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Main Quest, unbedingt nötig?

Begonnen von Zealot, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Flafi

Wie wäre es mit Herr der Joghurtbecher?
"Sieben an die Zwerge, in ihren Höhlen aus lebenden Kulturen..."

Astrid

#16
ZitatAuch wenn Astrid sich därüber ereifert, aber ich wette, in jeder ihrer 3 Fragezeichen Bände läuft ein solcher Typus: "Gut gegen Böse" ab

Sehr geehrter Herr Feuertraum, tun Sie mir bitte einen Gefallen und reduzieren Sie mich nicht auf die drei ? ? ?. Im übrigen ereifere ich mich keineswegs über das "Gut gegen Böse"-Schema, nur über den abgedroschenen Dunklen Herrscher, dessen Bosheit den Himmel verdunkelt und die Erde verdorren läßt.

Feuertraum

@ Astrid: Tue ich nicht! Ich sage nur, das Sie in ihren geschriebenen 3 Fragezeichen Büchern auch den Typus Gut gegen Böse haben. Das ist keine Reduktion. Sollte es so aufgefaßt worden sein: sorry, war definitiv nicht so gemeint.

@Flafi: Sorry, aber an dieser Geschichte schreibe ich schon. Zwar keine Joghurt sondern Plastikbecher, und diese haben nur das Ziel, die Welt zu erobern, aber ansonsten...

@ Rei: Natürlich KANN ein Konflikt auch eine innere Zerrissenheit sein. Aber da ist es ja irgendwo, das "Böse".
Drum sagte ich ja, das das Böse nicht unbedingt das alles zerfressende Schwarze sein muß.  Der gierige Dämon, der die Welt an sich reißen will.
Nein.
Aber irgendwo muß ein Konflikt dasein, ein Ziel des Prots.

@ Roland...Mist, wieder ein Anthologiekäufer weniger, der meine Geschichte lesen wird... ;D ;D ;D

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Zealot

Aber was ist mit den Abenteuern des Hackleberry Finn??
Oder die 13 1/2 Leben des Kapitän Blaubär??
Da entdecke ich keinen durchgehenden Kampf gut gegen Böse?? oder habe ich den einfach nur übersehen?

Rei

Hmm, Kapitän Blaubär gegen Hein Blöd...? *duck* Nee, erlebt der gute Blaubär nicht auch immer so haarsträubende Abenteuer gegen Kraken und was weiß ich nicht noch alles?

Sagen wirs mal so: Einen Gegner wird es immer geben müssen. Ohne passiert ja gar nichts...

Und wenn der Gegner im Grunde die gleiche Sache will wie mein Charakter? Nur mit anderen Mitteln? Was ist dann? Also, wenn beide was Gutes tun wollen, aber auf verschiedene Arten... "Ich sammle Geld mit ner Blechdose!" - "Dafür mach ich ne Rundmail, damit die Leute spenden!"... Und nu?

Flafi

ZitatUnd wenn der Gegner im Grunde die gleiche Sache will wie mein Charakter? Nur mit anderen Mitteln? Was ist dann? Also, wenn beide was Gutes tun wollen, aber auf verschiedene Arten... "Ich sammle Geld mit ner Blechdose!" - "Dafür mach ich ne Rundmail, damit die Leute spenden!"... Und nu?

Hm, in diesem Beispiel ist für mich aber kein Konflikt ersichtlich ;)
Außer natürlich es ist eine Art Wettstreit, indem am Ende zählt, wer mehr Geld eingenommen hat. Daraus könnte man durchaus eine recht lustige und interessante Geschichte machen, in der erzählt wird, wie der eine stets versucht den anderen auszutricksen oder halt zu sabottieren, um als Sieger hervorzugehen. Am Ende mit ner Poiente oder so ;)

Rei

#21
Eben: Kein Konflikt, aber man trotzdem eine Geschichte draus machen... Ha, womit wir die drei Regeln Konflikt, Konflikt, Konflikt gebrochen haben (behaupte ich jetzt mal)... *duck* *vor Feuertraum versteck*

Oder ist ein Wettstreit ein Konflikt...? *vorsichtig aus dem Versteck lug*

Rei

Ich denke, wir sind uns im Grunde einig, daß es irgendwie krachen muß.

Und das andere von mir war nur theoretische Spinnerei. Wenn ich so eine Geschichte schreiben würde, würde ich mittendrin einschlafen. Mit dem Gesicht auf der Tastatur...

Jules

#23
Jaaaaa....Rei, es ist ein Konflikt. Wettstreit ist Konflikt. Wettstreit ist: Ich will gewinnen! Und wenn die auch noch sabotieren ist es doch erst recht einer. Und was die Sache angeht, dass der Konflikt nur in mir selber ist, ich ihn mit mir selber habe, kann das natülich gerne sein, aber um ehrlich zu sein, würde es mir dann zu pseudo philosophisch werden. Es gibt schon ein Siddharta, das ich auch nie gelesen habe. Selbstfindung muss sein, ganz klar, aber es soll doch bitte auch noch was drum herum passieren. ;)
Mit dem Tor hab ich eine Geschichte, die danach schreit aufgeschrieben zu werden...allerdings kommt die Hauptperson nie in die andere Welt. Seine Schwester landet dort, kehrt nach Jahren zurück und hat Drachen, Vampire, Lichtgestalten und Elfen im Gepäck. Und die Fähigkeit für ihn, Golems etc zum Leben zu erwecken. Eigentlich mochte ich die Geschichte... 8)
Naja, back to topic: Natürlich ist kein Tolkienquest von Nöten, aber letztendlich sollte deine Geschichte auf irgendetwas hinauslaufen. Ich denke,man benötigt zumindest einen zentralen Konflikt, auch wenn nicht von Anfang an klar ist, was das für einer ist.
Und Captain Blaubär...ich hab's nie gelesen, aber ich denke mal, dass es eigentlich recht episodenhaft ist oder? Mann kann es vermutlich einteilen und jeder Teil hat dann seinen eigenen Konflikt. "Wir haben Hein ausgesetzt, aber er kam zurück. Die Kanibalen wollten ihn nicht, dachten er hätte SRW. Seerattenwahnsin. Den Rinderwahnsinn habe ich im Übrigen selbst ausgerottet. Alles was heute noch davon übrig ist, ist nur ein biller Abklatsch dessen, mit dem ich zu kämpfen hatte, gegen das ich ein Heilmittel von den KhariaInseln geholt habe, auf der ich auch gleich zum König gewählt wurde."

Zealot

ich denke das auch ein Wettstreit ein Konflikt ist!
Und natürlich muss es auch in meiner Geschichte Konflikte geben. Es ging mir darum ob ich unbeding einen GROSSEN KONFLIKT, der alle kleineren Konflikte verbindet brauche?
Aber um nochmal "Huckleberry Finn" als Beispiel heranzuziehen:
Auch der gute Huck und sein Freund Tom Sawyer sind wenn ich mich recht erinnere in keinem grossen Konflikt gewesen. SIe sind abgehauen um mit ihrem schwarzen Freund Jim den Norden zu erreichen, wo alle Schwarzen frei sind. Und haben unterwegs eben mehrere kleine Konflikte/Abenteuer bestanden.
Und so etwas hatte ich auch vor.
Mein Protagonist, verlässt seine Heimat um das Abenteuer zu suchen und davon findet er ziemlich viel... allerdings eben nur viele kleine, kein grosses mit das ihn am Ende gegen den Dämonenfürst XY führt, damit er dann die Welt retten kann.

Dorte

(Huck schipperte ohne Tom, aber mit Jim, den Mississippi nach Süden runter Richtung New Orleans ;) )

Hucks Geschichte hat auch Konflikte. Man könnte den ganzen Plot als Konflikt zwischen Huck - dem ungebildeten sozialen Außenseiter, der gerade deshalb hinter die Kulissen der Bürgerlichen gucken kann - und den Personen, die er auf seiner Reise trifft, deuten. Außerdem verdeutlichen Huck und Jim die Probleme zwischen Weißen und Schwarzen.
Worauf ich hinauswill - mir ist bisher noch keine konfliktlose Geschichte untergekommen, aber Konflikt heißt halt nicht immer "Typ A gegen Person B", sondern kann auch Richtung Gesellschaftskritik (wie bei Huck) oder in ganz andere Richtungen gehen.
(Nebenbei ist Hucks Buch unglaublich klasse, sollte man wirklich kennen - in der richtigen Fassung allerdings, nicht in der für Kinder aufbereiteten)

Zealot

Zitat(Huck schipperte ohne Tom, aber mit Jim, den Mississippi nach Süden runter Richtung New Orleans ;) )

Hucks Geschichte hat auch Konflikte. Man könnte den ganzen Plot als Konflikt zwischen Huck - dem ungebildeten sozialen Außenseiter, der gerade deshalb hinter die Kulissen der Bürgerlichen gucken kann - und den Personen, die er auf seiner Reise trifft, deuten. Außerdem verdeutlichen Huck und Jim die Probleme zwischen Weißen und Schwarzen.
Worauf ich hinauswill - mir ist bisher noch keine konfliktlose Geschichte untergekommen, aber Konflikt heißt halt nicht immer "Typ A gegen Person B", sondern kann auch Richtung Gesellschaftskritik (wie bei Huck) oder in ganz andere Richtungen gehen.
(Nebenbei ist Hucks Buch unglaublich klasse, sollte man wirklich kennen - in der richtigen Fassung allerdings, nicht in der für Kinder aufbereiteten)


Erwischt, ich habe es tatsächlich nicht gelesen...  :-[
Ich war mir aber irgendwie sicher das die beiden nach Norden wollten, aber vielleicht vertausche ich da auch was....
Ich werds irgendwann mal lesen, aber nachdem ich mich während meiner Studienzeit einem "Faulkner-lesezirkel" angesclossen hatte, war mir irgendwann irgendwie die Lust auf die typische Südstaatenliteratur vergangen.

Und wie gesagt natürlich hat auch meine Story Konflikte... Man könnte natürlich sagen, das der grosse Plot aus meherern kleinen besteht.

Arielen

Ich denke mal, daß ein Roman einen Weg beschreitet um von a nach b zu kommen ist die Queste, die in jedem Buch enthalten ist. Aber man muß sie ja nicht zum Haupt-Thema machen, viele Fantasy-Romane funktionieren auch, weil sie das Genre Fantasy nur als Setting benutzen und in Wirklichkeit Liebesroman oder Krimi oder Kriegsroman sind.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Lastalda

Ich denke, Du brauchst keinen klassischen Showdown, solange ein ordentlicher Handlungsbogen bleibt. Viele kleine Konflikte sind völlig okay. Voraussetzung ist eben, dass der Protagonist sich im Laufe dieser Konflikte entwickelt und dass er irgendwo ankommt - sonst hast Du nämlich kein befriedigendes Ende. :)

Böse Herrscher finde ich sehr sehr langweilig... Mich persönlich reizt es eher, meine Charaktere innere oder zwischenmenschliche Konflikte bewältigen - oder daran scheitern - zu lassen. Wer braucht schon einen Evil Overlord, wenn gut und böse doch in jedem existieren? ;)

Rei

ZitatWer braucht schon einen Evil Overlord, wenn gut und böse doch in jedem existieren?

Das ist doch mal schön gesagt!! Das bringts auf den Punkt.