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Vampire- Ist Klischee ein Muss?

Begonnen von Koriko, 14. September 2009, 11:06:53

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Hanna

Ja richtig, es war der Kobold. Aber die Mutter wollte die Katze aus dem Haus haben, weil sie angeblich den Kindern den Atem stehlen. Und am Schluss springt doch die Katze dem schlafenden Kind auf die Brust und man denkt "Urgs, hat die Mutter doch Recht gehabt?"
#notdeadyet

Kati

Stammt der Glaube mit den atemstehlenden Katzen von diesen Drehbuchschreibern oder ist der in der Geschichte verankert? Ich habe mal einen Roman gelesen, da wurde erwähnt, dass die Großmutter der Prota dessen Katze aus eben diesem Grund nicht mochte und, da ich davon vorher und auch hinterher bis jetzt nie wieder gehört hatte, frage ich mich gerade, ob sich die Autorin hat inspirieren lassen oder eben nicht...


Hanna

Hm. Der Film, den ich meine, ist eine Verfilmung von Kurzgeschichten von Stephen King. Ich werde mal suchen, ob ich was bezüglich Katzen und Aberglaube finde. Wenn es da tatsächlich einen Hintergrund gibt, wäre das ein Grund mehr, eine Story daraus zu machen.
#notdeadyet

Antonia Assmann

Das mit den Atem-stehlenden Katzen ist eher ein alter Aberglaube. Schon meine Mutter konnte Katzen aus diesem Grund nicht leiden, weil ihre Oma ihr diese Geschichte als kleines Kind erzählt hat. (Und sie dann wieder mir.) Ich weiß ganz genau, dass diese beiden Damen noch nie Fantasy gelesen haben und bestimmt auch keine Horrorgeschichten.

LG
Antonia

Maria

Ich denke, das, was an den ganzen Geschichten über Vampire so fasziniert ist vor allem das Blut trinken, weil das Opfer daran sterben kann bzw. dadurch auch zum Vampir werden kann.

Dass in manchen Büchern beim Opfer ein Lustgefühl entsteht, wenn es ausgesaugt wird, erhöht nur den Reiz und erklärt auch, warum Opfer sich nicht wehren.

Dadurch entsteht auch die Spannung in den Liebesromanen zwischen Mensch und Vampir. Es ist als ob eine Spinne den dicken Käfer in ihrem Netz liebt. Eines Tages könnte der Hunger überhandnehmen und er sie töten, weil das vampirische überwiegt.

Bei einem Tomantesaftvampir fehlt dieses Element.

Hanna

ZitatBei einem Tomantesaftvampir fehlt dieses Element.

Nunja, aber es ging bei Koriko und Lysander ja um Vampire, die einem den Atem stehlen und nicht um Tomatensaftvampire. Da sollte man schon noch einen Unterschied machen. Es sei den man schreibt eine Vampirvariante von "Angriff der Killertomaten".
#notdeadyet

Grey

Kurz zur Atem stehlenden Katze: Früher, als auf jedem Bauernhof Katzen überall und in jedes Zimmer ein- und ausgegangen sind, ist es ab und zu vorgekommen, dass Säuglinge erstickt sind, weil sich eine Katze auf die warme, weiche Babybrust gelegt hat. Zum Kuscheln eben, wie Katzen so sind. Für so eine Babylunge ist eine ausgewachsene Katze aber zu schwer, als dass sie unter der Belastung noch ordnungsgemäß funktionieren könnte, und so sind die Kleinen erstickt. Aber das wusste man damals noch nicht so genau, daher hat man eben gesagt, die Katzen würden "den Atem stehlen".

Den Aberglauben gab es also wirklich. Und jetzt wieder den Bogen zu den Vampiren, bitteschön. :wache!:

Maria

Nun ja, Atem stehlen, kann man das so in Portionen wie Blut trinken? Man kann ja in Abständen auch immer wieder einen halben Liter Blut spenden, ohne dass man daran gesundheitlich leidet, ein Vampirfreund könnte also immer wieder von seiner Menschenfrau naschen, in schlimmen Situationen.

Geht das beim Atmen auch? Wenn ich jemandem die Luft nehme ist er in Kürze tot. Und wenn er das nicht ist, dann leidet sein Gehirn unter Sauerstoffmangel.

Ein Atemstehlervampir hinterlässt entweder nur Leichen oder lauter gehirneschädigte Opfer.

Zudem ist die blasse Farbe typischer Vampire ja immer erklärt durch ihre eigene Blutarmut. Ein Atemstehlvampir könnte also durchaus eine gesunde Farbe haben und spitze Zähne braucht er auch keine, denn er muss einfach nur eine verkehrte Mund zu Mund beatmung machen und das geht auch mit einem normalen Gebiss.

Grey

Zitat von: Maria am 23. Januar 2010, 04:27:09
Geht das beim Atmen auch? Wenn ich jemandem die Luft nehme ist er in Kürze tot. Und wenn er das nicht ist, dann leidet sein Gehirn unter Sauerstoffmangel.

Ein Atemstehlervampir hinterlässt entweder nur Leichen oder lauter gehirneschädigte Opfer.

Na, das ist so nicht ganz richtig ... Das durchschnittliche Atemzugvolumen, also die Menge an Luft, die wir mit einem Atemzug in die Lunge ziehen, beträgt ja auch ca. einen halben Liter. Wenn wir also in diesen Maßstäben denken, kämen wir mit nur zwei gestohlenen Atemzügen schon auf einen ganzen Liter Luft, bei sportlichen Menschen sogar mehr. Und dann bleiben dem Opfer immer noch ca. 1,5 Liter Reservevolumen - so zwei, drei Atemzüge kann man m.E also ohne weiteres mal spenden, sogar noch häufiger als Blut. ;)

Gwee

Hallo!

Ich möchte mich der Diskussion anschließen.
Die Romanidee finde ich persönlich gut und interessant. Und mich würde wahrscheinlich auch nicht viel daran hindern den Roman zu lesen, jedoch muss ich ebenfalls sagen, dass mir der Gedanke eines nicht bluttrinkenden Vampirs absurd vorkommt. Da du allerdings sagst, dass die Vampire auf eine Legende zurückzuführen sind, nehme ich an, dass eine Umbenennung nicht viel Sinn machen würde. Sie als eine Unterrasse zu betrachten wäre allerdings eine gute Lösung.
Einen Leser mehr gäbe es für "Atemlos" auf jeden Fall schon mal. Ich halte zwar nichts von glänzenden Vampiren, aber lufttrinkende hätten einen interessanten Aspekt. Zumal ich finde, dass besondere Vampirbücher ohnehin mehr Chancen haben als diese 0815-Klassiker. Die ersten Bücher der 0815-Reihe mögen durchaus gut sein, aber auf Dauer langweilt es nur. Somit wäre dieser Roman sicher erfrischend und ich hoffe, dass ich ihn einmal in Händen halten werde.
Es ist so eine Art Obsession, glaube ich. Das Schreiben fasziniert mich so sehr,
daß, wenn es mir verboten würde, ich langsam daran sterben würde.
Johannes Mario Simmel

Kati

:Thread ausgrab:

Ich wollte dazu keinen neuen aufmachen, deshalb poste ich hier. Meint ihr, dass es einem Autor von Vampirromanen schwerer fällt seine Vampirgeschichten an den Mann zu bringen, jetzt wo der Hype so viele Bücher auf den Markt gespült hat und der Hype langsam abflaut? Ich fände es sehr schade, wenn die ganzen Ideen, die ich zu dem Thema habe, daran scheitern sollten, dass es zu viele Vampirromane auf dem Markt gibt.

LG,

Kati

Gwee

Ich denke, die Leute werden pro Vampirbuch kritischer. Immerhin gibt es jetzt so viele und teilweise steht in den Büchern immer das gleiche.
Ich persönlich lese gerne Vampirbücher, wenn sie denn interessant sind. Aber ich kenne genug Leute, denen Vampirromane langsam auf die Nerven gehen und man kann es ihnen wohl nicht verdenken.  :-\
Gute Ideen können es sicherlich schaffen zu überzeugen, aber schwieriger ist es bestimmt geworden.
Es ist so eine Art Obsession, glaube ich. Das Schreiben fasziniert mich so sehr,
daß, wenn es mir verboten würde, ich langsam daran sterben würde.
Johannes Mario Simmel

Maria

Wenn man einen "Menschenfrau verliebt sich in Vampirmann" - ohne einen zusätzlichen, originellen Aufhänger dabei, präsentiert, steht man einer großen Zahl an ebensolchen Büchern, die schon fertig in den Regalen stehen  gegenüber.

Grey

#88
Um es ganz direkt zu sagen: Im Moment ja. Definitiv. Meine Agentin bemüht sich seit August letzten Jahres, meinen Vampirroman zu vermitteln. Es haben sich sehr viele Verlage für das Manuskript interessiert - trotzdem kamen bisher nur Absagen, oder aber die Verlage haben sich seit der Messe Frankfurt im Oktober überhaupt nicht gerührt, *obwohl* es ganz und gar keine Ähnlichkeit hat mit den Vampirromanen, die derzeit so angesagt sind. Vielleicht auch gerade deswegen. Die, die abgesagt haben, fanden mein Manuskript allesamt sehr gut und waren an mir als Autorin interessiert, wollten aber keinesfalls noch mehr Vampirgeschichten kaufen, egal wie originell.

Tröstlich ist aber, dass Vampire niemals ganz außer Mode kommen. Bisher haben die Vampire jedes Jahrzehnt wieder eine Trendwelle ausgelöst. Von daher: Bloß keine Ideen wegschmeißen. Wir werden einfach Vorreiter der nächsten. ;)

Schreiberling

Ich sehe das genauso wie die anderen. Irgendwann ist der Markt für Vampirromane einfach übersättig. Zu dem kommt hinzu, dass für viele Leser wahrscheinlich der Reiz, noch einen Vampirroman nach etlichen vorher zu kaufen, nicht sehr groß ist. Da müsste dann schon etwas sehr Neues kommen. Von Freunden und Bekannten her merke ich auch immer, dass viele auf Vampirromane nicht mehr so gut zu sprechen sind, weil es so viele gibt und viele dann doch nicht so gut sind, wie sie eigentlich beschrieben werden.
Aber ich schätze mal, in ein paar Jahren kann es wieder losgehen. (Also ich würde ein gutes (!) Vampirbuch immer lesen)

Liebe Grüße,
Schreiberling