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Engel und Dämonen

Begonnen von Drachenfeder, 21. Dezember 2010, 14:16:31

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Nocturne

@HauntingWitch:
ZitatDas ist gar nicht so abwegig, kennst du z.B. den Film The Crow? Oder das Gedicht von E.A. Poe? Dort sind die Raben bzw. Krähen ja auch Wegbegleiter der Toten. Ich hoffe, das schweift jetzt nicht zu sehr Richtung OT ab.  ;)
Den Film leider nicht, das Gedicht allerdings schon..   :vibes:
ZitatQuoth the raven "Nevermore."
Ich bin Raben in Büchern auch schon als Totbringende Dämonen in Vogelgestalt begegnet. Das Schwarze Gefieder und ihr Krächzen als Schreien der gequälten Seelen, oder so in der Art. Oder natürlich in zahlreichen Horrofilmen :darth:
;)
LG, Nocturne

Verena

Ich habe bereits mehrere "Engel" und "Dämonen" - Romane hinter mir und mochte sie sehr. ;D
Die Schattenwandler-Serie von Jaquelyn Frank z.B. gefällt mir sehr gut.
Im Moment arbeite ich an einem Plot, in dem Dämonen eine große Rolle spielen. Aber nicht irgendwelche Dämonen, sondern Elemantar-Dämonen. Jeder Dämon besitzt die Macht eines der 4 Elemente ....

Lg
Verena

Bianca Jones

Hab mich gefreut, dieses Thema bei euch zu finden... lese auch sehr gerne Romane bzw. Geschichten über Engel und Dämonen, wobei mir noch "City of Bones" (Engel) und zu Dämonen noch Barthimäus eingefallen sind.

Schreibe grad selbst an einem Plott, in dem ein Dämon eine wichtige Rolle spielt - diese Rolle soll aber erst zum Ende der Geschichte offenbart werden - ich stelle mir das so vor: eine Frau wird von einem Dämon schon während ihrer Geburt besessen, nun frage ich mich, wie lebt man wohl mit einem solchen Dämon? Natürlich muss sie als Figur noch handlungsfähig bleiben, vielleicht hat sie eine Art "Anfall" wenn der Dämon aktiv ist? Habt ihr schon mal mit einer solchen Figur gearbeitet?

Werd mir auf jeden Fall mal das Buch über die Engel besorgen, da gibts nämlich auch ein Kapitl zu den Dämonen  ;)

Grüssle,
Bianca

Kerimaya

Hallo Bianca,

in meinem Buch Inkubus ist die Hauptperson, ein junger Mann, von einem Dämon besessen. Cale ist dabei bei vollen Bewusstsein und hört Caes in seinem Kopf. Die beiden unterhalten sich zuweilen auch mal, auch wenn sie sich nicht sonderlich mögen ;)

Zit

Nun, ich würde die Frage klären, ob der Dämon, der ihr innewohnt, über ein Bewusstsein verfügt oder nicht. Wenn er keins hat, also im Grunde nur negative Energie ist, würde ich annehmen, dass sich der Charakter der Frau immer weiter wandelt hin zum Dämon. Hat der Dämon Bewusstsein, kann er auch einfach in ihr vor sich hindämmern und warten bis seine Zeit gekommen ist, den Körper zu übernehmen und das Bewusstsein der Frau nieder zu drücken. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der Dämon dann und wann übernimmt und die Frau für diese Zeiten Blackouts hat.

Wozu fährt denn der Dämon in die Frau?
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Bianca Jones

Danke euch beiden für die Bemerkungen/Hinweise, ja, ich denke mir das auch ein bissl so wie bei Kerimaya, die Protagonistin (Isodora), kann in einen Dialog mit ihrem Dämon gehen - also muss er über ein Bewusstsein verfügen, wie du, Zitkalasa richtig festgestellt hast... I

ch muss da ein wenig ausholen: Isodora (und ihr Zwillingsbruder) werden schon vor der Geburt von diesem Dämon besessen (der sich quasi auf beiden Kinder "aufteilt"), da ihre Mutter eine Hexe ist (warum sie so handelt, weiß ich bis jetzt auch noch nicht).

Isodora kann ihren Dämon ein bisschen zurückdrängen, wenn sie andere Menschen tötet - so verhindert sie, dass der Dämon schließlich die Macht über sie gewinnt und sich mit seinem anderen Teil (der im Zwillingsbruder steckt - ich weiß, ist kompliziert) vereinigt und dann wiederum die ganze Bevölkerung meiner Welt in Gefahr bringt. Für Isodora stellen somit die "Einzelmorde" eine Lösung ihres Problems dar, was natürlich ein moralisches Dilemma ist.

Ich hab grad Probleme, mir das ganz praktisch vorzustellen, quasi immer mit jemandem/etwas bösartigen zu Leben. Aber der Tipp mit dem Blackouts ist wirklich gut... das würde Isodora ja auch noch in Angst versetzen, wenn sie wieder zu sich kommt. Muss mir das noch mal gut durch den Kopf gehen lassen!

HauntingWitch

Hm, für mich klingt das nach einer Besessenheitsthematik. Verstehe ich richtig, dass der Dämon in ihr permanent "wach" ist, also auch einen Willen hat, durch den er sie zu Handlungen versucht zu zwingen? Solche Dinge kommen viel vor in der Fantasy, siehe zum Beispiel Gollum aus "Der Herr der Ringe". Er kämpft quasi mit seinem inneren Dämon. Ein ähnliches Problem hat die Hauptfigur aus "Nicht schon wieder ein Vampir!" von Tate Hallaway. Eine realistischere und religiösere Betrachtung findet man in dem Buch "Der Teufel in mir" von Uwe Wolff. Er beleuchtet den Fall Anneliese Michel, eine zutiefst religiöse junge Frau, die sich für vom Teufel besessen gehalten hat. Vielleicht hilft es dir weiter, einmal solche Bücher zu lesen bzw. entsprechende Filme zu schauen (das driftet allerdings gern Richtung Horror ab, guter Psychofilm wäre da "Evil Twin" (od. engl. "The Attic")? Dann siehst du, wie andere Autoren das machen. ;) Bei dem Film (und wahrscheinlich dann auch Comicvorlage) "Constantine" kommen die Dämonen von aussen, haben also eigene Körper. Doch auch die nehmen Einfluss. Ist allerdings auch Horror.

Sonst weise ich einfach mal ganz frech auf den Brainstorming-Chat hin, der ist super für solche Probleme.  ;)

Das Spektrum

Hi!
Ich bin heute erst auf dieses Thema gestoßen, bin aber froh es gefunden zu haben. Ich arbeite nämlich auch gerade an einem Projekt mit 'engelsgleichen' Fabelwesen. Da ich aber  gar nicht so auf das Religiöse eingehen wollte, sind es keine Engel geworden. Meine Frage :
Ist es komisch, wenn ich immer mal wieder so Andeutungen mache? Wenn ich Stellen in meinem Buch habe, die in Frage stellen, ob sie nun Engel sind oder nicht? Oder zumindest, ob sie mehr mit Engeln gemeinsam haben, als sie vielleicht vermuten?
Immerhin können sie sich selbst, da sie eine sehr späte Generation ihrer Art sind, auch nur auf Sagen und Mythen beziehen. Ob diese stimmen bleibt offen, auch wenn der Rest des Buches auf ihrem Glauben, dass sie keine Engel sind, aufbaut.

Ich würde einfach gerne eure persönliche Meinung dazu hören :)

LG, Vanessa

Kerimaya

#68
@Vanessa Es kommt drauf an, wie du es in deinen Roman einbaust. Wenn du Fragen aufwirfst und es keine Trilogie ist, solltest du die Fragen auch im Roman selbst beantworten, sonst fühlt sich der Leser betrogen und ist vom Buch enttäuscht.
Beispiel: Wenn deine "Engel" selbst nicht wissen, woher sie kommen, kann das ein gutes Motivationsmotiv sein, allerdings sollten sie dann im Laufe der Geschichte auch Hinweise darauf finden, ob sie nun von den religiösen Engeln abstammen oder nicht.

Das Spektrum

#69
Es sollten schon mehrere Bucher werden, im Moment sind zwei Absehbar ( ist das eine komische Zahl?) ...
Nun, im ersten Teil sollte zumindest nicht geklärt werden, wer sie wirklich sind. Ich habe üerlegt ob ich so eine Szene einbauen sollte, aber die Idee dann wieder verworfen, weil mir dann zu eindeutig schien wer sie sind und woher sie kommen. Am liebsten wäre es mir eigentlich, wenn es komplett offen bliebe und der Leser letztenendes selbst entscheidet, ob es Engel sind oder nicht. Vielleicht aus Hinweisen und Gedankengängen, die im Buch geboten werden seine Meinung bezieht.

Kerimaya

#70
Das kann man auf jeden Fall so machen, allerdings musst du dann auch immer im Hinterkopf haben, dass das Leser durchaus frustrieren kann. Bei Kurzgeschichten ist es ja so, dass ein offenes Ende viel Effekt haben kann, ungelöste Fragen in einem Roman bewirken meist aber das Gegenteil.
Und ich halt jetzt die Klappe, ehe ich OT gehe ;)

Aphelion

Engel und Dämonen bemühe ich auch gelegentlich.

In zweien meiner Projekte (an denen ich momentan allerdings nicht arbeite) bilden Engel im Prinzip ein Pantheon - vergleichbar mit dem "extremen" Engelsglauben, den man in manchen Teilen der "echten" Esoterik findet. Dazu verwende ich auch die Namen und Eigenschaften von Engeln, die in der Mythologie existieren. Es ist wirklich erstaunlich, was man da alles findet, wenn man ein bisschen gräbt.

Dämonen werde ich demnächst auch bemühen... Vor Kurzem ist mir eine Idee zu einem Plot gekommen, der in diese Richtung gehen wird. Aber da ich noch genug Anderes zu tun habe, wird es wohl erst einmal bei der Planung bleiben.

Bücher und Filme zu dem Thema:

Wenn ich es jetzt nicht überlesen habe, würde "Krieg der Engel" von Hohlbein glaube ich noch nicht genannt. Ich habe Tränen gelacht, als der Schutzengel dem Frust über seinen harten Job Luft macht, als er den damals noch kleinen Protagonisten beschützen musste.

Dämonen findet man schon öfter in Büchern und Filmen, habe ich den Eindruck. Wahrscheinlich, weil die "Guten" immer noch menschlich genug sein müssen, damit man sich mit ihnen identifizieren kann. Und Engel sind da oft nicht menschlich genug - sonst wären es ja keine Engel mehr.

Was reizt an solchen Gestalten?

Mich persönlich reizt an ihnen, dass man sie so unberechenbar gestalten kann - und damit (hoffentlich) Spannung erzeugen kann.
Zudem sind Engel und Dämonen uralte Mythenwesen... Der Gedanke fasziniert mich, dass so viele Menschen vor, mit und nach mir im Grunde genommen am selben Mythos basteln, obwohl alles auch wieder so unterschiedlich ist.

Ein weiterer positiver Effekt: Unter "Engeln" und "Dämonen" kann sich jeder etwas vorstellen, grobe Eigenschaften sind bereits durch diese Begriffe klar. Jeder kennt sie. Dadurch muss man sich beim Schreiben nicht mit groben Beschreibungen aufhalten, sondern kann manches auch voraussetzen: Wenn es nicht anders beschrieben wird, geht der Leser vom "Standard" aus. Dadurch kann man viel schneller viel detailliertere Feinheiten einführen - oder auch weglassen, wenn sie nicht benötigt werden.

Bianca Jones

@ HauntingWitch: Danke für deinen Komentar, ja, an Anneliese Michel hab ich auch denken müssen - sicher ist das ein beliebtes und bekanntes Thema in der Fantasy/Horror, aber ich plotte grad zum ersten Mal richtig und da muss es ja noch nicht so originell sein  ;). Auch an Gollum hab ich gedacht, dass kommt meiner Vorstellung auch ziemlich Nahe. Werde aber auf jeden Fall mal in dem Brainstorming-Chat gehen!

@Das Spektrum: Ich finde schon, dass man auch Leerstellen im Buch stehen lassen kann, oftmals wird ja grad im SF-Bereich nicht genau erklärt, was genau jemand ist oder wie etwas funktioniert... Aber ich denke auch, dass du als Autorin wissen müsstes, ob es nun Engel sind oder nicht, bzw. woher sie abstammen, dann kannst du auch entscheiden, ob du es "offenbaren" willst oder nicht, vielleicht ist das dann auch wirklich wichtig, wenn's schon so arg thematisiert wird in der Geschichte, wie auch Karimaya meint. Ist halt die Frage, was du erzählen willst, vielleicht gehts auch in der Geschichte darum, einfach der zu sein, der man ist...


Das Spektrum

Ich hoffe jetzt nicht zu  OT:
@ Bianca Jones:
Danke für die Antwort  :)

ZitatAber ich denke auch, dass du als Autorin wissen müsstes, ob es nun Engel sind oder nicht, bzw. woher sie abstammen, dann kannst du auch entscheiden, ob du es "offenbaren" willst oder nicht, vielleicht ist das dann auch wirklich wichtig, wenn's schon so arg thematisiert wird in der Geschichte, wie auch Karimaya meint. Ist halt die Frage, was du erzählen willst, vielleicht gehts auch in der Geschichte darum, einfach der zu sein, der man ist...


Das ist es ja! Es geht sehr viel um Selbstfindung und darum, wofür man sich entscheidet zu sein. Ich selbst bin mir schon darüber im klaren, wer sie sein sollen, das sollte im zweiten Teil auch dann geklärt werden (, im ersten wird es nur angedeutet), aber es wird dennoch Hinweise geben, die den Leser im ersten Band zweifeln lassen...

LG, Vanessa

Bianca Jones

Kein Problem, hört sich auf jeden Fall spannend an, dein Projekt. Hast du vielleicht schon mal die Teile der "City of Bones"-Reihe gelesen, da gehts auch viel um Engel und woher sie so stammen könnten und natürlich auch die "Lycidas"-Reihe von dem deutschen Autor, dessen Namen mir nicht mehr einfällt, da gehts aber dann um die biblischen Engel... vielleicht ist das ja eine Inspiration!

Grüssle, Bianca