mir ist das so:
Ich hab keine Ideenlosen Phasen, genau genommen hab ich immer Ideen, und inspiriert bin ich auch fast immer (tut mir leid falls das nach Angeberei riecht).
Ich habe unfähige Phasen.
Tja, um das genauer zu machen: Ich sitz da, vor einem Blatt Papier/vorm Computer und kann nicht. Ich weiß, wie es weitergehen soll, nur ich schaffs nicht richtig den ersten Satz zu tippen. Ich brauch nämlich nur den ersten Satz und schon fließts wieder. Nur manchmal will der eben nicht.
Dan beschäftige ich mich mit anderen Sachen, mach mahr Sport, Ausritte, zeichne auch viel, und lass mir Gitarre von meinem Bruder beibringen. Und am Ende spielt er dann immer, aber ich sing dazu, weil er die Texte nicht kann und im Stimmbruch ist (jetzt schon  :P ).
Ich glaube, Schreibblockaden brauchen einfach nur Zeit. Und wenns wirklich nicht mehr geht, dafür hat ja jemand dieses Thema gemacht. Einfach nachschauen, da findet sich schon was  ;)

Darielle

Ui, das ist ja gruselig! *zum fürchten in die hinterste Ecke verschwind*

Sagt mal, (sorry wegen dem Themensprung) Herr Eschbach schreibt ja, dass es Schreibblockaden nicht gibt, weil für ihn schreiben eben eine selbstverständliche Arbeit ist.
Wie seht ihr das, ist das für euch Kunst, die man eben auch mal mit Blockaden in Verbindung bringen kann oder ist das blanke Arbeit, die keine Blockaden erlaubt?

Also ich persönlich behalte mir die Blockaden vor, auch wenn Herr Eschbach seine Meinung schön untermauert, worüber ich gut gelacht habe. Oft habe ich Phasen, wo gar nichts geht. Dann habe ich (wie derzeit) wieder Phasen, wo ich ständig schreibe und mir immer wieder gute Dinge einfallen - wo ich mein eigenes Werk als nicht mehr ganz so minderwertig betrachte und überhaupt... :D

Malinche

Blockaden gibt es. In manchen Momenten ist es vielleicht richtig und sinnvoll, gegen sie anzurennen und sie zu überwinden. Zu anderen Arbeiten muss man sich ja auch aufraffen. Aber manchmal signalisieren sie eben auch, dass ein Projekt einfach noch Zeit braucht. Geschichten sind für mich in erster Linie etwas sehr Lebendiges, Organisches. Etwas, das auch respektiert werden möchte. Es braucht viel Handwerkszeug, um eine Geschichte gut aufs Papier zu bringen, aber ich meine, nicht nur das, sondern auch eine gewisse Intuition.

Soll heißen: Bis zu einem bestimmten Punkt sind Blockaden für mich etwas, das zum Schreibprozess dazu gehört und auch mal so hingenommen werden muss.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Dealein

Ach, Blockaden helfen mir mein Werk wieder zu mögen. Ehrlich, irgendwann kann ich es nicht mehr sehen und finde alles schlecht. Nichts fällt mir ein und meine Motivation ist auf dem Nullpunkt. Doch dann, nach einer gewissen Zeit, habe ich einen Geistesblitz und es geht motiviert weiter.