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Disziplin! Disziplin! Disziplin! - Oder: Wie bleibt ihr am Ball?

Begonnen von Malinche, 25. September 2010, 10:11:46

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Yamuri

#45
Hach, dieser Thread kommt gerade wie gerufen. Denn ja, ich kenne das. Seit ich angefangen habe zu schreiben, kenne ich dieses vor mir selbst davon laufen. Ich habe manchmal das Gefühl ich laufe vor dem 'fertig werden' davon. Ich laufe vor dem 'veröffentlichen' davon. Ich träume davon, rede davon, mein Umfeld unterstützt mich sogar und glaubt an mich. Nur ich, ich schiebe Panik und renne, renne und weiß manchmal selbst nicht mehr wovor ich weglaufe.

Der Thread hier ist zwar schon alt, aber ich hole ihn jetzt hoch, weil ich gern meine Disziplin und meine Gewohnheiten verbessern will. Ich will nicht mehr davon laufen. Und ich tue es dennoch immer wieder. Ich rede groß und gebe anderen tolle Ratschläge, und selbst, selbst kriege ich es nicht auf die Reihe. Ich bin unverbesserlich.  :rofl: Ich glaube mein Problem ist oft der innere Kritiker, den ich nicht so wirklich loswerde.

@Pety: Danke für deine tolle Auflistung. Die nehme ich mir mal als Anregung.

Ihr habt nicht zufällig auch Tipps wie man den inneren Kritiker und Saboteur auf stumm schält? Ich glaube das würde mir auch helfen beider Etablierung einer Routine. Bei meinen Aufträgen bin ich so diszipliniert, aber nicht bei meinen eigenen Projekten. Schlimm ist das.  ;D
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Nina Louise

#46
Ich gebe auch meinen Senf dazu, da ich hauptberuflich in einem kreativen Bereich tätig bin.
Das klappt auch nicht immer perfekt und gerät schon einmal ins Stocken. Und wenn man dann das Prokrastinieren anfängt, ist man hoffnungslos verloren.

Soll heißen: nicht erst die Bügelwäsche erledigen und dann ... sondern dranbleiben.
Die Aufgabe löst sich leider nicht von allein. Wenn ich Hilfe brauche, spreche ich mit jemanden. Meist reicht es schon, meinen Knackpunkt zu formulieren, dann geht es weiter. Oder eine Kollegin hat einen nützlichen Tipp. Oder einen Witz, der die ,,künstlerische Verspannung" löst.

,,Einfach machen" ist die Zauberformel, auch wenn es banal klingen mag. Die Muse belohnt gerne diese Sturheit.

Was allerdings noch wichtiger ist:
Die Verabredungen mit sich selbst auch einhalten.
Wenn ,,schreiben" im Kalender steht, sollte das die gleiche Relevanz wie z.B. ein Termin mit einem Kunden haben und nicht ein ,,wenn nichts anderes kommt" Eintrag sein.
Fantastische Geschichten aus der Luftschlosserei.

Sanjani

Hallo @Yamuri,

Zitat von: Yamuri am 22. August 2021, 10:32:12
Ihr habt nicht zufällig auch Tipps wie man den inneren Kritiker und Saboteur auf stumm schält? Ich glaube das würde mir auch helfen beider Etablierung einer Routine. Bei meinen Aufträgen bin ich so diszipliniert, aber nicht bei meinen eigenen Projekten. Schlimm ist das.  ;D

Es gibt ein großartiges Buch, das ich zu diesem Thema empfehlen kann. Es heißt "Rote Karte für den inneren Kritiker" und ist von Jochen Peichl. Das ist ein Psychotherapeut, der sich mit der Ego-state-Therapie beschäftigt.

Ohne weit auszuholen, besagt die ego-state therapie, dass der Mensch aus verschiedenen inneren Anteilen bzw. ego states (Ich-Zuständen) besteht. Wir sind also nicht aus einem Guss. Wir sind z. B. als Partner anders denn als Freunde oder als Berufstätige. Zu einem Ego state gehören bestimmte Denkmuster, Gefühle und Erinnerungen und sie entstehen durch Entwicklungsschritte (z. B. ich als Schüler, ich als Azubi usw.), Nachahmung (z. B. innere Botschaften von unseren Bezugspersonen oder anderen wichtigen Menschen unseres Lebens) oder Traumatisierungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Gedanke, dass jeder ego-state eine Aufgabe oder Funktion hat. Innere Kritiker sind z. B. oft dafür zuständig, dass wir überhaupt unser Leben auf die Reihe kriegen oder dass wir vermeiden, dass andere uns kritisieren oder dass wir immer gute Leistungen erbringen usw. Aber sie schießen dabei oft übers Ziel hinaus. Ein innerer Kritiker kann z. B. uns vor Kritik anderer schützen, indem er unser eigener schlimmster Kritiker ist. Er kann uns antreiben, dass wir unser Zeug erledigen, aber er kann dabei so stark übertreiben, dass er uns lähmt und wir nichts mehr auf die Reihe bekommen.

In der Psychotherapie lasse ich Patienten oft auf einen Stuhl setzen und dem Kritiker mal so richtig vom Leder herziehen. Dann setze ich sie auf einen anderen Stuhl und frage sie, wie fühlen Sie sich, wenn der Kritiker so etwas sagt. Das ist ein wichtiger Punkt, den ich von Peichl gelernt habe, dass es immer in uns einen Kritiker gibt und einen, der kritisiert wird. Dann nehme ich die Leute zur Seite und sage Ihnen, wenn Sie sehen, wie der innere Kritiker mit dem kleinen XYZ umgeht, was denken Sie dann? Meistens sagen die Leute dann so was wie "Der ist ganz schön gemein" oder "So sollte man mit XYZ nicht umgehen". Ich bitte sie dann, dem Kritiker mal die Meinung zu sagen, aber auch, dem kritisierten Anteil etwas Hilfreiches zu sagen.
Eine andere Variante ist, dass ich den Kritiker zuerst befrage: Seit wann bist du da, was hast du vor im leben von XYZ. Und wenn ich genau weiß, was er will, tauschen wir die Rollen. Dann mache ich den Kritiker und der Patient muss dem Kritiker sagen, wie er in Zukunft diese Funktionen ausüben möchte und dass er ihn nicht mehr braucht. Eine Variante kann dann z. B. sein, dass der Kritiker in den Ruhestand geht und nur noch dann gerufen wird, wenn es um was ganz wichtiges geht. Oder dass der Kritiker einen neuen Job als Coach bekommt, wo er dasselbe wie bisher tun darf, aber auf eine andere, freundlichere Art.
Es gibt in der Psychotherapie zwei Richtungen. Die eine sagt, man integriert diese inneren Seiten, indem man ihnen eine neue Aufgabe zuweist, die so ähnlich ist wie die alte. Die andere sagt, man setzt die schädlichen Teile vor die Tür und übernimmt nur das, was man braucht, in die eigene Person.
Meine Erfahrung ist, dass es oft einfacher und hilfreicher ist, nicht so sehr inhaltlich gegen den inneren Kritiker zu agieren, weil man da meistens den kürzeren zieht. Stattdessen geht man auf die übergeordnete Ebene und fragt, wie hilfreich ist das, was der Kritiker gerade tut, bringt es ihn an das Ziel, das er für uns vorgesehen hat? Meistens hat der innere Kritiker eine gute Absicht, die man würdigen kann, aber man kann ihn auch klar in die Schranken weisen nach dem Motto: So redest du nicht mehr mit mir. Du kannst mich motivieren und du darfst auch mal streng sein, aber ich dulde keine Beleidigungen oder Abwertungen a la du bist eh nicht gut genug. Das muss natürlich ganz individuell auf das abgestimmt sein, was der eigene innere Kritiker so von sich gibt.

So, jetzt habe ich doch etwas weiter ausgeholt, und es ist dennoch fern davon, vollständig zu sein. Aber vielleicht hilft es dem einen oder der anderen ja trotzdem weiter. Man kann sicher auch mit sich selbst arbeiten, z. B. kann man Briefe an den inneren Kritiker schreiben, in welchen man sich von ihm abgrenzt o. ä.

Liebe Grüße an euch und euere inneren Kritiker :)

Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Yamuri

@Sanjani wenn ich Likes vergeben könnte, würdest du einen ganz dolle Luke bekommen.  :herzchen: Deine Antwort ist super hilfreich und empowernd und ich würde mich darüber hinaus gern mit dir über Psychotherapie unterhalten. Ich schreibe dir die Tage mal eine Pn. Vielen Dank nochmal für deinen Post.  :knuddel:
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Amaryn

Vielen Dank, dass ihr diesen Thread aus der Versenkung zurückgeholt habt! Petys Liste ist für mich sehr hilfreich.
Ich hatte mir für den August vorgenommen, jeden Tag 500 Wörter zu schreiben. Habe ich nicht geschafft, weil manchmal einfach das Leben dazwischenkommt (Arbeit, Trauerfall in der Familie, und anderes) und manche Tage waren auch Plot- oder Überarbeitungstage - aber tatsächlich habe ich es geschafft, jeden Tag "diesen einen Satz" zu schreiben. Das erscheint erst mal mickrig, aber mir hilft es, jeden Tag ein Stück voran zu kommen, auch wenn das Stück nur ein Stückchen ist.
Kürzlich habe ich im Fernsehen ein Porträt über einen Künstler (ein Maler) gesehen und der sagte, er arbeitet jeden Tag - und wenn es nur ein einziger Strich ist. Hier ein Stift- oder Pinselstrich, dort ein Satz - Hauptsache es geht weiter.
"Der Weltraum ist dunkel, Genossen." (Juri Gagarin)

AlpakaAlex

Das Thema ist bei mir kompliziert. Normal schaffe ich es eigentlich jeden Tag zu schreiben, doch in den letzten zwei Monaten hat es irgendwie so gar nicht geklappt. Grund dafür ist einfach Mental Health und auch meine Probleme mit ADHS. Es ist zum Wahnsinnig Werden.  :brüll:

Eigentlich ist mein engster Verbündeter im Kampf gegen meine eigenen Probleme ja noch immer Write or Die. Das ist auch während dem NaNoWriMo immer mein bester Freund. Das Problem dabei sit, dass man dennoch jeden Tag aufs neue anfangen muss und das anfangen ist so unglaublich, unglaublich schwer.
 

Sanjani

Hallo an alle Disziplinierten,

ich habe heute nach einer langen Zeit mal wieder eine Bestandsaufnahme gemacht und festgestellt, dass ich seit genau einem Jahr nicht mehr geschrieben habe, seit dem Weihnachtsurlaub vor einem Jahr. Ich war damals so euphorisch und hatte mir fest vorgenommen, wieder mit dem Schreiben anzufangen, weil ich an sich viel Spaß daran hatte. Ich habe aber festgestellt, dass ich nach der Arbeit einfach keine Lust habe, noch am Computer zu sitzen. Als Psychotherapeutin habe ich zwar nicht eben den klassischen Bürojob, aber ich schreibe dennoch alle Sitzungsprotokolle am Computer während der Stunde, sodass ich de fakto die ganze Zeit mit dem Pc zu tun habe.

Ich frage mich gerade, wie ich meine Disziplin auf Vordermann bringen könnte. Am coolsten wäre eigentlich jemand, der meine Sitzungsprotokolle schreibt, sodass ich auf Arbeit weniger am Pc wäre, aber das ist natürlich unmöglich. Ich habe auch schon versucht, mit einer Bluetooth Tastatur an meinem iPhone mit Scrivener zu schreiben, fand das aber absolut nicht komfortabel. Auch mich mit dem Laptop ins Wohnzimmer zu setzen, hat nicht wirklich was geändert, weil ich da nicht sehr bequem sitze. Eine gute Idee habe ich da noch nicht. Ich bin aber auch leider jemand, der sich in eine Szene vertiefen muss. Einen Satz zu schreiben, wie einige das machen, finde ich zwar an sich cool, aber das ist nichts für mich. Vielleicht sollte ich es zunächst am Wochenende versuchen.

Falls jemand seine Erfahrungen mit mir teilen möchte, der auf Arbeit auch viel am Pc ist, würde ich mich freuen.

LG

Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Araluen

Was ich mache, da ich einen Vollzeitbürojob habe: ich schalte nach der Arbeit mit etwas ab, das nichts mit einem PC zu tun hat - Zeichnen oft. Danach geht es zumindest leichter wieder an den Rechner.

Cooky

Ja, zwischendurch abschalten und den Kopf freibekommen, hilft. Ich sitze als Informatiker auch den ganzen Tag am PC. Danach kommt Familienzeit, dann etwas Haushalt. Die Küche aufzuräumen, dabei Stöpsel im Ohr, mit meiner aktuellen Schreibmusik, das erfüllt diese Aufgabe ganz gut. Dann kann ich später mit dem Schreiben loslegen.

Christopher

Ich arbeite auch meistens am PC und habe Abends auch nicht sooo viel Zeit und Lust, noch weiter zu schreiben.

Daher schreibe ich - wenn ich keinen Urlaub habe oder so - grundsätzlich nur am Wochenende. Samstag-/Sonntagmorgen sind die Zeiten, die für das Schreiben da sind. Da ist der Tag noch lang, ich frisch und ausgeruht und ich kann locker 2-6 Std. schreiben, je nach Lust und Zeit. Das sind pro Woche 1-2 Kapitel, was zum vorankommen reicht.

Und, wichtig: Wenn ich mal doch nicht in Stimmung bin oder keine Zeit habe, geißele ich mich nicht dafür. Dann ist das so. Ich sollte keine schlechten Gefühle haben, weil ich gerade keine Lust auf etwas habe, was mir Spaß machen soll. Dann eben am nächsten Tag. Oder nächste Woche. Das ist nicht schlimm. ;)
Be brave, dont tryhard.

Wintersturm

Viel Freizeit ist sicher hilfreich. Ich schreibe vor allem am Wochenende oder im Urlaub. Unter der Woche, wenn man von 5 bis 5 aus dem Haus ist und dann noch sein Abendessen machen muss, fehlt mir meistens einfach die Lust dazu. Wenn ich aber dann einen Tag Zeit habe und nichts ansteht, dann setze ich mich an den Rechner und los gehts. Foren schließen, Musik an und an die Geschichte denken. Dauert paar Minuten, aber dann bin ich drin, habe den Charakter des Charakters, aus dessen Sicht ich in dem Kapitel schreibe im Kopf und lege los. So alle 1000 Wörter oder alle Word-Seite mal ne Pause (oder auch nicht, wenn gerade Action ist, da werden auch mal 4000 Wörter durchgeschrieben) und dann gehts weiter. Da sind dann an einem guten Tag 10.000 Wörter drin, wenn alles durchläuft. Und wenn nicht, dann halt nicht. Das dauert dann mit der Geschichte zwar länger, aber macht ja nichts. Ich habe in der Zeit von Weihnachten bis Neujahr so gut 80.000 Wörter gemacht und den zweiten Teil meiner Reihe beendet. Das wird auch von Tag zu Tag leichter, wenn man einfach drin ist. Klar, da muss man das passende Leben für haben, aber Tricks gibts immer und die Methode funktioniert bei mir dann. Wichtig ist, dass man sich nicht groß ablenken lässt oder irgendwelche größeren Vorhaben angeht, wenn man gerade sein Päuschen macht.

Sanjani

Ich habe mir vorgenommen, auch mal an den Wochenenden zu tarten. Momentan lese ich aber gerade eine Buchserie, sodass es noch nicht so klappt wie geplant :)
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Tanja

Ich schreibe auch eher an den Wochenenden und im Urlaub. Was mir sehr hilft ist, dass ich meine Schreibziele auf Karteikarten schreibe und diese an eine Pinnwand hänge.
Das sind dann sehr konkrete Ziele, die ich auch auf den Monat genau festlege. Das hilft mir, den Überblick zu behalten, was ich machen wollte und wo ich gerade stehe.

z.B. habe ich mir für diesen Monat vorgenommen, mein NaNo-Projekt zu beenden (ca. noch 10.000 Wörter bis zum ENDE) und meinen Kurzroman zu überarbeiten.

Biene

Ich habe für dieses Jahr wieder einen Vertrag mit mir selbst geschlossen. (Ist eine Idee aus einem Schreibkurs.) Darin habe ich als Erstes meine Ziele für dieses Jahr aufgelistet, danach warum mir das Schreiben wichtig ist. Der nächste Punkt ist, was ich tun will, um meine Schreibziele zu erreichen. Hier habe ich mir vorgenommen, jeden Tag zu schreiben, und wenn es nur 15 min sind. Und zum Schluss kommt die Belohnung, das was ich mir gönne, wenn ich meinen Vertrag erfülle, bzw. jeden Tag an der Erfüllung arbeite. Das hängt neben meinem Schreibtisch und erinnert mich stetig.
Damit ich auch jeden Tag Zeit finde, habe ich meine Tage grundsätzlich grob durchgeplant und es funktioniert tatsächlich, dass ich so weniger herumtrödle. Ich finde fast (Hin und wieder gibt es mal eine Ausnahme.) jeden Tag Zeit zum schreiben und tue es auch. Und wunderbarer Weise habe ich durch das Zeitmanagement auch mehr Zeit, um meine Belohnung (Wolle! :D) zu verarbeiten.
Mein innerer Schweinehund ist nach wie vor ziemlich groß, es ist oft ein Kampf (Wie mit dem Sport.), aber wenn ich mich aufgerafft habe, werden es i.d.R. mehr als 15min. Und ich habe für mich festgestellt, dass wenn ich mich aufgerafft habe und geschrieben habe, fühle ich mich hinterher immer gut und bin zufrieden. (Genauso wie beim Sport.) Das hilft enorm.
Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi)

Cakesvy

@Biene Das ist ein starkes System! Darf ich fragen, welche Belohnungen du dir setzt? Sind das eher physische Sachen (z. B. neue Gadgets) oder Wohlfühldinge wie ein Saunanachmittag?

Ich finde die Beiträge hier so hilfreich - speziell zu wissen, dass man nicht allein mit dem Aufraffproblem ist ... Am schlimmsten ist es, wenn man an eine unangenehme oder hochkomplexe Stelle im Schreibprozess kommt, finde ich. Solange man im Flow ist und schön runterschreibt, fließt der Text quasi aus einem heraus. Sobald man aber wirklich mitdenken muss, weil ein wichtiger Storyknoten aufgelöst wird, und man Lore und vorher Gesagtes im Auge behalten muss, schleichen sich meiner Erfahrung nach Hemmungs- und Unlustmomente ein, die das Aufraffen am nächsten Tag derbe erschweren. Ich kann mich an einen Text erinnern, da hab ich in diesem Zusammenhang höchstens drei bis vier Sätze am Tag geschafft - über mehrere Wochen hinweg. Eine andere Methode als 'Augen zu und durch' hat bei mir bisher aber nicht gefruchtet. Insofern danke nochmals @Biene , das System probiere ich gern einmal aus!