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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Moni

#10440
@Steffi: manchmal hilft es, wenn man sich etwas visuell vor Augen führen kann, besonders beim Plotten merke ich das immer wieder. Ich habe jetzt vor, mir ein Flipchart zu bestellen, weil ich es doof finde, immer mit fliegenden Zetteln zu arbeiten. Freie Wand hab ich nicht, aber mit dem Teil ist das auch nicht nötig. 
Da kann man entweder auf Papier oder der Magnetfläche wild rumkritzeln und planen und kann an den Seitenarmen auch noch was dranpappen. Genau das richtige für jemanden, der schon mal zu Chaos neigt, wie ich...  ;D

Hast du mit den Charakteren schon ein Interview geführt? Vielleicht hilft dir das ja auch weiter...
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

gbwolf

Wie sieht es bei dir denn mit der Plotschmiede aus, Steffi? Da ich mich seit Jahren drum herumdrücke, meinen Thrillerplot endlich anzugehen, bei dem Figuren und Szenen schon sehr ausgereift sind, habe ich mir eine Gruppe gesucht, die innerhalb eines gewissen Zeitrahmens arbeitet und bei der ich auch Teilstücke einstellen kann, Figuren diskutieren, etc. Die Zusammenarbeit ist erstklassig und durch den Blick von außen auf das Szenenexposé, das ich gerade erstelle (Zum Glück sind alle furchtlos im Angesicht von vielen Details), komme ich Mosaikstein für Mosaikstein weiter und habe jetzt etwa den halben Roman geplottet und sehr gut ausbalanciert.
Außerdem konnte ich durch die weiteren Meinungen einen Nebenhandlungsstrang eliminieren, den ich für die Spannung für notwendig hielt, der aber den Roman nur völlig verstopfen würde ;)


Aber jetzt muss ich auch mal was loswerden, wie Thali: Danke an meine Testleser! Die erste Rückmeldung mit dem Finger in einigen Wunden hilft mir jetzt dermaßen beim Weiterschreiben und unterstützt mich in der Orientierung, dass ich es fast schaffe, meine Zweifel am eigentlich schon fertigen Plot zu bezwingen. Jedenfalls variiere ich jetzt nach Gefühl und ich glaube, das wird gut werden!

Calysta

Zitat von: Die Wölfin am 22. März 2012, 16:19:35
Aber jetzt muss ich auch mal was loswerden, wie Thali: Danke an meine Testleser! Die erste Rückmeldung mit dem Finger in einigen Wunden hilft mir jetzt dermaßen beim Weiterschreiben und unterstützt mich in der Orientierung, dass ich es fast schaffe, meine Zweifel am eigentlich schon fertigen Plot zu bezwingen. Jedenfalls variiere ich jetzt nach Gefühl und ich glaube, das wird gut werden!
Dann solltest du auch weiter schreiben und nicht im Forum herumhängen, liebe Wölfin  :wache!:

Rynn

Ich ärgere mich ein klein wenig, dass ich für mein Manuskript jetzt am Schluss noch mal eine Zeitlinie entwerfen muss. Nicht dass ich das machen muss, stört mich, sondern dass ich doch am besten einfach beim Plotten und Schreiben gleich mitgezählt hätte, wie viele Tage vergehen, wann was passiert, wie lange das Ultimatum noch aussteht usw. Jetzt muss ich das alles nachträglich zusammenfriemeln. Denn am Ende soll das ja auch alles hinhauen.
Ich denke, ich werde das einfach mit einer Excel-Tabelle machen. Oder hat da jemand eine andere tolle Methode? Ich bin doch sicher nicht die einzige, die sich mit einem Zeitstrahl herumplagen muss. :hmhm?:
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Alana

#10444
@Rynn: Das mache ich auch gerade. Die Funktion fehlt Scrivener ja leider noch, aber ich glaube, dass es da im Software-Board einige Tipps für Programme gibt.
Ich selbst mache das ganz vorsintflutlich auf einem Blatt Papier.
yWriter kann übrigens einen Zeitstrahl, da müsstest du aber zumindest ein paar Daten einpflegen, glaube ich. Dafür werden dir dann auch die Charaktere und Eereignisse passend angezeigt. Ich weiß nur nicht, ob sich der Aufwand für dich jetzt noch lohnt.
Evtl wäre es auch eine Möglichkeit, mit Karteikarten zu arbeiten, die kann man dann prima herumschieben.
Alhambrana

Debbie

@Rynn: Wenn es ein Realzeit-Kalender sein soll/darf, empfehle ich immer gerne StoryBook - großartige Software mit vielen tollen Features. Keine andere Software kommt da timelinemäßig mit...

Hier gibts mehr Infos:

http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,3364.0.html

Kati

Ich überlege gerade, ob es für ein Jugendbuch ab 12 zu viel wäre, wenn der Freund meiner Prota bei ihr schläft, aber natürlich nichts passiert. Sie kennt ihn noch nicht lang, aber sie hat Angst allein im Haus und er bietet an, bei ihr zu bleiben. Ich weiß nur nicht, in wiefern das in einem Jugendbuch für jüngere Teenager geht.  :-\

Rynn: Ich mache bei sowas auch immer ganz normale Zeitstrahle, wie man es in der Grundschule in Geschichte lernt. Also ein langer roter Strahl, an den ich die einzelnen Ereignisse schreibe. Das ist schön übersichtlich, man kann es problemlos ergänzen und es erinnert mich immer so schön an den roten Faden der Geschichte, an dem ich mich langtasten kann.  :) Vielleicht hilft dir das. Ich habe es übrigens mal mit Software dafür probiert, aber gerade, das Charaktere und so gleich mit angezeigt werden hat mich Technikblödi gleich völlig überfordert.  :rofl:

Rosentinte

Zitat von: Kati am 23. März 2012, 23:05:56
Ich überlege gerade, ob es für ein Jugendbuch ab 12 zu viel wäre, wenn der Freund meiner Prota bei ihr schläft, aber natürlich nichts passiert. Sie kennt ihn noch nicht lang, aber sie hat Angst allein im Haus und er bietet an, bei ihr zu bleiben. Ich weiß nur nicht, in wiefern das in einem Jugendbuch für jüngere Teenager geht.  :-\
Erst mal müsste man wissen, wie alt deine Protas sind  ;)
Also wenn dann auf jeden Fall in getrennten Zimmern, würde ich sagen. Er bietet sich an im Wohnzimmer, das der Haustür am nächsten ist, zu schlafen, während sie im 1. Stock in ihren Zimmer schläft? Das fände ich in Ordnung.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Debbie

ZitatIch habe es übrigens mal mit Software dafür probiert, aber gerade, das Charaktere und so gleich mit angezeigt werden hat mich Technikblödi gleich völlig überfordert.  :rofl:

Oh Kati  :knuddel: - wenn du mal Lust und Zeit hast, kannst du es ja vielleicht nochmal mit StoryBook probieren. Man muss keine Charaktere, Orte und Dinge eingeben, wenn man nicht will.
Das der Junge in deinem Jugendbuch mit 12 bei seiner "Freundin" übernachtet, finde ich absolut legitim. Zwölfjährige denken nicht in erster Linie daran, was sie in dieser Situation alles anstellen könnten (jedenfalls die meisten nicht). In dem Alter sind platonische Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen noch recht normal. Ich fände es nicht mal verwerflich, wenn sie im selben Zimmer schlafen würden - und es schadet der Jugend von heute auch nicht, wenn sie sehen, dass es nicht normal ist, mit zwölf schon übereinander herzufallen...

Kati

Meine Prota ist fast sechzehn und ihr Freund siebzehn. Ich denke schon, dass das in dem Alter geht, nur war ich mir nicht sicher, dass es in einem Buch für Zwölfjährige geht. Also, meine Protas sind nicht 12.  ;D Es passiert trotzdem nichts, sie kennen sich ja auch noch nicht lange. Meine Prota hat bloß Angst und er bietet an bei ihr zu bleiben. Ich wollte das eigentlich eher kitschig-süß aufziehen als irgendwie romantisch, aber ich bin total unsicher, wie das ankommen würde. Nicht, dass hinterher einer behauptet, in der ausgeblendeten Zeit wäre dies und das geschehen und das hätte er anhand von der und der Aussage interpretiert. Und explizit sagen, dass nichts passiert ist, möchte ich in einem Buch ab 12 auch nicht. Oder soll ich das machen, damit rüberkommt, dass nichts passieren muss, wie Debbie ja auch sagt? Da muss ich jetzt drüber nachdenken, in wie weit ich da moralische Tipps geben möchte. 

Am Besten lasse ich ihn wirklich auf dem Sofa schlafen, nur weiß ich da wieder nicht, wie weit das die Angst meiner Prota lindern würde. (Großes, altes Haus. Es gibt mehrere Wege zu ihrem Zimmer, die am Wohnzimmer vorbeiführen.) Danke für eure Antworten.  :knuddel:

Zit

Und wenn er vor ihrer Tür schläft auf einer Luftmatratze? Wär doch kitschig. ;D Oder er bleibt im Wohnzimmer und sie blockieren die anderen Wege zu ihrem Zimmer? Oder sie schläft nicht in ihrem Zimmer, sondern beide nächtigen im Gartenhaus (wenn die Jahreszeit es her gibt und das Häuschen zwei Räume hat)? Oder sie schlafen beide vor dem Kamin. Nur weil man nah beieinander liegt, muss man ja nicht zusammen schlafen. Aber vll. gehst du evtl. Bedenken aus dem Weg, wenn sie schlecht geschlafen hat, weil er furchtbar laut schnarcht? Schnarchen ist auch total unsexy. ;D Und am nächsten Morgen zieht sie ihn auf. Aber vorallem ist es wohl sicher, dass da nix gelaufen ist, wenn sie sich beide wie sonst verhalten. Nicht übermäßig vertraut, aber auch nicht zu verkrampft.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Rynn

#10451
Danke für die Tipps! Mal sehen, was sich da am besten anbietet. Mir wäre natürlich wichtig, dass ich nicht erst mal Dutzende Figuren und Orte einpflegen muss. Ich sehe mir yWriter und Storybook mal an.

@Kati
Ich weiß nicht, ich sehe da jetzt aktuell das Problem nicht so, muss ich ganz ehrlich sagen. Und dein Buch wäre auf jeden Fall nicht das erste, in dem zwei Jugendliche in einem Zimmer schlafen, ohne dass etwas passiert.
Vor allem, wenn es plottechnisch nicht wirklich logisch ist, fände ich es etwas schade, wenn du dich einschränken lässt. Kann nicht in ihrem Zimmer ein Sofa stehen, auf dem er schläft? Wenn sie dann morgens aufwacht und er liegt nach wie vor auf dem Sofa, glaube ich nicht, dass man dir unterstellen wird, du hättest das unklar gelassen. Ich glaube, du machst dir da zu viele Sorgen.  :)
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Kati

Ich denke, ich werde das jetzt einfach durchziehen. Mia hat bloß einen Sessel, kein Sofa, aber da muss ihr Freund dann durch. Ich hab einfach noch nie ein Buch für so junge Teenager geschrieben, deshalb war ich mir nicht sicher. Danke für die Antworten.  :knuddel:

Steffi

@Wölfin: um die Plotschmiede schleiche ich schon eeeeeewig rum, aber ich traue mich nicht mich anzumelden weil ich fürchte, meinerseits zu wenig Zeit zu haben, um den anderen Mitgliedern bei ihren Plots zu helfen, was ich furchtbar unfair fände.

Gestern kam mir sowas wie ein kleiner Gedankenblitz und ich habe das Buch jetzt heute tatsächlich durch geplottet gekriegt - aber ich befürchte immer noch, dass dem Buch einfach Substanz fehlt. Ich hab keine Ahnung, was ich jetzt damit machen soll.


@Kati: ich seh das Problem nicht so. Die beste Freundin meines Bruders übernachtet ständig bei ihm auf der Couch ohne, dass das jetzt irgendwie "zu was führen" würde :)
Sic parvis magna

Arcor

@Steffi
Irgendwie scheinen wir beide dasselbe Problem zu haben. Auch ich habe das Gefühl, einen Plot ohne großen Inhalt in den letzten Wochen voranzutreiben und suche noch nach dem Kniff, der das ganze irgendwie spürbar gut macht. Und um die Plotschmiede schleiche ich auch schon seit geraumer Zeit gedanklich herum, aus demselben Grund wie du.  :) Vielleicht sollten wir den Sprung ins kalte Wasser einfach wagen?
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise