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Der Prota/Antagonisten-Laberfasel-Thread

Begonnen von Ary, 08. August 2008, 23:30:14

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Mithras

#1560
Die Tür öffnet sich, und eine junge Frau mit dunkelbraunem Pferdeschwanz und älterer Mann von vielleicht Ende 50, in dessen rabenschwarzen Bart sich bereits die ersten grauen Strähnen eingenistet haben, treten ein. Er trägt eine schwarz-rote, offenbar einstmals prächtige Robe und mit zurückgeschlagener Kapuze, sie ist in ein einfaches, abgetragenes Baumwollwams gehüllt und trägt zerschlissene Stiefel. Beide blicken finster drein, doch sein Blick übertrifft den ihren um Längen. Eine gewisse Ähnlichkeit in ihrem Aussehen lässt sich kaum leugnen. Während sie der Bedienung mit einer Geste bedeutet, ihnen die Speisekarte zu bringen, lassen sich die beiden an der Theke auf die Hocker sinken und schweigen sich einige Augenblicke lang an.
"Ich sage dir, wir sind auf dem Holzweg", beginnt schließlich der Mann. "Hier werden wir es nicht finden."
Die Frau schnaubt. "Wenn du mir sagen würdest, was es ist, wären wir schon längst weiter."
Der Mann schweigt daraufhin und widmet sich nur der Speisekarte, die die Bedienung gerade vorbei gebracht hat. "Zwei Tassen schwarzen Tee, für mich und meine... Tochter", sagt er daraufhin tonlos, ohne die Bedienung eines Blickes zu würdigen.

Acrosen

Der Brandvernarbte stellt das Pfeifen ein, und fängt im selben Augenblick den konzentrierten Blick der Frau auf, welche ihn von der Theke aus verstohlen beobachtet hatte.
Er zieht eine Augenbraue hoch, lächelt freundlich, und macht eine kaum merklich Handbewegung, die auf den Stuhl ihm gegenüber weißt.

Die sprechenden Tiere würdigt er weiterhin keines Blickes, und auch dem neu eingetretenen Paar schenkt er keine Beachtung.
Mit einer Handbewegung bedeutet er der Bedienung, ihm etwas zu trinken zu bringen.

Dann wartet er, und sitzt mit ausdrucksloser Miene dar, abwartend, was sich aus der Situation ergeben möge.

Aylis

Der junge Mann in der Ecke seufzt, schiebt mit einer Bewegung den Stuhl weg und drückt die Zigarette in einer steínernen Schale aus.
"Sagt mal, warum sind hier eigentlich alle so finster? Vielleicht sollten die Tiere anfangen zu singen, dann ist hier endlich mal was los."
Er klopft sich ein wenig Staub (oder ist es Asche?) von den Schultern und pustet sich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Also...wo kommt ihr seltsamen Gestalten denn alle so her?"
Der Wirt wirft ihm einen Blick zu, als wäre er todesmüde, aber das scheint ihn nicht besonders zu interessieren.
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Blaurot

"Wieso wollen bloß alle, dass wir singen?", flüstert Flauschblume ihrem Chef ins Ohr und blickt etwas perplex zu dem jungen Mann. Sie räuspert sich und ruft laut nach der Bedienung. Rothaar bestellt sich einen Elsässischen Flammkuchen, Flauschblume wählt das Toast Hawaii. "Aber bitte ohne Cocktailkirsche." Der Wirt murmelt etwas Unverständliches in seinen Zottelbart, notiert die Bestellungen aber ohne weiter zu murren.

Flauschblume fasst sich ein Herz und ruft in die Runde: "Wenn uns jemand am Klavier begleitet, könnten wir doch alle zusammen etwas singen. Wie wäre es mit  Yesterday von den Beatles?" Rothaar stöhnt.

Sommerlilie

Die Tür geht auf, der Wind peitscht Regen in die Gaststube. Eine Frau Anfang zwanzig tritt ein. Ihr langes schwarzes Haar ist vom Regen durchnässt. Sie lässt kurz ihren Blick schweifen und verzieht sich dann in eine dunkle Ecke. Aus sicherer Entfernung betrachtet sie das Treiben im Wirtshaus.
"Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen." Mahatma Gandhi

Mithras

#1565
Der Mann wirft einen finsteren Blick über die Schulter. "Wenn die beiden anfangen zu singen, dann bin ich ganz schnell hier weg", knurrt er mürrisch.
Seine Begleiterin seufzt. "Lass sie doch. Ich bleibe auf jeden Fall hier sitzen, und du solltest dich auch entspannen."
Der Wirt kommt mit dem Tee, und die Frau dank höflich, während der Mann finster in eine Ecke starrt, und eine Weile lang herrscht Stille zwischen den beiden, die mehr - oder weniger - genüsslich das wohltuende Nass schlürfen. In diese Stille fällt die Frage des jungen Mannes nach dem Ursprung ihrer Reise. Während der alte Mann sie geflissentlich überhört, scheint die Frau ganz erfreut über die Abwechslung zu sein, und dreht sich auf ihrem Hocker zu ihrem Gesprächspartner hin um. "Wir kommen aus Hassara, falls dir das etwas sagt. Diese Ruinenstadt im Norden al-Jizrats, jemals davon gehört? Mein Vater-" Sie deutet mit dem Daumen über ihre Schulter hin zu ihrem Begleiter. "- scheint dort etwas aus seiner Vergangenheit gefunden zu haben, und seitdem ist er noch mürrischer als sonst. Mit mir darüber reden - Fehlanzeige! Gut, er redet generell nicht sehr viel, zumindest nicht mit mir. Ich bin ja schließlich kein Rabe."Sie schmunzelt, und ihr Begleiter senkt mürrisch den Kopf. Dann wirft sie dem Wirt einen Blick zu. "Ich glaube, ich weiß, wie man diesen Miesepeter von Vater aus der Reserve locken kann. Könntet Ihr vielleicht Time von Hans Zimmer auflegen?" Ihr Vater wirft ihr einen mörderischen Blick zu, doch sie ignoriert ihn. "Unser Autor hat mir verraten, dass es damit eine besondere Bewandtnis hat, und während wir durch die Ruinen Hassaras gestreift sind, konnte ich diese Melodie förmlich hören."

Aylis

Der junge Mann gluckst amüsiert, auf den Vorschlag von Flauschblume hin und stemmt die Hände in die Hüften.
"Ich kenne da eine Frau, die das könnte, aber sie hat mich mit einem finsteren Blick hier abgesetzt und dazu verdonnert, auf jemanden aufzupassen. Heißt; die kommt bestimmt nicht so schnell wieder. Außerdem fürchte ich, dass uns mindestens einer der hier anwesenden Personen dann einen Kopf kürzer machen würde, nicht?"

Weiterhin breit grinsend wirft er einen Blick in die Runde und dreht sich interessiert zu der Tochter in dem Duo um.
"Geographie gehört leider nicht zu meinen Stärken", sagt er in entschuldigendem Ton und lächelt charmant, "aber eure Reise hört sich aufregend an. Ich frage lieber nicht weiter nach, dein Vater sieht nämlich so aus, als wolle er mich gleich erwürgen."
Elegant dem Regen ausweichend, den die neue Frau mit herein trägt, macht einen Schritt auf den Tisch mit dem Vater und seiner Tochter zu und hält ihr die Hand höflich hin.
"Ich bin übrigens Sebastian. Und darf man deinen Namen auch erfahren?"
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Acrosen

#1567
Der Brandvernarbte lässt ein mattes Lächeln erkennen, und wirft einen scheelen Blick hinüber zu dem Klavier, das unweit von seinem Tisch an der Wand steht.
Er blickt einmal jeden der Anwesenden abschätzend an, und erhebt sich dann langsam. Ein leises Klirren ist zu hören, und die Dielenbretter knarren leicht unter seinen Schritten.

Er tritt an das Piano heran, setzt sich, und drückt behutsam auf einige Tasten. Dann zieht er in einer schnellen Bewegung ein Messer unter seinem Umhang hervor, und sticht damit die Notenblätter am Holz des Pianos fest, die er bereits auf dem Tisch bereitgelegt hatte. Langsam spielt er einige Akkorde, dann setzt er, ohne die Noten zu beachten, zum Spielen an.

Es ist nicht Yesterday von den Beatles, sondern Hit the road, Jack! von Ray Charles.
Dabei wirft er Sebastian und der Tochter einen süffisanten Blick zu, und besonders bei den Worten and don't you come back zwinkert er der jungen Frau wissend zu.

Mithras

Wir sitzen eigentlich am Tresen, aber was soll's! ;D

Die Frau erwidert den Händedruck einen Augenblick länger und kräftiger als nötig, und trotz ihres Lächelns liegt ein wachsames, kühles Funkeln in ihrem Blick, als sie ihm direkt in die Augen schaut. "Ich bin Maniša, und das -" Sie nickt in Richtung ihres Vaters. "- ist Esfandiyân, einstmals Hohepriester Amešnus im mehr oder weniger freiwillig gewählten Exil. Er ist in der Tat ein finsterer Zeitgenosse, aber keine Sorge, erwürgt hat er noch niemand." Sie lacht wissend und wirft ihrem Vater einen vielsagenden Blick zu, den dieser mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln zur Kenntnis nimmt.
Den Klavierspieler ignoriert sie, doch sie verdreht unmerklich die Augen auf seine Anspielungen hin. Wenn die wüssten!, denkt sie sich, und im selben Augenblick reißt ein eisiger Windstoß die Tür auf, fegt durch die Gaststube und wirbelt die Notenblätter vom Klavier.

Acrosen

Während die Notenblätter noch durch den Raum wirbeln, greift der Brandvernarbte mit einer Hand hinter sich, sammelt das herausgerissene Messer wieder auf, und führt währenddessen das Lied mit einer Hand wieder, als wäre es so selbstverständlich wie das Atmen. Seine Gesicht schmunzelt weiterhin in Richtung der jungen Frau, doch in seinen Augen liegt eine kaum wahrnehmbare Verärgerung. Die Tür fliegt krachend ins Schloss, und ein kleiner Funke sinkt von der Klinke herab, verglüht dann auf dem Boden und hinterlässt einen kaum wahrnehmbaren Fleck.

Nun lächelt er wieder, und führt die Melodie vor. Da niemand das Versprechen zu singen wahrzunehmen scheint, beginnt er zunehmend wieder, mit seinem warmen Platz in der Nähe des Kaminfeuers zu liebäugeln.

Aylis

Verzeihung...:D

Sebastian macht keine Anstalten der Bedeutung der Musik Beachtung zu schenken und lässt sich das Lächeln davon nicht verbieten.
"Oh, das beruhigt mich aber", setzt er sein Gespräch mit Maniša lachend fort. "Ihr scheint ziemlich gefährliche Menschen aus einer interessanten Welt zu sein. Ich meine, gegen eure Namen klingt meiner so richtig schön langweilig."
Er pustet sich etwas Dreck von den angekokelten Kapuzenpulli und schwenkt sein Getränk fröhlich in der Hand herum.
"Ehrlich gesagt fühle ich mich in der gesamten Bar etwas...unter-bewaffnet. Es würde mich ja wirklich interessieren wo der Rest so her kommt."
Interessiert lässt er seinen Blick durch die Kneipe schwenken und hofft, dass jemand aus dem Nähkästchen zu plaudern beginnt.
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Mithras

@Acrosen: Die Narben kenne ich doch irgendwoher! ;D

Maniša lächelt vielsagend. "Gefährlich ist eine Frage des Blickwinkels. Aber wenn man in den Armenvierteln Tacht-e Amešnus aufwächst, tut man natürlich so einiges um zu überleben. Mein Name ist im Grunde verdammt gewöhnlich, deiner hingegen wirkt auf mich mehr als ungewöhnlich. Den Namen meines Vaters kenne ich übrigens gar nicht - Esfandiyân ist sein Name, den er als Hohepriester annahm, und bedeutet soviel wie der Ergebene oder der Demütige..." Sie verdreht die Augen wie über einen schlechten Witz.
Sie schaut sich um und begegnet dem Blick des Blick des Klavierspielers, dessen verärgerter Gesichtsausdruck sie zu amüsieren scheint. Sie lächelt kokett, aber auch leicht herablassend, und bedeutet ihm mit einer Bewegung ihres Kopfes, sie entweder direkt anzusprechen oder die Spielchen sein zu lassen.

Acrosen

@Mithras: Sei dir da mal nicht zu sicher... ;)

Der Klavierspieler erwidert den Blick der jungen Dame mit eisiger Kälte, und das Feuer im Kamin erlischt schlagartig. Er steht auf und wirkt mehr als verärgert. Plötzlich wirkt er größer und einschüchternder als zuvor, doch er kommt nicht auf die drei zu, sondern setzt sich wieder auf seinen Platz. Er neigt einmal den Kopf, und im Kamin flackern wieder einige warme Flammen. Als er zum ersten Mal etwas zu sagen ansetzt, hallt seine Stimme tief und schwer durch die Kneipe, als befänden sie sich in einer großen Halle.

"Man unterbricht einen Musiker nicht in einem guten Stück."

Dann richtet er den Blick aus dem Fenster und beginnt, mit einem langen Dolch aus einem Stückchen Holz eine Figur zu schnitzen.

Kadeius

"Über die Qualität eines Stücks", setzt die melodisch-weiche Stimme des Mannes an der Bar an, der seit geraumer Zeit gelangweilt, aber aufmerksam die dazugestoßenen Gestalten beobachtet hat, "lässt sich streiten." Ein nichtssagendes Lächeln huscht über seine dünnen Lippen, die von sanftem roten Rückstand des Weins benetzt war, den er gleichmäßig schaukelnd in der Linken wog. "Und über die Interpretation ebenfalls. Niemanden genau fokussierend atmet er tief ein, spürt den abgestandenen und frischen Zigarettenrauch eines anderen Gastes in seinen Lungen und reißt sich zusammen, sich nicht augenblicklich zu übergeben. Von der Reizüberflutung erholt mustert er Vater und Tochter, deren Namen wie Musik in seinen Ohren geklungen hat. Danach haften seine golden schimmernden Augen auf Sebastian. "So ein ehrliches Lächeln", sagt er und lässt sich selbst zu einem hinreißen. "Schön, dass Ihr dieser Absteige wieder etwas Leben einhaucht. Der Tod ist für meine Begriffe zu ... langweilig."

Er trommelt mit den schlanken, langen Fingern auf dem rissigen Tresen, als der Wirt das leere Glas bemerkt, das Aireas gerade abgestellt hatte. Er will ihm auf die Schulter tippen, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch noch ehe der Finger auch nur über den Tresen gelangt hatte, weicht Aireas zurück und sagt: "Ich sehe dich." Er deutet auf den Raben, der sich still auf eine Strebe unter dem Dach gesetzt hatte und den Wirt mit gedrehtem Kopf ansieht. "Und ja, ich nehme noch eins."

Aylis

"Armenviertel, das klingt wirklich nicht besonders schön. Ich fühle mich in der Welt, in die sie mich gesteckt haben immer ein wenig...überfordert."
Plötzlich sehr nachdenklich kratzt er sich am Kinn und nimmt sich einen Stuhl irgendwo in der Nähe des ganzen Geschehens.
"Aber irgendwie muss man ja damit leben."
Grübelnd zieht er eine weitere Zigarette aus seiner Hose hervor und balanciert sie zwischen den etwas dreckigen Fingerspitzen.
Die Worte des Klavierspielers tut er mit einem Schulterzucken ab und schickt Maniša ein Lächeln hinüber, was allerdings etwas halbherzig wirkt.
Seine fröhliche Fassade scheint für einen Moment abgelegt zu sein.
Dankbar über die Ablenkung widmet er sich dem Mann, der eben gesprochen hat, auch wenn ihm bei der Szene mit dem Raben ein Schauer über den Rücken läuft. Er fängt locker zu kippeln an und trommelt mit den Fingern auf seine Oberschenkel.
"Ja, für besonders spannend halte ich den Tod auch nicht. Aber woher wollt Ihr das wissen, wenn ich so frech fragen darf?"
Misstrauisch hebt er den Blick zu dem Raben und schüttelt sich innerlich.
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.