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Meine Arbeit / mein Werk

Begonnen von Kalderon, 25. Juni 2006, 19:19:51

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Kiwi

tjaja, man müsste halt mehr als ein Leben leben, um all seine Ideen zu verwirklichen...  ;)

1600 Normseiten... Wahnsinn! das sind ja fast 3.000.000 Zeichen!!! Das musst du wirklich zu einer Serie umbauen, da kippt dir jeder Lektor vom Stuhl...  :d'oh:

Steffi

1600 Normseiten sind wirklich... beeindruckend  :o
Sic parvis magna

Sphinx

Ich fürchte, da kippe ich mir selbst noch vom Stuhl ...

Mit einer Serie ist es in der Regel um Welten schwerer einer Verlag zu finden, als mit einem übersichtlichem Text von vielleicht dreihundert Seiten. Der Produktionsaufwand und das damit verbundene Risiko sind einfach zu hoch. Und wenn das ganze dann auch noch in einem Flop endet (was auf dem deutschsprachigen Markt nicht unwahrscheinlich ist) wird es danach umso schwieriger, jemals wieder etwas zu veröffentlichen ... 
Natürlich gibt es noch Verlage, bei denen der Schriftsteller einen Teil der Kosten trägt, - aber bezahl das mal bei der Seitenzahl!
So gesehen wäre es wesentlich besser (und auch leichter) mit einem möglichst kurzen MS zu starten ...
Das Problem ist nur, dass ich mich einfach nicht kurz fassen kann  :no:

Kiwi

hmm, wie wäre es denn, du schreibst erstmal eine Kurzgeschichte von 300 Seiten, machst dadurch den großen Durchbruch und plötzlich interessieren sich alle brennend für andere Werke von dir!

So weit der Plan.

Fehlt nur noch die Umsetzung! ;D

gbwolf

Hallo Sphinx!

Ich bin ja heilfroh, dass Du im Begrüßungsthread Deinen Vornamen angegeben hast, sonst hätte ich Dich mit einer Freundin verwechselt, die ebenfalls ein sehr umfangreiches Werk dunkler Fantasy geschrieben hat und gerade versucht, es an den Verlag zu bringen.
Mit viel Mühe konnte ich sie davon überzeugen, dass es auch kein Beinbruch ist, wenn ein Lektor ihr anböte, die Sache in mehreren Folgen als handliche Vampirserie herauszubringen, zumal Spielraum für eine Fortsetzung gegeben ist. Außerdem habe ich es tatsächlich geschafft, sie zum Kürzen zu bekommen und mit jeder Seite, jedem überflüssigen Adjektiv die/das rausfliegt, gewinnt der Roman sprachlich und in seinem Plot. Leseprobe und Exposé gefallen mir mittlerweile recht gut, wo ich vor zwei Jahren kaum lesen wollte, weil ich keinen Spaß daran hatte.

Vielleicht böte sich also radikal Kürzen an oder einen Teil von ca. 300-400 Normseiten abtrennen und versuchen, ein abgeschlossenes Buch mit einer Fortsetzungsoption daraus zu machen. Ist immer hart, wenn man den Kopf voller neuer Ideen hat, die alten Sachen noch mal ranzunehmen, aber meistens lohnt es sich.

Der Trick mit dem vorher ausführlich geschriebenen Plot funktioniert - zumindest bei mir - ziemlich gut. Jetzt fehlen mir nur noch Konstanz und Erfahrung im Romanschreiben. Dann traue ich mich demnächst vielleicht auch, euch meine Werke hier vorzustellen  ;)

Sphinx

#50
Ja, die Idee mit dem Kürzen ist mir auch schon gekommen. Dann habe ich mir das MS durchgesehen und zu meinem Leidwesen festgestellt, dass ich mich im Ganzen eher zu knapp als zu ausführlich gefasst habe ...
Einfach typisch. Jedenfalls habe ich mir dann zwei Alternativpläne zusammengebraut.

Nr. 1: Ich übersetz den ganzen Krempel ins Englische und versuch es auf dem amerikanischen Markt, wo Dark Fantasy ja bekanntlich wesentlich besser zu vermarkten ist.

Nr. 2: Ich mach mehrere in sich geschlossene Teile draus, so dass der Verlag die Möglichkeit hat, die Reihe wieder abzusetzen, wenn die Verkaufszahlen sich nicht einstellen wollen ...
Nur ergibt sich da auch gleich ein neues Problem: Das ganze ist in sich so chaotisch (verschiedene Zeitebenen, die parallel zu einander verlaufen, Personen, die ganz nach belieben von einer Ebene in die andere wechseln können, Hintergründe von Konflikten, die so nebenbei eingestreut werden, und, und, und), dass ich praktisch ein ganz neues Buch (oder auch mehrere) schreiben müsste, um wieder etwas Ordnung hineinzubringen! Ich habe mir das irgendwann mal ausgerechnet und das Ergebnis war schon ein kleiner Schock.
Und zwar ergeben sich bei all den Strängen und dem, was ich bisher noch gar nicht geschrieben habe, neun bis zehn Bände á 500 Seiten.
So viel zum Thema kürzen ...  ::)

Und Kiwi: klasse Plan! Darum schreibe ich ja momentan auch an meinen Jugendbuch. Das ganze ist so weit ins Detail geplant, dass eigentlich kaum etwas schief gehen dürfte. Mein Problem ist nur: statt der gesetzten dreihundert Seiten dümple ich im Moment schon wieder auf die Vierhundertseitenmarke zu ... la la la ...

Kiwi

und schwupps! 600 Seiten! Wo sind die denn nur hergekommen...?  :no:

mit den fast 400 Seiten: Siehst du das Ende schon, oder ist es noch so fern, dass du da auch wirklich drüberfliegst?

Sphinx

Nun ja ... ähm ... ist das eine Fangfrage?

Momentan sieht es tatsächlich danach aus, als könnte es bei vierhundert Seiten enden. Wie gesagt habe ist das ganze gut durchgeplant. Ich habe den genauen Inhalt jedes einzelnen Kapitels festgelegt und sogar noch ein leeres eingeplant für den Fall, dass meine Fantasie sich mal wieder nicht bremsen lässt ...

So weit, so gut. Nur habe ich auch irgenwann einmal gedacht, dass mein 1600 Seitenschmöker niemals mehr als fünf, sechshundert Seiten umfassen würde, aber irgendwie ist es dann doch passiert ...  :engel: ups

Kiwi

Hmm, bei mir ist das so, wenn ich eine neue Idee habe: ich überlege, ob sie in den Text passt, den ich gerade schreibe. Wenn ja, ist es meist nur ne kleine Idee, die zur Handlung passt, wenn nicht, wäre es ne Idee zu ner ganz neuen Story.

Oft nehm ich sie mir also zur Seite und schau, dass ich was anderes drumherum baue, sodass es was eigenständiges wird. Drum hab ich immer ne ganze Reihe Texte, die auf weiterarbeiten warten, aber in meiner Prioritätenliste eben weiter unten sind und warten müssen. Und dann sind sie meist weitergereift, wenn ich mich ihnen wieder widme. So züchte ich mir meine Storys!  ;D

Sphinx

Ja, so fängt das bei mir auch immer an. Nur leider bleibt es nicht dabei ...

Meine Texte haben so die Angewohnheit ganz allmählich immer weitläufiger und fassettenreicher zu werden, bis sie sich letztlich völlig verselbstständigt haben. Ich habe da nur wenig Einfluss drauf und lasse mich meistens einfach nur mitreißen, schließlich bin ich ja auch neugierig, wohin das alles führen könnte ...  ;D

Das ist dann wie ein Schimmelgeflecht, dass sich zu allen Seiten hin ausbreitet.
Auf die Art kommen die besten Geschichten zustande.

Kiwi

Ich hab dieses Selbstläufertum der Texte mittlerweile ganz gut im Griff.

Wie beim sms-Schreiben. Da denk ich schon so sehr in 160 zeichen, dass es meistens passt... (merkwürdiger Vergleich, geb ich ja zu)

Ich hab allerdings kein Problem damit, von Text zu Text zu springen und sofort wieder in dem anderen drin zu sein. Das hilft mir ungemein, sonst wär ich schon längst verzweifelt. Ich kann nicht eins nach dem anderen schreiben, ich schreibe parallel...

Sphinx

#56
Du behältst die ganze Zeit über den Überblick? Wow. Bei mir endet so ein Versuch in Nullkommanix im völligen Kuddelmuddel!

Zum einen habe ich ein Gedächtnis wie ein Sieb, so dass ich sämtliche Texte munter durcheinanderwürfle, und zum anderen keinerlei Ordnungsbewusstsein. Mal gibt es keine Überschriften, dann wieder keine, die sich eindeutig zuordnen läßt. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen gelingt es mir immer wieder den gesamten Krempel irgendwo abzulagern, wo es absolut nichts zu suchen hat ... 
Ach ja. Ein wenig Ordnung täte mir schon gut, lässt sich nur irgendwie nicht umsetzen  ;D

Und die Abwechslung ist auch keine schlechte Erfindung. Parallelschreiben muss schon sein, andernfalls würde ich sehr schnell eingehen. :wums: Erst käme der Frust, dann die Jähzornattacke, und dann wurden meine gesamelten Werke vermutlich zum Entzünden eines Lagerfeuers dienen ... 

Hmm, SMS? Soll das heißen, dass deine Textentwürfe allesamt eine ähnliche Länge haben?
Ach herrje ... da würde ich mich auf den ersten Blick ja gar nicht mehr zurechtfinden!

Kalderon

#57
Ist echt klasse, dass ihr euch so gut unterhalten könnt. Und ich störe das Gespräch auch nur sehr ungern, aber es ist leider Off-Topic. Schreibt euch doch per PN oder macht einen passenden Thread für euer Thema auf.

Vorschlag für einen Threadnamen: "Wie arbeitet ihr an euren Geschichten?"


@ Moderatoren: Einmal abtrennen, bitte! :winke:

Felsenkatze

Mann, bei euren ganzen Leistungen will ich mich am liebsten in eine Ecke verkriechen und ganz klein machen.

Ich habe lange nicht so viel vorzuweisen.
Mit 14 hab ich drei handschriftliche "Romane" geschrieben, einer typisch "Jugendliche-kommt-in-Fantasywelt", der andere "Jugendliche-findet-Zeittor-und-reist-durch-alle-möglichen-Zeiten", der dritte eine "traurige Teenagerliebesgeschichte". Alles natürlich hübsch zusammengeklaut, und maximal 60 handschriftliche DIN-A-4-Seiten lang.

Mit 17 hab ich dann "Kind der Gaukler" geschrieben, meinen ersten und bisher einzigen echten Roman, hat vielleicht 300 Normseiten (bin mir nicht mehr sicher), und spielt in einer Fantasywelt. Natürlich gibts eine düstere Prophezeiung und eine Reisegruppe, die das Unheil von der Welt ablenken soll. uuuhhh, wie originell. Aber manche der Völker, die ich dort verwendet hab, mag ich immer noch.
Der Roman wurde inzwischen einmal überarbeitet und dann in eine Schublade gelegt., Er ist nicht toll, aber für mein Gefühl abgeschlossen.

Danach machte ich vorrangig mit Kurzgeschichten weiter, da hab ich eine ganze Sammlung von, vorrangig Fantasy, aber auch ein bisschen Soziales und Science Fiction. Davon habe ich in Anthologien und Fanzines ein paar veröffentlicht. Mein größter Erfolg war "Nach Hause", das völlig überraschend von Momo Evers für die 20-Jahre-DSA-Anthologie angekauft wurde (mein erstes mit Schreiben verdientes Geld). Leider wurde die Story dann nicht veröffentlicht, weil sie in der Anthologie nur renommierte DSA Autoren haben wollten, schade.

Mit Romanen zu planen hab ich jetzt, in meinem Schreibjahr, wieder angefangen.

Gerade schreiben tu ich:
1. Das rote Einhorn - ein ziemlich klassisches Fantasy-Jugendbuch, das mir schon selbst nicht mehr so recht gefällt. Exposé an die Verlage ist raus.
2. Weit Fort - Ein Jugendthriller. Der Arena-Verlag hat sich das gewünscht, ob es klappt, weiß ich nicht.
3. Das Maulhorn - ein Fantasy-Kinderbuch, dessen Figuren und Handlung ich zusammen mit einer Freundin entworfen haben. Ziemlich strange Welt und Charaktere.
4. Das Ende von Acham - eine düstere Fantasy-Trilogie, mit leicht arabischem Hintergrund und zentaurenähnlichen Wesen als Protagonisten. *mein Schatz*. Ich trau mich nur immer nicht so recht ran...

Ideen hab ich noch für drei-vier andere Romane, aber der Hinterntritt fehlt mir meistens.

Arielen

Zitat von: Felsenkatze am 26. Oktober 2006, 10:09:47
Mein größter Erfolg war "Nach Hause", das völlig überraschend von Momo Evers für die 20-Jahre-DSA-Anthologie angekauft wurde (mein erstes mit Schreiben verdientes Geld). Leider wurde die Story dann nicht veröffentlicht, weil sie in der Anthologie nur renommierte DSA Autoren haben wollten, schade.

Das ist echt gemein, das sie sie gar nicht bringen. Eigentlich hätte Momo sie dann in der nächsten antho bringen können, in der eigentlich nur Unbekannte waren. "Unter Aves Schwingen" ist ja nicht einmal ein Jahr danach erschienen.
Alles liegt im Auge des Betrachters