• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Was hilft euch beim Schreiben?

Begonnen von Felicity, 29. November 2013, 14:13:38

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Erdbeere

Ich mag Musik beim Schreiben. Meine Wiedergabenliste, die ich ursprünglich vor Jahren für meinen ersten NaNo angelegt habe, wächst ständig weiter. Teilweise habe ich sehr spezifische Stücke drauf, wie z.B. brachiale, epische Lieder ohne Gesang, bei denen ich sofort eine Schlacht, einen Kampf oder einen Showdown vor mir habe. Oder einfach Songs, die mir sehr gefallen.
Wenn ich eine neue Band entdecke oder über einzelne Lieder stolpere, die mir sehr gefallen, kommen die auf die Liste. Bei Soundtracks zu Filmen bin ich etwas zurückhaltender, grad beim bereits erwähnten Ablenkungspotential, weil ich dann immer den Film vor Augen habe. Aber auch da gibt es Ausnahmen, wie z.B. Gangs of New York (für mich als Steampunk-Schreiberin ein sehr toller Soundtrack ;)).

Essen während des Schreibens geht gar nicht. Ich brauche beide Hände zum Tippen. Dafür habe ich immer Getränke rumstehen, oft Kaffee oder Tee, aber immer Wasser.

Was ich momentan aber bemerke ist, dass ich relativ oft zwischendurch rauchen gehe. Liegt wohl daran, dass ich noch in meiner Auszeit von der Arbeit bin und den ganzen Tag nichts anderes als schreiben kann. Die regelmässigen Pausen tun mir gut. Ich bewege mich, ich bin auf dem Balkon an der frischen Luft *hüstel*, um meinen Kopf zu leeren. Rauchen hilft mir beim Nachdenken und oft brüte ich über einzelne Sätze oder Szenen, die zurück am Laptop plötzlich Sinn machen. Und ja, ich bin mir bewusst, dass es ungesund ist. ::)

Mika

#61
Zitat von: Erdbeere am 23. Juni 2014, 21:50:09
Was ich momentan aber bemerke ist, dass ich relativ oft zwischendurch rauchen gehe. Liegt wohl daran, dass ich noch in meiner Auszeit von der Arbeit bin und den ganzen Tag nichts anderes als schreiben kann. Die regelmässigen Pausen tun mir gut. Ich bewege mich, ich bin auf dem Balkon an der frischen Luft *hüstel*, um meinen Kopf zu leeren. Rauchen hilft mir beim Nachdenken und oft brüte ich über einzelne Sätze oder Szenen, die zurück am Laptop plötzlich Sinn machen. Und ja, ich bin mir bewusst, dass es ungesund ist. ::)

Es ist schön zu lesen, dass es nicht nur mir so geht ;D Ich brauche diese Pausen auf dem Balkon auch, deshalb besteht bei mir eine halbe Stunde schreiben auch meist aus einer Raucherpause, etwas rumrennen und 20 Minuten tippen. Aber diese Momente auf dem Balkon brauche ich einfach, sowohl vor dem Schreiben zum Einstimmen, zum Einfühlen, als auch währenddessen, wenn ich mal wieder hänge. Klar es ist ungesund, aber irgendwie ist daraus ein schräges Ritual geworden. Ich denke, selbst wenn ich mit dem Rauchen aufhören würde, ich müsste während und vor dem Schreiben immer noch fünf Minuten auf dem Balkon sitzen, egal bei welchem Wetter, einfach um in Stimmung zu kommen.

Generell bin ich beim Schreiben auch noch ein Musikjunkie. Ich habe immer eine Playlist im Hintergrund laufen, dabei ist es vollkommen unwichtig was läuft, ich brauche einfach die Musik. Meine Playlist ist ca. 2500 Lieder lang, die einfach wild im Shufflemodus durchlaufen, von Schandmaul bis Soundtrack ist da absolut alles dabei. Erstaunlicherweise spuckt dann der Shufflemodus immer irgendwie genau die Musik aus, die ich gerade brauche und das ist schön. Wobei es auch schon Projekte gab, bei denen es spezielle Musik sein musste, bei einer postapokalyptischen Dystopie war es zum Beispiel ausschließlich Hardstyle und Hardcore, also das richtig crasse elektronische Zeugs.

Sonst brauche ich zum Schreiben eigentlich nicht viel. Einen Platz, wo ich keine Rückenschmerzen bekomme, ob Menschen um mich herum sind, oder nicht, ist mir egal. In einem Café schreibe ich genauso gut, wie draußen im Freien, oder Zuhause auf der Couch. Nur ein Fernseher sollte sich nicht im Zimmer befinden, denn davon lasse ich mich leider viel zu schnell ablenken *sfz*

Und wenn mein Kopf sich so gar nicht aufs Schreiben einstellen will, ich es aber möchte, dann hilft immer noch eine große Kanne Kreativitätstee, so ne Art kleines Wundermittel, dessen Wirkung ich mir noch immer nicht so ganz erklären kann ;D

Ps. @Waldkatze: Ich glaube, dieser Thread hier dürfte dir weiterhelfen: Musikgesuche für Schreibgefühle

Waldkatze


Patricia

Mir hilft Musik dabei, mich in die passende Stimmung zu versetzen. Deshalb habe ich mir in diesem Jahr schon wieder viel zu viele Alben gekauft  :seufz: (inzwischen fast nur noch mp3, weil ich keinen Platz mehr in den Regalen habe).

Zitat von: Miezekatzemaus am 17. Juni 2014, 22:35:16
In Dauerschleife laufen die Lieder bei mir übrigens auch [...].
Bei mir auch.  ;D

Ansonsten brauche ich einen ruhigen Ort ohne Menschen um mich herum. Am besten sollte auch kein Internet verfügbar sein, sonst lasse ich mich davon zu sehr ablenken  :-[ (aber welcher Computer hat schon keine Verbindung zum Internet?).  Wenn das Wetter es erlaubt, schreibe ich bevorzugt auf dem Balkon oder im Garten, weil das so entspannend ist und mir da immer die besten Ideen kommen.

Miezekatzemaus

#64
Frag mal Maja, da gibt es so ein System, das Internet nicht installieren lässt. Und RaphaelE hat auch mal eines entworfen ... Müsstest du nur suchen.
Bei mir ist das anders, ich brauche Internet. Recherche, TiZi, Phantastatur. Ohne Internet kann ich nicht gut schreiben.

Viele Grüße
Mieze

EDIT: Hier, bitteschön.

Lamarie

Zitat von: Miezekatzemaus am 30. Juni 2014, 19:08:35

Bei mir ist das anders, ich brauche Internet. Recherche, TiZi, Phantastatur. Ohne Internet kann ich nicht gut schreiben...

Das unterschreibe ich dann auch mal so, Mieze ;) Generell hab ich mein Internet durchaus auch schonmal abgeschaltet, um dafür zu sorgen, dass ich nicht abgelenkt werde. Recherche gehört aber eben dazu - und bei mir oft auch Inspiration. Mich hier austauschen zu können regt mich beispielsweise schon dazu an, mich wieder an das Korrigieren meines Manuskripts zu setzen ;)

Drachenfeder

#66
Bei meinen letzten Recherchen habe ich mich oft gefragt, wie ich das ohne Internet hätte schaffen sollen? Mit unserer Bücherei (falls sie sich so nennen darf) ist nichts anzufangen, ich hätte also große Bibliotheken aufsuchen müssen und dort gibt es keinen Informations- und Meinungsaustausch. Auch wenn das große www ablenkt, ich wills fürs Schreiben nicht missen. Ansonsten hilft mir auch die Musik. Ruhe und ein gemütliches Plätzchen. Da fällt mir ein, ich muss mir aus meiner Musiksammlung noch eine neue SchreibCD zusammenstellen ;)



Norrive

Ich kann mich euch nur anschließen, Musik hilft sehr. Aber ich habe mich auch schon, gerade bei High Fantasy, einfach mal in der selbstgenähten Gewandung hingesetzt. Das mag etwas seltsam klingen, aber man kommt definitiv aus dem Alltagsgefühl raus  :wolke:

Bei mir hängt die Internetnutzung davon ab, wie gut ich meine Szene vorbereitet habe und ob ich gerade wieder auf deutsch oder englisch schreibe (LEO dictionary, einandereswort oder schlicht Wikipedia).

Melenis

Was mir so gut wie immer hilft: ein vollständiger Plot! Ich merke es gerade selbst an mir, ich schreibe einfach ungern an Geschichten, die mir wichtig sind,  wenn der Plot nicht steht. Mich überkommt dann das starke Gefühl,  Schrott zu schreiben oder die Geschichte in eine falsche Richtung zu führen.
Was auch hilft ist Musik aller Art, mit oder ohne Text, Soundtrack zu Spielen oder zu Filmen, kein Problem. Mich stört es auch nicht, wenn ich eine bestimmte Szene aus dem Spiel/Film im Kopf habe. Inspiration ist ja nie schlecht!
Was tödlich ist: Stress. Ich bin dann zwar nicht unbedingt unkreativer oder schlechter, aber ich hasse es, ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn ich statt zu lernen schreibe, verfolgt mich dieses schlechte Gewissen den ganzen Tag lang. Und das nervt und macht nur noch mehr Stress. So geschehen die ganze letzte Woche. Ich bin nur froh, wenn die letzte Klausur in drei Wochen rum ist und ich wieder mit gutem Gewissen zeichnen, zocken und schreiben kann :)

Lamarie

Das finde ich interessant, Melenis! Ich fange oft an zu schreiben und skizziere den Plot erst vollständig, wenn die ersten Seiten stehen, auch wenn ich diese oft letztendlich nochmal neu schreibe. Ich habe das Gefühl, dass sich die Charaktere erst bei, Schreiben richtig entfalten können, und brauche daher die ersten Seiten als Anhaltspunkt, um von da aus mehr skizzieren zu können.

Aber Stress ist für mich auch ein riesiges Minus... Schreiben ist eben schon gewissermaßen zeitaufwendig, aber es braucht eben auch Konzentration, die ich unter Stress einfach nicht haben kann.

Miezekatzemaus

Oh, Stress. Ich kann allgemein viel besser schreiben, wenn ich gestresst bin, warum weiß ich nicht genau. Ich schätze, es liegt daran, dass ich weiß: Das Schreiben ist mir so wichtig, dass ich es jetzt trotzdem tue und dabei quasi ein Battle gegen die Schule und das Leben im Allgemeinen führe.

Wenn man dabei ein schlechtes Gewissen bekommt, kann ich dich verstehen. Ich handhabe es allerdings so, dass ich meine Zeit aufteile. Unter Stress produziere ich ganz gute Texte, glaube ich, daher mag ich das so lieber.

Viele Grüße
Mieze

Toni

Zitat von: Miezekatzemaus am 10. Juli 2014, 18:13:22
Oh, Stress. Ich kann allgemein viel besser schreiben, wenn ich gestresst bin, warum weiß ich nicht genau.
Das kenne ich auch. Zu viel Stress (und vor allem die damit verbundene Müdigkeit) sind zwar ziemlich kontraproduktiv, aber so ein gewisses Level an Alltagsstress und Zeitplan hilft mir auch beim Schreiben.
Jetzt sind Ferien und ich habe mir wieder so viel vorgenommen, bin dann aber oft doch zu träge. ;D Ich glaube man ist einfach aktiver und kreativer, wenn man ein bisschen unter Strom steht.

Was den Plot betrifft: Ich brauche einen ordentlichen roten Faden. Mit Anfang, einigen Eckstationen und einem Ende, bei dem ich zumindest weiß in welche Richtung die Geschichte gehen soll. Ich habe schon versucht mir detailliertere Szenenpläne zu machen, es aber nie auf die Reihe gekriegt. Die Details kommen dann doch erst beim Schreiben. Wie Lamarie geschrieben hat: die Charaktere können sich beim Schreiben erst richtig entfalten.

LG
Toni

Lamarie

Persönlich bin ich ja fest davon überzeugt, dass man bei Stress einfach einmal hochkonzentriert ist aber saich auch gerne auf etwas anderes konzentrieren würde - ein guter Zeitpunkt zum Schreiben also :D
Toni, die Ferien sind aber dazu da, ab und zu etwas träge zu sein ;) Ich hab mir auch super viel vorgenommen und merke jetzt, dass ich in der Schulzeit tatsächlich mehr schaffe. Das spricht dann wohl auch für die Stressthese ;)

Klecks

Mal noch etwas ganz Simples: Wenn ich nicht neu in ein Projekt einsteige, sondern da weitermache, wo ich zum Beispiel gestern aufgehört habe, lese ich mir die Seiten, die am Vortag dazugekommen sind, nochmal durch. Das hilft dabei, sofort wieder reinzukommen.  :)

Während dem Schreiben kann ich ja keine Musik hören, weil mich das zu sehr ablenkt, aber bevor ich anfange, höre ich gern die Songs, die mein persönlicher Soundtrack zum jeweiligen Projekt sind.

Ein kleines bisschen Druck brauche ich, aber nicht zu viel, eher einen liebevollen wie einen - ironischerweise - drückenden. *hust*  ;D  Seit ich im Tintenzirkel bin, schreibe ich mehr als je zuvor am Tag, vor allem, seit ich beim T12 mitmache.

Was mir auch hilft: Das Exposé am Anfang schreiben und im Laufe der Manuskriptentstehung immer wieder überarbeiten. Dann verliert man den Überblick nicht, vor allem, wenn man nicht plottet.  :jau:

Czara Niyaha

*Behutsam den Staub abpuste*

Da es dieses Thema bereits gibt, wollte ich nicht komplett neu anfangen.  :)

Zum Schreiben brauche ich eine ruhige und angenehme Atmosphäre.
Was für mich sehr wichtig ist, ist Musik.
Meine Liste mit aktuellen Titeln wächst ständig.
Besonders gerne schreibe ich bei Instrumental und/oder Filmmusik.
Es gibt "epische" Stücke, die mich einfach mitreißen, und wo ich innerlich einen richtigen Film sehe.
Allerdings kann ich nicht schreiben, wenn ich Musik nebenbei laufen habe, wo  deutschsprachig gesungen wird.
Das lenkt mich immer von meinem Denkfluss ab.
Da bei meinem aktuellen Projekt unter anderem Federn eine große Rolle spielen, habe ich häufig Federn in der Nähe liegen.
Sei es denn nur um sie anzuschauen, oder einfach mal in die Hand zu nehmen und den Federkiel verträumt zwischen den Fingern zu drehen. *lächel*
Auch ist mir aufgefallen, dass bei beginnender Abenddämmerung meine Seele mehr beflügelt ist.

Um in den Schreibfluss wieder reinzukommen, hilft es mir auch, die letzten geschriebenen Seiten noch einmal zu lesen.

In den letzten Wochen/Monaten habe ich wirklich sehr viel Zeit mit Recherche und Weltenbau verbracht. Es ist endlich an der Zeit wieder zu schreiben.



Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)