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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Waldkatze

Zitat von: Tinnue am 05. Juli 2014, 21:16:53
Hat man dann zwar gemerkt, aber ich bin quasi in Meditationsmodus gegangen und von da an wars wie weg.
Wow!  :o  Das würd ich auch gern können! Wie hast du das geschafft?

Zitat von: Tinnue am 05. Juli 2014, 21:16:53
Mir grauts vor meinem Expo.  :o Wie viel Umfang habt ihr denn bei euren Werken?
Kann ich dir irgendwie helfen?
Ich hab erst zu einem Buch Expose, Pitch und Co gebastelt. Das hatte etwas über 500 Seiten. Jetzt sitz ich gerade mehr oder weniger erfolgreich über dem 2. Teil  :gähn:

Zitat von: Christopher am 05. Juli 2014, 21:06:59
Oh verdammt, es gibt schon einen 4. Teil von Ice Age? Ich werd alt  :(
Ja  :snicker:

Tinnue

ZitatWow!  :o  Das würd ich auch gern können! Wie hast du das geschafft?

Naja, so wow ist es auch wieder nicht. Es war ja zum Glück nur ein Zahn. Und es ist schlicht einfach Übungssache. Ich war ein Mensch, ich hab mir vor allem zig Gedanken und Angst gemacht. Irgendwann hab ich angefangen, vor solchen Situationen auf meinen Körper zu achten, Atmung, Haltung. Die Gewissheit, dass du ohnehin nichts tun kannst außer "Augen zu und durch" hat mir auch sehr geholfen.

ZitatKann ich dir irgendwie helfen?
Ich hab erst zu einem Buch Expose, Pitch und Co gebastelt. Das hatte etwas über 500 Seiten. Jetzt sitz ich gerade mehr oder weniger erfolgreich über dem 2. Teil  :gähn:

Noch nicht, aber ich werd vielleicht darauf zurückkommen, wenns soweit ist.:p Ich hab hier noch 6-7 Kapitel to go, dann die Überarbeitung und meine Betas. Vielleicht fang ich dabei schon an, jetzt aber noch nicht. Ich frage mich allerdings und denke fast, es ist so, ob es die bessere Variante ist, vor dem eigentlichen Schreiben schon ein Expo zu machen. Vielleicht keins für den Verlag direkt in Fertigform, aber zumindest eines für mich. Von Kai Meyer weiß ich, dass er das so ähnlich handhabt, und das kann schon sehr nützlich sein.

Sprotte

Zitatvor dem eigentlichen Schreiben schon ein Expo zu machen.
Ich weiß von einigen Leuten, die das so machen. Ich bin ein zu konfuser Bauchschreiber, und wenn ich vorher schon alles weiß, neigt die Geschichte dazu, mich zu langweilen.

Tinnue

Nja, das ist bei mir eigentlich ähnlich, Sprotte. Aber du hast da schon viel mehr Erfahrung als ich. Mir sind jetzt einige Stellen aufgefallen, in denen ich mich verfranst hab, weil ich bewusst gesagt habe, ich lasse es mir etwas offen. An anderen Stellen wars genau richtig so. Ich würde es für mich einfach mal ausprobieren. Aber vielleicht ist in meinem Fall auch ein Mittelweg die bessere Variante. Gut, dass man all die Optionen hat.

Plottest du dann gar nicht oder quasi grob? (Kapitel - 2-Satz-Beschreibung o.Ä.)

Erdbeere

Hört mir auf mit Zahnärzten hier, mich schüttelts grad fürchterlich. :gähn:

Mein erstes Exposé hatte zweieinhalb Seiten. Das Serienkonzept, welches bald mal an die zehn Seiten hatte, habe ich komplett vergeigt. Und das Exposé für Jaromir wird etwa auch zweieinhalb Seiten umfangen, wenn ich denn endlich mal damit anfangen kann.

Ach ja, hab grad die 50k-Marke geknackt. Jetzt fehlen noch gut 20 Seiten, dann sollte ich fertig sein. :vibes:

Waldkatze

Zitat von: Tinnue am 05. Juli 2014, 21:30:14
Ich frage mich allerdings und denke fast, es ist so, ob es die bessere Variante ist, vor dem eigentlichen Schreiben schon ein Expo zu machen.

Das habe ich schon von einigen gehört. Selbst in der Schule wird ja vor dem eigentlichen Aufsatz meistens eine Stoffsammlung o.Ä. verlangt.
Für mich wäre das allerdings nichts. Aber weniger, weil mich die Geschichte dann langweilen würde. Ich habe nur keinen Plan, wie die Handlung weitergehen wird. Ich weiß selten mehr als das, was die nächsten zwei Sätze bringen werden  :versteck:

Waldkatze

Zitat von: Erdbeere am 05. Juli 2014, 21:38:12
Ach ja, hab grad die 50k-Marke geknackt. Jetzt fehlen noch gut 20 Seiten, dann sollte ich fertig sein. :vibes:

Gratuliere!  :prost:

Tinnue

ZitatAch ja, hab grad die 50k-Marke geknackt. Jetzt fehlen noch gut 20 Seiten, dann sollte ich fertig sein. :vibes:

Yeeees! Herzlichen Glühstrumpf! Na, da kann es doch direkt weitergehen zum Ziel 100k!?

Malinche

Ich habe letztes Jahr zum ersten Mal ein Exposé vor dem eigentlichen Roman erstellt, weil das an meine Agentur ging und ich Feedback zur Idee und grünes Licht zum Schreiben haben wollte. Während des Schreibens hat sich dann, wie das bei mir so üblich ist, vieles anders entwickelt, als es im Exposé vorgesehen war, und die Lektorin, mit der ich das dann besprochen habe, meinte dazu nur: "Exposés sind dazu da, um gebrochen zu werden. Wenn Sie im Schreibprozess eine Lösung finden, die besser passt als die im Exposé - dann nur zu."

Mir passiert es auch oft - ob jetzt bei Exposé oder Plot -, dass bestimmte Sachen in der Zusammenfassung wunderbar schlüssig klingen, aber wenn ich es konkret schreiben soll, stolpere ich über das "Wie genau?". Oder manchmal auch "Warum denn eigentlich?". Ich merke also, dass ich auch mit Exposé vorher nie alles weiß. ;D Nimmt man noch eigensinnige Figuren hinzu, die in der Mitte des Buches beschließen, dass sie jetzt ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen, ist das Chaos perfekt ...  :d'oh:
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Snöblumma

@Erdbeere
Juhuuuu!

Zitat von: Sprotte am 05. Juli 2014, 21:34:45
Ich weiß von einigen Leuten, die das so machen. Ich bin ein zu konfuser Bauchschreiber, und wenn ich vorher schon alles weiß, neigt die Geschichte dazu, mich zu langweilen.

Jemand der mich versteht!

Ich mag es auch nicht, wenn ich zuerst das Exposé machen muss. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, noch ein Projekt nach Exposé schreiben zu müssen, weil ich in jugendlichem Überschwang damit an den Verlag gegangen bin, ehe das Buch fertig war. Was nun auch nicht schlecht ist, aber mich langweilt es auch schnell, wenn ich vor dem Beginn schon alles grob weiß.

Andererseits kann man so wahnsinnig schnell schreiben. Wenn man nicht weiterweiß, guckt man in das Exposé, weiß, was passieren muss, und kann einfach weitertippen, jedenfalls ging es mir so bei den Projekten, die ich nach Exposé geschrieben habe. Aber so wirklich mitgefiebert habe ich dann nicht mehr - da fehlte mir der Überraschungsmoment. Ich mag es nämlich sehr, wenn ich nach zweihundert Seiten feststelle, dass Figur A, die mal auf Seite fünf aufgetaucht ist, ja wirklich eine Funktion hat, und der Hinweis auf Seite 23 auf dies und das ja wirklich Berechtigung hat. Oder wenn meine Figuren selbst die Initiative ergreifen und und Dinge tun, die ich mir so nie ausdenken könnte ;). Das macht für mich den Großteil am Schreibspaß aus, und wenn ich schon vorher genau weiß: "Ah, ja, genau, jetzt muss ich dort die große Schlacht X schreiben", dann fehlt mir ein Teil dieses Spaßes einfach.

Ich habe aber auch nie Stoffsammlungen gemacht, und auch in Klausuren oder so, wo es bei uns eigentlich ein "Muss" ist, zuerst zu gliedern, schreibe ich einfach drauf los. Ich mag es nicht, wenn ich vorher weiß, was am Ende rauskommt. Das nimmt dem ganzen einfach die Spannung. So freue ich mich wenigstens auf etwas :D.

Waldkatze

Zitat von: Malinche am 05. Juli 2014, 21:43:18
Nimmt man noch eigensinnige Figuren hinzu, die in der Mitte des Buches beschließen, dass sie jetzt ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen, ist das Chaos perfekt ...  :d'oh:

Aber gerade die Figuren machen das Schreiben so herrlich aufregend!  ;D  Sonst könnte ich ja auch Briefmarken sammeln oder so  :no:

Malinche

Natürlich! Aber ich werde diesen verwöhnten Biestern bestimmt nicht auf die Nase binden, dass mir ihre Egotrips eigentlich Spaß machen. Sonst machen die bloß noch, was sie wollen!  :rofl:
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Tinnue

Zitatdie Lektorin, mit der ich das dann besprochen habe, meinte dazu nur: "Exposés sind dazu da, um gebrochen zu werden. Wenn Sie im Schreibprozess eine Lösung finden, die besser passt als die im Exposé - dann nur zu."

Das ist ein wunderbarer Satz. Die Frau ist mir jetzt schon sympathisch, auch wenn es sein kann, dass ich weiß, von wem du redest.  ;D

Nja, jetzt komm ich doch ins Grübeln. *g* Ich wollte den Versuch mal starten, es so herum zu probieren. Garnicht-null plotten geht bei mir nicht, Eckpunkte brauche ich, aber so richtig ... uh, mein Kopf sagt mir durch die Blume: Das isses auch nicht. Muss wohl noch etwas mit mir experimentieren. Aber Experimente sind ja auch toll. Kann mich ja nur weiterbringen.

Snöblumma

Malinche, das machen sie doch sowieso, oder etwa nicht? Meine Jungs jedenfalls funkeln mich nur an, wenn ich sie mehr oder weniger höflich darum bitte, doch endlich mal zu machen, was ich will. Oder mir wenigstens zu verraten, was ihr Plan ist - aber nein, der Autor erfährt es als letztes. Warum auch sollte man dem Autor irgendetwas verraten?  :d'oh:

Wobei ich es in einem gewissen Maße ja verstehen kann... sie wissen ja, dass ich auch ihre Feinde kenne :D. Und vielleicht vertrauen sie mir einfach nicht? Wahrscheinlich liegt es daran...

@Tinnue
Ja, ich glaube, das kann man nur durch Probieren herausfinden. Ich für mich habe festgestellt, dass Schreiben nach Exposé nicht so meines ist, und ich bin sehr froh, dass mein letztes Exposé recht nichtssagend war und mir sehr viel Freiheit lässt. Mehr als: Er lernt sie kennen, sie verlieben sich, aber Drama und Hindernisse, und dann doch Happy End stand da nämlich objektiv besehen nicht drin :D.

Waldkatze

#16724
Zitat von: Malinche am 05. Juli 2014, 21:47:12
Natürlich! Aber ich werde diesen verwöhnten Biestern bestimmt nicht auf die Nase binden, dass mir ihre Egotrips eigentlich Spaß machen. Sonst machen die bloß noch, was sie wollen!  :rofl:

Das wollte ich auch nicht, aber einer versucht sich ständig umzubringen   :seufz:  Langsam weiß ich nicht mehr, wie ich ihn davon abhalten soll.

Zitat von: Snöblumma am 05. Juli 2014, 21:50:39
Er lernt sie kennen, sie verlieben sich, aber Drama und Hindernisse, und dann doch Happy End stand da nämlich objektiv besehen nicht drin :D.

Damit hast du mindestens zwei Drittel der Weltliteratur zusammengefasst   ;)