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Die richtige Zielgruppe...

Begonnen von Mrs.Finster, 15. Oktober 2009, 10:51:07

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Lomax

Zitat von: HeiligeSandale am 15. Oktober 2009, 20:44:33Orks hatten nie Handys und werden bitteschön auch nie welche haben
Wie sagt man da auf gut Englisch? "Speak for yourself, dude!"  ;D ;D

Und sagte nicht Tolkien selbst schon im kleinen Hobbit, einem Jugendbuch, über die "goblins": "it ist not unlikely that they invented some of the machines that have since troubled the word"? Na, und wenn das nicht auf Handys zutrifft  :snicker:

Kati

ZitatAber was ich mit 12 gemacht habe im Gegensatz zu der heutigen Jugend ist schon erstaunlich. Ganz nach dem Motto: "Ich habe noch mit Barbies gespielt..."

Ich bin zwar erst siebzehn, aber selbst mir geht es so, wenn ich in der Schule zwölfjährige Mädchen sehe. Da weiß ich manchmal schon nicht mehr, ob die jetzt 12 sind oder vielleicht doch schon 15.  ???

Mit zwölf habe ich eigentlich dasselbe gelesen, was ich heute auch noch lese. Nur weniger davon. Ich lese sehr gern Jugendbücher (allerdings eher die ernsthafteren, nicht diese lustigen Mädchenromane   :no:), allerdings mag ich auch viele Bücher, die als "Erwachsenenliteratur" eingestuft werden.

Allerdings kenne ich viele Mädchen in meinem Alter, die heute wie damals gar nicht lesen und die, die lesen, sind nahtlos von besagten Mädchenromanen zu Frauenromanen übergegangen. Einigen wäre es sogar peinlich Jugendromane zu lesen.

Nur ein paar von denen, die ich kenne, lesen Fantasy. Die meisten kennen bloß "Bis(s)".

Und von Jungs kann ich gar nicht sprechen, die reden mit mir nicht über Bücher.

Deshalb finde ich persönlich es auch sehr schwer einzustufen für welches Alter ein Fantasy-Roman geeignet ist, einfach deshalb, weil ich nur mich und meine beiden besten Freundinnen zum Vergleichen habe.

LG,

Kati

Schreiberling

Ich glaube, wenn man für eine bestimmte Zielgruppe schreiben will, sollte man sich am besten Beispiele zum Lesen besorgen, die allgemein hin für die Zielgruppe gelten. So nach dem Motto: "Lesen und Lernen" würde ich jetzt mal sagen. Ich vermute mal, dass es mir leichter fällt, wenn ich ein Buch für 10-jährige Schreiben will und so etwas dann vorher gelesen habe.  :hmmm:

Zitat von: Nightingale am 16. Oktober 2009, 12:04:16
Und von Jungs kann ich gar nicht sprechen, die reden mit mir nicht über Bücher.

Mir erzählen sie ganz stolz, wenn sie mal wieder ein Buch gelesen haben. Sehr süß. ;D

Mrs.Finster

Ist Lesen in dem Alter unter Jungs nicht sowieso total uncool?   Und wenn dann wird es doch heimlich unter der Bettdecke gemacht, oder ;D
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Chuck

Also ich habe schon relativ früh Bücher gelesen. Allerdings kann ich mich wirklich nicht entsinnen, mit irgendjemand darüber geredet zu haben. Es hat sich irgendwie nicht ergeben, weil ich mit Mädchen nicht so den Kontakt hatte und Jungs da kam das Thema eigentlich nicht auf. Es war also nicht direkt ein Geheimnis von mir.

Über die richtige Zielgruppe habe ich mir erst einmal vor kurzem Gedanken gemacht. Wegen dem Beitrag zu Arena.

Ich denke auch, dass bestimmte Einstufungen von Altersgruppen nicht zwangsläufig der geschriebenen Sprache wegen genutzt werden sollten, sondern wegen einzelner Aspekte wie Darstellung von Gewalt.

Shay

Ich denke, die Zielgruppenangabe ist eben eine praktische Angabe, um einen Anhaltspunkt über Inhalt und Stil des Buches zu haben. Sie muß aber nichts mit dem tatsächlichen Alter eines Kindes zu tun haben. Das müssen die Eltern dann schon selbst entscheiden.
Mit meinem älteren Bruder waren meine Eltern früher oft in einer Buchhandlung, wo sich die Verkäuferin strikt geweigert hat, ihnen ein Buch zu verkaufen, daß nicht seinem Alter entspräche. Also haben meine Eltern immer erzählt, sie würden ein Buch für ein älteres Geschwisterchen suchen, und der "Kleine" dürfe es aussuchen.  ;D
Bei mir war es dann eh egal, da ich über meinen Bruder ja an genügend Bücher für ältere Zielgruppen gekommen bin. Und spätestens mit 10 habe ich dann eh angefangen, auch Erwachsenenbücher zu lesen ("Der Name der Rose" mit 11! Was hatte ich Albträume danach  ;D).

Ein Buch mit der Zielgruppe 10-12 (z.B.) sollte also mit anderen Büchern der gleichen Zielgruppe vergleichbar sein. Ob es dann wirklich von 10-12jährigen gelesen wird, oder von 70jährigen Omas, die einfach solche Bücher mögen, ist piepegal.

Thosuko

ZitatIst Lesen in dem Alter unter Jungs nicht sowieso total uncool?

Uncool ist es bestimmt, wenn die Oma einem zehnjährigen Jungen "Ferien auf dem Ponyhof" oder "Barbie hat Geburtstag" schenkt. Wogegen Gruselgeschichten, Piraten, oder Weltraumhelden, ala Luke Skywalker, sicher den Geschmack treffen werden.
Bei mir waren damals "Larry Brent und "John Sinclair" hoch im Kurs.

Joscha

Zitat von: Mrs.Finster am 17. Oktober 2009, 09:06:02
Ist Lesen in dem Alter unter Jungs nicht sowieso total uncool?   Und wenn dann wird es doch heimlich unter der Bettdecke gemacht, oder ;D

In meinem Bekanntenkreis jedenfalls nicht, weder, als ich zehn war, noch heute. Uncool war es in dem Alter, mit Puppen zu spielen oder Sachen für die Schule zu machen, aber lesen ganz bestimmt nicht. Ich finde sogar heute mehr Leute unter meinen Freunden, die nicht lesen (allerdings nicht, weil es uncool ist, sondern weil sie zu faul sind ;-)), als mit zehn.

Was allerdings auf jeden Fall uncool war, waren "Mädchenbücher": alles von Pferderomanen bis hin zu Büchern, die nur das Wort "Blume" im Titel trugen...

Kati

ZitatMir erzählen sie ganz stolz, wenn sie mal wieder ein Buch gelesen haben. Sehr süß.

Ein Freund von früher sagte einmal zu mir: "Ey, ich hab´s echt geschafft das Buch für Deutsch fertig zu lesen!"  ;D Große Leistung.
Ein anderer liest nicht, weil das angeblich schlecht für seinen Rücken ist. Die Ausreden werden auch immer besser... :o

ZitatWas allerdings auf jeden Fall uncool war, waren "Mädchenbücher": alles von Pferderomanen bis hin zu Büchern, die nur das Wort "Blume" im Titel trugen...

Das passt jetzt nur bedingt dazu, aber ich habe mal einen spannenden Artikel zu diesem Thema gelesen. Da ging es zum ein Kinderbuch, mit einem Titel nach dem Schema "(weiblicher Vorname) und die xxx". Da das natürlich kein Junge lesen wollte, wurde es vom Verlag in nur "Die xxx" umbenannt und schon war alles in Ordnung. So kann es auch laufen...  ;D

LG,

Kati

Nachtblick

Das war auch der Grund, weshalb auf den Harry Potter-Bänden J. K. Rowling statt Joanne K. Rowling steht – man ging davon aus, dass kein Junge ein Buch von einer Frau lesen wollte.

Moa-Bella

Zielgruppen an sich sind schon schwierig. Wenn ich an einige gleichaltrige Personen aus meiner Klasse denke, kann ich mir schwer vorstellen, dass sie die gleichen Bücher lesen wie ich. Wenn ich ein Buch schreibe, dann schreibe ich, was ich selber gerne lesen würde. Ob das Buch dadurch dann auch die Zielgruppe anspricht, zu der ich gehöre, ist wieder eine andere Frage.
Ich glaube schon, dass im allgemeinen viele Jugendliche lesen uncool finden und das deutlich zur Schau stellen. "Wer liest denn noch" oder Ähnliches steht oft in Profilen im Internet. Warscheinlich sind das dann die selben Jugendlichen, die keine Lust auf Schule haben, der gedanke liegt nahe. Allerdings gibt es noch genug Jugendliche, auch Jungs, bei denen das anders ist.

Kati

Zitat"Wer liest denn noch" oder Ähnliches steht oft in Profilen im Internet.

Oder: "Was sind Bücher? Kann man das essen?" und solche Sprüche. Das finden sie dann besonders cool. Ich finde es eigentlich bloß peinlich.
Was mir oft in Internetforen auffällt, sind die Mädchen, die Stephenie Meyers "Twilight"-Bücher als die besten Bücher der Welt beschreiben, allerdings kaum ein anderes Buch gelesen haben.

Bei Jugendlichen finde ich es oft besonders schwer die Zielgruppen zu bestimmen. Die einen mögen mit fünfzehn Mädchenromane über Liebe und Freundschaft, die anderen lesen Stephen King...
Allerdings tun sich wohl auch Verlage schwer so etwas einzuschätzen. Ich habe einen Roman über den Goldrausch im Regal stehen, den hat der amerikanische Verlag für das Alter "9-12" eingestuft. Die deutsche Ausgabe des Buches ist ab 13. Und beides kann ich irgendwie nachvollziehen...

LG,

Kati

Shay

ZitatWas mir oft in Internetforen auffällt, sind die Mädchen, die Stephenie Meyers "Twilight"-Bücher als die besten Bücher der Welt beschreiben, allerdings kaum ein anderes Buch gelesen haben.
Als gerade der erste Herr der Ringe-Film draußen war, habe ich zwei männliche Teenager im Buchladen belauscht.
Teenager Nr 1: Ey, guck mal, Alder, da ist das Buch zum Film.
Teenager Nr 2: Krass! Aber warum gibt es da den zweiten Teil schon, der Film kommt doch erst nächstes Jahr?

Ich hab sie dann höflich darauf hingewiesen, daß es die Bücher schon seit 50 Jahren gibt, aber so ganz haben sie mir wohl nicht geglaubt.  :rofl:

ZitatOder: "Was sind Bücher? Kann man das essen?" und solche Sprüche. Das finden sie dann besonders cool. Ich finde es eigentlich bloß peinlich.
Bei solchen Leuten ist dann mein Standard-Spruch "Tja, der Trend geht zum Zweitbuch: Telefonbuch UND Gelbe Seiten." Aber wahrscheinlich merken viele den Spott dahinter gar nicht.

Moa-Bella

Zitat von: Nightingale am 24. Oktober 2009, 16:08:50


Was mir oft in Internetforen auffällt, sind die Mädchen, die Stephenie Meyers "Twilight"-Bücher als die besten Bücher der Welt beschreiben, allerdings kaum ein anderes Buch gelesen haben.


Ach ja, die lieben Twilight-Fans... sie lieben alle Bücher abgöttisch, lassen Nachts das Fenster auf für Edward Cullen und warten auf einen Vampir mit einem Volvo (es gibt einen Haufen solcher Gruppen im Schülervz...)
Vielleicht liegt das daran, dass Jugendliche unkritischer werden oder es vielleicht teilweise schon immer waren. Den vierten Twilight-Band halte ich drastisch ausgedrückt für literarischen Blödsinn und ich frage mich, wie man so etwas so super finden kann, wie manche es tun. Wegen diesem Buch habe ich mir vorgenommen, selber einen Vampirroman zu schreiben, einfach weil ich denke, dass ich das besser kann, was eigentlich auch keine große Leistung ist. Wenn diese Mädchen das für die besten Bücher der Welt halten, heißt das dann, dass die breite Masse anspruchslos ist?

Kati

Nein, nein.  :) Das heißt bloß, dass ein großer Teil von denen eigentlich gar nicht liest, demnach so gut wie nur diese vier Bücher gelesen hat.
Ich kenne kaum jemanden persönlich, der den vierten Teil der Reihe wirklich gut fand, aber die beiden, die ich kenne...
Die eine klingt manchmal so, als wolle sie sich den Abschluss der Reihe selbst schön reden, die andere liest eigentlich bloß oberflächliche Vampirromanzen.

ZitatWenn diese Mädchen das für die besten Bücher der Welt halten, heißt das dann, dass die breite Masse anspruchslos ist?

Wenn es jetzt um Jugendliche geht...da würde ich ganz vorsichtig "Ja" sagen... :-\ Besonders jüngere Jugendliche, so um die zwölf oder dreizehn, achten kaum auf den Schreibstil oder darauf, ob die Geschichte logisch ist. Da zählt dann wohl nur, ob sie das Buch unterhaltsam finden, oder nicht. Aber ich glaube fast, das ist normal. Besonders, wenn an sich nicht so viel gelesen wird.

LG,

Kati