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Der eigene Partner... Freund oder Feind der Schreiberei?

Begonnen von MarkOh, 15. Juli 2006, 09:56:06

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0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

MarkOh

Ich für meinen Teil ließe es mir ja durchaus eingehen, wenn durch die Schreiberei andere Dinge in Mitleidenschaft gezogen werden würden, wichtige Sachen unerledigt blieben oder das Familienleben drunter leiden müsste.
Aber nur um mit "IHR" abends gemeinsam vor der Glotze zu hocken? Oder draußen auf der Terasse in der Sonne zu brutzeln? Oder auch nur die Tatsache, dass nicht beide zur gleichen Zeit den Putzlappen schwingen?

Na isch wees ja net.
Vielleicht hab ich ja ein wenig das Glück als "VonZuHauseAusFreiberufler" mir meine Zeit etwas besser einteilen zu können. Früh und vormittags je nach Bedarf und Auftragslage meinen Job erledigen, über mittag den Haushalt schmeißen und meine Kids versorgen, und der Nachmittag bleibt für die Kids, die Schreiberei, und alles andere...

Mhmmm... Die Ahnungslosesten führen die klügsten Gespräche. Oder? ( denke ich mir immer wieder, wenn sie gerade mal wieder die Augen verdreht... )
:pfanne:

Lieben Gruß
MarkOh

Manja_Bindig

#46
Michael... ich weiß was du meinst.

So. Mwin Post in verständlicher Form:
Man kann in der Öffentlichkeit stehen und der Umgang mit der Öffentlichkeit(und eventuellen Fans fällt einem leicht. Oder es fällt einem nicht leicht; dann muss man an sich arbeiten, bis es so aussieht, als ob die Öffentlichkeitsarbeit einem leichtfällt.

ABER: Das heißt nciht, dass ich im Privatleben extrem gesellig sein muss. Kann, muss aber nciht - auch, wenn Leute, die auch im Privatleben gesellig sind, mit der Öffentlichkeitsarbeit weit weniger Probleme haben werden - vermute ich jedenfalls.


[Stefanie: so verständlicher? ]

Papiervogel

Ich habe beruflich bisher eine ganze Reihe Autoren erlebt ("kennengelernt" wäre zu stark, aber jedenfalls getroffen), darunter auch durchaus erfolgreiche (im jeweiligen Genre). Und die wenigsten davon würde ich als "introvertiert" beschreiben!
Das kann man sich auch wahrscheinlich nur leisten, wenn man auf Dauer für die Schublade schreibt. Ein Autor, der gelesen werden möchte, muss sich auch ein bisschen darstellen.

Manja_Bindig

#48
Lieber Papiervogel - in em zusammenhang kommt von mir die Bitte, meinen obrigen Post durchzulesen.

silsi

#49
Danke für die Neuformulierung. Jetzt hab ich's verstanden und stimme Dir zu.  :)

Papiervogel

#50
@Manja: Aber gern!
Nur wirst Du meinem Post bereits entnommen haben, dass meine Erfahrungen nicht mit Deinen Eindrücken übereinstimmen.

Moni

Zitat von: Papiervogel am 21. Juli 2006, 11:56:36
Rede von oben herab mit mir, und wir bekommen Ärger.

Nicht alle meine Posts beziehen sich auf Deine.

Bitte klar angeben, auf wen oder was sich deine Äußerungen beziehen. Das könnte sonst irgendwann böse ausgehen.
Im Allgemeinen ziehen wir es hier im Forum vor, Unklarheiten bzw. Meinungsverschiedenheiten per PN zu lösen.
Danke!!
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Aneirin

Es ist schon sehr interessant über Künstler und deren allgemeine Charakterzüge zu lesen. Künstler sind Menschen und Menschen sind verschieden. In meinem Augen lässt sich da nix verallgemeinern, dass Künstler so und Schriftlsteller eher so sind und sich publikumswirksames Verhalten in der Öffentlichkeit antrainieren müssten.

Ich habe Autoren bisher nicht als introvertierte und menschenscheue Wesen erlebt, die am liebsten für sich alleine sind. Wer das ist, der darf das sein und der darf auch schreiben, aber es sollte nicht verallgemeinert werden.

Und was den partner angeht, würde ich sagen, es ist einfacher, wenn der Partner intellektuell und vom sozialen Hintergrund her auf einer Wellenlänge liegt, als wenn da große Unterschiede sind. Aber auch hier gibt es sicher Gegenbeispiele.

Grüße
Aneirin

Arielen

Wie gesagt, eigentlich kann ich nicht mitreden, was einen Partner angeht, aber bei den Leuten, die ich kenne funktioniert das Schreiben nur, wenn sie sich einander genug Freiräume lassen, eventuell helfen, indem sie sich zu bestimmten Zeiten zurücknehmen und vor allem tolerieren.

Da ist es egal ob man ähnliche oder unterschiedliche Interessen hat. Und man selber muß auch darauf achten, daß man seinen Partner nicht vernachlässigt und auch mal gibt, wenn er fordert.

Sobald eine Seite sich mehr Rechte herausnimmt ohne den anderen zu achten geht irgendwas kaputt. Entweder die Partnerschaft, die Kreativität des einen oder sogar beides. Das habe ich bei einem Pärchen erlebt, wo er an seiner Künstlerkarriere "arbeitete" und seiner Frau, die schriftstellerisch erfolgreicher war als er im Malen langsam die Kreativität zerstörte, weil er Hausarbeit und Kinder auf sie schob und sich immer mehr herausnahm obwohl sie arbeitete und er arbeitslos war. Erst hörte sie auf zu schreiben, dann zerbrach die Ehe. 
Alles liegt im Auge des Betrachters

Steffi

Also, dass Autoren besonders introvertiert und scheu sind mag für einige gelten, aber gewiss nicht für alle. Und das auch bei erfolgreichen Autoren durchaus Partnerschaften funktionieren, sieht man allein schon bei JK Rowling.
Sic parvis magna

Riesar

Wie alle wissen, ist jeder Mensch ein Individium; etwas eigenes. Damit sind Autoren selbstverständlich keine Ausnahme. Also warum sollte es nicht intro- und auch extrovertierte Schreiberlinge geben? Für mich ist das eine Sache des Charakters, keine berufsbezogene Angelegenheit. Jeder Autor geht anders mit dem 'Ruhm' um, der ihm geschenkt wird.
Und ich denke, dass diese gewissen Leute selbst am besten einschätzen können, für welchen Weg sie sich entscheiden wollen. Lassen wir ihnen also diesen Weg offen...  ::)
Warum also streiten, wenn wir selbst zu wenig Erfahrung mit diesem Thema haben?  :no:

Kristin

Mein Freund liest überhaupt nicht. So what? Er ist ein ruhiger Mensch, der Zeit für sich braucht, genauso wie ich. Nachher albern wir wieder zusammen herum.

Manchmal finde ich es schade, dass er z.B. mit Gedichten, die ich ihm widme, nichs anfangen kann. Aber was soll's. Beim Schreiben ist man doch sowieso immer irgendwie alleine. Das ist etwas sehr Persönliches. Wenn mein Freund selbst schreiben würde, würde das im Grunde nichts ändern. Vielleicht würden wir uns dann sogar in die Haare kriegen - als Betaleser halte ich den Partner im Regelfall für eher ungeeignet.

VG
Kristin

Termoniaelfe

Ich habe den Mann, der noch nie ein Buch gelesen hat, im Dezember, nach neun - jähriger Beziehung, geheiratet.
Und ich muss sagen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, wegen meiner Schreiberei, hat es sich nun eingespielt.  Heute bin ich ganz froh darüber, dass unsere Hobbys so auseinander gehen und das wir eben nicht die gleichen Interessen haben. Ich schreibe, wenn er nicht da ist und er fährt dafür alleine in seinen heißgeliebten Baumarkt. ;D Ich weiß, dass er meine Schreiberei noch immer heimlich belächelt, aber soll ich Euch was sagen: Es ist mir mitlerweile schei... egal.
Es gibt ja genügend andere Sachen, die wir dafür gemeinsam haben.  ;)

Ich habe hier nun auch schon des Öfteren gelesen, dass Autoren introvertiert sein und meist Einzelgänger sind. Also das kann ich nun überhaupt nicht glauben. Zumindest trifft es auf mich nicht zu.

LG
Termi

Kalderon

#58
Zitat von: Termoniaelfe am 26. Juli 2006, 11:44:48
Ich habe hier nun auch schon des Öfteren gelesen, dass Autoren introvertiert sein und meist Einzelgänger sind.

Das ist eine Verallgemeinerung. Die treffen für gewöhnlich nicht zu, weil man nichts verallgemeinern kann. Jedoch denken (meiner Erfahrung nach) introvertierte Menschen oft nach und suchen in ihrem Leben nach einem Sinn, den sie meist in der Kunst zu finden glauben. Musiker, Zeichner, Schriftsteller... sind Künstler. Von daher gibt es unter den Autoren eben auch die introvertierten Einzelgänger. Alle Künstler haben mitunter eines gemein: sie beschäftigen sich mit Kunst. Alles andere ist offen: Die einen machen Musik für sich selbst, die anderen suchen das Publikum. Wieder andere zeichnen und behalten ihre Werke für sich. Andere eröffnen eine Ausstellung und unterhalten sich mit den Gästen, erzählen von der Bedeutung ihrer Werke. Schriftsteller schreiben. Einige schreiben für ihre Leser, das große Publikum, andere schreiben, weil sie sich ausdrücken wollen (sowie Kunst überhaupt auch eine Art des Ausdruckes ist), wieder andere schreiben, weil sie sich damit selbst vergnügen, andere, um ihre Vergangenheit zu bewältigen, andere, um ihren Alltag zu verkraften. Es gibt Schriftsteller, die tummeln sich auf Partys, geben Autogramme und genießen die Anerkennung und Beachtung für die von ihnen erbrachte Leistung. Andere ziehen sich zurück, scheuen den Kontakt mit Menschen. Einige schreiben über Liebe, Hoffnung, Glück... andere über Leid, Schmerzen, Trauer und Hass. Es gibt Menschen, die schreiben für Geld. Andere schreiben aus Idealen. Wieder andere wegen beidem.

Es gibt nur eine wirkliche Gemeinsamkeit: Wir alle sind Menschen und alle gleich. Und doch sind wir alle verschieden.

Riesar

Das hast du aber schön gesagt, Kalderon.  ;)
Ich stimme dir vollkommen zu. Jeder muss für sich selbst am besten wissen, was er mit seinem Leben anstellen möchte.