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Wie findet ihr euere Namen?

Begonnen von Sanjani, 01. Oktober 2011, 23:38:59

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Naudiz

#30
@Sanjani: Du meinst wahrscheinlich Veli-Matti Lindström. Ski ist zwar nicht mein bevorzugter Sport, aber der Name ist mir als Finnland-Freak geläufig ;)

Lindström ist in Finnland nicht gerade geläufig, deswegen tippe ich darauf, dass Veli schwedische Vorfahren hat oder jemand aus seiner Familie einen Angehörigen der schwedischsprachigen Minderheit Finnlands geheiratet hat.

Um wieder on-topic zu kommen: Bei mir ist das ganz unterschiedlich mit der Namensgebung. Die Charaktere aus "Flammen der Lügen" haben relativ schnell einen Namen erhalten, aber direkt damit vorgestellt haben sie sich nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich viele davon bei diversen PC-Spielen gemopst  :psssst: (natürlich die Namen, nicht die Charas! ^^)

Für "Göttertöter" habe ich deutlich länger gesucht. Viele der Charaktere haben auch zwangsläufige Umbenennungen hinter sich - einfach, weil sie Vorbilder aus "Baldurs Gate 2 - Dark Alliance" haben. Den Namen "Randalla" z.B. konnte ich schlecht für meine Prota behalten, da er höchstwahrscheinlich rechtlich geschützt ist und ich keinen Ärger haben will. Und es soll ja auch keine Fanfiction werden... jedenfalls jetzt nicht mehr ^^ Wie ich im Endeffekt auf "Jaeela" gekommen bin, weiß ich nicht mehr so genau, aber ich wusste gleich im ersten Moment "Der ist es!"
Für ihre beste Freundin Alya habe ich einfach nur rumgebastelt. In der Fanfiction hieß sie Anna; dieser Name war mir aber irgendwie doch zu gewöhnlich für einen Halbengel, auch wenn's von der Bedeutung her gepasst hätte. Wo ich ihren Zweitnamen "Tylia" herhatte, weiß ich nicht mehr. "Annleanor" kam dann wieder von Anna, weil meine Freundin - die den Charakter entworfen hat - darauf bestanden hat, dass sie weiterhin so heißt. Mit diesem Kompromiss konnte sie dann wenigstens leben.

Ganz anders war es wieder bei "Rebellion". Dort haben sich die Charaktere gleich mit Namen vorgestellt; bei vielen war der Name noch vor dem Charakter da, was bei mir eigentlich eine Seltenheit ist. Dafür hatte ich dann Schwierigkeiten, etwas über sie herauszufinden. Zinnober z.B. wollte mir partout nicht verraten, woher er seinen roten Mantel hat, bis ich ihn zusammen mit Sierra * in den Laberfasel-Thread geworfen habe.

* die ihren Namen nicht von ungefähr hat: Sie ist in der Steppe aufgewachsen und ist sehr trinkfest. Außerdem wollte ich diesen Namen schon immer mal verwenden ;)

Babynamenwebsites und dergleichen brauche ich in der Regel nicht, auch wenn ich da schon ein paar nette Namen für Nebencharaktere gefunden habe.

@TasTä: Behind the Names ist das bevorzugte Namenslexikon meines besten Freundes, von daher kenne ich das schon eine Weile. Sehr nützlich, aber ich habe es bisher nicht gebraucht.

Emilia

Zitat von: Shinya am 02. Oktober 2011, 00:08:03
Also bei mir ist es genau andersrum! Erst der Name, dann die Figur. Der Charakter entwickelt sich sozusagen aus dem Namen.

Mir geht es meistens genauso. Für mich sind gerade bekannte bzw. geläufige Namen extrem vorbelastet und ich habe bei jedem Namen auch sofort ein bestimmtes Bild im Kopf. Zum Beispiel ist eine Kathrin für mich immer schlank, blond und mitte 30, auch wenn ich weiß, dass es auch andere Kathrins gibt (eine aus meinem Bekanntenkreis beispielsweise ist jünger als ich und dunkelhaarig ;D). Trotzdem habe ich, wenn ich den Namen "Kathrin" höre, ohne das zugehörige Gesicht zu sehen/kennen, sofort das oben genannte Bild im Kopf.

Genauso passiert es mir dann häufig, dass Charaktere und Namen gleichzeitig kommen. Bei meinem aktuellen Projekt beispielsweise habe ich mich ganz spontan für den Namen Emily entschieden und prompt kam mir ihr Bild in den Sinn: Ein junges Mädchen, mittelgroß und von heller Haut, mit krausem Haar und einem entschlossenen Blick, in dessen hellbraunen Augen sich dennoch leichte Nachdenklichkeit/Traurigkeit wiederspiegelt. Und sie trägt einen rosafarbenen Schlafanzug. :P

Ich suche also nur selten explizit nach Namen, meistens kommt er mir in den Sinn, sobald ich mir den Charakter genauer vorstelle. Manchmal lerne ich durch diesen Prozess auch mehr über den Charakter kennen. Zum Beispiel kam mir bei Emilys Mutter recht bald der Name Sarja in den Sinn. Er war einfach super passend und ich wusste, dass kein anderer Name auf diese Person zutrifft. Zu dumm nur, dass ich zuvor noch nie etwas von diesem Namen gehört habe.
Also musste ich googlen und bemerkte dabei, dass der "Name" eigentlich gar kein Vorname ist, sondern lediglich der Name eines sowjetischen Forschungsschiffes. Trotzdem behalte ich den Namen und habe gleichzeitig in Erfahrung gebracht, dass Sarja ursprünglich aus Russland stammt.

Trotzdem kann es sein, dass auch ich nach Namen suchen muss. Gerade bei eher unwichtigen Nebenpersonen fällt mir kein passender Name ein, vielleicht auch einfach, weil ich die Person nicht allzu gut kenne. Da bemühe ich dann Namenslisten im Internet und suche mir dort einfach den Namen aus, den ich für schön klingend und vor allem passend erachte.
Einen Zufallsgenerator oder blindes Mit-dem-Finger-auf-den-Bildschirm-tippen benötige ich eigentlich nicht, weil ich es meistens im Gefühl habe, ob der Name zu einer Persönlichkeit passt oder nicht. Wobei solche Empfinden natürlich immer subjektiv sind und ich wette, hier gibt es massig Leute, die sich eine "Kathrin" ganz anders vorstellen, als ich. ;)

Sanjani

<ot>
@Naudiz: Ich glaube, der war das tatsächlich. Na super, dann fällt Lindström bei meiner Finnin ja erst recht auf, was ich eigentlich nicht wollte :D Vielleicht sollte ich das dann doch noch mal ändern, zumal ihr Nachname nicht so häufig vorkommt. Aber da fallen mir gerade spontan nur noch Jussilainen und Ahonen ein :) Aber da finde ich bestimmt noch was, wenn das denn mal veröffentlichungsrelevant werden sollte.
</ot>
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Erdbeere

Mir geht's ähnlich wie den meisten von euch, an manchen Namen und Figuren sitze ich Stunden und dann passt er immer noch nicht. Und wird dann meist im Verlauf des Schreibens von der Figur durch einen anderen ersetzt, ist mir letztens grad mit Vincent passiert. Den Vornamen mochte er von Anfang an, aber den Nachnamen musste ich ungefähr vier Mal ändern, bis wir beide zufriedne waren.
Dann wiederum gibt es Charaktere, die ich gleich mit dem passenden Namen vor mir habe und die den Namen dann auch behalten. Manche Eigenschaften entwickeln sich erst mit dem Namen, denn jeder Name bringt ja gewisse Assoziationen mit sich (z.B. Kevin = Lausebengel, Melanie = Mauerblümchen). Aber wenn ich solche Charaktere entwickle, habe ich meist ein vages Gesamtbild im Kopf, Grundcharakterzüge und Eigenschaften, und der Name kommt gleich mit dazu, einfach so. Abby war so ein Fall.

Und wenn ich gar nicht mehr weiter weiss, kommen auch bei mir Google, Babynamenseiten- und listen, Telefonbücher, Fussballmannschaften (Eishockey tut's auch), Zeitungen und so weiter, und so fort zum Zuge. Irgendwo findet sich immer etwas passendes. ;D

OT
@sirwen: Ich habe einen Nebenchara namens Blerim, fällt mir grad auf. Ein Hoch auf unsere Fussballer! ;D

Ary

Wenn ich richtig Glück habe, fällt mir eine Figur ein und bringt ihren Namen und ihre Geschichte zumindest zum Teil schon mit. So ging es mir mit Vion aus den Finsterwassern. Der fischige Herr begegnete mir im Halbschlaf/Wachtraum, stellte sich vor und sagte, er sei Vion(dalar) und hätte gern eine Hauptrolle in meinem nächsten Buch. Ah-ja.
Da meine Geschichten in einer italienisch/spanisch-piratigen Mantel-und-Degen-Welt spielen, habe ich auch gern spanisch/italienisch oder auch portugisisch oder lateinamerikanisch angehauchte Namen. Ich habe mich früher gern in Opern-Figurenlisten bedient und die vorhandenen Namen abgewandelt oder nehem echte Namen aus Italien und Co und bastele ein bisschen an ihnen herum. Zum Beispiel Alessandro, daraus machte ich Alessandrio, sein Spitzname ist Alessio.
Manche Namen ploppen mir aber auch einfach so in den Schädel, weil sie mir gut gefallen. Ianys zum Beispiel, oder Cyrienna, Marinianus und Shanaro.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Snöblumma

Meine Figuren tauchen leider meist namenlos auf. Einige Figuren laufen sogar seitenlang mit Platzhaltern herum, bis ich dazu komme, mir Namen zu überlegen bzw. einen passenden herauszusuchen.

Für Nebenfiguren führe ich einen Namensfundus, in dem ich alle seltsamen und ungewöhnlichen Namen sammle, die mir unterkommen. Das klingt jetzt geplanter, als es in Wirklichkeit ist. Diese Liste habe ich nämlich nie in ein Dokument überführt, sondern sie befindet sich aufgeteilt auf mehrere Notizbücher, immer auf den letzten Seiten ;). Dafür ist es halbwegs nach "Kulturkreisen" geordnet, also Namen mit französischem Klang, mit asiatischem Touch, usw. Je nachdem, welche reale Sprache für das jeweilige Volk des Nebencharakters Pate stehen musste, wähle ich dann einen Namen aus dieser Liste und fertig. Bei Nebencharakteren achte ich auch wirklich nur darauf, dass die kulturelle Zuordnung stimmt.

Bei Hauptfiguren grüble ich immer etwas länger. Meistens habe ich eher verschwommene Bilder meiner Hauptfiguren vor Augen, bis sich der Nebel dann langsam lichtet. Im Zuge dieses Suchens schlage ich ihnen verschiedene Namen vor. Ich versuche, Familiengeschichten hinter diese Namen zu weben oder wenigstens werkimmanente Bedeutungen oder Anspielungen. Dazu kommt wieder diese kulturelle Sache, sprich: es muss eine ganz bestimmte Klangfarbe da sein, die mir meistens deutlich im Ohr klingt. Dazu kommt, dass der Name sich abkürzen lassen muss. Im Laufe der Geschichte hat noch jeder Charakter bei mir angeklopft und wollte einen Spitznamen, also plane ich das lieber von Anfang an ein.

Anregungen für Namen gibt es im Alltag wirklich mehr als genug. Die bereits genannten Sportmannschaften sind immer brauchbar, aber auch Namenslisten und Vornamensbücher (was in der Bib manchmal für schiefe Blicke sorgt, wenn ich zwischendrin wieder auf "Ihr Baby braucht einen Namen?"-Seiten herumsurfe ;) ). Daneben sind bei mir eigentlich die Nachrichten Inspirationsquelle Nummer eins. Ausländische Politiker und Wissenschaftler sind immer dabei. Mit ein paar Buchstabendrehern bleibt meistens die Klangfarbe erhalten, aber auf den ersten Blick kommt man nicht mehr darauf, welche reale Person hinter dieser "Neuschöpfung" stand.

Beate

Bei mir gibt es viele Varianten, wie ich an meine Namen komme.

Eine ist, dass spontane Verbuchstabsler irgendwas ergeben, was mir spontan als perfekter Name vorkommt - wie "Akiton" - das sollte damals ein "Aktion" werden und ist mir im Gedächtnis geblieben.

Eine weitere ist, wild auf den Tasten herum zu hämmern und dann alle Buchstaben rauszulöschen, die mir nicht taugen, bis ein aussprechbarer Name übrig bleibt. Selbiges Prinzip geht auch auf Papier: Man krakelt irgendwas hin und versucht dann, Buchstaben hinein zu interpretieren - so sind die Namen Nymah und Refah entstanden.

Oder ich gehe ganz einfach hin, schnappe mir eine Namensliste im Internet und suche so lange, bis ich was finde, was passen könnte.

Allerdings ist es so, dass ich bei jedem Namen, der mir gefällt, erstmal keine Notizen mache, sondern einige Tage verstreichen lasse. Fällt er mir dann spontan immer noch wieder ein und "verfolgt" mich, ist es der richtige. Ist dem nicht so, ist er ja ohnehin schon vergessen. Akaias Akiton hatte etliche Namen, immer war nur das Akiton klar, den Vornamen hatte ich immer wieder vergessen - bis ich in einer Namensliste auf Akaias stieß - und der blieb dann im Gedächtnis.

Viechi

Bei mir kommt als erstes immer der Anfangsbuchstabe. Vielleicht bin ich komisch, aber ich assoziiere bestimmte Eigenschaften immer mit einem Buchstaben. So haben bei mir besonders heroische Figuren meistens ein A oder ein T als Anfangsbuchstaben. Weiche oder Gutmütige Personen bekommen meistens ein M oder ein B. Und dann probiere ich in meinem Kopf Silben aus, die passen könnten. Ist der heroische Held mit T am Anfang vielleicht eine eher harte Persönlichkeit? Dann kriegt er harte Konsonanten wie Ks oder Rs... z.Bsp. Tarak... oder ist Herr T eigentlich ein netter, vielleicht ein wenig hilfloser Kerl? Wie wärs mit Tibus?

Ich versuche auch verschiedene Klänge für verschiedene Kulturen zu finden. Meine Welt besteht aus vielen Völkergruppen, bei denen ich mir selbst den Ansporn gab, dass man die Volkszugehörigkeit am Namen erkennt. Ich habe beispielsweise ein Küstenvolk, die sehr leichte und oft kurze Namen mit vielen Vokalen haben (Jiro, Han, Ana, etc.). Oder ein barbarisches Volk, die sehr hart klingende Namen besitzen (Ark, Jork, Khimar,...). Mein kaiserliches Volk, das am ehesten mit dem mitteleuropäischen Kulturkreis vergleichbar ist, hat hauptsächlich deutsch oder skandinavisch klingende Namen. Hier kommt es auch stark auf die Berufsgruppe bzw. den feudalen Stand, den die einzelnen Personen einnehmen, an (Beispiele: Bürgerliche: Karl, Morus, Hannes; Adel: Wieland, Ulbert, Taurus; Gelehrte: Gudarius, Katardo, Berlegar)

Ich denke, wenn man damit anfängt, sich Namen zu sammeln ist es erstmal wichtig, einige zu finden, die einem gefallen. Wenn es dann zu Wiedererkennungen kommen soll (wie beispielsweise bei verschiedenen Kulturen), dann ordnet man sich am besten die, die ähnlich klingen und nimmt diese zur Grundlage, um neue zu sammeln. So klappts zumindets bei mir sehr gut. :)

moonjunkie

Bei manchen Figuren habe ich sofort einen Namen im Kopf oder ich überlege welcher passen würde. Man assoziiert ja oft Charaktereigenschaften mit bestimmten Namen. Ich pflege aber auch eine Namensliste, da sammle ich Namen die ich schön finde. Die suche ich mir in Vornamenslexika, größtenteils im Internet. Oder wenn zum Beispiel eine Figur aus einem spezifischen Land kommt, suche ich gezielt nach z.B. afrikanischen Vornamen. Im Internet.

Nehme also in erster Linie was mir so gefällt und danach gucke ich dann ob ich zuviele habe, die mit dem gleichen Buchstaben beginnen und ändere dann möglicherweise nochmal.

Elle

Das ist eine interessante Frage - ich weiß in den wenigsten Fällen noch genau, woher die Namen meiner Figuren kommen. Meistens tauchen sie einfach auf, während die Figur entsteht, so wie es manche auch schon beschrieben haben. Manchmal inspirieren mich bestimmte Wörter, die auf eine Person passen könnten, dazu, und die wandle ich dann etwas ab - außerdem habe ich ein ziemlich genaues Bild von den in meiner Fantasywelt gesprochenen Sprachen, und passe die Namen dann der Herkunft des Charas an. So haben zum Beispiel einige meiner männlichen Figuren Namen, die auf -a enden, was in der Gegend, aus der sie kommen, keine Besonderheit ist, außerhalb ihrer Landesgrenzen aber für Verwirrung sorgt.

Das Problem mit der Namensfindung ist natürlich auch unterschiedlich ausgeprägt, je nachdem ob man Urban Fantasy, High Fantasy oder irgendwas dazwischen schreibt. Verwendet man Namen, die es tatsächlich gibt, dann sprechen diese ja oft schon viel mehr, als es selbst erdachte, fantastische Namen tun. Wenn ich einen Chara Lisa Müller oder John Smith nenne, dann klingt das in den meisten Ohren erstmal nach "Durchschnittsmensch", heißt ein Mädchen in einer in Deutschland spielenden Geschichte jetzt aber z.B. Raven oder Chrysanthema oder Lilith oder was weiß ich, dann glitzern zumindest bei mir als Leserin gleich die *special*-Sternchen überall. Aber woher wissen wir, was in einer Fantasywelt ein gewöhnlicher Name ist und was eher als extravagant empfunden wird?

Feather

Hu Ha Namen ... ein lästiges, aber leider nicht unabdingbares Thema.

Es ist unterschiedlich. Bei einem Plot, brachte der Prota seinen Namen gleich mit und formte somit gleich die restlichen Namen der Welt, die dann zumindest für meine Ohren alle vom Klang her zusammen passen müssen.
In einem anderen gibt es die Vorgabe der Endung und je nach Volk harter oder eher weicher Klang, was die Möglichkeiten der Namensfindung trotzdem nicht verringert, geschweigedenn vereinfacht.

Meistens gibt es bei mir erst die Person ohne Namen. Dann aber nur mit zwei Varianten, entweder ich finde direkt ein Name der uns beiden gleich auf Anhieb gefällt, oder es gibt einen Namen mit dem wir beide nicht zufrieden sind. Der bleibt dann aber erst einmal stehen, bis der richtige kommt.

Ich habe es mir irgendwann angewöhnt hauptsächlich einen Namen nach dem anderen zu suchen, dann kann ich mich auf den einen Chara konzentrieren und lerne meist noch etwas über ihn, wenn ich mich nur mit ihm beschäftige. Dazu gibt es natürlich Babynamen aus dem Internet, aber am liebsten suche ich Namen in meiner Umgebung. Da ich im Krankenhaus arbeite kommen mir natürlich die verschiedensten und unterschiedlichsten Namen unter, die dann aufgeschrieben und u.U. verändert werden. Auch meine Freunde müssen manchmal herhalten.
Falls alle Stricke reißen und kein passender Name hereinfliegt, gibt es erstmal einen, der zumindest etwas passt, bei dem ich dann aber weiß irgendwann muss der weg und der richtige hin, da ich keine Platzhalter alla X Y mag.

Zitat von: Elle am 20. Oktober 2011, 16:33:49
Aber woher wissen wir, was in einer Fantasywelt ein gewöhnlicher Name ist und was eher als extravagant empfunden wird?

Das denke ich hängt von der eigenen Empfindung ab. Je nach dem wie oft man schon einen Namen gehört bzw. gelesen hat. Normale z.B. deutsche Namen wie Marie, Leon, Mark sind für mich normal, da es sie oft gibt und ich sie schon oft gehört habe. Genauso würde ich das auf die Fantasywelt übertragen. Je nach dem wie man die Figuren reagieren lässt könnte ein Name langweilig oder aufsehen erregend wirken, allein schon durch die Reaktion, die er bei den Figuren auslöst.

Yuraya

Das Aussuchen von Namen ist alles andere als eine Lieblingsbeschäftigung von mir. Im besten Fall entsteht der Name gleichzeitig mit dem Charakter, leider kommt das aber nur selten vor und ich sitze stattdessen häufig Stunden an dieser Aufgabe.

Ich habe verschiedene Methoden, auf die ich je nach Geschichte zurückgreife. Von Filmen, Büchern, Spielen und dergleichen lasse ich als Inspirationsquelle aber bewusst die Finger. Häufig ändere ich einzelne Buchstaben aus realen Vornamen oder Nachnamen ab, wofür meine Arbeit in einer Anwaltskanzlei ziemlich praktisch ist. Manchmal spiele ich auch mit der Übersetzungsfunktion von Google oder surfe durch Wikipedia. Auf jeden Fall achte ich darauf, dass alle Charaktere aus dem selben Volk auch zueinander passende Namen erhalten, d.h. dass die Art der Namensfindung zumindest innerhalb eines Projektes oftähnlich ist. Meistens stoße ich dabei auf verschiedene Namen, die mir für einen Charakter gefallen und die notiere ich alle. Daraus suche ich dann den aus, der sich mir am meisten aufdrängt. Die übrig gebliebenen wandern in meine Namensliste, die dadurch ständig erweitert wird.


Zitat von: Feather am 22. Oktober 2011, 15:10:54
Falls alle Stricke reißen und kein passender Name hereinfliegt, gibt es erstmal einen, der zumindest etwas passt, bei dem ich dann aber weiß irgendwann muss der weg und der richtige hin, da ich keine Platzhalter alla X Y mag.
Wenn ich richtige Namen als Platzhalter zu verwenden, fällt es mir meistens nur um so schwerer, den richtigen zu finden, weil ich mich zu sehr daran gewöhne. Namensänderungen sind bei mir ohnehin ein Problem, das ich durch eine bedachte Auswahl von vornherein zu vermeiden versuche. Daher schreibe ich bei Charakteren, die bisher keinen Namen haben, meistens nur Frau, Mann, Kind oder ähnliche Bezeichnungen.

Nirathina

Oh, Namensfindung. Also wenn es etwas gibt, das mich regelmäßig beim Schreiben behindert, dann ist es die Namensfindung.

Manchmal passiert, dass mir, wenn ich einen neuen Char einbaue, aber noch keinen Namen habe, spontan ein guter einfällt. Andererseits passiert es aber auch, dass ich auf der langen Leitung stehe und erst einmal puzzlen muss; das heißt: Von welchem Volk stammt der Charakter? Steht vielleicht eine besondere Geschichte hinter seinem Namen? Welche Rolle soll er überhaupt einnehmen? Ich hüte mich nämlich davor, unwichtigen Nebencharakteren hübsche Namen zu verpassen  ;D

Das ganze Durcheinander mit den Namensuchmaschinen im Internet und unserem Familienstammbuch habe ich auch schon hinter mir, aber weder "Kunigunde" noch "Eckbert" haben mich sonderlich weit gebracht. Deshalb habe ich mich darauf verlegt, den Menschen größtenteils europäisch gebräuchliche Namen zu verpassen (so wie Vincent oder Miriam). Bei den Barbaren stehe ich dann mehr auf der nordischen Schiene (Wulff, Erik, Freya etc). Nur bei den Elfen und Zwergen muss ich selbst mein Sprachzentrum in Gang bringen, sodass die einen Namen weich und die anderen eher zackig und grob klingen. Ich mache es auch wie viele andere hier und suche nach ausländischen Namen (einige davon habe ich noch nie zuvor gehört), vor allem die arabische Sprache beherbergt wunderschöne Vornamen...

Tatsache ist: Die Namen für Charaktere zu finden ist für mich nicht so schwer wie die Namen für Orte, Wälder und Berge. Und das, obwohl ich sehr gerne Landkarten zeichne...

Lisande

Zitat von: Viechi am 06. Oktober 2011, 19:38:03
Bei mir kommt als erstes immer der Anfangsbuchstabe.

Und ich dachte, ich wäre die Einzige, die das macht!  :rofl:

Allerdings gehe ich noch etwas anders vor. Ich assoziiere zumindest nicht bewusst Buchstaben und Klänge mit Eigenschaften, sondern ich gehe das Alphabet durch, und irgendwann schreit der Charakter dann "hier"! Und dann probiere ich mit Silben rum, die passen könnten oder nicht.

Für Städte und Provinzen hat mein Mann mit den Tipp gegeben, mir Medikamenten-Namen anzusehen und daraus was zu basteln. So wurde aus dem Durchfallmittel Tanna Comp die Provinz Tannien - was sich im Nachhinein als recht witzig rausgestellt habe. Tannien ist Weinanbaugebiet... und im Wein gibt es nunmal Tannine.

Manchmal fallen mir Namen aber auch einfach spontan ein. :)

HauntingWitch

Interessant, wie viele verschiedene Wege es da gibt. Für mich war bisher immer ganz klar, dass sich mir entweder der Name zusammen mit der Figur erschliesst oder ich eine Figur im Kopf habe und dann je nach Herkunftsland/Kultur Namenslisten im Internet durchstöbere, bis mein Gehirn die mentale Vollbremsung zieht und das ist es dann. Das ist natürlich einfach, wenn alles in unserer Welt spielt.

An andere Möglichkeiten habe ich gar nie gedacht, bis ich kürzlich dank meiner Parallelwelt dazu gezwungen wurde. Da habe ich dann beschlossen, einfach alles einem bestimmten irdischen Sprachzweig anzulehnen und von da aus ein bisschen mit Bedeutungen und Stilisierungen zu spielen. Klappt bisher ganz gut.

Zufallsgeneratoren mag ich nicht, denn ich verbinde die Eigenschaften eines Charakters sehr stark mit seinem Namen. Der Charakter schreit nach diesem einen Namen und seine Eigenschaften bauen sich um das herum auf, was ich allgemein mit dem Namen verbinde oder auch nicht. Das muss schon etwas für mich Haltbares sein.