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Der Prota/Antagonisten-Laberfasel-Thread

Begonnen von Ary, 08. August 2008, 23:30:14

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Shin

#795
Die Tür geht erneut auf und ein kleiner Junge betritt die Bar, man sieht ihm an, dass er die Volljährigkeit noch nicht erreicht hat.

"Das ist doch nicht meine Bar...?" murmelt Miakoda leise und sieht sich verwirrt um, ehe er die Tür hinter sich schließt und auf den Thresen zugeht. Seine dunkelvioletten Haare sind etwa kinnlang, an den Wangen hat er zwei etwas längere Strähnen. Seine Augen sind von hellerem Violett, doch wirken trübe und glanzlos, merkwürdig alt im Vergleich zu seiner restlichen Erscheinung. Seine Kleidung ist sehr freizügig, sein Körper zu dünn.
Der Junge setzt sich an den Thresen und schaut sich leicht gehetzt um. Es ist recht voll hier. Als er das Einhorn erblickt, stutzt er merklich, runzelt dann die Stirn. Neben ihm sitzt ein grauhaariger Mann. Sieht eigentlich gut aus. War ihm heute zu nah. War ihm nach dem heute Erlebten zu nah. Aber ein anderer Platz ist momentan nicht frei.


"Wodka." ordert die leicht heisere Stimme nun, lässt keine Widerrede zu. Es ist relativ warm, doch der Kleine zittert. Als er dies bemerkt, beißt er sich zurechtweisend auf die Lippe. Er hasst es, Schwäche zu zeigen. Doch die Ereignisse toben noch immer in seinem Kopf. Ungeduldig wartet er auf seine Bestellung.
"The universe works in mysterious ways
But I'm starting to think it ain't working for me."

- AJR
"It's OK, I wouldn't remember me either."        
- Crywank          

Malinche

Blake kehrt an den Tresen zurück und mustert den Jungen. Er rollt kurz mit den Augen.

Ich sollte wohl mal ein Schild aufhängen, dass Kinder hier keinen Alkohol bekommen. Nein, kein Wodka für dich. Ich kann dir Apfelsaft anbieten. Oder einen Tee. Was willst du?
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Shin

Miakoda sah bei der Abweisung Stirn runzelnd auf. Dass er minderjaehrig ist, vergisst er das ein um andere Mal ganz gerne. Es wuerde einiges ertraeglicher machen... "Aber...! Ich brauche das! Ich brauche doch-" meine Schmerzbetaubung... "Tut mir Leid... Ich wollte keine Probleme bereiten. Ich brauche nichts." Der Kleine senkte verlegen den Blick, zog sich dann das knappe Oberteil runter. Die Verbaende musste nicht jeder sehen. Die Wunden waren frisch, Blutgeruch haftete an ihm. Erneut zitterte der schwache Koerper.
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Malinche

#798
Blake mustert ihn nachdenklich. Irgendwas scheint mit dem Kleinen nicht zu stimmen. Er seufzt, füllt den Teekessel mit Wasser und stellt ihn aufs Feuer. Dann beugt er sich über den Tresen und nimmt den Jungen genauer in Augenschein.

Schmerzbetäubung, hm? Dann sollten wir es besser mit Agavenfeuer probieren. Darf ich? Es wird nicht wehtun.

Seine Stimme klingt nun schon etwas freundlicher. Er streckt beide Hände aus, bis sie Miakodas Körper fast berühren, dann kneift er die Augen zusammen und konzentriert sich. Zumindest fürs Erste sollte das Agavenfeuer einiges für die Wunden des Jungen tun können, denkt Blake sich.

Kleine, blaue Flammen erscheinen unter seinen Handflächen und züngeln sanft an Miakodas Oberkörper entlang, flackern auf und hüllen den Kleinen für einen Moment ein.
Schließlich zieht der Barkeeper seine Hände zurück. Der Teekessel hat zu pfeifen begonnen.


Besser?
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Shin

Miakoda hebt ruckartig den Kopf, als der Mann sich zu ihm beugt und sieht diesen wie ein aufgeschrecktes Reh an, ehe sich sein Blick verfinsterte. Doch Protest konnte er gar nicht mehr einlegen, schon waren die Haende vor ihm. Als die Flammen erscheinen, keucht der Junge erschrocken auf, ehe sein Blick glasig wird. Diese Haende... Schon wieder auf seinem ganzen Koerper! Die dreisten Finger! Die Haut und Seele verbrannten! Miakoda schrie leise auf, sah dann schwer atmend und verwirrt den Barkeeper an.  "Ja... besser... Vielen Dank!" Seine Wunden schmerzten fast gar nicht mehr! Nur die vernarbte Seele eines misshandelten Kindes war nicht mehr zu Retten...
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Ary

Der Silberhaarige beobachtet das Geschehen interessiert.
Zum Chiliangebot nickt er, auch wenn er keinen Schimmer hat, was Chili ist. Es sieht aus und riecht ein bisschen wie die Küche der Shariddim, und an der hatte er sich schon mehr als einmal die Zunge verbrannt, er war also vorbereitet. Nichts konnte schlimmer sein als Nadims gepfefferte Schokolade.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Malinche

Blake runzelt die Stirn. Er hat den Jungen nicht einmal berührt, aber ... irgendwas muss er erlebt haben, worüber er nicht reden will. Mit seinem Seufzer stellt er eine Tasse Tee vor den Jungen hin. Mehr kann er auch nicht machen. Citara zupft ihn am Ärmel und zeigt auf den Silberhaarigen, der angeblich einen Teller Chili will. Mit einem Schulterzucken tut Blake ihm eine Portion auf und protestiert ausnahmsweise einmal nicht, als Citara an ihrem Lederbeutelchen nestelt und ordentlich Chilipulver über das Essen streut. Es gibt ihm einen Stich, wie sie den Silberhaarigen angestrahlt hat, obwohl er nicht den  Eindruck hat, dass der sich für sie interessiert. Wie auch immer - Blake findet, der Kerl kann sich ruhig die Zunge verbrennen.

Gleichzeitig weiß er, dass das albern ist. Seufzend schüttelt er den Kopf und hofft, dass ihm niemand seine Gedanken ansehen kann.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Shin

Miakoda sah verdutzt auf die Tasse, unsicher, was er davon halten sollte. Dieser Personen und dieser Ort hier waren ihm doch total fremd. Und so etwas wie 'Freundlichkeit' hatte er lange nicht erlebt. Dementsprechend argwöhnisch beugte er sich nun vor und schnupperte an dem Inhalt. Tee? Also etwas Ungefährliches, nicht wahr?

"Dankeschön..." Er nahm die Tasse in die Hand und seufzte wohlig auf. Schön warm! Eigentlich schon richtig heiß. Aber diese Schemrzensgrenze ertrug er gerade liebend gern. Dafür war das Gefühl von Leben gerade zu berauschend! Miakoda trank langsam den Tee, ehe er wieder zu seinem Sitznachbar schaute. Er besah sich den Teller Chili und fragte sich, ob diese Schärfe wirklich noch gut schmeckte oder einfach nur brannte.

"Ist mir egal, wo ich hier bin... Ich bin froh darüber." murmelte er nun leise und zuckte mit den Schultern. War doch eigentlich ganz nett und gemütlich hier. Aber die Angst saß trotzdem noch tief.
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Malinche

Der Seitenblick des Jungen auf den Chiliteller ist Blake nicht entgangen, und er muss grinsen.

Hast du Hunger? Willst du was essen? Ich werde Citara auch daran hindern, deine Portion nachzuwürzen.

Citara knufft ihn etwas verärgert in die Seite, sagt aber nichts. Auch ihr ist nicht entgangen, dass es dem Kleinen nicht wirklich gut geht.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Shin

Miakoda sah bei der Nachfrage verwirrt auf und blickte nun wieder nachdenklich drein. Warum diese Fürsorge? Er verstand es nicht. Er war doch nur ein Fremder?

"Wie heißt du?" fragte er deshalb nun auch nach. Wer war dieser Mann? Er wirkte echt nett... War da irgendwo ein Haken? Irgendwas, was der Barkeeper ins Essen mischen könnte? Es fiel dem Jungen schwer, dieser Freundlichkeit einfach zu glauben.
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Malinche

Blake merkt, dass der Junge noch immer misstrauisch ist. Hat er ihn am Anfang zu böse angeraunzt? Er seufzt.

Ich heiße Blake Oregon. Und du?

Währenddessen hat sich Citara an den Chilitopf gedrängelt und tut dem Jungen kurzerhand eine Portion auf. Die kleine Revolverheldin lächelt, als sie den Teller vor ihm hinstellt. Sie beugt sich vor und sagt mit leiser Stimme:

Und ich bin Citara. Schau nicht so ängstlich, Blake ist ein Goldschatz, wenn man ihn näher kennt. Ach, sogar schon vorher. Wir kannten uns noch gar nicht so gut, da hat er sich mal sehr lieb um mich gekümmert, als es mir ... wirklich schlecht ging.

Sie schaudert kurz, als sie an diesen Abend zurückdenkt. Was wohl passiert wäre, wenn Blake ihr damals nicht rechtzeitig zu Hilfe gekommen wäre? Aber das geht zu weit, um das diesem Jungen zu erzählen. Er ist ja noch ein Kind. Citara vergisst fast, dass sie und Blake auch nur einige Jahre älter sind.

»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Shin

Der 16jährige richtet sich ein wenig auf seinem Platz auf und merkt sich den Namen.
"Ich heiße Rei." antwortet er bei der Gegenfrage sofort, ehe er stutzt. Er schaut sich wieder in der Taverne um und legt schließlich nachdenklich den Kopf schief. Er ist hier nicht zu Hause... Nicht bei seiner Arbeit. Hier ist niemand, der ihn kennen könnte. Hier ist nicht das Killer Queen. Kein Kunde. Kein Sex. Kein Schmerz. Es gibt keinen Grund, den Decknamen zu benutzen, der ihm mittlerweile schon so automatisch über die Lippen geht.
"Nein. Ich heiße... Ich bin M-Miakoda!" Bei diesen Worten startet er den Versuch eines Lächelns, es misslingt ihm ein wenig. Es ist ungewohnt, seinen Namen auszusprechen. Das hat er lange nicht mehr getan.

Bei dem Teller sieht er überrascht auf, als sich Citara so zu ihm beugt. Und bei den Worten wird ihm auf einmal gnaz anders. Das ist das, was man Freunschaft nennt, oder? Sich zu helfen... Sich um jemanden zu Kümmern. Ja, Miakoda war ein Kind. In mancher Hinsicht noch so naiv und unwissend. Und in anderer Hinsicht wurde ihm diese Kindheit viel zu früh geraubt.
Er trinkt einen Schluck Tee, ehe er von dem Chili kostet und verlegen grinsend aufsieht.
"Schmeckt gut!" Er fühlt sich irgendwie wohl hier. Er bemerkt eine Ruhe in ihm, die sich langsam breit macht. Das Zittern lässt nach.
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Schakka

Safira lächelt Ao fröhlich an.

"Ja, ein Streik ist wirklich mal eine gute Idee. Das sollte ich meiner Autorin vielleicht auch mal androhen, aber ich denke, das würde nichts nützen. Für sie steht die Geschichte nämlich schon fest, weißt du? Sie hat mein Ende schon geschrieben und füllt gerade die noch verbleibenden Seiten zwischen Mitte und Ende mit Szenen auf.
Das ist nicht gut, dass hab ich auch schon versucht ihr zu sagen, aber sie ist ja so glücklich mit dem Ende, dass sie es einfach behalten will."

Safira greift nach einem Glas Rosenblütenwein und nimmt einen Schluck.

"Ziemlich stur und unklug, oder?"

Fizz

"Vielleicht stur, aber wenigstens ändert deine Autorin nicht andauernd ihre Geschichte. Kein Wunder, wenn mich alle als verrückt abstempeln - wer würde da nicht wahnsinnig werden."

Aiola prostet Ao und Safira zu und nimmt einen kräftigen Schluck.

"Sag mal Safira, auf wen wartest du denn eigentlich?"

Ary

#809
Der Silberhaarige nimmt einen Löffel von dem Chili und kaut genüsslich darauf herum. Auf einmal entgleisen ihm die Gesichtszüge, er wird erst blass, dann rot, und dann sieht es beinahe so aus, als würder aus den Ohren zu qualmen beginnen. Von dem keuchend gehauchten "Chaos und Höllenfeuer!" kann man kaum etwas verstehen. Verzweifelt schaut er sich nach irgendwas zum Brandlöschen um, vorzugsweise Brot oder klares Wasser. Tränen rinnen ihm übers Gesicht, und das Wissen, dass er sich gerade komplett lächelich macht, steigert seine Laune nicht gerade.
"Sch... verdammt... ist... das scha..ha...harf!"

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.