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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Sprotte

Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, denke ich. Nämlich eine je Autor!

Verwirrter Geist

Zitat von: Aylis am 06. Juli 2014, 16:12:23
Ich hab immer das Gefühl alles falsch zu machen beim Anfangen. :D
Aber vermutlich gibt es einfach 1000 Arten, anzufangen und ich habe die richtige noch nicht ausgemacht.
Hach...

Brauchst du gar nicht. Schreib einfach ein bisschen vor dich hin, bis du zu einem Moment kommst, den du für wirklich erzählenswert hälst. Dann streichst du einfach alles davor und tada - ein toller Anfang ist geboren.  :)

Miezekatzemaus

Anfangen ist so eine Sache. Es gibt Menschen, die können das gut und andere wiederum können das gar nicht. Aber jeder hat seine Stärken und Schwächen. Wenn du nicht gut im Anfangen bist, kannst du vielleicht besser Schlussszenen schreiben.
Ich zum Beispiel schreibe für mein Leben gern Prologe. Mir wurde bestätigt, dass die dann auch Lust auf mehr machen, während sich meine Kapitelanfänge elendig in die Länge ziehen und langweilig sind. Aber der Weg ist das Ziel und es muss nicht immer alles perfekt sein. Schreib, was du schreiben willst. Aber schreib, auch, wenn es dir jetzt vollkommen doof vorkommt. :knuddel:

Viele Grüße
Mieze

Christopher

Ich stimme der Mieze zu. Mach erst mal einfach irgendetwas. Mach dir keinen Kopf darum, dass der Anfang vielleicht nicht so toll ist. Den überarbeitest du sowieso noch x-Mal. Ich hab für meinen acht Anläufe oder so gebraucht ;D
Be brave, dont tryhard.

Aylis

Haha, das ermutigt mich auf jeden Fall. :knuddel:
Ich sehe und höre nur immer so viel von Plotentwicklungen und Charakterbögen und denke mir: So weit kommst du ja nie. :D
Das Projekt, wo ich am weitesten bin ist gerade 70 Word Seiten lang und kommt mir so chaotisch vor...
Da denke ich mir immer: Wer außer mir soll denn da durchsteigen?
Leider habe ich auch noch keine Rückmeldung gekriegt, obwohl ich es schon an einige geschickt habe...
Aber mich beruhigt, dass hier nicht jeder sofort mit riesigen Mind-Maps und drei Seite langen Planungen beginnt.  ;D
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Christopher

Mit solchen Unmengen an Planung und Unterlagen wie sie viele Leute fabrizieren kann ich auch nichts anfangen. Alle meine Charaktere passen auf 5 Seiten (inklusive des Absatzes in dem sie das erste mal auftauchen und beschrieben werden). Zu keiner einzigen meiner Städte hab ich großartig Notizen und den Plot gibt es nur in meinem Kopf.

Im NaNo hab ich eine grobe Planung aufgestellt und versucht mich daran zu halten, bin aber grandios gescheitert. Wenn mitten beim Schreiben eine tolle Idee kommt oder es stilistisch einfach viel besser passt, wenn mein Prota nun links und nicht rechts abbiegt, dann ist das so! ;D
Be brave, dont tryhard.

Tinnue

Im Prinzip stimme ich meinen Vorrednern zu. Schreiben ist vor allem auch viel Experimentieren. Ein paar Seiten weiter wirst du ein ähnliches Beispiel von mir lesen können. Ich schwanke nämlich zwischen "so anfangen wie beim letzten Mal mit dem bald neuen Projekt oder direkt vorher ein Expose schreiben". VOn vielen habe ich gehört, dass sie es so (gut) machen, aber mindestens genauso viele erzählen ein (gutes) Gegenbeispiel. Es gibt nicht den Weg, es gibt nur deinen Weg und den der anderen. Seinen Weg zu finden ist ein Prozess, der unweigerlich zum Schreiben dazu gehört. Es mag uns manchmal ungeduldig machen, aber im Nachhinein ist vieles manchmal sogar richtig spannend.
Lass dir Zeit, denk nicht dran, wie es die anderen machen oder besser: Schau dir an, wie andere es machen und entscheide dann, was dir am meisten zusagt. Welche Weise "kribbelt" in den Fingern? Wozu hast du Lust? Ohne Lust geht nix. ;) Und was Anfänge aller Art angeht: Schreib sie einfach mal, danach merkst du vielleicht: Oh, Satz 5 ist toll, ich kann Satz -14 streichen, der Einstieg ist viel direkter, besser. Und selbst wenn du einen Anfang hast, wer weiß, vielleicht kommt dir bei der Überarbeitung der Geistesblitz für einen viel besseren oder der Beta hat was zu meckern. Anfänge sind wichtig, gerade die der ersten Kapitel, ganz klar. Man sollte ihnen Aufmerksamkeit widmen, aber wie ich finde, auch nicht zuviel. Denn noch hast du keinen fertigen Roman. Du kannst immer noch mal was ändern. Trau dich erstmal und hab Spaß!  :jau:

Miezekatzemaus

#16762
Planen? Was ist das? Kann man das essen? Nein, ernsthaft. :knuddel: Ich würde auch gern detailliert plotten können, aber ich kann es eben nicht. Ist ja auch nicht schlimm, ich bin auf anderen Gebieten eben besser. Ich muss mir dringend noch eine Berlin-Karte anschauen und dann abmalen und ausschmücken, für meinen Krimi, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen.
Vielleicht setze ich mich nachher mal daran, aber ich bin mir bisher absolut sicher, dass diese Karte kaum etwas wird. Ich muss Politisches einzeichnen, dann will ich mir noch ein Klimadiagramm erstellen und außerdem Sehenswürdigkeiten, und, und, und. Ich bewundere Karten, Charakterprofile und detaillierte Plotmethoden und würde sie gerne auch so können. Kann ich aber nicht. Macht ja auch nichts, ich mache so etwas frühestens nachdem ich die ungefähre Handlung schon zu Papier gebracht habe. Ich kann nicht nach Plan schreiben, aber nach Geschriebenem planen. Mach es so, wie es für dich am besten ist und es wird gut werden. Aber sich zu etwas zwingen bringt oft den gegenteiligen Effekt ein. Wir glauben an dich!

Viele Grüße
Mieze

Malinche

Zitat von: Sprotte am 06. Juli 2014, 16:17:22
Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, denke ich. Nämlich eine je Autor!

Ich würde sogar behaupten: mindestens eine je Projekt! Bei mir funktioniert auch nicht bei allen Projekten die gleiche Herangehensweise. Oft schon, ja, aber im Einzelfall muss ich gucken. Aber das macht es ja auch so spannend: Jeder Autor tickt anders, jedes Projekt verlangt anderes, da muss man sich eben herantasten.

Von daher, Aylis: Nicht zu viel über richtig oder falsch nachdenken, sondern in dich reinhorchen, womit du dich wohlfühlst und was für dich funktioniert. :) Und nicht von der Angst blockieren lassen, es könnte schiefgehen. Ich glaube, bei Ideen, die uns begeistern, ist das ein ganz normales Gefühl, und es ist nicht leicht, das auszustellen. Aber es geht.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

HauntingWitch

Zitat von: Aylis am 06. Juli 2014, 16:30:43
Haha, das ermutigt mich auf jeden Fall. :knuddel:
Ich sehe und höre nur immer so viel von Plotentwicklungen und Charakterbögen und denke mir: So weit kommst du ja nie. :D
Das Projekt, wo ich am weitesten bin ist gerade 70 Word Seiten lang und kommt mir so chaotisch vor...
Da denke ich mir immer: Wer außer mir soll denn da durchsteigen?

Gegenfrage: Wer ausser dir muss den durchsteigen? ;) Klar, am Ende der Leser. Aber dafür gibt es Betas und wenn du die Rückmeldungen hast, kannst du dich den kritischen Stellen annehmen. Du weisst ja, was du rüberbringen möchtest und hast ja die Hintergründe im Kopf. Ob das beim Leser ankommt, sagen deine Betas dir schon und dann kannst du über die unverständlichen Stellen noch einmal drüber gehen. Aber während dem Schreibprozess selbst ist es ganz deine Sache, wie du es machst.

Ich kann mich den anderen nur anschliessen. Ich habe irgendwann für mich festgestellt, dass ich mit mehr Planung den besseren Überblick habe und meine Charaktere und Stories besser werden, wie mehr ich mich im Vorfeld mit ihnen beschäftige. Aber es gibt durchaus auch Leute, die einfach wild drauflos schreiben und so ihre Geschichte erschaffen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern nur die für den Autor beste Lösung. Der eine braucht ein Dutzend Charakterbögen und Übersichten, ein anderer hat alles im Kopf. Mach es so, wie es dir am besten geht, dann kommt es auch gut.  :)

Bei mir kriselt es gerade ein ganz klein wenig. Irgendwie habe ich gefühlte 100 Szenen für meine neuen Charas im Kopf, aber keine lässt sich so recht aufs Papier bringen. Luxusprobleme, ich weiss...  :omn:

Issun

Bei mir kriselt es auch ein bisschen (wenn das nicht die typische Niedergeschlagenheit zu Ferienbeginn ist  ::)). Ich habe das Gefühl, mich bei der Planung meiner Geschichte im Kreis zu drehen. Wenn mir mal ein Aspekt klar ist (z.B. die Charaktere), dann habe ich andere Aspekte (Geschichte, Geografie) längst wieder vergessen und müsste mich ein weiteres Mal einlesen. Ich fürchte, ich gehöre zu denen, die zu viel planen bzw. sich einfach zu große Projekte vornehmen. Ich lese immer wieder, dass man als Schreibanfänger nicht gleich versuchen soll, einen Wälzer zu produzieren. Warum kann ich nicht mit einer kurzen, überschaubaren Geschichte anfangen, warum muss sich mir eine Geschichte aufdrängen, die zehn Nummern zu groß für mich ist?


Drachenfeder

Zitat von: Malinche am 06. Juli 2014, 16:43:05
Nicht zu viel über richtig oder falsch nachdenken, sondern in dich reinhorchen, womit du dich wohlfühlst und was für dich funktioniert. :) Und nicht von der Angst blockieren lassen, es könnte schiefgehen. Ich glaube, bei Ideen, die uns begeistern, ist das ein ganz normales Gefühl, und es ist nicht leicht, das auszustellen. Aber es geht.

Oh, ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie oft ich über Richtig und Falsch nachgedacht habe. Ab und an tue ich es immer noch. Und ebenso oft habe ich (auch hier im TiZi) gesagt bekommen, dass ich es einfach machen soll, so wie ich will. Und genau das war das Beste was ich tun konnte. Es ist das einzig Richtige. Ideen die den Autor faszinieren müssen umgesetzt werden. Das hat mir auch schon ein paar Schreiberfolge gebracht!

Zu den Anfängen: Ich liebe Anfänge. Die ersten Sätze bzw. die ersten 3 - 4 Seiten - herrlich! Ich liebe es und schreibe oft zu einer Geschichte mehrere Anfänge. Später schau ich dann, welchen ich nehme  ;)



Sternsaphir

Ich habe mich heute vom schönen Wetter hinreißen lassen und bis jetzt noch nichts gemacht. Aber dafür war das Bogenschießen im Park auch ganz schön, wenn da nicht die nervigen Kids gewesen wären.  ;D

Aber nachher setz ich mich wieder ran.

Miezekatzemaus

@Issun: Oh, Liebes. :knuddel: Das wird wieder. Ich denke, wir alle kennen das Gefühl, dass wir nicht in eine Geschichte kommen und uns dann fragen, warum wir ausgerechnet das schreiben wollen. Willst du unbedingt daran schreiben oder für deinen Wordcount? Wenn es für den Wordcount ist, sofort damit aufhören. Wenn man sich quält, kommt nichts Gutes dabei heraus.
Wenn du die Geschichte aber dringend schreiben willst, aber irgendwie nicht kannst, dann versuch auch, doch nicht zu zwingen. Vielleicht geht es besser, wenn du einen Sprung von, sagen wir mal, zehntausend Wörtern machst, sodass du dann zwar eine Lücke hast, aber arbeiten kannst? Möglicherweise geht es dann besser - mach das aber nur, wenn es dir wirklich helfen kann.
Wenn es um eine bestimmte Szene geht, schreib sie auf. Wir sind Schriftsteller. Wir kennen das Gefühl, gegen den Text kämpfen zu müssen und wir kennen das verletzte Herz, welches die Sachen für schlecht befindet. Aber so etwas ist nie ein Ende, höchsten ein Ende auf Zeit.
Vielleicht kann es dir helfen, erst einmal alles Bisherige zu überarbeiten? Du schaffst das, fühl dich gedrückt!

Viele Grüße
Mieze

Aylis

Danke für die vielen Antworten und das Mut machen.  :knuddel:
Da muss ich mich wohl einfach wieder ransetzen und wagen. Es fällt mir nur immer so schwer, da dran zu bleiben, an einer Idee konstant weiterzuarbeiten und dann sehe ich die Dokumentleichen unter meinen Dateien und denke, ich bin gescheitert.
Vielleicht muss ich einfach mal meine Sichtweise ändern...Immerhin gibt es für keine kreative Richtung so einen richtigen Leitfaden, deswegen ist es ja kreativ, individuell. :D
Hach, ich bin auf jeden Fall froh, dass ich so ein Forum habe, um meine Sorgen zu besiegen. Es muss ja auch nicht gleich ein riesiger Roman
werden, sondern einfach ausdrücken, was ich denke. Irgendwie. :P

Oh, Sternsaphir, Bogenschießen. Wie großartig. ;D
Ich hatte dafür immer viel zu wenig Kraft in den Armen. Und im Rücken.  :d'oh:
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.