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[Kurzgeschichte] 14.07.2013, "Legenden im Wind", Verlag Mondwolf

Begonnen von Malinche, 03. April 2013, 14:42:57

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Leann

ZitatWarum, und das frage ich jetzt ganz ernsthaft, würde man überhaupt ein gedrucktes Belegexemplar einem Honorar von 40 Euro vorziehen?
Ich würde das auf jeden Fall. Auch wenn es nur eine Zwergeanthologie oder etwas ist, worauf erfolgreiche Autoren vermutlich schmunzelnd überheblich herabsehen und was Agenturen überhaupt nicht interessiert, wäre es für mich unglaublich toll und das Größte überhaupt, wenn jemals eine Geschichte von mir in einem richtigen Buch erscheinen würde. Aber das denkt vermutlich nur jemand wie ich, die eben noch nie so einen Erfolg hatte.
Wenn man ständig in irgendwelchen von einigen als popelig angesehen Anthologien veröffentlicht wird, ist vielleicht irgendwann ein Übersättigungseffekt da und die Freude nicht mehr so groß. Bei mir wäre das Glücksgefühl und das Erfolgserlebnis unbezahlbar und jedenfalls mehr wert als ein Geldbetrag.

Malinche

#16
Zitat von: Nachtblick am 04. April 2013, 15:48:25
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so recht, warum gedruckt zwangsweise besser sein soll. Im Endeffekt ist es ein Buch, das nett an Verwandte und Interessierte zu verschenken ist und dann im Regal einstaubt. Warum, und das frage ich jetzt ganz ernsthaft, würde man überhaupt ein gedrucktes Belegexemplar einem Honorar von 40 Euro vorziehen? So viel kriegt man sonst von einem Kleinverlag nirgendwo. Das ist absolut illusorisch. Und Anthologie-Veröffentlichungen sind gerade im Kleinverlag einfach wirklich Peanuts. Interessiert es Verlage und Agenten wirklich, ob man schon mal im dutzendsten Kleinverlag veröffentlicht hat? Zweimal, entschuldigt die Lieblosigkeit, in irgendwelchen Zwergen-Märchen-Anthologien war? So schön das fürs Ego und alles ist, was bringt es denn sonst? Man verpulvert einen Text. In wirklich richtig große Bewerbungen kann man es kaum reinschreiben. Da verstehe ich nicht, warum man auf Geld verzichtet und lieber ein gedrucktes Buch bekommt, jetzt mal ganz abgesehen vom Fundraising-Ding.

Es ist zwar eine persönliche Entscheidung, aber ich beteilige mich überhaupt nicht mehr an Kleinverlag-Ausschreibungen, bei denen es nur ein Belegexemplar gibt. Die bringen mir einfach rein gar nichts, außer Spaß an der Freude und ein Buch, das ich im Endeffekt nie wieder lese. Es ist absolut kein Ding, ich verstehe, dass kaum ein Kleinverleger ein Honorar übrig hat, aber fürs kaum honorierte Verpulvern meiner Texte bin ich mir zu Schade. Für ein Belegexemplar ohnehin. Da kann ich auch im Copyshop mit meinen Freunden ein Buch drucken. Für 40 EUR kann ich einmal richtig anständig einkaufen gehen und mich anschließend über mein Belegexemplar richtig freuen. Dass das nicht jedermanns Traumhonorar ist, okay. Aber bei vier Stunden, die ich komplett am Text sitze, inklusive Schreiben, Korrigieren und Abschicken, ist 10 EUR ein halbwegs anständiger Stundenlohn.

Für mich persönlich bedeutet Schreiben einfach mehr als Geld. Ich mache bei Kleinverlagsausschreibungen mit, weil mich die Themen ansprechen. Weil so eine Ausschreibung einen Nerv trifft und Inspiration freisetzt. Ich sehe das bei meinen Texten auch nicht als Verpulvern. Sagen wir so, 40 Euro kann ich überall mal verdienen, das ist anonymes Geld, aber eine liebevoll aufgemachte Anthologie hab ich nicht jeden Tag in der Hand.

Vielleicht ist das "nur" schön fürs Ego und ein Seelenstreichler, na und? Ich begreife mein Schreiben in erster Linie als Herzenssache und freue mich erst in zweiter Linie darüber, wenn doch mal ein paar Euronen dabei herumkommen. Das Wichtigste ist für mich persönlich, mit meinen Geschichten jemanden erreichen und vielleicht bewegen zu können, und das geht auf diesem Wege um einiges besser und eleganter als Selbstdrucken im Copyshop. Man muss ja nun auch nicht bei jeder Sache, die man macht, an seinen schnieken Lebenslauf denken ... wobei ich meine, dass eine gute Nummer Veröffentlichungen in einschlägigen Kleinverlagen schon hilfreich sein kann. Aber darum geht es ja hier nicht.

Natürlich freue ich mich auch über ein Autorenhonorar, wie es hier geboten wird, und tatsächlich steht ja die Wahl Belegexemplar oder 40 Euro nicht zur Debatte. Aber ich persönlich kann mich mit der Denkweise nicht anfreunden, mein Schreiben auf Stundensätze umzurechnen, das trifft den Kern der Sache nicht. Geld ist nicht alles, sorry. Und ich erlaube mir halt mal den Luxus, mein Bauchgefühl - und damit die Freude über das gedruckte Buch in der Hand - über den finanziellen Aspekt zu stellen.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Tinnue

ZitatWarum, und das frage ich jetzt ganz ernsthaft, würde man überhaupt ein gedrucktes Belegexemplar einem Honorar von 40 Euro vorziehen?

Falls sich das auf mich bezieht, so war das nicht gemeint. Ich hadere persönlich einfach (noch) ein wenig mit dem Thema Ebook. Auf einen Gewinn würde ich deshalb aber nicht verzichten. Ich finde es nur etwas schade, weil mir Cover und Aufmachung der bisherigen Mondwolf Prints so unheimlich gut gefallen haben.  :)

Nachtblick

Ich verstehe euren Punkt. Aber für mich ist es eben kein anonymes Geld. Ich möchte mit dem Schreiben Geld verdienen, und mich richtig über eine Anerkennung meines Schreibens freuen kann ich nur, wenn sie vergütet ist. Ich will nicht, dass ihr mich deswegen für arrogant haltet oder denkt, ich würde auf Anthologien von Kleinverlagen herabsehen. Ich habe selbst in einigen veröffentlicht, und einige meiner schönsten Veröffentlichungen zählen dazu, selbst wenn ich sie in keine Vita schreibe. Aber Fakt ist doch: es gibt eine Übersättigung an solchen Ausschreibungen, und ich finde es einfach ganz großartig, dass es auch eine regelmäßige gibt, die Texte honoriert. Und wenn es jemandem ums Print-Belegexemplar geht, dann kann er doch bei genügend anderen Wettbewerben mitmachen, die ihm das bieten. Es gibt ja auch genügend dotierte Wettbewerbe, an denen man teilnehmen kann, wenn man was für die Vita braucht.
Geld ist vielleicht nicht alles, aber für mich gehört es zur Anerkennung der schriftstellerischen Leistung, so wenig es noch sei. Ich möchte sagen können: Diese Kurzgeschichte habe ich geschrieben, und dafür habe ich ein Honorar bekommen. Dass ich mir das Ganze für wirklich umwerfend schöne Anthologien vielleicht überlegen würde: ja. Ich habe ohne Honorar in einer der wichtigsten und etabliertesten Literaturzeitschriften der jungen Literaturszene, die unglaublich toll gestalteten ist, veröffentlicht, für fünf Belegexemplare. Tja. Konsequenz? Entweder, ich erreiche viele Leute über die Veröffentlichung, oder ich bekomme ein Honorar. Das ist für mich wichtig. Aber das ist, und das muss so ganz klar gesagt werden, meine persönliche Position, genauso, wie andere die nicht vertreten.

Tinnue

ZitatIch möchte mit dem Schreiben Geld verdienen, und mich richtig über eine Anerkennung meines Schreibens freuen kann ich nur, wenn sie vergütet ist. Ich will nicht, dass ihr mich deswegen für arrogant haltet oder denkt, ich würde auf Anthologien von Kleinverlagen herabsehen.

Ich halte dich ganz und gar nicht für arrogant.  :) Ganz im Gegenteil, das ist, wie du sagst, eben eine Frage der Priorität.

Ich halte es ähnlich (genauso zu sagen wäre hier übertrieben,  dazu kenn ich dich natürlich nciht gut genug:)). Zu Anfang habe ich gerne und auch öfter bei Anthologie-Ausschreibungen mitgemacht. Auch ich will vom Schreiben leben, ganz klar. Darum haben sich meine Prioritäten teilweise verschoben. Bei Ausschreibungen, bei denen es einfach "zack" macht und DIE Idee da ist und/ oder ich die Arbeit (Lesungen, präsentation etc.) des Verlags schätze, lasse ich mich dennoch mal hinreißen.   ::)

Malinche

Zitat von: Nachtblick am 04. April 2013, 16:16:57
Aber Fakt ist doch: es gibt eine Übersättigung an solchen Ausschreibungen, und ich finde es einfach ganz großartig, dass es auch eine regelmäßige gibt, die Texte honoriert.
Definitiv. Das finde ich persönlich ja auch großartig, und es ist keineswegs so, dass ich das Geld nicht gebrauchen kann. Ich fand nur deine erste, total ungläubige Formulierung, wie denn allen Ernstes irgendjemand lieber Belegexemplar als Honorar haben wollen könnte, nicht so glücklich, das kam - sorry - bei mir wirklich ein wenig herablassend an, auch wenn es nicht so gemeint war (und von deinem zweiten Posting für mich jetzt auch relativiert wurde - wie gesagt, Formulierungssache ...).
Letztlich ist das ja eine Priorität, die jeder für sich setzen muss, und so wie ich respektiere, wenn sie bei jemandem anders ist, möchte ich gern umgekehrt auch das Gefühl haben, dass meine Prioritätensetzung auch ernstgenommen wird (oder im übertragenen Sinne die von Leuten, mit deren Prioritätensetzung ich mich identifiziere ...). :)

Halten wir unterm Strich fest:

Dass es bei den Mondwolf-Ausschreibungen ein Autorenhonorar gibt und auch in diesem Jahr fix geben wird, ist eine richtig tolle Sache, vor allem, weil es gerade bei Kleinverlagen nicht selbstverständlich ist.

Print ist nicht per se besser als ebook, klar, aber doch greifbarerer- und zum Verschenken und Bewerben im Bekanntenkreis oft einfach noch besser geeignet. (Deswegen hoffe ich persönlich darauf, dass das Crowdfunding Erfolg hat und es neben dem ebook auch eine Druckversion geben wird.)

Autorenseelen brauchen Streicheleinheiten, auch Anerkennung genannt. Die kann finanziell sein oder symbolisch. Aber ohne gehen wir ein.  ;)


»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Adam_Charvelll

Mondwölfin hat ja bereits in einem anderen Thread ein Statement zu den 40 Euro abgegeben.

http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10183.0.html

Die 40 Euro sind nicht als Preis oder Prämie zu verstehen, wie es zum Beispiel bei der Poe-Ausschreibung der Fall ist oder bei höher dotierten Literaturwettbewerben, sondern einfach eine Vorabauszahlung der geschätzten Autorentanitemen. Von daher gibt es bei dieser Ausschreibung also nicht unbedingt mehr "zu holen" als bei anderen Ausschreibungen mit Standard-Autorenvertrag, außer natürlich wenn diese eine geringere Verkaufszahl haben.

Und zu der Frage, ob man eher für Bargeld oder ein gedrucktes Belegsexemplar wäre: Für mich als relativ frischer Jungautor wäre ein Belegsexemplar wichtiger als das Geld (obwohl ich selbst Student bin  ;D ). Ich sehe es einfach gerne, wie meine Erfolge Schritt für Schritt mehr und wichtiger werden und nach einiger Zeit hoffentlich mein Regal füllen.
Vom Ego-Gedanken übrigens sicher nicht weniger "arrogant" wirkend, als wenn man das Geld bevorzugt ;)

Janika

Zitat von: Malinche am 04. April 2013, 16:04:02
Für mich persönlich bedeutet Schreiben einfach mehr als Geld. Ich mache bei Kleinverlagsausschreibungen mit, weil mich die Themen ansprechen. Weil so eine Ausschreibung einen Nerv trifft und Inspiration freisetzt. Ich sehe das bei meinen Texten auch nicht als Verpulvern. Sagen wir so, 40 Euro kann ich überall mal verdienen, das ist anonymes Geld, aber eine liebevoll aufgemachte Anthologie hab ich nicht jeden Tag in der Hand.

Vielleicht ist das "nur" schön fürs Ego und ein Seelenstreichler, na und? Ich begreife mein Schreiben in erster Linie als Herzenssache und freue mich erst in zweiter Linie darüber, wenn doch mal ein paar Euronen dabei herumkommen. Das Wichtigste ist für mich persönlich, mit meinen Geschichten jemanden erreichen und vielleicht bewegen zu können, und das geht auf diesem Wege um einiges besser und eleganter als Selbstdrucken im Copyshop. Man muss ja nun auch nicht bei jeder Sache, die man macht, an seinen schnieken Lebenslauf denken ... wobei ich meine, dass eine gute Nummer Veröffentlichungen in einschlägigen Kleinverlagen schon hilfreich sein kann. Aber darum geht es ja hier nicht.

Natürlich freue ich mich auch über ein Autorenhonorar, wie es hier geboten wird, und tatsächlich steht ja die Wahl Belegexemplar oder 40 Euro nicht zur Debatte. Aber ich persönlich kann mich mit der Denkweise nicht anfreunden, mein Schreiben auf Stundensätze umzurechnen, das trifft den Kern der Sache nicht. Geld ist nicht alles, sorry. Und ich erlaube mir halt mal den Luxus, mein Bauchgefühl - und damit die Freude über das gedruckte Buch in der Hand - über den finanziellen Aspekt zu stellen.

Das unterschreibe ich mal komplett so, da bin ich absolut Malinches Meinung!

Als ich zu schreiben begonnen habe, war es, um mir damit eine Freude zu bereiten. Recht schnell wurde daraus dann der Wunsch, möglichst vielen Menschen Freude zu bereiten. Mittlerweile staune ich, wieviel mein Erstling mir doch einbringt, für ein großzügiges, schickes Essen reicht das allemal - oder natürlich für einige tolle, neue Bücher!
Aber selbst, wenn ich zwei Cent pro Buch kriegen würde - ich will nicht davon leben. Ich verstehe, dass man auf's Geld achtet, wenn man vom Schreiben leben will, aber ich glaube, dass ich nie um des Geldes Willen schreiben könnte. Auftragsarbeiten, ja, das verstehe ich noch. Aber ein Anthologiebeitrag ist keine Auftragsarbeit, du schreibst nicht in dem Wissen, angenommen zu werden.
Verpulverte Geschichten sind es schon gar nicht. Ich sehe eine Ausschreibung, lasse sie mir durch den Kopf gehen und schreibe dann etwas dazu, meist auf den letzten Drücker, weil mir plötzlich eine zündende Idee kommt. Hätte ich die Ausschreibung nicht gesehen, wäre doch womöglich auch nie die Idee zu dieser Geschichte gekommen, meinst du nicht?

Ich bin eBooks auch nicht abgeneigt, trotzdem mag ich Printexemplare lieber und ziehe sie deshalb als Belegexemplar vor. Ich liebe einfach das Gefühl, ein Buch in der Hand zu haben, und mein Herz tanzt, wenn ich meinen Namen (bzw. in Anthologien mein Pseudonym) darunter sehe.

Ähm, nun hat mich ein Anruf wegen einer Lesung gerade aus meinem Gedankenfluss gebracht, mist. ::)

Zusammenfassend: Ich find die 40€ toll, würde aber auch ohne mitmachen, freue mich immer über ein Belegexemplar, am liebsten natürlich Print, mache an der Ausschreibung aber um der Freude beim Schreiben Willen mit. Nicht, um damit Geld oder Ruhm zu kassieren! ;)

Zitat von: Nachtblick am 04. April 2013, 16:16:57
Konsequenz? Entweder, ich erreiche viele Leute über die Veröffentlichung, oder ich bekomme ein Honorar.
Ich muss gestehen, dieser Satz wirkt auf mich so, als würde es deiner Meinung nach nur ein "entweder oder" geben. Das ist aber doch nicht so!
Ganz übertriebenes Beispiel - ich habe im regal seit frühester Kindheit "Die schönsten Katzengeschichten", "Die schönsten Pferdegeschichten", "Mehr schöne Pferdegeschichten" etc. liegen. Das sind auch Anthologien. Und weißt du, in wie ungezählt vielen Haushalten ich derlei Bücher schon gesehen habe? Mein Opa kannte eine Autorin, die in einer solchen Anthologie veröffentlicht hat, und sie konnte davon mehrfach gut essen gehen.
Ja, das ist jetzt kein allgemeingültiges Beispiel, und ja, Ausnahmen bestätigen die Regel - aber wer sagt denn, dass du zwischen "Bekanntheit" und Honorar entscheiden musst?

Und Gott, wieso sollte ich dich für überheblich oder herablassend halten? Die Meinungen gehen halt mal auseinander, auch etwas entschiedener. Ich kann mich nicht wirklich in deine Position hineinversetzen, weil ich da Verschwimmungen zu sehen meine. Heißt das denn gleich, dass du falsch liegst, erst recht für dich selbst? Nöö! ;)
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

HauntingWitch

Schönes Thema. Aber das Alter ab 14 macht mir ein wenig Sorgen.  :hmmm: Ob ich da etwas zusammenbekomme?

Eure Diskussion habe ich jetzt nur schnell überflogen. Bei mir ist das alles noch ganz einfach: So ein Autorenhonorar ist sicher schön, aber nicht das Wichtigste oder Ausschlaggebende.

Valaé

ZitatDie 40 Euro sind nicht als Preis oder Prämie zu verstehen, wie es zum Beispiel bei der Poe-Ausschreibung der Fall ist oder bei höher dotierten Literaturwettbewerben, sondern einfach eine Vorabauszahlung der geschätzten Autorentanitemen. Von daher gibt es bei dieser Ausschreibung also nicht unbedingt mehr "zu holen" als bei anderen Ausschreibungen mit Standard-Autorenvertrag, außer natürlich wenn diese eine geringere Verkaufszahl haben.

Das stimmt und das habe ich auch immer so verstanden - allerdings gebe ich zu, dass ich lieber die 40 eur auf einen Schlag als Vorauszahlung habe, als über mehrere Jahre verteilt kleine Beträge - es fühlt sich einfach nach "mehr" an.

ZitatFür mich als relativ frischer Jungautor wäre ein Belegsexemplar wichtiger als das Geld (obwohl ich selbst Student bin  ;D ). Ich sehe es einfach gerne, wie meine Erfolge Schritt für Schritt mehr und wichtiger werden und nach einiger Zeit hoffentlich mein Regal füllen.
Das kann ich im Übrigen voll nachvollziehen - ich bin im Übrigen auch sehr frischer Jungautor (2 Veröffentlichungen bisher, 2 im Kommen, weitere Teilnahmen geplant) - Aber: Ich habe JETZT schon das Problem, keinen Platz mehr für die nächsten zwei Belegexemplare zu haben (ich werde ihn mir wohl irgendwie schaffen) und meine Aussagen galten auch ausschließlich für den Fall, und davon bin ich einfach ausgegangen, dass im Falle eines wegfallenden gedruckten Belegexemplares mir ein Ebook als Belegexemplar bereit gestellt wird - ganz ohne Belegexemplar (weder Print noch Ebook) wäre für mich eine absolute No-Go Sache, dann würde ich mich fühlen, als wäre meine Veröffentlichung für mich selbst quasi nicht existent und da könnte man mir dann auch Geld dafür bieten, das würde ich trotzdem nicht machen - ein Belegexemplar muss sein. Nur ob ich es jetzt ins Regal stelle oder auf meinem Kindle bewundere - die Schwelle, dass ich da einen Unterschied sehen würde habe ich schon lange überschritten. Ich nehme ja auch an definitiven Ebook-Ausschreibungen teil, da bekomme ich auch als Belegexemplar "nur" das Ebook und das ist für mich nicht mehr und nicht weniger wert als das Print Buch - selbst wenn ich Printbücher liebe. Es ist die Geschichte, die ich schön vermittelt sehen will. Auf welchem Medium, das ist mir nicht (mehr) so wichtig.
Zudem sind für mich Belegexemplare wirklich ein zweischneidiges Schwert: Ich bin durchaus auch ein Ego-Streichler (wer ist es nicht?) und ja, verdammt es ist ein absolut geniales Gefühl dieses Ding in den Händen zu halten und irgendwo da drin steht DEIN Name. Aber der steht im Ebook auch. Ja, ich schaue mir gerne mein Regal an und würde irgendwann gerne einen Turm mit Büchern bauen, in denen ich bin/hoffentlich auch mal mit welchen, die nur von mir sind - aber wenn nicht jede Ausschreibung mich mit einem gedruckten Belegexemplar belohnt finde ich es auch nicht schlimm, da mir wie gesagt sowieso schon der Platz ausgeht und ich mich irgendwann werde fragen müssen, ob ich mir so ein "Ego-Regal" platztechnisch überhaupt leisten kann. Allein wenn ich weitermache wie bisher kommen dann nur auf dem Regal 2 Bücher pro Jahr dazu und mir wäre es lieb, wenn es mehr wären - also irgendwann platzt da dann der Schrank.
Es hat also verschiedene Seiten und wenn mir hin und wieder ein Verlag anbieten würde, statt eines Print Belegexemplar ein Ebookexemplar zu bekommen und dafür ein wenig mehr Geld - noch wäre es eine Überlegung, die mich Überwindung kosten würde, aber früher oder später bin ich mir ziemlich sicher, dass sich das wandeln wird und ich lieber das Ebook nehmen würde.

Das nur noch mal zur Verdeutlichung  :).

Aber an sich steht das hier ja auch gar nicht zur Debatte und ich drücke dem Mondwolf-Verlag auch alle Daumen, dass die Print-Ausgabe zustande kommt. Nur ist jetzt sicher auch klar geworden, dass ich im Falle einer nur-Ebook-Ausschreibung dem Ganzen kein bisschen weniger Freude, Enthusiasmus und Wertschätzung entgegen bringe (sogar wenn es "nur" eine Kurzgeschichtenausschreibung ist, das macht für mich eigentlich gar keinen Unterschied. Eine Geschichte ist eine Geschichte, ist ein Teil und eine gehörige Portion Herzblut von mir - egal wie lang, welches Thema, welches Format und sie alle erhalten von mir dieselbe Sorgfalt und werden auf dieselbe Art bewundert und sind Egostreichler, wenn sie veröffentlicht werden sollten) - als Autor darf ich mir diesen Luxus erlauben, sie alle zu lieben. Das sie in Augen anderer mehr oder weniger zählen ist mir bewusst, stört mich aber ebenfalls nicht.

Maja

Was würdet ihr davon halten, wenn ich die Grundsatzdiskussion "Lieber Geld oder lieber Buch" von diesem Thread löse? Das ist als Thema eigentlich zu schade, um hier verlorenzugehen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Ratzefatz

Ich denke, das wäre sehr sinnvoll. Und wenn wieder so viele Tintenzirkler bei der Ausschreibung mitmachen wie letztes Jahr, wird dieser Thread ohnehin bald mit "Hibbel"-Meldungen randvoll sein! :-)

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Tinnue

Das denk ich auch!  :)
Ich habe ja letztes Jahr noch als "stiller Beobachter" verfolgen können, wie hier gehibbelt, sich gefreut und umarmt worden ist!

Nachtblick

Zitat von: Maja am 04. April 2013, 18:37:00
Was würdet ihr davon halten, wenn ich die Grundsatzdiskussion "Lieber Geld oder lieber Buch" von diesem Thread löse? Das ist als Thema eigentlich zu schade, um hier verlorenzugehen.
Ich würde da noch gern länger drüber diskutieren. Passt das vielleicht in Nadines "Haus am Meer"-Thema?

Janika

Nachtblick, weiterdiskutieren dürfen und sollen wir doch auch, aber in einem eigenen Thread, so wie ich das verstanden habe! ;)

Und ja, ich wäre auch dafür, auszukoppeln!
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.