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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Amberle

Wirklich hübsche Stelle! Aber irgendwie stehe ich beim letzten Satz auf den Schlauch.

Churke

Zitat von: Amberle am 02. Mai 2013, 16:19:55
Wirklich hübsche Stelle! Aber irgendwie stehe ich beim letzten Satz auf den Schlauch.

Gemeint ist :"Also kann man es doch."

Amberle

Zitat von: Churke am 02. Mai 2013, 16:54:53
Gemeint ist :"Also kann man es doch."
Ja schon, aber wie kommt es oder sie darauf? ???

Churke

Weil Abraham Lincoln eben nicht gesagt hat, dass man nicht das ganze Volk nicht die ganze Zeit verarschen kann.

Amberle

Ah, ok. *vom Schlauch runtersteig* Irgendwie einleuchtet. Kann es sein, dass Person Nr. 2 Nr. 1 nicht besonders viel zutraut? :D

Alaun

Ich habe eine neue Liebe ... Pico, meinen traurigen Clown. Entstanden ist er gerade im "Tino mit vorgegebenem Titel". Ich bekam "Der Clown zum Dessert" vom Titelgenerator aufgedrückt. ;D Pico ist ein alternder Clown, der mit einem jungen Clownkollegen in einem Altersheim auftreten muss. Und er denkt sich gerade so seinen Teil zum Nachwuchs ...  :snicker:

ZitatPico war sich sicher, dass Geronimo niemals wirklich die Kunst des Lachens erfasst hatte. Das gelang nur den Clowns, die auch die Trauer durchschritten hatten, die Tiefen der Seele, das Lodern und Verglühen und letzlich den Aufstieg aus der Asche. Geronimo hatte das für überflüssig gehalten. Und genau deshalb hielt Pico ihn für überflüssig.

Lucien

 :wolke: Aqua, das ist eine wirklich schöne Textstelle. Ich finde, sehr poetisch und zugleich philosophisch.

Rigalad


Alaun

Dankeschön  :vibes: Pico freut sich, dass es euch gefällt.

Rhiannon

Die Stelle ist wirklich schön, Aqua.

Meine Prota hat mich eben auch mit einer philosophischen Anwandlung überrascht.

Situation ist folgende: Meine Anta hat meiner, im übrigen dreimal so alten, Prota vorgeworfen, hoffnungslos naiv zu sein und vom Musizieren eine verklärte Vorstellung zu haben. Das Publikum war nicht sehr begeistert, Jaylene nimmt es ruhiger auf.
ZitatJaylene dagegen erhob sich nur und entlockte ihrer Harfe mit einer sanften, ja regelrecht liebkosenden Bewegung einen warmen, weichen Akkord: "Und doch sind wir beim Musizieren Liebende und Kinder zugleich!"
"Meine Mutter sagte einmal, wenn Menschen zu lange lebten, wüssten sie nicht mehr, was sie sagen. Ich bin geneigt, ihr zu glauben!"
Jaylene lächelte nur: "Liebende sind wir, weil wir uns der Musik mit allem was wir sind, hingeben und mit jeder Faser unseres Seins dafür erglühen. Und Kinder sind wir, wenn wir verzückt jedem Ton lauschen und immer weiter gehen, immer wieder unsere Grenzen testen und das gleiche Stück wieder und wieder spielen, neugierig, ob es sich nicht vielleicht doch noch ändern mag."

Alaun

Oh!  :wolke: Das ist wirklich schön, Rhiannon!

Minhael

Eine wirklich tolle Stelle Rhiannon.   :vibes:
Sie macht einen direkt neugierig darauf, was deine Anta darauf antworten mochte.

Rika

Aqua & Rhiannon - zwei wirklich schöne Stellen. Pico sieht tief & klar. das gefällt mir. Und auch Jaylenes Sichtweise des Musizierens gefällt mir sehr gut. Hmmm... ich habe meine Gitarre schon wieder viel zu lange vernachlässigt.

Lucien

 :wolke: Rhiannon, das ist schön. Ich möchte glatt wissen, wie das Gespräch endet!

Coppelia

#839
O Philosophie, Führerin des menschlichen Geistes, Bundesgenossin in Krisenzeiten! ;) Ich mag immer sehr gern Szenen schreiben, wo Figuren lesen ...

ZitatLutan liebte die Schriftrollen, auch wenn sie nur aus billigem Pergament bestanden und die Tinte bereits von einigen wieder herunterflockte. Anders als die Kessler Buchstaben standen die Schriftzeichen der Inselreiche nicht aufrecht da wie Soldaten, sondern schmiegten sich aneinander wie lebendige Pflanzen, bildeten Knollen, Schlingen, Zweige, wucherten wie Blumen und Gras auf einer Waldlichtung. Und oh, die Worte! Sie konnten einen geplagten Geist davontragen. Sie waren die Decke, in die Lutan sich hüllte, wenn er sich schlecht fühlte. Er verstand nicht alles, doch es half schon, wenn er las: Furcht lässt sich überwinden. Das Schicksal kannst du nicht ändern, aber du kannst ihm verbieten, Macht über dich zu haben. Und wie das Schicksal Macht über ihn hatte! Die Besuche des Geistes, die Unfreundlichkeit seines Vaters, seine eigene Unzulänglichkeit, und jetzt auch noch der Tod der Pferde — es war so schwierig, sich nicht erschüttern zu lassen. Unmöglich, die Heiterkeit zu finden, die ein Weiser haben sollte. Aber ermutigend, dass so viel klügere Menschen meinten, es könne möglich sein.