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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Simara

#345
Ich sollte an den Schatten weiter schreiben. Die müssen am 3 Januar FERTIG sein... und ich stecke fest. :schuldig: Und wenn ich doch etwas schreibe, dann zu meinem Vampir Roman:

ZitatIch wollte denn Kopf abwenden, mein Gesicht vor ihm verbergen, doch ich war wie gefangen vom Anblick der roten Flüssigkeit, die allmählich an seinem Handgelenk hinunter floss. Mein Mund war plötzlich viel zu trocken und ich glaubte den bitteren Geschmack bereits auf der Zunge zu spüren- und ich tat es tatsächlich, denn ich hatte unwillkürlich nach dem Arm des Mannes gegriffen, umklammerte ihn geradezu und legte meinen Mund auf die Wunde. Erste Tropfen benetzten meine Lippen, doch ich wollte, brauchte, mehr, weswegen meine Zunge bittend über den Schnitt fuhr und weiteres süß zu schmecken scheinendes Blut aufnahm, es sickerte in meinen Rachen, schien meine Kehle zu verkleben. Mir wurde schlecht von dem metalernen Geschmack, doch obwohl mein Magen rebellierte konnte ich nicht aufhören das warme Nass zu schlucken und viel zu schnell schien die Blutung zu versiegen.

Leider auch ein bisschen lang, aber ich finde man darf so etwas nicht auseinander reißen.

Spinnenkind

Uhhh, Blut und Handgelenkswunden vor Allem  :laken: Beim "warmen Nass" hat sich mir der Magen umgedreht.

Das ist ein Kompliment, klingt realistisch und man kann sich sehr gut einfühlen. Toll geschrieben!

Manja_Bindig

Aus meiner "Zeit der Bäume": Begegnung zwischen einer jungen Dame und einem ehemaligen Liebhaber, dem sie... ziemlich deutlich gezeigt hat, dass sie ihn nimmer mag.

ZitatMalenka stellte ihre Harfe ab und zum ersten Mal an diesem Abend sah sie Herin direkt an. "Also... was fangen wir jetzt miteinander an?"
Herin zuckte die Achseln. Sah auf seine Hände. Zupfte seine Harfe. "Nun ja", wieder zuckte er mit den Achseln, "für den Anfang wäre es ganz nett, wenn du endlich aufhören würdest, mir die Pest an den Hals zu wünschen." Er nickte, wie um sich selbst zu bestätigen. "Ja, wär ein guter Anfang."
Malenka sah ihn aus großen Augen an. "Aber das hab ich doch nie!"
"Ach. Nicht?" Herin musste zugeben, dass ihn das überraschte.
"Nein. Ehrlich gesagt, für dich hab ich immer die Cholera als angemessen erachtet."


Darf ich vorstellen - Malenka.

Lucien

 :rofl: Das finde ich gut!

@ Simara: Mich gruselt's!  :jau:

Simara

Die gesamte Persönlichkeit meines NaNo Protas in zwei Sätzen? Bitte sehr:

Zitat. Leander mochte keine Schwerter. Er neigte dazu sich an ihnen zu verletzen.


Sanjani

Hallo,

ich hab hier auch was über Blut, wenngleich in völlig anderem Kontext ;)

ZitatWährenddessen bekam Tyrion kein Auge zu. Ihm war mit einem winzigen Teil seines Verstandes bewusst, dass Fidelis ihm irgendeine Art von Beruhigungstee gemacht hatte, der ihn vom Rande des Wahnsinns in die Wirklichkeit zurückgebracht hatte. Doch seine beruhigende Wirkung reichte nicht zum Schlafen aus. Jedes Mal, wenn Tyrion die Augen schloss, führten die Ereignisse des Abends vor seinem inneren Auge einen Feitstanz auf und ummantelten ihn mit einem eisigen Schauer, der sein Herz mit der kalten Gewissheit darüber lähmte, was er getan hatte. Überdies quälte ihn der Zweifel. Was, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte? Was, wenn er sie hinausgeworfen und sie laufen gelassen hätte?
Sie hätte ihm einen Trupp Schattenkrieger auf den Hals gehetzt und diesmal hätten sie ihn getötet. Er war sich dessen so sicher, wie er wusste, dass auf die Nacht der Tag folgte, doch trotzdem hielt ihn der Zweifel eisern wach, wenn gleich der Schmerz über die Geschehnisse jetzt dumpfer und leichter zu ertragen war. Doch Tyrion war klar, dass das lediglich die Wirkung des Tees war, dass sie in wenigen Stunden nachlassen und ihn zwingen würde, mit dem Schmerz und der Enttäuschung zurechtzukommen, klarzukommen mit der Tatsache, dass Parva seine Liebe und seine Treue verraten hatte, aber auch mit dem Gefühl, die Hände mit einem Blut besudelt zu haben, das er nie wieder würde abwaschen können.

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Mika

#351
Eine sehr "schöne" Szene im Kerker auf die ich wirklich stolz bin:

ZitatQualvolle Schreie, panisches Kichern, irres Lachen, all diese Laute hallten durch die finsteren Gänge des Kerkers übertönten das Tropfen des Wassers welches mit kriechend kalter Nässe die Wände hinunter lief. Ratten huschten durch die Gänge, Spinnweben versperrten dein ein oder anderen Eingang zu den Zellen. Sie wurden nicht besonders häufig genutzt und kaum einer wusste überhaupt von der Existenz dieser Räumlichkeiten unterhalb der Feste Vestellas. Diejenigen die es wussten wagten sich nur ungern an diesen Ort, sie sagten der Tod ginge hier um und würde jeden überfallen wie die Pest und er würde seines Lebens nicht mehr froh werden.
Aus einer der Zellen erklang ein dunkles Lachen auf das unheimliche, von düsterer Stimme gehauchte Worte folgten. Er bettelte, bettelte nach dem gnädigen Tod welcher ihn doch endlich ereilen sollte der seinem grausamen Leben, einer Existenz die kein Leben mehr war, ein Ende setzen sollte. Auch wenn er mittlerweile wusste, dass er nicht auf sein Flehen hören würde, er hoffte doch wie kein Anderer endlich diese Gnade erfahren zu dürfen. Irgendwann musste es soweit sein, er konnte nicht ewig hier in dieser Zelle bleiben, der Tod musste kommen und ihn erretten.
Verzweifelt wand er seine schwachen, abgemagerten Arme in den Ketten. Keine Kraft mehr. Keine Kraft um den Arm zu drehen und sich selbst in den Ketten zu erdrosseln. Es hätte keinen Sinn, er konnte nicht sterben, er hatte es leidvoll am eigenen Leib erfahren müssen das er nicht sterben konnte. Er hatte es versucht. Hatte versucht so aus dem Kerker zu fliehen, so der Gefangenschaft zu entkommen, es war ihm nicht vergönnt gewesen.
Er glaubte den Tod lachen zu hören. Wandte sich um, versuchte ihn ausfindig zu machen, konnte ihn nicht erkennen. Er schrie in die Finsternis, verfluchte ihn für seinen Spott, verfluchte sich für sein Leben, verfluchte die Königin.

Sasori

Ich hätte auch noch was Schönes, was ich erst heute geschrieben hab und mir irgendwie besonders gefällt:

ZitatDoch es schien Thièrry irgendwie komisch, gerade jetzt vor seiner Haustür zu stehen. Jetzt, da diese unheimliche Kälte das ganze Land zu einer abweisenden Frostwüste machte, seine Heimatstadt zur Nekropole verkam, der Himmel Tag und Nacht von Wolken bedeckt war und Schnee fiel an einem Ort, der keinen Winter kannte.

Ratzefatz

Gefällt mir sehr gut - vor allem der Schluss: "... Schnee fiel an einem Ort, der keinen Winter kannte". Eine fühlbar gespenstische Stimmung.

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Ratzefatz

Das habe ich beim Überarbeiten von "Rabenfeder" wiederentdeckt:

ZitatRaben kreisten als Wolke über ihr und hackten wie zornige Blitze nach ihren Augen.

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Derexor

So jetzt habe ich eine, die ich wirklich sehr mag.

ZitatAus der Nähe erklang ein Geräusch. Eine Verbindung vom Lachen und Weinen eines kleinen Kindes, ganz als betrauerte es die Freude, die ihm bereitet worden war.

Grüße,

Derexor

Celtur

#356
Ich weiß nicht, das hab ich ohne zusammenhang geschrieben - es ist mir halt eingefallen

ZitatDer Himmel färbte sich blutrot, die Farbe war der ihrer Lippen gleich. Er blickte ihr tief in ihre warmen, braunen Augen und sie erwiderte den Blick. Neben dem Feuer das immer in ihnen loderte erkannte er nun auch noch etwas anderes, etwas, das sein Herz schneller schlagen ließ. Das Wasser des kleinen Weihers, an dem sie beide standen glitzerte im Licht der untergehenden Sonne. Er schob all seine Schüchternheit beseite, hob seine Hand und strich ihr sacht eine Haarsträne aus dem Gesicht. Sie zuckte nicht zurück sondern lächelte ihn an. Als ihre Lippen sich trafen, entschwanden sie für einen Augenblick lang der realen Welt und waren nur noch von ihren Gefühlen umgeben ....

Und ja, ich liebe romantik in Romanen :D

Edit: ach ja, ist mir grad noch eingefallen und wollte nicht noch einen post machen ^^

ZitatIch bin der letzte der Meinen und das stimmt mich traurig, ich bin die Hoffnung von jenen, und das erfüllt mich mit Stolz
Seht ihr aber auch als meine Signatur ^^

lg
Celtur

Derexor

Jetzt mal was längeres, auf das ich wirklich stolz bin.

ZitatDer Geruch war das Erste, dass er warnahm. Verbrannte Menschen zusammen mit verschmorten Waffen und Rüstungen, bildeten eine Duftwolke, die selbst die Vögel davon abhielt, ihre dürren Mägen mit dem einzig Essbaren weit und breit zu füllen. Das Adrenalin hatte seinen Körper verlassen. Kalt drückten die Leichen auf ihn hinab. Er wagte es nicht, zu atmen, da er fürchtete, dass er seinen Brustkorb quetschen könnte. Die Augen noch halb geschlossen, versuchte er sich zaghaft zu bewegen. Blut sickerte durch seine Kleidung und rann zäh über seine Haut. Er schauderte und eine Gänsehaut floss seinen Rücken hinab.

Celtur

ja, das haste mir vorgelesen - ist richtig gut :D

Sanjani

Schön, was sich bei Überarbeitungen so alles findet :)

ZitatSeit sie von der Beerdigung von Simons Vater zurückgekehrt war, war sie so unnahbar, dass sogar der Wind einen Bogen um sie zu machen schien.
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)