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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Federstreich

Gerade wird dieser Bereich vom "Was man nicht hören will" zum "Was man hören will". :) Vielen Dank für die Rückmeldungen. Gibt es dazu denn keinen eigenen Bereich, wo man sich speziell über sowas hier austauschen kann? Vielleicht würde das auch anderen helfen, die erst später dazukommen und hier nicht alles komplett durchlesen. Ich glaube, sobald man aus dem Schatten heraustritt, hat man zwangsläufig irgendwann oder sogar regelmäßig mit solchen Dingen zu kämpfen. Ich habe kürzlich im Fernsehen gesehen, dass sogar Bülent Ceylan daran zu knabbern hat. Das hat mich gewundert, weil ich ihn sehr sympathisch finde und er die Leute mit seiner Arbeit zum Lachen bringt. Aber da sieht man, wie sehr es manchen Leuten zu schaffen macht, wenn andere scheinbar erfolgreicher sind. Dabei lässt sich Erfolg überhaupt nicht messen.

Feuertraum

#496
Ich hatte einmal den Spruch gelesen: "Kritisieren ist deswegen so toll, weil man sich dann nicht über seine eigenen Fehler kümmern muss" ...

Ich selber kenne auch so einen "Kandidaten", der bei jeder Gelegenheit andere gerne schlecht macht und über sie herzieht.
Über mich zum Beispiel erzählt er gerne, dass ich keinen Humor habe, dass ich nicht schreiben kann, dass ich alles, was ich mache, schlecht und falsch mache.

Wie gerne würde ich gerne den Ratschlag von "Die Ärzte" umsetzen: "Lasse reden!" Leider haben negative Bemerkungen manchmal mehr Macht über einen. Da können im Gegenzug 250 positive Kommentare kommen, sie wiegen den einen negativen Kommentar bei Weitem nicht auf.
Leider.

Zitat von: Earu am 31. Juli 2020, 11:54:52
Ich glaube, sobald man aus dem Schatten heraustritt, hat man zwangsläufig irgendwann oder sogar regelmäßig mit solchen Dingen zu kämpfen. Ich habe kürzlich im Fernsehen gesehen, dass sogar Bülent Ceylan daran zu knabbern hat. Das hat mich gewundert, weil ich ihn sehr sympathisch finde und er die Leute mit seiner Arbeit zum Lachen bringt. Aber da sieht man, wie sehr es manchen Leuten zu schaffen macht, wenn andere scheinbar erfolgreicher sind.

In dem Fall erlaube ich mir einmal ein Gegenbeispiel und stelle mich auf die Seite derjenigen, denen es zu schaffen macht:

Wie wohl jeder von uns hier habe auch ich einen (naja, eigentlich sind es mehrere, aber ich beziehe mich in diesem Fall auf einen) Traum: Ich möchte gerne mein Geld mit der Unterhaltung - vorzugsweise mit Comedy - verdienen.
Dafür mache und tue ich - so es meine Möglichkeiten erlauben.
Ich lerne dafür, ich schreibe neue Gags, ich trete auf Offenen Bühnen auf, versuche, mich mit anderen Menschen auszutauschen.
Kurzum: Ich hänge mich rein.
Und dann tritt ein 15jähriger auf, der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der die besseren Connections hat, der von diesem Profi die Texte geschrieben bekommt und dort auftreten darf, wo sich sonst nur die Großen die Klinke in die Hand drücken.
Kann man da nicht verstehen, dass dies frustrierend für einen selber ist?

Mich bitte nicht falsch verstehen: Natürlich gönne ich dem Menschen seinen Erfolg, und ich würde da auch nie beleidigende Äußerungen vom Stapel lassen, dafür ist die Achtung und der Respekt vor anderen Menschen doch groß. Aber ich kann eben auch jene Menschen verstehen, die dastehen und sich irgendwo von Fortuna im Stich gelassen fühlen.

Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Churke

Zitat von: Feuertraum am 31. Juli 2020, 12:42:11
Wie gerne würde ich gerne den Ratschlag von "Die Ärzte" umsetzen: "Lasse reden!" Leider haben negative Bemerkungen manchmal mehr Macht über einen.

Klar, denn man empfindet sie als falsch und unberechtigt.

Aber wenn man sie löscht, beschwindelt man sich selbst und vor allem seine Leser.

Federstreich

Stimmt, es ist ein Unterschied, ob man seinen Erfolg selbst erarbeitet hat oder dabei extreme Hilfestellung bekam. Da kann man sich durchaus ärgern, aber du sagst ja selbst, dass das noch kein Grund ist, so negativ zu reagieren.

Rosentinte

Zitat von: Churke am 31. Juli 2020, 12:52:33
Aber wenn man sie löscht, beschwindelt man sich selbst und vor allem seine Leser.
Das sehe ich nicht so. Bei Facebook und anderen Social Media hat jede*r das Recht, sich zu äußern und seine Bewertung abzugeben. Ein Blog ist eine persönliche Plattform. Da darf man auch selbst entscheiden, was man veröffentlicht oder nicht, nicht nur bei den Beiträgen, sondern auch bei den Kommentaren. Da finde ich Coppelias Müll-Allegorie ziemlich passend.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Feuertraum

Zitat von: Earu am 31. Juli 2020, 13:02:54
Stimmt, es ist ein Unterschied, ob man seinen Erfolg selbst erarbeitet hat oder dabei extreme Hilfestellung bekam. Da kann man sich durchaus ärgern, aber du sagst ja selbst, dass das noch kein Grund ist, so negativ zu reagieren.

Für manche Menschen schon.
Und diese Menschen meinen eben, dass man seinen Frust, seine Wut, mit Beleidigungen kompensieren muss.
Trotz allen Frustes muss man in einem Punkt ehrlich sein: In wie weit würde sich meine Situation ändern, wenn ich nun bösartige Sprüche bei jemanden auf die HP oder bei einem Social Media-Anbieter poste.
Mag sein, dass mein Selbstwertgefühl etwas steigt, weil: Jetzt  habe ich es ja diesem [zensiert] gezeigt! Aber ich bin mir zu 200% sicher, dass dies trotzdem nicht dafür sorgen wird, dass ich plötzlich selber im Rampenlicht stehe und "ein Großer" bin.

Nicht umsonst gibt es den klugen Ratschlag: Wenn man auf jemanden so richtig wütend ist, soll man ihm einen geharnischten Brief schreiben, in dem man ihn auch beleidigen und beschimpfen darf.
Und wenn der Brief fertig ist, wegschmeissen zerreissen, verbrennen. Was auch immer.
Man hat sich beruhigt und kann nun sachlich argumentieren (wenn man überhaupt noch will).
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Coppelia

#501
Was mich übrigens total nervt, seitdem ich mich mehr mit Verkauf und Marketing beschäftige, sind die Kommentare von Leuten, die sich damit nicht beschäftigt haben, a la:

"Ich achte nie auf das Cover! Andere bestimmt auch nicht. Das wär doch oberflächlich."
"Ich lese nie den Klappentext"
"Ist doch egal, ob ich dein Buch beim Erscheinen oder in fünf Jahren kaufe."
"Die Verkaufszahlen ziehen schon noch an, wenn erstmal klar ist, dass dein Buch gut ist!"

Bei der Person, die steif und fest behauptet hat, sie würde sich nie an Cover und Klappentext orientieren, habe ich dann zurückgefragt, wie sie dann entscheidet, ob sie ein Buch kauft. Person: "Ich lese das, was hinten drauf steht!" :rofl:

Nirahil

Wer kauft denn ein Buch, ohne auf das Cover zu gucken? :gähn: Immerhin liest diese Person ja doch den Klappentext, aber ... ohje. Das tut mir echt leid, dass du sowas zu hören kriegst. Ist schon bisschen schwierig.
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Vesto

Da hat wohl jemand "Don't judge a book by its cover" zu wörtlich genommen  ::)
Natürlich kann ein tolles Cover kaum über einen misslungenen Text hinwegtrösten. Doch ein noch so toller Text hätte sicherlich auch seine Probleme, wenn ein nicht adäquates Cover ergänzend zum Einsatz käme.

Auch die Argumente #3 und #4 sind ja sehr "toll". Wenn jeder das Buch erst 5 Jahre nach Erscheinen kauft/liest, wird es schwer damit, dass erkannt wird, wie gut das Buch ist. Außerdem darf man sich dann wohl nicht beschweren, wenn ich 10 Jahren dann plötzlich keine neuen Bücher mehr veröffentlicht werden, wenn alle immer so lange damit warten.

Ich kann sehr gut verstehen, dass dich solche Kommentare nerven. Das ist ja auch wirklich vollkommen unqualifiziert und braucht kein Mensch. Versuche, dich von solchen Dingen nicht zu sehr herunterziehen zu lassen. Alles Gute und ich lasse mal ein paar Kekse und heißen Tee hier  ;)
»Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.« - Gabriel Barylli

Malou

#504
Falls der Kommentar "Ist doch egal ob ich dein Buch beim Erscheinen oder in fünf Jahren kaufe" mit dem, was ich gesagt hatte, zu tun hat, wollte ich nur ergänzen, dass ich damit nicht meinte, es sei für den Autor egal ;) Ich meinte nur, dass ich ganz persönlich beim Kauf nicht aufs Erscheinungsdatum achte und es war als Aufmunterung gedacht, dass ein Buch auch nach dem ersten Monat der Veröffentlichung sicherlich noch gelesen wird und die Verkaufszahlen sich auch mit der Zeit vielleicht noch etwas bessern können :D Wie gesagt, falls ich gemeint war  ;D

Was Cover und Klappentext angeht bin ich allerdings auch ein wenig perplex. Selbst wenn es nicht das Kaufsargument ist (vielleicht sind es ja dann die Rezensionen oder so), so ist es doch sicherlich genau das, was einen dazu verleitet, das Buch überhaupt in die Hand zu nehmen und ihm ein erstes Interesse zu schenken. Der letzte Kommentar ist etwas doof, klar, aber er war bestimmt nett gemeint :) (hilft nicht unbedingt, aber hey  :rofl: )

Kann deinen Frust verstehen, es ist ja oft so, dass jemand, der sich nicht in etwas tief reingearbeitet hat, nicht die besten Ratschläge gibt oder eben irgendwas total Unsinniges von sich gibt. Hoffentlich hörst du auch regelmäßig hilfreiche und aufbauende Kommentare  :knuddel:
»Anders als die Kultur, die die Unterschiede zwischen uns betont, die Menschen und Gruppen voneinander trennt, verbindet die Natur uns miteinander. In ihr sind alle Menschen gleich.« (Der Gesang des Eises, Bakic)

Coppelia

#505
Das ist ja nett von euch, danke! :D  :knuddel:
Tatsächlich sind die Kommentare alle nett gemeint. Die ersten beiden gingen davon aus, dass mein Cover und/oder Klappentext misslungen sei.
Dass das Cover das wichtigste Verkaufsargument ist, ist ja längst bekannt. Natürlich nicht für jeden Menschen (wenn du z. B. sehbeeinträchtigt bist oder keinen Bezug zu Bildern/Farben hast), aber doch für die meisten.

Ja, das mit dem Warten nach der Veröffentlichung ist für Autor*innen wirklich ein Nachteil. Viele Leser*innen warten ja auch, dass von einer Serie alle Bände erscheinen, bevor sie sie kaufen. Ihre Begründung: Es sind schon so oft Serien eingestellt worden, die sie dann nicht zu Ende lesen konnten. Ja, Leute, und genau dieses Verhalten - das natürlich irgendwie nachvollziehbar ist - wird dazu führen, dass es wieder passiert.

@Malou Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob du es gesagt hast. Es haben mehrere Leute zu mir gesagt. Fakt ist aber einfach: Schon vor der Veröffentlichung eines Buches treten wegen der Algorithmen in den Online-Shops und im Buchhandel mehrere Mechanismen in Kraft, die dafür sorgen, dass quasi nur erfolgreiche Bücher sichtbar sind. Je mehr Leute ein Buch kaufen, desto sichtbarer wird es und umgekehrt. Dieser Effekt ist rund um die Veröffentlichung am höchsten. Wenn ein Buch also nicht von Anfang an erfolgreich ist, wird es das später normalerweise auch nicht mehr. Natürlich kann es trotzdem später noch zu Verkäufen kommen. Aber dazu müssen die Leser*innen mit dem Buch in Kontakt kommen. Und das ist einfach schwierig, wenn die Existenz des Buches nicht bekannt ist.
Vielleicht weigern sich Menschen einfach zu glauben, dass es so unfair läuft. Tut es aber. :rofl:

Was mich übrigens auch mal echt aufgeregt hat, war der Kommentar "Das Buch hat sich nicht verkauft, weil das Cover grün war". Ich glaub, ich hab dazu mal an anderer Stelle geschrieben. Ich konnte ja nicht mal ausschließen, dass der Satz stimmt oder wenigstens teilweise stimmt! :rofl:

Feuertraum

Zitat von: Coppelia am 12. November 2022, 07:15:15"Ist doch egal, ob ich dein Buch beim Erscheinen oder in fünf Jahren kaufe."

Wenn man den Satz tatsächlich im markttechnischen Kontext sieht, dann ist es tatsächlich mehr oder minder ein Faustschlag ins Gesicht. Selbst wenn ein Verlag große Hoffnungen in einem Autoren sieht und ihn aufbauen will und deswegen drei - vier Manuskripte von ihm veröffentlicht: Wenn die Verkaufszahlen in einem bestimmten Zeitfenster dann nicht gut genug sind, hat der Autor ein Problem.
Wenn ich jedoch als Konsument (und dies beziehe ich jetzt explizit auf mich) spreche, dann ist es tatsächlich egal, ob ich das Buch sofort bei Erscheinen kaufe oder erst zu einem (viel) späteren Zeitpunkt. Davon abgesehen, dass die Geschichte durch das Alter weder besser noch schlechter wird, können noch andere Faktoren dazu kommen wie zum Beispiel, dass man gar nicht erst mitbekommt, dass ein Autor ein neues Werk rausgebracht hat oder dass das Geld für wichtigere Anschaffungen benötigt wird und so vergisst, dass man sich eigentlich den neuen Roman von Autoren XYZ kaufen wollte.

Und @Coppelia: Wenn jemand nach fünf Jahren Ihre Bücher neu kauft, dann bedeutet dies doch, dass Sie einen oder mehrere Longseller verfasst haben. Wäre das nicht eher ein Grund zu sagen: "Yeah, da habe ich etwas Besonderes aufs Papier gebannt" anstatt zu sagen "Na toll, einen solchen Satz wollte ich jetzt nicht hören ..."?  ;)   
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Coppelia

#507
@Feuertraum
Natürlich würde ich nie von jemandem verlangen, meinen Roman zu kaufen, wenn kein Geld da ist. Das dürfte ja wohl klar sein. :)

Dieses Argument, dass die Geschichte ja nicht schlecht wird und das es für den*die Käufer*in egal sei, höre ich auch oft. Ich sehe das aber anders. Abgesehen davon, dass manche Geschichten tatsächlich "schlecht werden" (es ändert sich in fünf Jahren eine Menge, und eine Geschichte kann schon relativ kurze Zeit später nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen) bringt sich der*die Käufer*in damit unter Umständen um eine Chance. Und zwar mehr Bücher derselben Person kaufen und lesen zu können.
Nach fünf Jahren kann der*die Autor*in längst vom Verlag abgesägt, das Buch makuliert und nicht mehr erhältlich sein. Beim SP hat die Person vielleicht schon längst hingeworfen oder kein Geld mehr gehabt, um neue Projekte anzugehen. Natürlich macht das bei einem einzigen Kauf keinen Unterschied. Wenn ein Großteil der Käufe so läuft, aber schon.

Wenn ich den Spruch höre, heißt es ja in der Regel nur "Ich will dein Buch nicht kaufen". Ich denke nicht, dass es dann später gekauft wird.

Amanita

#508
ZitatDass das Cover das wichtigste Verkaufsargument ist, ist ja längst bekannt.
Das wäre dann mal die Kategorie: Dinge, die ein Leser nicht hören will. ;)

Bei gebundenen Büchern in der Buchhandlung kann ich sicherlich nicht bestreiten, dass das Cover eine wichtige Rolle spielt, um überhaupt erst einmal Aufmerksamkeit auf das Buch zu lenken. Außerdem kommt da ja durchaus auch der Faktor dazu, dass man möchte, dass das Buch später im Regal gut aussieht. Bei E-Books ist es aber tatsächlich so, dass ich das Cover kaum wahrnehme. Bei einer Serie, die ich mal durch Empfehlung aus einem Forum angefangen habe, ist mir irgendwann dann mal aufgefallen, dass mir das Cover gar nicht gefällt, aber den Rest habe ich trotzdem gelesen... Da hält man das Buch ja auch nicht geschlossen in der Hand oder hat es auf dem Tisch liegen, wo das auffällt, sondern scrollt einfach drüber, wenn man anfängt zu lesen.  Wenn der Rest passt, schreckt mich ein Cover aber auch nur ab, wenn es sexistisch/pornographisch wirkt, oder den Eindruck erweckt, dass es die Geschichte ins Lächerliche zieht. Nicht perfekte Kontraste etc. spielen da keine große Rolle, dafür bin ich künstlerisch gar nicht versiert genug.

Eine wichtige Rolle spielt für mich dagegen der Titel, wenn da Schlagwörter drin sind, die mein Interesse wecken, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich mirs anschaue, der nächste Schritt ist dann der Klappentext, gefolgt vom "Blick ins Buch", ob der Schreibstil in Ordnung ist. Der Titel hilft auch, damit das Buch beim Stöbern auf Amazon und Co angezeigt wird und ich muss ehrlich zugeben, dass es auch hier im Forum Bücher gibt, die ich schon wegen des Titels nicht anschaue, weil der irgendwelche Assoziationen weckt, die mir nicht gefallen, auf Themen hindeutet, die mich nicht interessieren, oder belanglos wirkt.

Aus der Außenperspektive sehe ich die größte Herausforderung bei den E-Books darin, überhaupt wahrgenommen und gefunden zu werden. In Buchhandlungen geht man ja auch mal einfach so zum Zeitvertreib, aber das macht man beim Amazon-E-Bookstore eher selten und selbst wenn ist es schwierig, dann auch etwas Passendes zu finden.
Vielleicht wäre es ja eine Möglichkeit, hier im Forum auch eine Plattform anzubieten, wo veröffentlichte, schon etwas ältere Bücher vorgestellt werden könnten und so noch etwas Extraaufmerksamkeit bekommen. So wie ich das sehe, gibt es das ja bisher nur für die ganz neuen Sachen.

Araluen

Man sollte sich nicht so sicher sein, was einen beeinflusst beim Kauf und was nicht. Viele Entscheidungen werden sehr unterbewusst gefällt und von Dingen beeinflusst, die man gar nicht aktiv wahrnimmt. Welcher Aspekt in der langen Liste von Titeln bei Amazon ist es denn, der das Augenmerk auf genau den einen oder vielleicht auch zwei Titel lenkt, damit man diese Titel dann aktiv liest und für sich bewertet. Vielleicht ist es doch ein kurzer Blick aufs Cover Thumbnail gerade im Bereich "Kunden kauften auch", ohne dass man das Cover nun aktiv verarbeitet sprich im Detail betrachtet hätte. Aber wie bei Titel und Klappentext, wird man auch hier nach einer Art "Schlagwort" Ausschau halten, nach dem Stil, der einen anspricht oder der die Art Buch verspricht, die man sucht - zum Beispiel Scherenschnittcover für Romance oder coole Artefake wie Schwerter, Kronen etc. für High- Fantasy mit Schlachten, oder sexy Kerle oben ohne für Gay Romance.
In Zeiten von Buchhandlungen war der Buchrücken vermutlich (reine subjektive Theorie) sogar noch wichtiger als das Cover. Denn wenn es nicht gerade auf den Auslagentischen liegt, ist der Buchrücken das erste, was man von einem Buch in der Buchhandlung sieht. Dafür konnten die Cover detailreicher sein oder sich noch Gedanken über Haptik machen. Das ist in Zeiten von EBooks nicht mehr relevant und zielführend. Für eBooks muss man sich wohl vor allem auf Thumbnail konzentrieren, damit dieses ansprechend aussieht, der Titel gut lesbar ist und es doch das gewisse Extra hat - nicht einfach. Ein griffiger, schlagwortgetriebener Titel ist natürlich auch wichtig.

Sorry... das schweift gerade sehr vom Thema ab.  :engel: