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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Aircaina

Dann ist ja zum Glück noch einmal alles gut gegangen.  :)

Patricia

Wie gut, dass du so einen fähigen Pflegebruder hattest, @Felsenkatze . Das ist echt ein Alptraum, wenn die Arbeit von zwei Jahren plötzlich einfach weg ist. Ich habe schon bei weniger Verlust beinahe Depressionen gekriegt.

@Pintana Verstehe ich voll! Deshalb habe ich damals die Juristerei aufgegeben und bin Schlossführerin geworden. Macht einfach mehr Spaß und die Kollegen sind eine bunte Truppe und total aufgeschlossen (nur die Bezahlung ist leider nicht so üppig).

Pintana

Zitat von: Patricia am 18. Mai 2016, 21:08:23
Verstehe ich voll! Deshalb habe ich damals die Juristerei aufgegeben und bin Schlossführerin geworden. Macht einfach mehr Spaß und die Kollegen sind eine bunte Truppe und total aufgeschlossen (nur die Bezahlung ist leider nicht so üppig).

Mehr als nachvollziehbar. Allerdings war der neuste Kommentar, den ich mir sammeln durfte noch besser:
Ich: Ähm ... also BWL studieren will ich dann doch nicht, es wird wohl auf Literatur rauslaufen
Sie: So n brotloser Unsinn? Wie verrückt seid ihr Schreiberlinge eigentlich euch mit einer Laune das Leben zu ruinieren? Und das wo die Wirtschaft so gnädig ist und sogar euch bekloppten noch einen Arbeitsplatz gibt (Knappe Zusammenfassung ihrer Tirade, habe mir erlaubt, auf's wesentliche zu Kürzen)

Loki

Autsch! Was hat die alte denn gefressen?  :o
Und wer war das? Verwandte, Bekannte?

Aircaina

Zitat von: Pintana am 19. Mai 2016, 07:23:27
Mehr als nachvollziehbar. Allerdings war der neuste Kommentar, den ich mir sammeln durfte noch besser:
Ich: Ähm ... also BWL studieren will ich dann doch nicht, es wird wohl auf Literatur rauslaufen
Sie: So n brotloser Unsinn? Wie verrückt seid ihr Schreiberlinge eigentlich euch mit einer Laune das Leben zu ruinieren? Und das wo die Wirtschaft so gnädig ist und sogar euch bekloppten noch einen Arbeitsplatz gibt (Knappe Zusammenfassung ihrer Tirade, habe mir erlaubt, auf's wesentliche zu Kürzen)
Meine Güte.  :o Es gibt Menschen, die das wirklich sagen? Sicherlich denken sich viele etwas in der Richtung, aber es so dreist auszudrücken ... War die Dame vielleicht, ohne sie jetzt beurteilen zu wollen, ein wenig neidisch? Möglicherweise hatte sie mal einen Lebenstraum und hat ihn für finanzielle Sicherheit oder aus Angst vor Vorurteilen hinten angestellt?  :-\ Das kenne ich persönlich aus meiner Familie.

Dämmerungshexe

Ich finds immer wieder interessant nach welchen Kriterien die Leute ein Leben als "ruiniert" bewerten - du hast auf größtmögliche finanzielle Sicherheit verzichtet um dir einen Traum zu erfüllen? Ruiniert! Du bist zufrieden mit dem was du hast und glücklich mit dem was du tust anstatt immer nach mehr zu streben? Ruiniert!

Irgendwas läuft da doch schief, wenn der Kontostand und die "Karriere" mehr zählen sollen als Zufriedenheit. Und es muss ja nicht einmal das sein. Sorglosigkeit - das wünsche ich mir.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Sascha

Ich bin da ja immer gemein. "BWL? Ach nö, Reste-Studium für die, die nix können und nicht ehrlich arbeiten wollen."
Und jaaaaa, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Pintana

Zitat von: Loki am 19. Mai 2016, 08:20:16
Und wer war das? Verwandte, Bekannte?

Nein, es war tatsächlich jemand, mit dem ich beruflich zu tun habe bzw. bald hatte

Zitat von: Aircaina am 19. Mai 2016, 09:23:12
Meine Güte.  :o Es gibt Menschen, die das wirklich sagen? Sicherlich denken sich viele etwas in der Richtung, aber es so dreist auszudrücken ... War die Dame vielleicht, ohne sie jetzt beurteilen zu wollen, ein wenig neidisch? Möglicherweise hatte sie mal einen Lebenstraum und hat ihn für finanzielle Sicherheit oder aus Angst vor Vorurteilen hinten angestellt?  :-\ Das kenne ich persönlich aus meiner Familie.

Es war die kurz Zusammenfassung, also nicht wörtlich, aber man kann das in zehn Minuten hübsch umschreiben ;)
Den Lebenstraum hat sich diejenige angeblich erfüllt, es fehlt nur das Verständnis für die Träume anderer 

FeeamPC

Lebensträume ... haben nicht die  meisten von uns bei jedem nicht geschriebenen oder beendeten Buch das nagende Gefühl in der Magengegend, dass sie einen Traum nicht zuende geträumt haben, dass sie einem Traum nicht gerecht geworden sind?
Dass sie sich selbst irgendwie mindestens ein kleines bisschen verraten haben?

tattoo

Ein Freund erfährt, dass ich etwas in einer Anthologie veröffentlicht habe.
Er: Was? Du hast schon in einer Anthologie veröffentlicht?
(ich bezweifele das er weiß, was das ist...)
Ich: Ja.
Er: Bekommst du Geld dafür?
Ich: Nein.
Er: Oh enttäuschtes/bedrücktes Gesicht. Also das würde ich dann ja nicht machen, wenn man kein Geld bekommt

:wums:

Trippelschritt

Zitat von: Sascha am 19. Mai 2016, 10:42:06
Ich bin da ja immer gemein. "BWL? Ach nö, Reste-Studium für die, die nix können und nicht ehrlich arbeiten wollen."
Und jaaaaa, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Da kenne ich aber ganz viele Ausnahmen, nur ....
Jetzt mal OT
In einer Vorbesprechung für ein Projekt, in dem es um richtig viel Geld ging, mussten sich verschiedene Fachrichtung miteinander verständigen. Da sagte ein BWLer: "Nun, die Landwirtschaft trägt nicht mehr als 3% zu unserem Bruttosozialprodukt bei, die können wir außen vor lassen."
Daraufhin ein landwirtschaftlicher Bodenkkundler: "Aber 70% unserer Fläche ist landwirtschaftlich. Machen wir erst einmal die, bevor wir uns um die restlichen 30% kümmern."
Das Gelächter war groß und der Vorfall verriet viel über die verschiedenen Perspektiven der Fachleute.

OT-Ende

Trippelschritt

JarlFrank

Zitat von: tattoo am 19. Mai 2016, 16:10:49
Ein Freund erfährt, dass ich etwas in einer Anthologie veröffentlicht habe.
Er: Was? Du hast schon in einer Anthologie veröffentlicht?
(ich bezweifele das er weiß, was das ist...)
Ich: Ja.
Er: Bekommst du Geld dafür?
Ich: Nein.
Er: Oh enttäuschtes/bedrücktes Gesicht. Also das würde ich dann ja nicht machen, wenn man kein Geld bekommt

:wums:

Naja, mich hat's auch erstmal überrascht, dass deutsche Verlage Anthologiebeiträge nur selten bezahlen, und wenn dann sind's vielleicht so 5% Tantiemen die auf alle Autoren aufgeteilt werden...

Aus dem englischen Buchmarkt bin ich da schon sehr verwöhnt. Die Kleinverlage zahlen entweder mindestens 5 Dollar, oder schütten 30% Tantiemen aus, oder zahlen in Cent pro Wort.

Hier dann "nur" ein Belegexemplar zu kriegen finde ich dann schon etwas dürftig ;D

Aber die Aussage ist trotzdem doof. Wenn jemand nicht schreiben würde, wenn er kein Geld dafür bekäme... naja, dann ist es einfach kein Schriftsteller!

Zitat von: Sascha am 19. Mai 2016, 10:42:06
Ich bin da ja immer gemein. "BWL? Ach nö, Reste-Studium für die, die nix können und nicht ehrlich arbeiten wollen."
Und jaaaaa, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Kenn ich, kenn ich... wir Geschichtsstudenten lästern immer gerne über die hochnäsigen BWLer die gerne Manager wären, aber es gibt einfach so viele von denen dass mindestens die Hälfte keinen ordentlichen Job damit bekommen wird. Rein prozentual gesehen - einfach weil BWL so unglaublich viele studieren - hat man als Historiker größere Chancen auf Einstellung. Und dann lächeln wir immer wenn mal wieder der Kommentar kommt, unser Studium wäre brotlos ;D

Patricia

@Pintana Autsch, das ist wirklich heftig. So krass habe ich es noch nicht erlebt, auch wenn viele meiner Verwandten und Freunde nicht verstanden haben, wie ich die Rechtswissenschaft aufgeben konnte. Ist schon anstrengend, wenn man sich immer wieder für seine Träume rechtfertigen muss und nur finanzieller Etrag als Erfolg gewertet wird.

HauntingWitch

#283
@Pintana: Ich möchte nicht wissen, was für ein trauriges Leben diese Person führen muss... ;)

@Patricia: Das sehe ich auch so. Ich gehöre ja zur Generation Karrieretierchen (also offiziell heisst es Generation Y) und sehe jeden Tag Wohnungsbewerbungen. Viele schicken da ihren ganzen Lebenslauf mit. Die sind gleich alt wie ich oder 2-3 Jahre jünger und haben schon dieses studiert, jenen höheren Abschluss gemacht, jene Fachhochschule besucht, Zusatzausbildung soundso abgeschlossen und so weiter. In meinem Bekanntenkreis beobachte ich das auch. Ich habe nie irgendetwas studiert oder auch nur einen höheren Abschluss gemacht, ich arbeite immer noch auf dem Beruf, den ich gelernt habe. Mich hat das einfach nie interessiert, ich habe diese Zeit immer lieber ins Schreiben investiert.

Jemand sagte sogar einmal zu mir: "Wie willst du denn schreiben können, wenn du das nicht studiert hast?"

Lila

#284
Zitat von: tattoo am 19. Mai 2016, 16:10:49
Ein Freund erfährt, dass ich etwas in einer Anthologie veröffentlicht habe.
Er: Was? Du hast schon in einer Anthologie veröffentlicht?
(ich bezweifele das er weiß, was das ist...)
Ich: Ja.
Er: Bekommst du Geld dafür?
Ich: Nein.
Er: Oh enttäuschtes/bedrücktes Gesicht. Also das würde ich dann ja nicht machen, wenn man kein Geld bekommt

:wums:

Wenn ich da mal ganz unelegant reingrätschen darf... "Er" hat doch völlig recht! Du baust doch auch keinen hochwertigen Polstersessel und verschenkst ihn dann an IKEA. Du stellst dich doch auch nicht für umsonst in ein Geschäft, um deine Waren an andere Leute zu verschenken. Warum verschenkst du dann deine Texte, für die du viel Zeit und Geld und Hirnschmalz, Kreativität und Leidenschaft verwendet hast, an eine Anthologie, die dir nichts dafür zurückgibt? Für etwas, das man mit viel Mühe aus dem Nichts erschaffen hat, kann und sollte man durchaus Geld verlangen (können). Diese Sache mit den Anthologien ist für mich ein äußerst zweischneidiges Schwert. Es werden kreativ Schaffende mit Ruhm und Ehre und einer Veröffentlichung geködert, die ihnen im Endeffekt nichts bringt, außer dass sie sagen können: "Einer meiner Texte wurde in einer Anthologie veröffentlicht.". Und was haben sie davon? Ich kenne niemanden, wirklich niemanden, der Anthologien kauft und liest. Und dass jemand zu Ruhm und Ehre und einem Agentur-/Verlagsvertrag gekommen ist, weil er irgendwann mal was in einer Anthologie veröffentlicht hat, halte ich auch für relativ unwahrscheinlich. Der einzige, der etwas davon hat ist der Verlag, bzw. der Verleger, der solch eine Anthologie ausschreibt und die Autoren nicht bezahlen muss, weil sie es hoffnungsvoll freiwillig machen. Von daher muss ich sagen, finde ich es absolut richtig und völlig gerechtfertigt davon abzuraten, seine Texte für Umme herzugeben. Das war doch gar nicht so unclever, was dein Freund dir da geraten hat. :psssst:


@Witch :
Autsch. Sowas sagen auch nur Leute, die keine Ahnung haben. :wums: Da möchte man doch :pfanne:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)