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Woher stammen eure ganzen Charakternamen?

Begonnen von Scot, 09. Oktober 2008, 01:29:14

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Scot

Der Name des Threads sagt ja eigentlich schon alles: Wie kommt ihr auf die Namen, die ihr euren Charakteren gebt?

Ich frage dies, weil ich ein riesiges Problem habe, meinen Charakteren Namen zu geben, da ich mit dem, was ich mir da ausdenke, einfach so gut wie nie zufrieden bin. Da ich Fantasy alá Tolkien schreibe, passen "Hans" und "Dörte" meines Erachtens kaum in das Gesamtkonzept, daher fallen real existierende Namen schonmal aus. Das Verfahren, das nach meiner Einschätzung einiger Fantasyromane das übliche ist, besteht wohl daraus, mehr oder weniger nach Gefühl auf die Tastatur zu hauen und die Kreationen dann bestenfalls noch anzupassen. Davon halte ich gar nichts, deswegen mache ich das auch nicht.
Der zweite Schritt ist es, für bestimmte Völker, Nationen und Kulturen gewisse Richtlinien für die Namensgebung aufzustellen. So haben bei mir die Elfen eher weiche Konsonanten (L, S, W - "Milean") und Zwerge eher harte (K, R, G "Gravin") - natürlich kann auch ein Zwerg ein L oder ein S im Namen haben. Das funktioniert für Nebencharaktere und Statisten, die ohne Namen nicht auskommen, ganz gut, hin und wieder entstehen sogar schöne Kreationen.

Doch das genügt mir nicht für wichtige Namen. Der Hauptprotagonist meines geplanten Romanes heißt "Balduran". So sehr mir der Name auch gefällt, ist er doch leider keine Eigenkreation, ich betrachte ihn als eine Hommage an ein PC-Spiel, dass mich zur Fantasy gebracht hat. Ich mag den Namen sehr, aber frage mich dennoch, ob einem das nicht schnell als "Fake" ausgelegt werden kann.
Auch bei anderen Namen nehme ich bewusst Filme, Bücher, PC-Spiele und sonstiges und suche mir Namen heraus, die mir gefallen, ändere sie aber immer noch etwas ab. Eigentlich würde ich sie gerne so lassen, damit ich klar Flagge zeigen und meine Ehrerbietung an die Macher erweisen kann, aber das ist mir tatsächlich etwas gefährlich. Natürlich nehme ich nicht die Namen irgendwelche Hauptcharaktere - keiner meiner Charaktere wird jemals Han Zolo heißen.
Ich habe noch viele andere Arten, Namen zu erschaffen: Anagramme ("Ramai"), Mischungen aus Fremdworten ("Aequor" - jetzt ratet mal!), einfache nur Fremdworte ("Mendax"), Mischungen aus mythologischen Namen ("Lokhades" - Loki und Hades). Wobei ich mich bei letzterem immer Frage, warum ich nicht einfach auf's Ganze gehe und direkt die Namen übernehme. Warum einen Zwergengott nicht Odin nennen?

Fast alle Namen in meinem Werk gefallen mir und die anderen werde ich noch ausmerzen, aber bei ganz vielen Namen, die ich mag, habe ich immer das Gefühl, dass anderen der Name nicht gefallen könnte. Warum mir das Sorgen macht, weiß ich auch nicht, aber ändern kann ich es nicht...
Außerdem habe ich immer das Gefühl, dass sowas elementares wie der Name wenigstens implizit etwas über den Charakter aussagen muss, dem Namen also eine unaufdringliche Onomatopoesie anhaften sollte. Bei manchen kriege ich das hin, bei anderen nicht...

Bei mir hat sich eine regelrechte Phobie vor Namen entwickelt, die soweit geht, dass ich aufhöre zu schreiben, wenn ich einen neuen Namen brauche. Deswegen verzichte ich so gut es geht auf Namen und gebe sie nur, wenn sie nötig sind. Taucht ein Charakter auf, der nur ein paar Textstellen hat und danach wieder verschwindet, dann bleibt es bei Nomen. Wenn mein Protagonist auf einen Betrunkenen trifft, dann heißt er "Betrunkener" und nicht "Vino", es sei denn er tritt später noch einige male auf - naja, selbst dann würde er nicht "Vino" heißen. ;)

Naja, nun habe ich euch einen kleinen Einblick in meine Techniken gegeben und euch gleichzeitig meine größte Schreibfurcht mitgeteilt. Ihr seid dran!

Manja_Bindig

Das entwickelt sich zusammen mit den Sprachen - ich habe zum Beispiel meine Elfennamen parallel zur Sprache entwickelt, als ich mich auf die Klangschemata und die grobe Grammatik geeinigt hab(feinheiten werden bis heute noch ausgearbeitet).
Logischerweise waren die beiden Hauptcharas die ersten, die einen Namen bekamen - und Elfen tragen nur Namen, die in der Sprache mit einer Bedeutung versehen sind(kein Elf oder Mensch aus Eriat hat einen ausländischen Namen... ich wette, wenn ein Kind auf die Welt kommt, wälzen die Eltern den "großen Elfenduden" ;) )

Im Oktavi, einer Menschlichen Nation ist es da einfacher - ich hab mich vorwiegend an einem Klangschema orientiert, das vom Deutschen, Slawischen und Tschechischen geprägt ist(ab und an hab ich auch direkt slawische Namen verwendet, ohne es zu merken - ein Hauptchara von mir, Malenka, heißt wörtlich übersetzt "Die Kleine" - was bei ihrer winzigen Statur erschreckend passt) - mit der oktavischen Sprache hab ich mich auch nie wirklich befasst, jedenfalls nicht so heftig wie mit dem Eriati...

Bei Rinyl, Vyren und Taiose(meinen drei wichtigsten Charas) war mir zuallererst klar, was die Namen aussagen sollten - bevor sie ihre Namen bekamen. Danach gings so los, dass ich mit den Klangschemata des Eriati experimentiert habe...
Und eines Tages in der Schule machte es KLICK.
Chemieunterricht. "Vinyl" - Entwicklung war klar.
Biologieunterricht. "Viren" - auch eindeutig(und wenn ihr mich fragt, ist dieser Name ebenfalls SEHR passend für Vyren... das is kein Chara, das is ne Krankheit!)

Maika - wie gesagt, deutscher Sprachraum.
Sayra... hm... wo das herkommt, weiß ich gar nicht...

Aber die Namensfindung hängt für mich immer sehr mit der Sprachentwicklung zusammen, entsprechend ist das ein sehr organischer Prozess.

Allgemein ist es so - wenn man einmal drin ist, sich darüber Gedanken gemacht hat, woher der eine, gewisse Name kommt, flutscht es.

Was ich allerdings für eine Unsitte halte:
Antagonist: Klingt möglichst schaurig, gruselig, furchteinflößend
Protagonist: Klingt möglichst prächtig, ehrfurchtgebietend, heroisch
Sidekick: Klingt gewöhnlich, harmlos, Name impliziert Tölpelhaftigkeit(wahlweise ist dies eine Option für den Helden)

:hand:

Geht nicht. Meine Charas sind keine Helden und keine Bösewichte, also klingen sie auch nicht danach.

Riesar

Zitat von: Scot am 09. Oktober 2008, 01:29:14
Der Hauptprotagonist meines geplanten Romanes heißt "Balduran". So sehr mir der Name auch gefällt, ist er doch leider keine Eigenkreation, ich betrachte ihn als eine Hommage an ein PC-Spiel, dass mich zur Fantasy gebracht hat.

Und ich weiß auch, welches PC-Rollenspiel hierbei gemeint ist.  ;)
Die Frage ist eben immer nur, ob der Ursprung des Namen bei den Lesern bekannt ist. 'Baldurs Gate' gehört im Szenekreis zwar zu den Top-Spielen, aber dennoch ist es eher unbekannt in der allgemeinen Bevölkerung (was meine Erfahrungen angeht). Ich persönlich würde mir solch einen Namen allerdings nicht auswählen. Mir gefallen sie auch sehr, aber ich möchte deswegen nicht in Probleme verwickelt werden.

Wenn ich auf Namensuche gehe, lasse ich meist meiner Intuition freien Lauf. So bekam die Protagonistin (unter dessen Name ich mich hier im Forum angemeldet habe  ;D) zufällig einen ähnlich klingenden Namen wie eine Straße in unserer Nachbarschaft. Zwar in abgewandelter Form, aber dennoch fast gleich. Vorgesehen war das nie. Ich war mehr oder weniger verblüfft, wie sehr das Unterbewusstsein doch eine Rolle gespielt hat.

Coppelia

Baldur ist ein Name aus der nordischen Mythologie. Es kann gar nicht verboten sein, den zu benutzen. Wenn man nicht weiß, woher der Name kommt, ist es natürlich eher peinlich, wenn dann jemand sagt: "Das hast du doch aus BG geklaut!"
Auch die Charakternamen des Spiels können nicht gerade Originalität für sich beanspruchen. Ich hab tatsächlich eine Figur, die so heißt wie ein Charakter aus Teil 1, aber bei so einem Allerweltsnamen glaube ich nicht, dass das irgendwelche Schwierigkeiten bedeutet.
Übrigens habe ich hier einen Zeitungsartikel, bei dem jemand sein Kind Jaheira genannt hat ... aber das nur so am Rand. ;)
Das zu den Spielnamen ... ansonsten tüftele ich Namenssysteme für meine einzelnen Kulturen aus, aber mir kommt vor, als hätte ich das schon mal erzählt. Gab es den Thread schon?
Ich hab auch eine Liste mit Namen, die ich irgendwann mal verwenden könnte.
Die Vokale müssen zu der Person passen. ;) Das sagt mir meine Intuition.

Ary

Namen, das leidige Problem!
Solabnge ein Protagonist nicht seine Namen (seinen, nicht irgendeinen - mit Platzhaltern arbeite ich nie) hat, fängt er für mich nicht wirklich an zu leben. Ohne Namen geht also schon mal gar nichts.
Manchmal kommen mir die Ideen für Protagonisten einfach so aus dem Nichts, udn meistens bringen solche "Blitzideencharaktere" ihre namen auch gleich mit.
Wenn ich schon einen Plot und ein Setting habe, suche ich nach namen, die zu diesem Setting auch passen. Mein Meermenschenroman und mein diesjähriges NaNo-Projekt spielen in derselben Welt, einem aus vier Inseln bestehenden Küstenreich, das vom Flair her so wirken soll wie Italien/Spanien im ausgehenden Mittelalter. Daher bekommen die Protagonisten auch "italienisch angehauchte" Namen mit einem leicht fantasymäßigem Touch, zumindest die Menschen. Der menschliche Hauptcharakter aus "Meeresträume" hört auf den Namen Shanaro Varesca. Meine NaNo-Menschen haben leider noch keine Namen, daran beiße ich mir gerade die Zähne aus.
Ich lase mich schon von Namen aus Büchern, Spielen oder auch Theaterstücken und Opern inspirieren (letzteres ist geradezu genial für das italienmäßige Setting), aber ich übernehme die Namen nicht, ich nutze sie als Basis und wandle sie ab, bis sie weit genug vom Original weg sind, als dass man sie noch erkennen könnte.
Am leichtesten fällt es mir, Namen für meine Nithyara zu finden, die "sprechende" Namen haben (die Idee dafür ist von Elfquest geliehen, dort hat der Stamm der Wolfsreiter so schöne Namen wie Abendrot, Tauglanz und Langbogen). Da muss ich nur aufpassen, dass ich nicht zu viele ähnlich klingende Namen produziere - manch einer fand Silbersang udn feuersänger zu ähnlich.  ::)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Koriko

Charakternamen? Ich persönlich suche mir zumeist Namen mit Bedeutung, insofern es phantastische Namen sind. Zumeist spiegeln die dann Charaktereigenschaften der Person wieder oder weisen auf die wahre Gesinnung der Figur hin.
Da ich dahingehend aber recht faul bin, suche ich mir zumeist Namen aus dem suheli, hebräisch oder afrikanisch.. je nachdem. Manchmal denke ich mir auch welche aus und teilweise bin ich dann überrascht, dass diese Bedeutungen bekommen können, die sogar zum Charakter passen (Lionare zum Beispiel... später habe ich mitbekommen, dass er sich aus Lion (Löwe) und are (Gold) zusammensetzt, was gut zu ihm passte).

Ansonsten mixe ich manchmal Buchstaben durcheinander, schreibe Wörter rückwärts oder verdrehe die Silben. Manchmal kommen da interessante Namen und Begriffe heraus.
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

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Antigone

Zitat von: Scot am 09. Oktober 2008, 01:29:14
Der Hauptprotagonist meines geplanten Romanes heißt "Balduran". So sehr mir der Name auch gefällt, ist er doch leider keine Eigenkreation, ich betrachte ihn als eine Hommage an ein PC-Spiel, dass mich zur Fantasy gebracht hat. Ich mag den Namen sehr, aber frage mich dennoch, ob einem das nicht schnell als "Fake" ausgelegt werden kann.

Wegen dem Fake würd ich mir keine Gedanken machen. Schon eher darüber, was schlampige Leser aus diesem Namen alles machen könnten.

Da wird aus Balduran schnell mal Baldrian, und das ist wohl kaum eine Assoziation, die man normalerweise mit seinem Helden haben möchte. Außer, er ist ne Schnarchnase... ;D

lg, A.

Jara

Oh Gott, es wäre ja schlimm, wenn ich die einzige wäre, die dieses Problem hat!
Ich gehe da eher unkonventionell an das Problem ran.
Okay, sprechende Namen versuche ich auch, wo immer es geht zu benutzen,
wenn es denn passt.
Ansonsten tippe ich einfach blind auf das Alphabet und schauewas dabei herauskommt.
Dann versuche ich denn Namen aussprechbar zu machen, denn im Gegensatz zu
vielen Autoren finde ich nicht, dass Namen nur weil sie unaussprechlich wie Uglfr sind toll sind. Vokale haben wirklich etwas!
Das klappt natürlich hauptsächlich in meinen Highfantasy-Werken.
In meiner Urban-Fantasy wäre es lächerlich. Da heißen meine Charaktere danneben
Sophia oder Lucas, wobei ich zugeben muss, dassich eine Schwäche für Amerikanismen habe.

Aber mal was anderes,Scot:
Wenn dir deine Namen gefallen, solltest du sie nicht verändern, weil sie anderen nicht gefallen könnten. Denke ich zumindest.
Ich genieße die Position des Autors vollkommen und meine Charaktere sind meine Schöpfung, auch ihre Namen. Wenn du sie echt magst, lass sie doch!

Falckensteyn

Zitat von: Scot am 09. Oktober 2008, 01:29:14
("Aequor" - jetzt ratet mal!),

Naja, nun habe ich euch einen kleinen Einblick in meine Techniken gegeben und euch gleichzeitig meine größte Schreibfurcht mitgeteilt. Ihr seid dran!

Okay, die Sache mit den Namen is wirklich nicht einfach, auch für mich nicht. Ich grüble oft lange über gute und stimmige Namen nach. Und mit "gut" meine ich Namen, die mir passen und die zu den Charakteren passen, die sich in meinen Geschichten tummeln. Oft habe ich zuerst eine klare Vorstellung von einer Person und deren Eigenschaften, aber der Name fehlt mir. Meist habe ich dann irgendwann eine Eingebung und weiss plötzlich genau, dass sie bspw. Kalon heisst.

Ich nutze viele Hilfsmittel wie den Fantasy-Name-Generator. Oder ich verwende bekannte Namen wie Rolf und spiele mit den Konsonanten und Vokalen, bis ein brauchbarer Name rauskommt. In diesem Falle bspw. Raulf oder Rawulf.

Mit Aequor meinst Du Äquator?

Tenryu

Ich benutze keine sprechenden Namen. Viel Mühe gebe ich mir bei der Namensauswahl auch nicht. Das sind Dinge, die man ohnehin jederzeit per Suche/Ersetze-Funktion austauschen kann.

Ich vertraue da auf spontane Eingebungen. Das einzige, worauf ich gegebenenfalls achte, ist, daß Leute die aus verschiedenen Ländern stammen auch unterschiedlich klingende Namen haben.
Was ich gar nicht ausstehen kann, sind unaussprechliche Namen und solche mit Akzentzeichen. Das stört mich beim Lesen (und ist lästig beim Schreiben).

saraneth

Eigentlich hatte ich noch nie ein Problem mit Namen. Ehrlich gesagt fällt mir das immer am leichtesten: Ich habe einen Namen, assoziiere etwas damit und wenn es zum Charakter passt, dann ist gut. ;)

Generatoren für Namen benutze ich nur, wenn mir wirklich nichts anderes einfällt. Und auch dann mixe ich die Namen zu einer Eigenkreation. Generell nehme ich auch gerne Namen, die allgemein gebräuchlich sind aber eine Bedeutung haben.

Moni

Meistens habe ich bereits einen oder zwei Namen für Figuren im Kopf und dann entwickel ich die restlichen passend dazu (sofern sie aus dem gleichen Sprachraum stammen). Zeitgleich zur Geschichte baue ich immer den Hintergrund, der dann auch einen sprachlichen Zusammenhang liefert. Namen in bestimmten Regionen passen bei mir meistens zusammen.
Das hilft dir jetzt vermutlich nicht weiter.... vor allem, da ich so gut wie nie Namen entlehne, sondern immer komplett selber stricke.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Aidan

Häufig stellt sich mir eine neue Figur mit Namen vor. Hu-Ji zum Beispiel.

Manchmal grübel ich ewig herum, tippe was, lösch es wieder, teste den Klang, und wenn ich dann gar nicht damit rechne, meist in dem Moment wo ich mich gerade richtig ins Bett eingekuschelt habe und gar nicht mehr aufstehen will, fällt mir dann der Name ein.

Bei zwei Personen habe ich einfach getippt, was mir in den Kopf kam. Seitdem weiß ich, dass ihre Sprache eine Vorliebe für ch hat. :)

Ich muss zugeben, dass ich mir nur manchmal wirklich viele Gedanken mache, und dann fühlt es sich so an, als würde ich mir im Grunde nur selbst im Weg stehen. Meist frage ich meine Figuren oder das Umfeld, oder es fällt mir spontan etwas ein.

Teilweise stelle ich im Nachhinein fest, dass mein Unterbewusstsein sich Namen rausgreift. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich immer auf dem Weg zur Musikschule eine Gaststätte (?) namens Moras sehe - der König von Krilurin. Sahin ist eigentlich Autohändler, war mir auch nicht klar, als ich den Besitzer eines Ladens für Abenteuerbedarf spontan so nannte, weil ich meinen Rollenspielern einen Namen nennen musste. Ich hoffe, der Autohändler nimmt es mir nicht übel, dass er nun einen Namensvetter hat, der immerhin ein ehrenhafter Werbär ist...  :psssst:
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Tintenfalke

Mein aktuelles Projekt spielt in einem Sprachraum mit leicht angelsächsisch angehauchter Sprache. Demzufolge sehen die Charakternamen altenglisch aus.

Das Problem ist, sie nicht allzu kompliziert wirken zu lassen...Aelfthryd, Daegeseage und Hreodbeorht (die "Originale") schießen da eindeutig übers Ziel hinaus, deshalb ist da Vereinfachung angesagt. Konsonanten raus, Vokale umstellen, einfach herumprobieren. So entstehen z.B. Namen wie Aelfryed, Daege und Reoth. Wichtig ist auch für mich der Klang.

Namensgeneratoren sind ein guter Hinweis. Vielleicht könnte man die existierende TZ-Liste ein bisschen erweitern. Auf meiner Spurensuche nach Namen bin ich auch über ein paar andere interessante Generatoren gestoßen, die man vielleicht in die Liste aufnehmen könnte, ich muss mal nachschauen.

Linda

Zitat von: Coppelia am 09. Oktober 2008, 08:33:06
Baldur ist ein Name aus der nordischen Mythologie. Es kann gar nicht verboten sein, den zu benutzen. Wenn man nicht weiß, woher der Name kommt, ist es natürlich eher peinlich, wenn dann jemand sagt: "Das hast du doch aus BG geklaut!"

oder man verwendet statt Baldur die gleichfalls gebräuchliche Variante Balder...

Gruß,

Linda