• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Simara

#390
ZitatSeit dem die Tore der Stadt verschlossen blieben, hatte sich nie ein solches Schauspiel ereignet, von überall strömten die Menschen auf die Straße um einen Blick oder zumindest einen Stein auf den hohen Mann zu werfen.

;D

KaPunkt

 :rofl:
Jawoll, zumindest einen Stein. (Oder eine kleine Tüte Kiesel)

Liebe Grüße,
Kirsten
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

KaPunkt

ZitatTrotzig leerte sie ihren Becher und rammte ihn in den weichen Boden neben sich, damit er aufrecht stehen blieb.
,,Au!"
Wohl nicht der Boden.
,,Das war mein Fuß."
Ja nun, das erklärte, warum der Becher nicht stehen blieb.
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Calysta

 :rofl:
Ich mag deine Figur, Kirsten! Der hat etwas... männlich logisches an sich ;)


KaPunkt

 ;D
Der der ist eine Die.
Und die stellt im nächsten Satz fest, dass sie da ihren Schwarm gerammt hat.

*sN****r*
Kirsten
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Ratzefatz

Der Becher und der Fuß brachten mich zum Lachen; danke dafür! Mir gefällt auch der knappe, sachliche Stil.

Aus meinem demnächst erscheinenden Kinderbuch "Eine Insel nur für Patti-Lee":

ZitatWas Patti-Lee am liebsten tut, ist gerächt werden.

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Emilia

Das hier hat ein gewisser Herr Luciano meiner Prota soeben auf die Frage geantwortet, wie man sich das unbewusste Wirken von Magie denn am ehesten vorstellen könnte:

ZitatJedes Gedicht, dessen Verse dein Herz berühren und jedes Bild, das dir eine ungeschriebene Geschichte erzählt, enthält eine Magie. Und jeder Künstler hat während des Schaffens Magie gewirkt, ganz von alleine und nur durch die Leidenschaft, durch die Hingabe für sein Tun.

Sorella

#397
Diese Textstelle von mir mag ich zum Beispiel gerne:

Zitat
Ich blickte überrascht auf. An der Wand vor mir lehnte ein Junge, der mich amüsiert beobachtete. Seinen Kopf mit dem feuerroten Irokesenschnitt hatte er leicht schief gelegt, als würde er ein Gemälde in einem Museum betrachten. Das Verwunderlichste an ihm war allerdings weder seine Haarpracht, die in wilden Stacheln davonstand, noch sein schwarzer Lederaufzug, sondern die Tatsache, dass er durchsichtig war.

Mal blöd gefragt, "veröffentlicht" ist der Text damit aber nicht, oder?
Sorry für die Kükenfrage. Wäre nett wenn ihr sie beantworten könnt.

Grey

@Sorella
Nein, das dürfte nicht als veröffentlicht zählen. Das ist ja nur ein kleiner Abschnitt, nicht mal annähernd der komplette Text. Da wird dir niemand einen Strick draus drehen. ;)

Sorella


Grey

Ach - und ehe ich es vergesse - der durchsichtige Junge klingt spannend! :jau:

Maganius

#401
Schöner Text  Sorella.  :prost:

Aus einem Traum Seenas:

Zitat
Sie weinte bitter, ließ ihren tränen freien lauf. War nun alles verloren? Sie spürte wie ihr die Angst drohte, die Luft zu zuschnüren. ,,Ich schaffe das nicht alleine!" ,,Doch du schaffst das alleine. Weil du Stark bist. Weil es schon immer so war. Und dafür habe ich dich geliebt. Versprich mir nicht so zu werden wie sie! Mach es besser!"
Er Hustete, spuckte Blut. ,,Nein!"  "Versprich es mir! Wenn du nun Rache übst, waren all unsere Opfer um sonst. Wir müssen besser sein, bitte versprich...mir..."
Sein Körper erschlaffte, seine Augen brachen. Sie konnte es spüren. Wie seine Lebenskraft aus seinem Leib entwich. Der Sturm wütetet nun so laut, das ihr Schrei der Verzweiflung und des Zorns einfach verebbte. Dann wurde alles in helles Licht getaucht und ihre Welt ging in Flammen auf....

Spinnenkind

 :rofl: Kirsten. Du hast einfach Humor.

@Simara: Eine schöne, klassische Sterbeszene, gut inszeniert  :jau:

Hier etwas, was mir so spontan eingefallen ist, was ich aber plane, einzubauen. Sie ist etwas länger. Zur Erklärung: "Ballista" nennen die sumpfländischen Dämonenjäger ihre kleinen Handarmbrüste.

ZitatSie fand Godôr am Rande des Schlachtfelds hockend.
Ihr Mantel, von Blut und Schlamm beschmiert, bildete einen düsteren Kontrast zu dem runden Gesicht, das jetzt ganz bleich und krank aussah. Ihre Finger schlossen sich immer noch krampfhaft um die Ballista. Ihr Atem ging schwer, obschon der Kampf längst vorüber war.
Ratlos stand Oddu neben ihrer Freundin und wusste nicht, was sie sagen sollte. [...] Noch bevor sie zu Trostworten anheben konnte, hob Godôr plötzlich den Kopf. Oddu erschrak vor der Fiebrigkeit ihrer Augen.
"Heute habe ich zum ersten Mal Menschen getötet.", sagte sie und versuchte, das Zittern ihrer Unterlippe zu unterdrücken, "Und weißt du was? Wenn man ihren Hals trifft, dann bluten sie und fallen um, wie die Tiere." Sie schien durch ihre Freundin hindurchzusehen. Während sie sprach, wurde ihre Stimme ihrer schriller. "Ihre Augen, nicht einmal ihre Augen sind anders!" Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. "Was soll das bedeuten, Oddu? Soll ich jetzt meinen alten Beruf als Dämonenjägerin verabscheuen? Oder meinen neuen als Soldatin lieben?"

Sorella

@Xaverine   Sorry, ich habe deine schöne Textstelle gar nicht kommentiert. Ich finde sie sehr tiefgründig.  :jau:

@ Grey Danke für das Lob  ;D

@ Maganius  Oh Mann, was für ein Traum! Klingt aufregend.

@ Spinnenkind  Oddu und Godôr sind wohl starke Frauen, die trotzdem ihre schwachen Momente haben, das kommt bei der Stelle gut rüber.

Churke

Wer sagt, dass Foltermeister immer schweißglänzende, fettwanstige, einäugige Widerlinge sein müssen?

Ein junges Mädchen trat ein, ein hübsches Ding. Baldereds Lächeln blieb unerwidert. Das Mädchen wandte ihm den Rücken zu und hantierte vor dem Feuer mit klirrenden Werkzeugen. Fein säuberlich breitete es Sägen, Folterzangen, Messer, Fleischerhaken und Brandheisen aus.