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An wievielen Projekten arbeitet ihr auf einmal?

Begonnen von Runaway, 05. Juli 2010, 17:58:11

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Feuertraum

Äh ...
das müsste ich mir auseinanderklabüstern, wenn ich etwas fitter bin ... :versteck:
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Atra

@FeeamPC

Ich schreibe ebenfalls eher an einem Projekt und hatte früher auch mal mehrere parallel am Laufen. Allerdings ist mir eben durch eure Unterhaltung bewusst geworden, warum ich mich nun mehr auf ein Projekt fokussiere: Durch die Hausarbeiten an der Uni. Die haben mich schon sehr stark darauf trainiert, ein "Projekt" nach dem anderen (in kurzer Zeit) durchzuschreiben. Fand das gerade als persönliche Erkenntnis sehr interessant.

Generell habe ich ein Notizbuch für ein Projekt, in das alles hineingeschrieben wird. Beim Arbeiten nehme ich es immer wieder zur Hand und schaue nach, wie ich bestimmte Sachverhalte geplant hatte.
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

LisaKober

Ich finde es krass, wie viele es hier gebacken bekommen, an mehreren Dingen gleichzeitig zu arbeiten. Wahnsinn! Ich will eure Gehirne  :o

Ich selbst mache es immer so: ich habe ein großes Ding, das ist mein Baby, daran denke ich ständig, auch wenn ich mal eine Phase habe, in der ich mich nicht zum Arbeiten/Schreiben bringen kann. Wenn ich solche "Down Phasen" habe, schreibe ich Kurzgeschichten, weil sie mich nicht so überfordern und schnell fertig zu stellen sind. Dabei hole ich mir dann wieder ein bisschen Selbstvertrauen und die Lust am Schreiben rückt in den Vordergrund und verdrängt eventuelle Selbstzweifel. Ich nutze meine Kurzgeschichten quasi aus, um dann wieder an dem großen Projekt zu arbeiten. Ein weiteres großes Projekt könnte ich sicher nie bewältigen, aber zum Glück habe ich auch nicht die Energie dazu. Hier wimmelt es ja von Schreibern, deren Fantasie übersprudelt. Bei mir ist dieser Schreibdrang durch die Kurzgeschichten ausbalanciert, glaube ich.

Ach ja, und wenn ich eine Idee habe, die so gar nichts mit allem zu tun hat, schreibe ich die nur in Notizform (ein paar Sätze) auf. In dieses Buch schaue ich aber nie herein, das bewahre ich für die ganz dunklen Tage auf. Aber zu wissen, dass keine Idee verloren geht und irgendwo auf mich wartet, beruhigt mich.

Ich würde den meisten, die hier kommentiert haben, mal so gern ein Tag als stilles Mäuschen über die Schulter schauen :buch:

Aphelion

Ich habe mir gerade meinen alten Beitrag von 2012 in diesem Thread durchgelesen.  :rofl:

Lustigerweise hat sich seitdem kaum etwas verändert. Ich habe viel zu viele offene Projekte, aber wirklich arbeiten tue ich nur an drei oder vier, in unterschiedlichen Arbeitsstadien.

Was relativ neu ist: Momentan schreibe ich auch immer mal wieder Szenen, die mir zu einem Projekt einfallen, ohne einen genauen Plan zu haben, wie diese Szenen zum Rest passen. Erst später setze ich mich hin und entwickle einen durchgängigen Plan. Das mache ich allerdings nicht bei allen Projekten, meistens habe ich vorher (oder spätestens nach 20%  ::)) eine mehr oder weniger vollständige Outline.

Turiken

Interessanterweise habe ich mir an vielen hier ein Beispiel genommen und mich in den letzten zwei Wochen voll und ganz auf ein Projekt konzentriert ... und seither springen mich partout zwei andere Projekte an. Egal ob abends beim Einschlafen, zwischendurch als Geistesblitz oder wie auch immer, sie wollen in etwa so viel Aufmerksamkeit wie eine unbeschäftigte, gelangweilte Katze. Natürlich mache ich mir Notizen für die anderen Projekte und versuche ansonsten trotzdem, erst mal das eine Projekt abzuschließen. Gerade was das Schreiben angeht, merke ich einfach, dass mir das nach der längeren Nichtschreibphase gut tut, nur ein Ziel vor Augen zu haben. Und ausgerechnet jetzt schweifen meine Gedanken - unabsichtlich - immer wieder zu den anderen Romanideen. Geht euch das auch so, wenn ihr nur an einem Projekt arbeitet? Ich will mich nicht beschweren, denn manchmal kommen einem ja die besten Ideen, wenn man ein Thema mal beiseitelegt. Aber interessant ist es schon, wie das Unterbewusstsein dann anscheinend an anderen Dingen arbeitet.

Federstreich

Ich glaube, das ist ganz normal. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man selbst mit einem Projekt an jedem Finger immer noch neue Geschichten hat, die einen anspringen und ebenfalls geschrieben werden wollen. Bei mir fällt es unter Training, denke ich. Sozusagen wie ein Türsteher "Du darfst von draußen deinen Freunden winken, kommst auf die Gästeliste für demnächst, aber jetzt darfst du noch nicht rein." Ich schreibe mir Ideen natürlich auf und wenn meine Gedanken abschweifen und etwas Gutes dabei rauskommt, notiere ich mir das auch. Aber die Ideen springen mich meistens in der Überarbeitungsphase oder in der Schlussphase beim Schreiben der Rohfassung an, also dann, wenn ich schon bald wieder Zeit für sie habe.

Coppelia

Mir geht das zurzeit auch so. Ich will unbedingt die "Nebelritter" fertig machen (oder wenigstens bis zum Mittelfinale kommen), dann ist mir ein weiteres Projekt reingegrätscht und jetzt noch eins. Und je mehr ich dem Projekt sage "Ich kann dich aus den und den Gründen nicht schreiben", desto mehr drängelt es.
Ich muss aber auch gestehen, bei mir dürfen sich Ideen immer ausbreiten. Ich notiere sie und hole sie dann gegebenenfalls später noch mal vor.

Lana

Ich habe früher auch immer nur an einem Projekt gearbeitet.
Mittlerweile sieht das anders aus, vor allem in seit diesem Jahr.

Mein Projekt heißt 12 in 12.
12 Rohfassungen in 12 Monaten. Ich schreibe also jeden Monat eine Geschichte "runter".
Bisher funktioniert das wirklich sehr gut. Meine Aprilgeschichte liegt in ihren letzten Zügen.

Ich schreibe täglich, außer sonntags. Donnerstags ist mein Plot Tag. An diesem Tag plotte ich für die nächste Geschichte.
Im Grunde stecke ich gerade in ziemlich vielen Dingen, aber sie motivieren mich sehr.

Meine Januargeschichte kommt dieses Wochenende von den Probelesern zurück.
Die Februargeschichte liegt beim Lektor, da es für eine Kinderanthologie genutzt wird.
Meine Märzgeschichte liegt beim Alphaleser.

Am Donnerstag in dieser Woche habe ich den Plot für die Maigeschichte fertig. Die letzten Schliffe werden eingebaut. Dann kann ich am 1.5. sofort los legen mit runter tippen.
Gleichzeitig schreibe ich Donnertags im Mai dann den Plot für das Juniprojekt.

Alle Geschichten, die ich dieses Jahr schreibe, sind schon letztes Jahr in Grundzügen und Stichworten festgehalten worden. Sprich, ich sitze nicht donnerstags vor einem leeren Blatt.
Nebenbei hoppeln die Bunnies auch bei mir herum. Alles wird aufgeschrieben und für 2021 in einen Ordner gepackt. Immer wieder werde ich zwischen durch auch diese Geschichten schon mal grob plotten, so dass ich 2021 weiter machen kann.

Früher habe ich mich so in eine Geschichte reinziehen lassen, dass ich nicht mehr objektiv darüber nachdenken konnte. Festgefahren und stur habe ich dann an dem Text gesessen. Oder dann wochenlang nichts geschrieben, weil mich etwas gestört hat.
Manchmal fällt mir beim Schreiben eine gute Lösung für ein anderes Projekt an. Sofort schreibe ich dies auf und arbeite dann weiter an dem aktuellen.

Federstreich

Wow, @Lana , das ist der Wahnsinn. Ich fand Jackys Projekt vor ein paar Jahren ja sehr ambitioniert und habe es bis zum Schluss verfolgt. Deines ist ähnlich, nur dass du nicht den Anspruch hast, deine Geschichten noch im selben Monat zu veröffentlichen. Trotzdem muss das viel Kraft und Durchhaltevermögen kosten. Wie lang sind denn deine Rohfassungen im Schnitt? Ich muss gestehen, dass ich solche Projekte irgendwo beneidenswert finde, weil man auf diese Weise ziemlich schnell einen Geschichtenpuffer (für in der Regel den SP-Sektor) generieren kann. Überarbeitest du denn parallel auch anhand der Rückmeldungen deines Alphas und der Testleser?

Ary

Ich bastel gerade an zwei bis drei Projekten - zumindest werden es wieder drei sein, wenn das eine von den Betalesern zurück ist und ich es überarbeiten kann. Daneben habe ich zwei bis zweieinhalb Schreibprojekte, von denen eins noch in der Plotphase hängt und die anderen schon aus mehreren Kapiteln bestehen, an denen ich je nach Lust und Laune und Zeit schreibe. Im Moment bin ich gespannt, was als nächstes fertig wird, es sind alles Projekte fürs Selfpublishing. Anscheinend schaffe ich es da gerade, mir im gay romance-Bereich einen gewissen Grad an Sichtbarkeit aufzubauen, der will weiter gefüttert werden. Also ... Arbeit, geh weg, ich komme! :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Drachenfeder

Aktuell würde ich am liebsten an 4 oder 5 Projekten gleichzeitig arbeiten  :d'oh: Warum sind denn da so viele Idee? Das ist so unfair  :brüll: Das geht natürlich nicht. Mein Roman hat aktuell Vorrang. Aber ich plotte zwischendurch Kurzgeschichten. Aber es kann ganz schnell passieren, dass eine Deadline ranrückt und meine Prioritäten eine andere Reihenfolge erhalten.



Roca Teithmore

Ich habe eher immer das Problem, dass ich zuviel auf einmal möchte.
Oft habe ich 5-6 Projekte im Kopf.

Was mich da echt interessieren würde, wie ihr priorisiert.

Feuertraum

#147
Zitat von: Roca Teithmore am 29. April 2020, 16:21:51
Ich habe eher immer das Problem, dass ich zuviel auf einmal möchte.
Oft habe ich 5-6 Projekte im Kopf.

Was mich da echt interessieren würde, wie ihr priorisiert.

Das interessiert mich auch sehr.

Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Wildfee

Zitat von: Roca Teithmore am 29. April 2020, 16:21:51
Ich habe eher immer das Problem, dass ich zuviel auf einmal möchte.
Oft habe ich 5-6 Projekte im Kopf.

Was mich da echt interessieren würde, wie ihr priorisiert.

Ich habe derzeit auch mal wieder mehrere Kurzgeschichten in Arbeit, in unterschiedlichen Stadien. Die Priorität setze ich vorrangig nach der Deadline.
Es kann allerdings auch vorkommen, dass mich so ein Plotbunny dermaßen heftig anspringt, dass ich gar nicht anders kann, als da anzufangen.
Wenn beides nicht zutrifft, geht es nach Lust und Laune.

Tasha

Zitat von: Roca Teithmore am 29. April 2020, 16:21:51
Ich habe eher immer das Problem, dass ich zuviel auf einmal möchte.
Oft habe ich 5-6 Projekte im Kopf.

Was mich da echt interessieren würde, wie ihr priorisiert.

Ich bin da mittlerweile relativ streng mit mir. Bis ich ein Projekt nicht abgeschlossen habe, darf ich nicht mit dem Schreiben eines Neuen anfangen (ausgenommen Kurzgeschichten). Ich mache das so, weil es mir extrem wichtig ist, Projekte abzuschließen. Ich habe gemerkt, dass ich unwahrscheinlich viel mehr lerne, wenn ich ein Projekt komplett zu Ende bringe.
Was ich allerdings mache ist mir Notizen machen oder auch schonmal plotten, um dann zu entscheiden, was ich als nächstes mache.

@Lana Finde ich total spannend das Vorhaben. Ich kann mir vorstellen, dass man dabei unheimlich viel lernt, auch was Disziplin angeht.
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars (Oscar Wilde)