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Der Prota/Antagonisten-Laberfasel-Thread

Begonnen von Ary, 08. August 2008, 23:30:14

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LilFantasy

Eine ganze Weile hat Scarlett nur still in der Ecke gesessen, dann lässt sie sich die Worte der anderen durch den Kopf gehen und sagt schließlich: "Grania...ein sehr interessanter Name. Aber auf die gute Art. Und töten und stehlen - ich wollte beides. Viele Menschen, die sich nur auf eines spezialisieren, gehen zu grunde. Ich dagegen bin flexibel und nehme alle Aufträge an - solange sie nicht legal sind, versteht sich." Sie grinst breit, als sie das sagt, und seufzt dabei träumerisch auf. "Und was die Magie angeht... ich glaube nicht nur, ich weiß, dass sie existiert. Schließlich bediene ich mich ihrer häufig..." Sie streicht, wie sie hofft, unaufällig über eine goldene Kette um ihren Hals, die mit mehreren Rubinen besetzt ist. Dann wendet sie sich Joy zu. "Mein Name ist Scarlett. Schön, dich kennen zu lernen."

Nocturne

Tria antwortet Grania mit einem leichten Lächeln. "Natürlich kannst du daran zweifeln - viele tun das . Aber mit der Magie ist es so - du siehst sie nur, wenn du an sie glaubst. Und die Kraft die in euch selbst wohnt, dass ist doch eine ganz eigene Form der Magie. Es kommt nur drauf an, dass man daran glaubt." Fast peinlich berührt schaut Tria zu Boden. "So habe ich es wenigstens gelernt". Dann dreht sie sich rasch zu Joy. Bei ihren Worten muss sie lächeln. "Ich bin Tria. Aber ich würde vorsichtig sein, mit der angeblichen Ruhe. Hier werden viele Fragen gestellt, und darunter sind auch solche, die einen zwingen, sich zu erinnern, an Dinge, die man am liebsten vergisst." Sie lächelt noch einmal, bevor sie sich zu Scarlett wendet und ihre Worte mit einem ernsten Nicken quittiert. "Ja", sagt sie und ist gegen ihren Willen beeindruckt. "Ich kann es spüren."

Naudiz

#902
Sierra legt ein Bein auf Zinnobers Schoß. Dieser nimmt das wie selbstverständlich hin, auch wenn Sierras Stiefel hässliche Schmutzspuren auf seiner Hose hinterlassen. Na gut, den Kopf kosten ist vielleicht ein bisschen untertrieben. Die Qwabogh sind dafür bekannt, ihre Gefangenen in Arenenkämpfen auf Leben und Tod gegeneinander antreten zu lassen. Gunswhore könnte dir ein Lied darüber singen.

Da will ich dann aber nicht in der Nähe sein. Zinnober schaut grinsend zu Grania herüber. Dir hätte ich auch keine Pepperoni angeboten, Schätz-, ach nein, Kapitänin. Er beugt seinen Oberkörper zu einer halben Verneigung. Freiwillig bin ich auch nicht desertiert. Weißt du, es ist gar nicht so schlecht, für die Echsen zu arbeiten. Sie bezahlen gut und halten sich größtenteils raus. Aber nachdem diese verdammten Rebellen uns aus der Luft geholt haben, hatte ich nicht viele Optionen. Die Qwabogh hätten mich garantiert in die Arena geworfen. Sie mögen's nicht, wenn man versagt und dann zu ihnen zurückgekrochen kommt wie ein Hund. Was ich versteh'n kann.

Snöblumma

Grania runzelt kritisch die Stirn. Wieso sind hier alle so stolz darauf, nichts legales zu tun und zu desertieren? So etwas verstehe ich einfach nicht. Ich meine, man muss tun, was man tun muss, aber muss man auch noch stolz darauf sein? Ich für meinen Teil würde nie etwas nur für Geld tun. Es blitzt etwas arrogant in ihren Augen. Meine Autorin versucht immer wieder, mir zu erklären, dass ich endlich realistisch sein muss. Aber ich habe meine Werte, verdammt noch mal, ich weiß, auf wessen Seite ich stehe und was ich zu tun habe. Und ich werde nicht den Mund halten, nur weil sie meint, dass es sich nicht gut macht in der Gesellschaft gewisser Leute. Atmet tief durch und beruhigt sich wieder.
Und was Magie angeht, meint Ihr nicht auch, dass sie uns die Freiheit nimmt, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen? Dass sie uns eine Stärke gibt, die wir gar nicht haben? Dass sie eine unredliche und feige Waffe ist? Wenn ich jemandem mit einem Dolch in der Hand entgegentrete, weiß er wenigstens, was ihm passieren könnte. Nur der Kaiser verwendet Magie, und wir haben gut daran getan, uns loszusagen von diesem Treiben. Ich würde um nichts in der Welt meine Freiheit eintauschen, egal gegen welche Macht und welchen Reichtum.

Nocturne

Tria runzelt bei Granias Worten die Stirn. "Ich glaube, du siehst das falsch. Wieso sollte Magie uns unsere Freheit nehmen? Es ist ja nicht so, als würden wir unsere Seele an den Teufel verkaufen, oder so etwas. Magie ist einfach ein Teil von uns, eine Fähigkeit mit der wir geboren werden. Sie gehört zu uns, genau wie unsere Beine, die uns die Möglichkeit geben zu rennen. Würdest du Menschen, die schneller laufen können als andere, das rennen verbieten, weil es nicht gerecht ist, dass sie schneller sind oder weil sie sich vielleicht in einem Kampf einen Vorteil verschaffen könnten? Und Magie erweitert unsere Freiheit sogar, man muss sie ja nicht nutzen, um anderen Schmerzen zuzufügen." Einen Moment verkrampfen ihre Finger sich ineinander bevor sie weiterspricht. "Mit Magie ist alles möglich! Das ist nicht das Gegenteil von Freiheit - Das ist das Wesen der Freiheit!" Bei ihren Worten hat Tria sich halb erhoben, doch als sie bewusst wird, dass sie mit ihren elf Jahren grade mal halb so alt ist, wie die anderen lässt sie sich schnell wieder auf ihren Stuhl sinken. "Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken", sagt sie leiser. "Es ist nur so, dass ich das Gefühl so vermisse. Das Gefühl frei zu sein und zu spüren, dass man jetzt alles tun kann"

LilFantasy

Süßlich lächelnd dreht Scarlett sich zu Grania um - dieses Lächeln ist ihr Markenzeichen, ihre Gefühle sind perfekt hinter diesem Lächeln versteckt. "Ich bin nicht stolz darauf, etwas illegales zu tun. Aber ich stehe dazu, und das sind zwei ganz andere Dinge. Und was Magie angeht..." Sie fährt mit ihrem Finger den Rand ihres leeren Glases nach, "Sie verschafft mir ungeahnte Möglichkeiten. Aber wenn man lange genug trainiert, erreicht man auch so Dinge, die nur mit Magie möglich wären. Ich verlasse mich nicht auf sie, nur als letzten Ausweg."
Dann dreht sie sich zu Tria um. "Du musst früher sehr mächtig gewesen sein, wenn du so von der Magie sprichst - du scheinst sie zu verstehen, im Gegensatz zu den ganzen Hohlköpfen in meiner Welt, die sie benutzen und missbrauchen, wie sie gerade wollen." Sie schließt die Augen, zählt bis fünf und streicht sich ihre Haare aus dem Gesicht, bevor  sie sie wieder öffnet. Normalerweise hilft das immer, wenn sie dabei ist, sich in Rage reden zu wollen. Erneut streicheln ihre Finger beinahe liebevoll ihre Kette. "Nicht wahr, Athanasius?", flüstert sie ihr zu.

Sunflower

Kritisch beäugt Joy die seltsame rote Frucht, die Zinnober ihr anbietet. Langsam nimmt sie sie in die Hand und betastet sie. Wirklich sicher ist sie sich nicht, ob sie diese Pepperoni probieren soll. "Bist du dir sicher, dass das schmeckt? Sieht irgendwie komisch aus." Achselzuckend führt sie die Frucht zum Mund und beißt vorsichtig hinein. Zu Anfang kribbelt es nur leicht und sie will schon lächeln, da fängt plötzlich ihr Mund an zu brennen. Sich Luft zufächelnd, wirbelt sie herum und spuckt die Reste in ihre Hand. Nachdem sich ihr Atem wieder einigermaßen beruhigt hat, sieht sie Zinnober böse an. "Haha. Sehr lustig." Joy wendet sich zu Blake und bestellt ein Wasser, welches sie sofort herunterstürzt. "Meine Geschmacksnerven sind jetzt wohl tot." Sie sieht Sierra an. "Ist er immer so?" Augenverdrehend dreht sie sich wieder zu Zinnober. "Also gut. Wo waren wir? Ahja. Meine Heimat. Wo ich ursprünglich herkomme... Ich will dir nicht den 'Appetit' auf deine Pepperonis verderben. Momentan wohne ich in einer wunderschönen Stadt. Das Tolle ist, niemand muss dort hungern. Und es gibt unglaublich viele verschiedenen Früchte. Pepperoni ist nicht dabei." Wieder sieht Joy ihren Gegenüber böse an, ihre Augen blitzen jedoch vor Heiterkeit. "Die Stadt heißt Alandriel. In der Mitte gibt es einen riesigen Wasserfall mit einem Tempel außenherum gebaut. Dabei ist es nicht nur ein Tempel." Joy lächelt schwärmerisch. "Es gibt Kunstausstellungen und Musikhallen. Man opfert dem Schöpfungsgott dort. Kunstwerke. Ich liebe es dort!" Ihre Augen leuchten.

Bei Zinnobers Erklärungen muss Joy grinsen. "Irgendwie amüsant, wie du das erklärst. Aber was Kutschen sind, weiß ich. Also, Levita... Dingsda sind mit Feuer fliegende Kutschen? Das würde ich gerne sehen!" Belustigt beobachtet sie den Wortwechsel zwischen den beiden Piloten und ist bestürzt, als Zinnober noch eine Pepperoni isst.

"Oh. Das klingt ziemlich gefährlich. Aber trotzdem spannend." Sie zwinkert.

Bewundernd hört sie Zinnober bei seinen Geschichten zu. Behutsam befühlt sie den ehemaligen Mantel des Echsenpriesters. Er scheint tatsächlich geschmeidig und gleichzeitig stabil zu sein. Vorsichtig gibt sie dem Piloten seinen Namensgeber wieder. "Genial. So ein Mantel ist bestimmt ziemlich praktisch."
Joy lächelt traurig. "Ja, diese Abenteuer sind immer so eine Sache für sich."

Sie dreht sich zu Grania. "Eigentlich bin ich auch nicht so. Nur... meine Autorin schleppt mich in eine andere Welt, schmeißt mich in eine Bar und bevor sie die Tür zuknallt, sagt sie mir, ich soll da drinbleiben, bis ich bereit bin, mit ihr zu reden. Das hat mich ein bisschen eingeschüchtert."
Langsam nickt sie. "Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Manchmal hilft eine Drohung besser als ihre Ausführung."

Jemand spricht sie an. Joy wendet sich um und sieht Scarlett. "Ja. Wo kommst du her? Von dieser Welt?"

Sie verzieht das Gesicht, als Tria mit ihr spricht. "Ich weiß nicht, ob das besser ist, als von meiner Autorin genervt zu werden..."
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Naudiz

Man sieht Zinnober deutlich an, wie schwer es ihm fällt, nicht laut loszuprusten. In seinen Augen glitzert der Schalk. Ich hätte dich vielleicht warnen sollen, dass die Dinger verflucht scharf sind. Es wird besser, je mehr man davon ist, tröstet dich das ein bisschen? Er schaut ihr beim Wasser trinken zu und runzelt die Stirn. Keinen Alkohol gewohnt, was? Gibt's den bei euch etwa auch nicht? Allein der Gedanke scheint ihm Unbehagen zu bereiten. Och, mir kann man nicht so schnell den Appetit verderben.

Das stimmt allerdings. Sierra verdreht theatralisch die Augen. Wenn du wüsstest, unter welchen Umständen der schon gefuttert hat... Und ja, der ist immer so. Ich kenn' ihn gar nicht anders.

Zinnober kneift die Augen zusammen. Könntest du bitte aufhören, mich dauernd zu unterbrechen? Danke. Er schaut wieder Joy an. Deine eigentliche Heimat interessiert mich jetzt. Ist's dort wirklich so schlimm?

Du solltest mal was über Qhareen erzählen, anstatt der Kleinen Löcher in den Bauch zu fragen. Sierra grinst ihn herausfordernd an.

Der Pilot kneift ihr ins Bein, was ihr ein überraschtes und beinahe kindlich klingendes Quietschen entlockt. Hab' ich nicht grad was gesagt?

Ein kurzes Gerangel zwischen den beiden folgt, in dem sie sich gegenseitig kneifen und abkitzeln. Schließlich gelingt es Sierra, ihn von sich zu stoßen. Dann betrachtet sie das Durcheinander, das sie auf dem Tresen verursacht haben. Jetzt schau' mal, was du schon wieder angerichtet hast.

Ich? Zinnober hebt überrascht eine Augenbraue. Wer hat mich denn bis zum Get-No gereizt, hm?

Seufzend kramt sie in ihrer Gürteltasche herum und schiebt eine Handvoll fremdartig aussehender, quadratischer Münzen zu Blake herüber. Hier, für den Schaden. Dreißig Rhaddam. Ich kenne den Wechselkurs nicht, aber ich glaube, das sollte ausreichen. Erst dann scheint sie sich daran zu erinnern, dass auch noch andere Gäste da sind, und wendet sich wieder an die Mädchen. Was redet ihr da immer von Magie? Das ist doch nur ein bisschen Hokuspokus, das die Schausteller mit ihren komischen Geräten erzeugen.

Sunflower

Grimmig sieht Joy Zinnober in die Augen. Dann jedoch fängt sie an zu grinsen. "Schon in Ordnung. Ich habe schon schlimmeres überstanden. Und ja, das kann ich mir gut denken. Irgendwann müssten deine Geschmacksnerven taub sein."
"Alkohol?" Fragend verzieht sie das Gesicht, dann jedoch hellt sich dieses wieder auf. "Du meinst diese Rauschmittel? Oh doch, die gibt es. In meiner... alten Heimat zum Beispiel trinkt man Lira. Vergleichbar mit dem Gesöff, dass sich hier Bier nennt. Und die Nocturne stellen etwas aus bestimmten Kräutern her, was den Geist ziemlich beeinflusst. Alles dreht sich oder leuchtet zum Beispiel. Kommt auf die Sorte an." Sie lacht, als sie Zinnobers Unbehagen sieht.

"Ihr Piloten müsst das wahrscheinlich auch können. Ich bin noch nie geflogen, aber das geht bei uns auch. Mit Draganen. Verzüchtete Drachen."Zweifelnd runzelt sie die Stirn. "Wir Nocturne haben da was dagegen. Tierquälerei und so."

Sie atmet tief durch. "Wenn es sein muss... Tria hat mich ja schon gewarnt. Vermutlich ist es dort gar nicht so schlimm. Naja, schon schlimm. Nur nicht ganz so schrecklich, wie ich es empfinde." Langsam sieht sie Zinnober in die Augen. "Meine Eltern wurden von einem Soldatentrupp ermordet, als ich sechs war. Vor meinen Augen. Mich haben sie verschont. Vermutlich fanden sie das lustig." Sie spricht das Wort scharf aus, als wäre es etwas Giftiges. "Ich war obdachlos, allein, und betteln hat nicht viel Sinn in Ramunstad. So heißt die Stadt. Sie besteht aus tausend kleinen, dunklen Gassen und unglaublich vielen Diebesbanden. Die Reichen auf den Märkten geben niemandem etwas. Die Steuern sind unglaublich hoch." Joy sieht einige Sekunden in die Ferne. "Einige Wochen nach dem Tod meiner Eltern habe ich Will kennengelernt." Sie lächelt. "Er ist mein bester Freund. Damals war er acht. Wir haben uns gemeinsam durchgeschlagen, auf dem Markt gestohlen, um zu überleben. Irgendwann haben wir eine leerstehende Hütte gefunden und sind dort eingezogen. Von da an war eigentlich alles gut." Kurz unterbricht sie sich. "Jedenfalls besser. Die Sache mit meinen Eltern macht mich immer noch fertig." Schmerz blitzt in ihren Augen auf, dann lächelt sie traurig.
"Kurz zusammengefasst, Ramunstad ist dunkel, dreckig und korrupt. Ich bin froh, dass ich da wegbin." Ihre Stimme zittert. "Bis auf Will. Er fehlt mir. Er war immer da und jetzt..." Traurig sieht sie zur Seite.
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

LilFantasy

Bei Sierra's Worten zuckt Scarlett zusammen, als hätte sie ihr gerade eine saftige Ohrfeige verpasst. "Schausteller?" Man hört deutlich heraus, dass sie ihre Wut nur mühsam unterdrücken kann. "Magie ist so ziemlich das einzige, auf das ich mich verlassen kann! Athanasius hat mir schon mehrmals das Leben gerettet, und er ist eines der magischsten Wesen, das kenne. Was wohl daran liegt, dass er eigentlich gar nicht lebt, sondern nur existiert." Wieder streichen ihre Finger über die Kette. "Aber das ist auch egal. Ich weiß, was für eine Magie ich wirke und dass ich das bin - und was du glaubst, nun, ich will dir nicht reinreden."
Jetzt sichtlich ruhiger dreht sie sich zu Joy um. "Ich weiß nicht, was du mit von dieser Welt meinst, aber ich entstamme nicht aus der gleichen Welt wie der meiner Autorin. Ich komme aus einer eigenen Welt, aber obwohl meine Autorin in dem Irrglauben lebt, dort, wo ich lebe, sei es leichter, fällt es mir schwer, mich in dieser Welt zurecht zu finden. Ich meine, sie hat mir von diesen "Duschen" und so erzählt... Das würde ich nur zu gerne einmal ausprobieren."

Naudiz

Zinnober nimmt von Blake seinen eben bestellten Zitronensaft entgegen. Hört sich fast wie Lyn an , meint er zu Joy. Da ist es auch nicht unbedingt besser. Klar, die haben da ein paar echt gute Bordelle, aber das ist auch schon alles. Der Rest besteht aus Diebesgesocks, Halsabschneidern und Betrügern. Und aus- Er schaut kurz zu Sierra, die in düster anfunkelt.

Sag' jetzt nichts Falsches. Sie spricht leise, aber in ihrer Stimme schwingt ein bedrohlicher Unterton mit.

Ist ja schon gut. Zinnober wendet sich wieder an Joy. Dein Freund wird sich schon durchschlagen. Wer einmal kriminell war, bleibt es auch. Und wenn es da wirklich so viele Diebesbanden gibt, hat er sich ihnen bestimmt angeschlossen. Das hätte ich jedenfalls gemacht, an seiner Stelle.

Sierra wartet, bis er ausgesprochen hat, dann spricht sie zu Scarlett. Hey, kein Grund, gleich sauer zu sein. Bei uns gibt's keine Magie. Das ist alles nur Hexhex und mehr nicht. Aber wenn ich das richtig sehe, kommst du aus 'ner anderen Galaxie oder so, da kann das natürlich ganz anders sein.
Apropos, wie bist du überhaupt hierhergekommen? Auch mit - sie runzelt die Stirn und schaut auf Scarletts Kette - Magie?

Snöblumma

Grania hat zwar ein mitleidiges Lächeln für Joy übrig, winkt dann aber ab. Das Leben ist hart, Mädchen, finde dich damit ab. Was denkst du denn, ist mit deinem Freund passiert? Wenn du irgendeinen stichhaltigen Beweis dafür hast, solltest du dich wirklich damit abfinden. Wenn du nur Gedankenspiele hast, dann solltest du aufhören, dir Gedanken zu machen. Ohne einen Beweis kann alles passiert sein oder gar nichts. Aber es hilft dir nichts, dir den Kopf zu zerbrechen. Mach dem armen Mädchen keine Hoffnung auf Dinge, die vielleicht niemals eintreffen können, Zinnober. Damit wendet sie sich wieder an Zinnober und nickt ihm anerkennend zu. Wenigstens einer, der nicht an Magie glaubt. Das gefällt mir.


Nocturne

Tria mustert Scarletts Kette eingehend und streckt fast unmerklich die Hand nach ihr aus, lässt sie jedoch gleich wieder sinken. "Diese Kette ist - interresant", sagt sie schließlich. "Ist etwas darin eingeschlossen?". Jetzt muss sie lächeln. "Mir kannst du es doch erzählen, oder? Ich klau sie dir schon nicht. Außerdem bin ich nicht derjenige hier, der etwas vom klauen versteht... Außerdem brauche ich sie nicht - ich habe meine eigenen Methoden" Bie diesen Worten lösen sich ihre Augen endlich von den Rubinen und blicken Scarlett direkt an.

LilFantasy

Scarlett seufzt, schüttelt den Kopf und wendet sich dann Sierra zu. "Tut mir Leid, dass ich gleich so wütend geworden bin. Ich bin heute sowieso schon gereizt, da reicht auch wenig, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Und wie ich hierher gekommen bin? Athanasius", meint sie, als würde das alles erklären. Schließlich richtet sie das Wort an Tria. "'Eingeschlossen' ist das falsche Wort. 'Entstanden' trifft es wohl eher." Ihre Finger verschwinden unter ihren Haaren, bewegen sich und mit einigen geschickten Handgriffen hat Scarlett die Kette abgenommen. Sie betet sie in ihren Schoß und beißt sich auf die Unterlippe. Man sieht an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie hin- und hergerissen ist, bevor sie schließlich erneut über die Kette fährt, dieses Mal systematisch, wie ein Ritual. "Darf ich vorstellen: Athanasius dêl Tei'sak", sagt sie, als ein Mann erscheint.

Sunflower

Lächelnd dreht Joy sich zu Scarlett. "Genaugenommen habe ich keine Ahnung, wo wir hier überhaupt sind. In der Welt unserer Autorin? Ich glaube, die Welt ist ziemlich interessant. Aber wohnen würde ich nicht wollen dort - dann würde mich meine Autorin noch mehr nerven." Sie verdreht die Augen.

Dann wendet sie sich zu Zinnober. "Vermutlich gibt es überall solche Städte. Ich sollte mich wohl nicht beschweren, immerhin habe ich jetzt ein schönes Zuhause." Verwirrt beobachtet sie Sierra und Zinnober bei ihrem kurzen Wortwechsel.
"Ich hoffe es. Will ist stark, aber es ist ziemlich schwer für mich, ohne ihn zu leben." Sie lächelt. "Ich habe jetzt neue Freunde, aber den besten Freund kann man wohl nicht so einfach ersetzen." Dann schaudert sie. "Hoffentlich ist er nicht so blöd und schließt sich einer Bande an! Die würden jemanden wie ihn fertigmachen. Meistens beuten sie die Neulinge jahrelang aus, bevor man Aufstiegschancen hat."

Zögernd sieht Joy Grania an. Dann lacht sie bitter auf. "Das weiß ich ziemlich gut. Keine Ahnung, was Will im Moment tut. Sie zuckt die Achseln und sieht zur Seite. "Ihm wird schon nichts passieren." Sie schweigt.
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow