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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Mika

Langweilige, nicht prüfungsrelevante Vorlesungen sind etwas wirklich Tolles, da kann man sooo gut schreiben. :wolke: Nur, wenn heute eine Vorlesung nicht prüfungsrelevant und noch dazu ist, wer geht denn dann dort überhaupt noch hin?

Ich habe manchmal den Verdacht, dass das 10-Finger-System so eine Sache ist, die man am beste ziemlich früh, oder wenn nicht, dann gleich im der ersten Zeit des Umgangs mit dem PC lernt. Wobei es heute ja abgesehen von einigen Senioren und die sind schon teilweise beeindruckend fitt, kaum noch jemanden gibt, der noch nie am PC gearbeitet hat.
Soweit ich mal gelesen habe, gibt es auch andere Systeme, die die Wege noch weiter verkürzen, noch schneller und praktischer sein sollen. Aber ich hab keine Ahnung, ob ich da noch mal umlernen könnte, wahrscheinlich nicht. Dazu kommt natürlich auch, dass es Leute gibt, die mit ihrem eigenen System so wahnsinnig schnell sind, dass ich mit meinem 10-Finger-System nur daneben stehe und Bauklötze staune. ;)

Aidan

Ich habe mir irgendwann mal den 10-Finger-Schreibmaschinenkurs von meiner Mutter geschnappt. Meine Eltern hatten sich ein elektrische Schreibmaschine gekauft und darauf durfte ich dann auch lernen.

Malinche, das ist doof, ja. Ich hoffe, die Unizeit geht ganz schnell vorbei, so dass du an deinen Plot zurückkehren kannst.

Ich hatte gerade beim Johannisbeerenpflücken ein interessantes Gespräch im Kopf laufen zwischen zwei Figuren. Nach etwas mehr als 1000 Worten in einer Stunde, bin ich immer noch nicht fertig, sollte aber gleich kochen und würde so gerne weiter schreiben. Plot dazu? Habe ich nicht. Egal. Johannisbeerenlebensphilosophie. Oder so. Ach ja.... So langsam schwinden mir die Erinnerungen an die Details des Gespräches, aber vielleicht kommen sie ja wieder.

Also, ich lasse euch ein paar weiße Johannisbeeren mit Charakterlebensphilosophie da. Ganz frisch vom Strauch.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Lucien

Zitat von: mika am 01. Juli 2014, 16:47:41
Nur, wenn heute eine Vorlesung nicht prüfungsrelevant und noch dazu ist, wer geht denn dann dort überhaupt noch hin?
In Bonn gilt die Anwesenheitspflicht auch für Vorlesungen. In eine Vorlesung am Abend, nach einem halben Tag Freizeit, bin ich nur gegangen, um mich in die Liste einzutragen und meine kreative Ader auszuleben. Und wenn ich Glück hatte, fiel auch mal ein interessanter Satz ... oder der Dozent war ... inspirierend  ;D Das ist der Vorteil bei Ringvorlesungen: es gibt immer Hoffnung auf was Besseres vorne am Rednerpult.
Eine Anekdote zum Schreiben während der Vorlesung: ein (sehr) betagter Dozent hat einen fleißigen Studenten aus seiner Vorlesung geworfen, weil dieser seine Mitschriften am Laptop gemacht hat. Begründung: "Der könnte ja alles Mögliche an dem Ding machen!" Ich hatte brav Schreibblock und Füller zur Hand und ... habe alles andere gemacht, nur keine Mitschriften.  ::)

Zitat von: Winterkind am 01. Juli 2014, 17:05:32
Ich hatte gerade beim Johannisbeerenpflücken ein interessantes Gespräch im Kopf laufen zwischen zwei Figuren.
Bei euch sind die Johannisbeeren schon reif? Muss ich gleich mal kosten! Hmmm ... und so philosophisch!

Lothen

Zitat von: mika am 01. Juli 2014, 16:47:41
Langweilige, nicht prüfungsrelevante Vorlesungen sind etwas wirklich Tolles, da kann man sooo gut schreiben.

Respekt, Mika, ich krieg das nie hin - so langweilig die Vorlesung auch sein mag. Wenn jemand im Hintergrund spricht, kann ich mich partout nicht auf meinen eigenen Text konzentrieren...

Bib fand ich zum Schreiben immer sehr angenehm, da hat man so wenig Ablenkungspotential :D

Aidan

Ja, die sind schon reif, die Weißen vor allem, die Roten teilweise und die Schwarzen ziehen langsam nach. Und dieses Jahr scheint sehr erntestark zu werden. Es sind irrsinnig viele Früchte an den Büschen.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Waldkatze

Zitat von: Lothen am 01. Juli 2014, 17:18:06
Respekt, Mika, ich krieg das nie hin - so langweilig die Vorlesung auch sein mag. Wenn jemand im Hintergrund spricht, kann ich mich partout nicht auf meinen eigenen Text konzentrieren...

Ich fange dann immer an, meine Wörter mit den gehörten zu einem Satz zu vermischen  ::) 

Coppelia

#16641
Das finde ich super, Winterkind. Bleib dran. :)
Vielleicht sollte ich dir mal beim Beerenpflücken helfen. Denn:

Nach dem Plot-Anfall gestern gefällt mir mein Plot heute irgendwie schon wieder nicht. So vieles ergibt noch keinen Sinn. Wie wird aus einem kleinen Vorfall eine politische Bewegung, und wie gerät eine Lehrerin an ihre Spitze? Was macht meine Feldherrin mit ihren Truppen bei der Stadt? Und welchen Grund gibt es für den plötzlichen Kommandowechsel? Überhaupt, was treibt die Frau bloß zum Putsch an, wo ihre eigentliche Priorität im Moment doch ist, endlich den benötigten Nachwuchs für ihre Familie zur Welt zu bringen?
Wenn ich sie bloß besser verstehen würde! *Haare rauf*

Übrigens: Irgendwie machen sich hier gerade meine Quotenfrauen bemerkbar, wie ich sehe. ;D

Lucien

@ Waldkatze: Mein Dozent in der Goethe-Vorlesung hat mir mal eine wunderbare Vorlage geliefert, als er sagte: "Als Goethe und Schiller anfingen, miteinander umzugehen." Und dann ging es darum dass Schiller Goethe ja sooo verehrt hat, aber der wollte von dem jungen Kerl gar nichts wissen und dann hat Schiller "leidenschaftliche Briefe" geschrieben und so weiter und sofort. Es versteht sich, dass meine Mitschriften an dem Tag sehr kreativ und ein wenig ... doppeldeutig waren.  ;D

Malinche

Danke für euer Mitgefühl zum Uni-Frust!
Anwesenheitspflicht (es waren zwei Seminare, und in einem hatte ich mein Fehlkontingent schon erschöpft) war tatsächlich der Grund, dass ich hingegangen bin. Da wir ein kleines Institut mit entsprechend kleinen Seminarräumen sind, ist es da auch eher schwer, sich in die letzte Reihe zu setzen und konzentriert zu schreiben. Aber immerhin war es heute im Großen und Ganzen wirklich interessant, in beiden Veranstaltungen, und dazwischen habe ich mir einfach weiter Gedanken zum Plot gemacht. :vibes:

Inspiration aus Seminaren und Vorlesungen mitzunehmen kenne ich außerdem auch, das ist mir schon mehrmals passiert und macht dann echt Spaß.

@Jenny: :rofl:

@Coppelia: Das wird! Gib dem Plot Zeit. :) Immerhin hast du schon mal konkrete Fragen, bei mir ist das der Moment, in dem die Zahnräder sich zu drehen beginnen und die Puzzleteile herumrutschen, bis sie irgendwann ineinanderpassen.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Sternsaphir

In der Uni hat mich das Schreiben durch so manche öde Vorlesung geholfen und zu Schulzeiten dachten die Lehrer stets, dass ich in ihrem Unterricht mitschreiben würde und gaben mir gute Noten. Wenn die gewusst hätten, WAS ich da wirklich in meinen Block gekritzelt hab . . .  ;D

Aber Inspirationen gibt es überall. Darum tat ich mir auch fast jedes Seminar und jede Vorlesung an. Ab und zu kommen ja die Gedankenblitze ganz unverhofft.

Lothen

Ne, das geht bei mir leider gar nicht ...

Aber ich hätte mir oft gewünscht, eine öde Vorlesung mit etwas spannender Plot-Arbeit füllen zu können :D

Mir kommen die besten Einfälle immer beim Autofahren (immerhin fahr ich pro Woche ca. 500 km  :o ). Ich hatte schon mal drüber nachgedacht, mir ein Diktiergerät zu installieren, damit ich die tollen Ideen irgendwo festhalten kann, weil Aufschreiben ist beim Fahren halt nicht  :rofl:

Coppelia

#16646
Früher habe ich auch immer in Vorlesungen geschrieben, wenn ich konnte. Heute weiß ich genau, wie es aussieht, wenn jemand im Kurs nicht aufpasst. :P Übrigens, wenn der Dozent einen nicht ermahnt, heißt das nicht, dass er es nicht merkt. Dass er's merkt, heißt natürlich auch nicht unbedingt, dass er darüber ärgerlich ist.

ZitatDas wird! Gib dem Plot Zeit.
Dein Wort in Gottes Gehörgang. Der Plot ist von 2008. :seufz: Aber immerhin ist der Teil mit der Schule neu. Es ist noch immer alles viel zu sehr an den Original-Vorgängen in Rom orientiert. Vielleicht sollte ich es als Fernsehserie konzipieren und "KESSEL" nennen ... ich glaube fast, mit seiner Soapigkeit und den vielen Personen wäre das Ding für das Serienformat geeigneter.

Ich hab mal im Kopf ein paar Szenen aus Silials Perspektive durchgespielt und dabei gemerkt, dass er manchmal Halluzinationen hat, auch wenn er gerade nicht das Ahnenritual durchführt. Nicht oft, nicht viele, aber es verstärkt sich. Er weiß auch selbst wohl recht gut, was das bedeutet. Er wird in absehbarer Zeit nicht mehr politisch aktiv sein können. Sein Schützling Atanis verlässt sich auf seine Stärke und verlangt ihm viel ab, aber auch Atanis wird irgendwann der Wahrheit ins Auge sehen müssen. Er ist nicht sicher, die anderen sind nicht stark, und er muss verdammt noch mal selbst auf sich aufpassen.
Vielleicht könnte Silial sich noch erholen, wenn er endlich mal die Finger vom Ahnenritual lässt, aber ich sehe nicht, dass das passieren wird. Traurig. :( Wer will sowas lesen?


Sternsaphir

#16647
Zitat von: Coppelia am 02. Juli 2014, 06:58:11
Früher habe ich auch immer in Vorlesungen geschrieben, wenn ich konnte. Heute weiß ich genau, wie es aussieht, wenn jemand im Kurs nicht aufpasst. :P Übrigens, wenn der Dozent einen nicht ermahnt, heißt das nicht, dass er es nicht merkt. Dass er's merkt, heißt natürlich auch nicht unbedingt, dass er darüber ärgerlich ist.

Ich glaub, nebenbei zu schreiben ist immer noch produktiver, als in der Vorlesung Karten zu spielen, zu schlafen oder auf dem Laptop irgendwelche Games zu zocken.  ;) So ein Sitzplatz ganz hinten ermöglicht einem doch recht tiefe Einblicke in das Lernverhalten der Kommilitonen.
Aber vielen Dozenten ist das egal (zumindest bei den großen Basis-Vorlesungen). Da kam dann höchstens ein Spruch wie: "Wenn Sie schon meinem Unterricht nicht folgen wollen, dann stören Sie bitte nicht ihre Mitstudenten durch Kartenspielen oder Quatschen, sondern schlafen Sie einfach wie die Herrschaften hier in der ersten Reihe!"
Wobei ich gestehen muss, dass ich manchmal auch zu den Schlafenden gehört habe.  :versteck: Aber diese kleinen Klapp-Tische waren immer so unbequem und beinhalteten ein gewisses Unfall-Potential, wenn man bei aufgestützem Kopf mit dem Arm vom Tisch abrutscht.


Miezekatzemaus

Ich habe früher oft in der Schule geschrieben, bei meinem ersten Roman. Ich hatte ein Heft, in dem alles stand, und da dieses genauso aussah wie normale Schulhefte, konnte ich vollkommen ungestört schreiben, da ich mit einem Ohr zugehört habe und mich dann teils auch meldete, während ich mit der anderen Hand schrieb. Ich nehme an, etwa 50% meines ersten Romanes sind in der Schule entstanden, also ungefähr 60 Seiten, weil ich für eine Seite zwischen zwanzig Minuten und einer Doppelstunde Zeit brauchte.
Natürlich kann man nicht immer gleichzeitig schreiben und dem Unterricht folgen, daher habe ich dann des Öfteren auch mal gesagt "Gut, dann höre ich heute zu und schreibe eben daheim weiter." Das war wahrscheinlich auch nicht immer nötig, aber eben manchmal.
Leider kann man während des Sportunterrichts sehr schlecht schreiben - ein Umstand, den ich schon sehr lange bedauere. Mein Sportlehrer hat sich zwar für meinen Roman interessiert, mich dafür aber ja nicht vom Unterricht freistellen können, sodass ich die Sportstunden dann zum ausgiebigen Plotten genutzt habe - natürlich nur im Kopf. Schade nur, dass man so machen schönen Gedanken dann wieder vergisst.
Es gab aber auch Lehrer, die mir gesagt haben, ich dürfte schreiben, solange meine Leistungen nicht abfallen würden. In Deutsch zum Beispiel habe ich das fast immer getan, denn im Grunde habe ich beim Schreiben ja auch die Rechtschreibung und die Grammatik trainiert.

Mittlerweile schreibe ich nicht mehr handschriftlich, sondern nur noch am Computer und notiere in der Schule höchstens mal einige Charaktermerkmale meiner Helden oder einen flüchtigen Gedanken, aber nicht mehr.
Der einzige Nachteil ist, dass der Deutschunterricht sehr viel langweiliger geworden ist, weshalb ich diesen nun damit verbringe, zu lesen.
Ich muss aber schon sagen, dass ich mit dem Computer schneller schreiben kann, denn ich bin so schneller und kann einfacher formulieren, aber das ist sicher je nach Person anders.

Viele Grüße
Mieze

Waldkatze

Zitat von: Sternsaphir am 02. Juli 2014, 12:56:19
So ein Sitzplatz ganz hinten ermöglicht einem doch recht tiefe Einblicke in das Lernverhalten der Kommilitonen.

Wem sagst du das  :rofl:  Ich saß auch immer ganz hinten und habe so manche langweilige Vorlesung damit verbracht, meine Mitstudenten zu beobachten wie die Tiere im Zoo. Wobei letztere teilweise bessere Manieren haben.
Einmal brachten zwei junge Burschen Bier und Wein mit. Die Zwei haben ordentlich gebechert. Soweit so gut, nichts Besonderes.
ABER!
Dann begannen sie sich gegenseitig zu betatschen, Händchen zu halten etc. Irgendwann musste ich woanders hinsehen, schließlich wollte ich etwas über Geschichte und nicht über Biologie lernen.
Am Ende des Seminars sind sie dann rausgewankt, mit mehreren Metern Abstand voneinander, weil beide von ihren Freundinnen abgeholt wurden  :hmhm?:

Zitat von: Jenny am 01. Juli 2014, 19:56:10
@Es versteht sich, dass meine Mitschriften an dem Tag sehr kreativ und ein wenig ... doppeldeutig waren.  ;D

Nöööööööö - überhaupt nicht  ;)
Gibt es diese Mitschriften noch? *neugierig*

Zitat von: Miezekatzemaus am 02. Juli 2014, 18:00:54
Es gab aber auch Lehrer, die mir gesagt haben, ich dürfte schreiben, solange meine Leistungen nicht abfallen würden.
Puh - da werden deine Mitschüler Augen gemacht haben, oder?!
Ich stell mir das gerade etwas konfliktbeladen vor  :-\