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Wie viele tun es?

Begonnen von Schelmin, 01. Juni 2006, 12:22:23

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Silvia

bei mir hat er vorher schon nicht geschlummert *grins*
Aber soweit ich das überseh, bin ich zumindest bei uns auf Arbeit die einzige, die Wörter zu Papier bringt. Ich wünschte glatt, es wären mehrere, da könnte man sich auch mal live austauschen.

Moni

Zitat von: Silvia am 03. Juni 2006, 13:53:50
bei mir hat er vorher schon nicht geschlummert *grins*
Aber soweit ich das überseh, bin ich zumindest bei uns auf Arbeit die einzige, die Wörter zu Papier bringt. Ich wünschte glatt, es wären mehrere, da könnte man sich auch mal live austauschen.

Bei mir brach es auch schon vorher aus...  ;)
Auf der Arbeit bin ich, so weit ich weiß, auch die einzige Schreiberin, aber  so 100% bin ich da nicht sicher. Bei über 100 Kollegen wird es auch schwierig, das rauszufinden... aber so ein Austausch wäre sicher was.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Isabel

Austausch... na ja ich weiß nicht. Neulich habe ich einer schreibenden Kollegin (auf ihre Nachfrage hin) eine von meinen Kurzgeschichten zum Kritisieren geschickt. Ich habe auf Feedback gehofft, letztendlich sagte sie sinngemäß in etwa: "Klasse, nur da und dort hast du ein Komma vergessen". Hm, ich weiß ja nicht, ob mich das jetzt so wahnsinnig weitergebracht hat ::). Allgemein finde ich es SEHR schwer, geeignete Testleser zu finden, von denen man mal etwas mehr als nur ein "toll gemacht!" oder "na ja... kann damit nichts anfangen" zu hören bekommt, aber ich will nicht zu sehr vom Thema abschweifen.

Manja_Bindig

Neulich mit meiner Klasse zur internen Abschlussfete - die fand übrigens in Zabeltitz statt, nur zwei Staßen von mir weg.

Frau K. :"Manja, kannst du mal dein Buch holen?"
Mir schwant böses. "Warum?"
"Naja, so... ne nette kleine Lesestunde..."
Ich schüttel panisch den Kopf. Einige Wortgefechte.
In dem Moment Alex: "Hö? Die hat n Buch geschrieben?"(Blitzmerker)
"Ja."
Schweigen. Betretenes Schweigen um genau zu sein.
Und schließlich Frau K.: "Na, da wird sie bald nicht mehr die einzige sein..." *schaut sich stolz um*

Ein paar Minuten später:
Manja schleicht sich mit bösen Gedanken an Frau K. an: "Und, worum soll es in ihrem Buch gehen?"
Hm... danach hatte ich eine äußerst vergnügliche halbe Stunde, als Frau K. sich wie ein Aal gewunden hat.
Tsts, immer dieser Geltungsdrang...

Kalderon

Oh man! Solche Leute kann ich auf den Tod nicht ausstehen.  :pfanne: :wums: :happs: :nöö:
Möchtegernschreiber, die nur sagen, dass sie schreiben, damit sie sich wichtig vorkommen, ohne überhaupt großes Interesse am Schreiben selbst zu haben  :hand:
Aber du kannst sie ja mal mit ein paar nüchternen Fakten vertraut machen, wie schwer es ist, zu veröffentlichen. Daran hat sich schon so mancher das Genick gebrochen und aufgegeben. Mich hat es auch sehr geschockt. Aber jetzt reizt es mich umso mehr.  :vibes:

Arielen

Zitat von: Manja_Bindig am 04. Juni 2006, 09:21:56
Neulich mit meiner Klasse zur internen Abschlussfete - die fand übrigens in Zabeltitz statt, nur zwei Staßen von mir weg.

Frau K. :"Manja, kannst du mal dein Buch holen?"
Mir schwant böses. "Warum?"
"Naja, so... ne nette kleine Lesestunde..."
Ich schüttel panisch den Kopf. Einige Wortgefechte.
In dem Moment Alex: "Hö? Die hat n Buch geschrieben?"(Blitzmerker)
"Ja."
Schweigen. Betretenes Schweigen um genau zu sein.
Und schließlich Frau K.: "Na, da wird sie bald nicht mehr die einzige sein..." *schaut sich stolz um*

Ein paar Minuten später:
Manja schleicht sich mit bösen Gedanken an Frau K. an: "Und, worum soll es in ihrem Buch gehen?"
Hm... danach hatte ich eine äußerst vergnügliche halbe Stunde, als Frau K. sich wie ein Aal gewunden hat.
Tsts, immer dieser Geltungsdrang...


Na ja, dann hat es sich ja wenigstens doch gelohnt und du hast ihr eine nette kleine Retourkutsche verpasst. Wie war das "Schreiben kann jeder"? Hehehe
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Ja... Frau K. ... die sich als "Schriftstellerin" bezeichnet, seit die Zeitung einen LEserbrief von ihr abgedruckt hat... ach, diese Frau sorgt immer wieder für Heiterkeit - hoffentlich finde ich in Hamburg(oder Merseburg) auch so jemanden.

Schelmin

Juhu! Ich bin auch Schriftstellerin!
Darf ich meine beiden Leserbriefe, die in der örtlichen Tageszeitung erschienen sind, auch in meine Vita schreiben?  :D

Naja, Scherz beiseite, vielleicht ist sie tatsächlich etwas neidisch und wollte mithalten können.  Das verkraftet ihr  Lehrer-Ego sicher nicht so leicht, daß eine Schülerin schon veröffentlicht hat, wenn es vielleicht auch ihr Traum war. Immerhin bist du tatsächlich noch jung, und es passiert nicht alle Tage, daß man in dem Alter schon veröffentlicht. Und ihr wird klar, daß sie es bis zu ihrem Alter nur zu einem Leserbrief geschafft hat.
Schelmin

Arielen

Na ja, oder es ist wirklich die ansicht, daß ja jeder schreiben kann, wenn er nur will, warum haben dann die Druckkostenzuschussverlage wie Frieling noch immer Zulauf? Und viele sind ja schon sehr stolz, wenn sie im Kirchen- oder lokalen Käseblatt  eine Geschichte oder einen Artikel veröffentlichen konnten. Da ist nichts gegen zu sagen, es ist nur manchmal lustig zu sehen, wie sie sich aufplustern.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Tja... man sagt sich, dass jeder mal klein angefangen hat. Und auch in einem Dorfblättchen wie dem Großenhainer Wochenkurier(wo ich mich um ein Praktikum bemühe - die Sächsische Zeitung wollte mich nicht...) gibt es eine Selektion. Und jede Selektion muss man erst mal überstehen. Man kann also ein wenig stolz auf sich sein(he, ich bin auch stolz, wenn Leserbriefe von mir abgedruckt werden - besonders, wenn ich bei diesem Brief meinem Zynismus freien Lauf lassen konnte. Dann bin ich am Besten). Aber Frau K. ... nun ja.
Immerhin hat sie mir beigebracht, zu diskutieren, ohne ausfällig zu werden.

Arielen

Zitat von: Manja_Bindig am 05. Juni 2006, 19:20:13
Aber Frau K. ... nun ja. Immerhin hat sie mir beigebracht, zu diskutieren, ohne ausfällig zu werden.

Na, das ist doch auch schon was. So kannst du sie wenigstens in deinen Memoiren verewigen!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Rei

Hmm, ein Buch zu schreiben ist doch schonmal ein gutes Ziel, oder? Nur schade, daß manche meinen, das mache man so nebenbei, das sei doch nichts Schweres.

Ist es aber, auch wenn ich nur eine Kurzgeschichte schreibe. Auch darin muß ich Arbeit investieren, recherchieren, Namen finden, etc. Wenn es im Endeffekt keinen interessiert, gut, dann eben nicht. Meine "Ergüsse" müssen ja nicht jedem gefallen. Mir gefällt ja auch nicht alles, was die Verlage so auf den Markt werfen.

Eine Veröffentlichung tut gut, keine Frage, aber mir macht das Schreiben auch so Spaß, ohne Veröffentlichung (nicht, daß ich nicht ab und an mein Ego streicheln möchte und eine Geschihte einschicke. So ist das ja nicht...). Mir reicht meine Homepage, wer sie sich anschaut, der macht mir eine Freude, wer sie nicht anschaut, der verpaßt vielleicht was, wer weiß. Aber ich mache das hauptsächlich für mich, zu meinem Spaß und Vergnügen, nicht um damit anzugeben, daß ich den nächsten Potter schreiben möchte...

Isabel

Zitat von: Rei am 05. Juni 2006, 23:32:13
Eine Veröffentlichung tut gut, keine Frage, aber mir macht das Schreiben auch so Spaß, ohne Veröffentlichung (nicht, daß ich nicht ab und an mein Ego streicheln möchte und eine Geschihte einschicke. So ist das ja nicht...). [...] Aber ich mache das hauptsächlich für mich, zu meinem Spaß und Vergnügen, nicht um damit anzugeben, daß ich den nächsten Potter schreiben möchte...
Eine gute Einstellung, wie ich finde. Kann ich zu 100% unterschreiben.

Rei

@Isabel: Bevor ich mich irre mache, seh ich die Sache lieber etwas lockerer...

Manja_Bindig

Jepp. Ich schreib meine Romane, weil ich gern schreibe(und weil Vyren sich in jede Geschichte reinschmuggelt). Wenn ich sie gut finde und veröffentliche - supi.
Wenn ich sie im Endeffekt nicht veröffentlichbar finde - is nicht so prickelnd, aber nciht schlimm. Es hat Spaß gemacht, es zu schreiben. Punktum. Nur dass der Spaß auch manchmal ziemlich viele Tränen und Kämpfe kosten kann - das übersehen viele Leute gern. (Und genauso gern übersehen sie, dass ein leidenschaflicher Fantasyautor nun einmal nicht fähig ist, ein gänzlich fremdes Genre zu schreiben... "Schreib doch mal was Realistisches..." Pöh...)