Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Mogylein]

Mag mir jemand mehr Input zum Thema 'Kapitelexposé' geben? Was ist das, wie funktioniert es und wann mache ich es (vor dem Schreiben, in der Überarbeitung, ...)?

[Maran]

Ein Kapitelexposé ist eigentlich eine Zusammenfassung des Kapitels. Also wer darin vorkommt, was passiert, wo findet die Handlung statt etc.

[Grey]

Also im Prinzip ist ein Kapitelexposé ein Exposé, wo du für jedes Kapitel nochmal genau aufschreibst, was darin passiert. Also quasi eine kleine Kette von Exposés.

Ich mache das meist, wenn ich an den Punkt im Buch komme, wo ich in den Mittelteil einsteige und meist auch der Plot sich ein wenig im Blah verliert. Dann hilft mir ein Kapitelexposé, wieder Linie in den Plot zu bekommen, weil ich mir so gezwungenermaßen über viele Details Gedanken machen muss.

[Sorella]

Wir hatten im Workshop-Board einen extra Thread dafür. Ich kann leider den Link mit dem Smartphone nicht einfügen. Es müsste "Szenentabelle und Kapitelexposé" heißen. Da sind viele interessante Infos dazu gegeben worden, die mir geholfen haben.

[Drachenfeder]

Bei meinen Engel führe ich nebenbei eine Exceltabelle. Dort schreibe ich auf, wo die Szene gerade spielt, wer mitwirkt und ganz knapp was passiert. So habe ich eigentlich stets Kapitelexposes. Wobei wegschickten würe ich die jetzt nicht ohne Überarbeitung.

[Grey]

Dass eine Agentur oder ein Verlag wirklich ein Kapitelexposé sehen will, ist aber auch nicht die Regel. Das mache ich eigentlich auch nur für mich selbst, und meist ist es am Ende ein wenig wirr - und das Buch doch ganz anders.

[Rynn]

@Rynn: Vielleicht hilft dir das als Inspiration: Einen Roman mit einer ähnlichen Stimmung zu lesen?

Auch ein guter Vorschlag - wenn ich wüsste, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Aktuell scheint es mir in die Thriller-Sparte zu gehen, aber ich hab noch nie, nie, nie einen Thriller geschrieben und irgendwie null Ahnung, wie das ablaufen könnte ... Vielleicht ist das ja der eigentliche Grund, weshalb sich der Plot so sperrt? Um ehrlich zu sein, eigentlich schreibe ich ausschließlich Jugendbuch / junge Erwachsene, aber bei der Idee weiß ich gar nicht, ob das nicht zu düster wäre ... hach ja. Das heißt, ich bin mir bei Genre und Zielgruppe schon unsicher, kein Wunder, dass der Plot nicht kommen will.
Die Vorstellung eines Kapitelexposés gefällt mir allerdings auch. Ich hab eben auch eigentlich recht gute Erfahrung damit gemacht zu plotten, wenn es denn ging: Den NaNo hatte ich (grob) vorgeplottet und der lief dann wie am Schnürchen. Also mal sehen, ich gebe noch nicht auf. Irgendwas wird schon kommen, irgendwann.

[Sorella]

Hier der Link zum Workshop-Thread http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,8247.0.html, ich hatte mich oben vertan, er heißt "Storyboard und Kapitelexposé"

[Jammermodus]
Von meinem Zweikampf auf den Gleisen habe ich bisher folgendes geschrieben: Ich kämpfte mit ihm auf den Gleisen.   
Ich bin also bisher noch nicht über den Platzhalter hinausgekommen. Ansonsten eine handvoll Gesprächsfragmente, die irgendwo vor dem Kampf noch stattfinden sollten. Außerdem bräuchte ich nach dem Kampf eine ruhige Ecke bei den Gleisen, wo die Prota die Wunden des LI versorgen kann, der sie gerettet hatte und mir fällt da einfach nichts ein! Es gibt keine ruhigen Orte an der Hackerbrücke, wenn Oktoberfest ist. Nicht mal unter der Brücke. Heute bin ich wieder super kritisch mit mir und finde das alles so absurd was ich mir ausdenke.
[Jammermodus aus]

[HauntingWitch]

@Sorella: Solche Stau-Moment sind furchtbar, fühl dich mal ganz fest gedrückt.  Hm, und wenn sie sich in eine Seitengasse schleppen und sich dort an eine Hauswand lehnen? Müsste es da nicht ruhiger sein?

Woah, Leute, ich platze fast, gehe auch gleich Tippen. Jetzt hatte ich doch zwei Wochen lang eine total-"Blockade" weil keine Zeit und jetzt kann ich wieder und aah, so viele Ideen, so viele gestaute Szenen, ein neuer Chara und ich glaube ich bin total verliebt. Ich meine, ich weiss, dass ich liebe, aber ich wüsste gerade niemand reales, der es sein könnte. Mir bleibt nur die Vermutung, dass es meine Charas und Geschichten sind und zwar gleich zwei davon.  Das wollte ich nur kurz loswerden, es ist einfach so ein unglaublich erfülltes Gefühl.

[gbwolf]

@Rynn: Das Buch muss nicht unbedingt das selbe Genre haben, finde ich. Greys Roman ist Urban Fantasy, meiner ein purer Jugendthriller ohne phantastisches Element. Dennoch hat mich die Stimmung inspiriert, derUmgang der Jugendlichen untereinander. Es hat mir geholfen, wieder locker an meinen Text zu gehen.
Wenn du zum ersten Mal einen Thriller schreibst, dann empfiehlt es sich allerdings tatsächlich, direkt vorher passende Romane zu lesen. Ich pumpe mich vor jedem neuen Jugendthriller mit 3-4 von den Dingern voll, dann bin ich richtig in der Atmosphäre drin und habe auch ein gutes Gefühl dafür, was sprachlich geht und was nicht.
Für mein Thrillerprojekt suche ich mir allerdings etwas anderes, denke ich. Fräulein Smilla wird die Stimmung gut treffen. Und dann noch ein oder zwei gängige Psychothriller hinterher, um den Lesererwartungen (hoffentlich) nahe zu kommen. Aber insgesamt wird es eher ruhig, ein Mittelding zwischen Krimi, Thriller und besonderem Roman, denke ich. Und ich habe natürlich Riesenschiss, dass ich das verhaue! (Kapitelexposé wartet noch auf mich ...)

[Rynn]

Das klingt wirklich nach einem sehr guten Vorschlag. Ich glaube, das sollte ich mal versuchen, danke für den Tipp!

[Sorella]

Hm, und wenn sie sich in eine Seitengasse schleppen und sich dort an eine Hauswand lehnen? Müsste es da nicht ruhiger sein?

Danke fürs Drücken. Ich drücke zurück  . Nutz den schönen Schwung, den du jetzt hast. Es ist auch noch Wochenende, also perfekte Voraussetzungen fürs Brainstormen und Schreiben.

Danke auch für den Seitengassentipp. Das war zuerst auch meine erste Wahl. Ehrlich gesagt habe ich die Szene extra aus einer Seitengasse auf die Hackerbrücke verlegt, weil 1. keine glaubhaften Seitengassen in der Nähe sind und 2. ich was Originelleres finden wollte. Jetzt habe ich den Salat und wünsche mir sehnlichst meine Seitengasse wieder her *grins* .
Und zwischenzeitlich habe ich auch schon ein klein wenig Rangelei geschrieben. Evtl. jagen sie sich über die Gleise bis zu einem Abstellgleis, wo geparkte Züge rumstehen. Wird schon werden, am Ende. 

[HauntingWitch]

Danke auch für den Seitengassentipp. Das war zuerst auch meine erste Wahl. Ehrlich gesagt habe ich die Szene extra aus einer Seitengasse auf die Hackerbrücke verlegt, weil 1. keine glaubhaften Seitengassen in der Nähe sind und 2. ich was Originelleres finden wollte. Jetzt habe ich den Salat und wünsche mir sehnlichst meine Seitengasse wieder her *grins* .

Aber da ist Oktoberfest, sagst du? Da gibt es doch jede Menge Zelte. Rein nach Logik müsste eigentlich mindestenes eines davon eine Hinterwand oder so haben, wo die Leute weniger durchgehen, oder?  Vielleicht schleppen sie sich hinter so ein Zelt...

Hihi, ja sprich mir nicht von Schwung, ich habe jetzt eine Kurzgeschichte begonnen, für den Mythenpunk-Wettbewerb. Das ist ja Wahnsinn, was so eine simple Fluss-Sage alles hergeben kann... 

[Alana]

@Haunting Witch: Das kann ich gut verstehen. Alles was ich schreibe, ist sehr romantik-lastik und ich verliebe ich immer ein bischen auch in meinen Prota. Aber so muss das sein. Wenn nicht mal wir sie lieben würden, wer dann
Dieses Erfüllte Gefühl ist unheimlich schön. Ich habe das auch schonmal erlebt. Das ist so ähnlich, wie ich mir das Runners High vorstelle. Writers High sozusagen. 

[KaPunkt]

Writers high mag ich als Begriff.
Darf ich mir den klauen?

Liebe Grüße,
KaPunkt