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Der Prota/Antagonisten-Laberfasel-Thread

Begonnen von Ary, 08. August 2008, 23:30:14

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Scrivatore

Als der Krug zersprang, zuckte der "Wirt" zusammen. Dann erklang ein fröhliches "Guten Morgen". Emuya drehte sich um und sah Fennex die Treppe herunter kommen. Er wusste nicht, was vor sich ging und könnte unvorsicht sein. Zu allem Überfluss provozierte Jéromé den Mann noch zusätzlich. Doch die gute Laune von Fennex schien den Mann hinter dem Tresen zu beruhigen, denn seine Aura wurde blasser. Genervt und vor sich hin murmelnd verschwand er wieder und kam mit einem Lappen zurück.
"Wenn es stimmt, was ihr sagt, dann ist der Wirt nicht der Mann, den er ausgibt zu sein. Er hat wohl nicht mitbekommen, dass wir die Veränderung mitbekommen hatten, geschweige denn sein Geheimnis. Er beruhigt sich wieder."
Sie trank ihren Becher leer, den sie vor dem zerstören des Kruges noch retten konnte. "Armer Tropfen. So guten Met hatte ich noch nirgends getrunken", flüsterte sie und sprach dabei mehr zu sich selbst.

Acrosen

#1711
Jéromé nimmt wahr, wie das dunkle Wabern hinter dem eben hereingetretenen Fennex sich deutlich abschwächt. Das Wesen scheint offenbar vorerst keinen Kampf mehr zu suchen, wie es gerade noch schien. Das in dem Raum, aus dem es nun den Lappen holt, nach wie vor ein blutüberströmter, toter Körper herumliegt, hat sich allerdings nicht geändert, das spürt er so, als sähe er es vor sich.

Fennex begrüßt er mit einem freundlichen Nicken. Er mag den Jungen. Er scheint von allen Anwesenden der am wenigsten mit Magie befähigte zu sein, oder aber er kann seine Fähigkeiten überzeugend verstecken.
Wie dem auch sei, er ist sympathisch. Und er scheint eine beruhigende Wirkung zu haben.

An Emuya gewandt raunt Jéromé: "Ich spüre dort im Hinterzimmer nach wie vor eine Leiche, auch, wenn der Wirt sich wieder beruhigt hat. Ich zöge es vor, dass mal zu untersuchen. Vielleicht können wir ihn ja mit Fennex Hilfe etwas ablenken, nur ein paar Minütchen..."

Kare

Fennex, der gerade dabei ist, sich einen Stuhl ranzuschieben, reißt die Augen auf. "Leiche?", wiederholt er fassungslos und offensichtlich zu laut, wenn er Jeromés Blick richtig deutet. "Das ist nicht Euer Ernst, oder?", fährt er mit gesenkter Stimme fort und versucht es mit einem halbherzigen Lachen. "Guter Witz, beinahe hätte ich Euch geglaubt. Aber bitte, erspart mir so etwas vor dem Frühstück. Und vorm Mittag- und Abendessen."

Er lässt sich auf den Stuhl fallen und sammelt ein paar der Scherben vom Tisch. "Hat der Met nicht geschmeckt?" Er lässt ein paar Tropfen von einer Scherbe auf seine Zunge rollen. "Hm, der ist doch gut! Meister, braut Ihr den selbst?", fragt er den Wirt, der sich vorbeugt, um über den Tisch zu wischen.

"Die Vergangenheit interessiert mich nur soweit, wie sie mir hilft, die Zukunft zu planen."  ~ Dravos Kanael Salanos - "Drakan"


Avatar © Olga Kolbakova

foxgirl

Joyce hat das Spektakel einen Augenblick lang stumm beobachtet. Jéromé scheint sich seiner sehr sicher, wenn er das merkwürdige Wesen so unverfroren provoziert. Nunja wenn er nur halb so viel kann, wie er denkt ist das sicher nicht zu ihrem Nachteil. Nicht im Moment zumindest. Fennex Ankunft erfreut und erschreckt sie zugleich. Sie macht sich Sorgen um den gutherzigen jungen Mann. Er scheint die Gefahr nicht zu erkennen und sie hat Angst er könne sich in Gefahr bringen. Doch tatsächlich scheint seine freundliche Art den "Wirt" milde zu stimmen. Dennoch Jéromé hat Recht. Es stinkt nach Blut, so sehr dass es ihr die Lust auf Met gänzlich verdorben hat. Sie wendet sich an Fennex und versucht so sanft und vorsichtig wie möglich zu sein.
"Guten Morgen Fennex, ich möchte dich nicht erschrecken, aber das ist keinesfalls ein Scherz. Ich denke auch wir sollten uns das einmal ansehen. Traust du dir zu ihn einen Moment abzulenken? Ansonsten könnte ich mich auch verwandeln." Sie schaut zweifelnd nach oben. "Allerdings glaube ich nicht, dass das Dach das überleben würde, oder der Rest der Schenke. Vielleicht wäre ein weniger rabiater Weg vorerst angebracht." Nun da Jéromé sie ohnehin durchschaut hat, muss sie ihre Fähigkeiten wohl nicht länger verbergen. Sie fragt sich ob ihm klar ist, was sie ist. Sie schüttelt den Gedanken ab. Das ist momentan nicht vorrangig. "Ihr nehmt ihn wahr, nicht wahr Emuya, ihr könnt sehen, wenn sich seine Stimmung verändert. Wenn es euch nicht zu sehr erschöpft, würde ich vorschlagen, dass ihr euch darauf konzentriert. Das gibt uns einen Vorteil. Nun, Fennex, wie sieht es aus. Fühlt ihr euch ausgeruht genug. Nicht die schönste Art den Morgen zu beginnen, ich weiß. Ich hatte mir mein Frühstück auch anders vorgestellt." Sie zwinkerte ihm aufmunternd zu.

Scrivatore

Emuya lauschte lediglich den Worten und nickt bejahend, wenn ihre eine Frage gestellt wurde. Sie wartete ab, was Fennex antworten würde. War er bereit dazu?

Kare

"Verwandeln? Ablenken?" Fennex sieht etwas irritiert von einer hübschen Frau zur nächsten, dann etwas hilflos zu Jeróme. Alle drei seiner Tischgenossen wirken ernst, niemand scherzt.

Gut. Er hat keinen Plan von nichts, aber das ist nichts Neues.

"In Ordnung", sagt er. Wenn er es richtig verstanden hat, soll er sich einfach nur nett mit dem Wirt unterhalten. Das zumindest klingt nicht weiter schwer. "Aber wehe, das ist nur ein feiger Vorwand, um mich loszuwerden, ja?"

Schon steht er auf, um auf die Tresen zuzugehen, wo der Wirt den nassen Lappen über einem Eimer auswringt. "Ah, Meister! Dieser Met, braut Ihr den selbst? Und habt Ihr zufällig einen Bruder in Caira? Ich schwöre Euch, der Wirt im Bärtigen Barsch, der sieht Euch sowas von ähnlich..."
"Die Vergangenheit interessiert mich nur soweit, wie sie mir hilft, die Zukunft zu planen."  ~ Dravos Kanael Salanos - "Drakan"


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Acrosen

Jéromé beobachtet, wie sich Fennex dem Wirt nähert und beginnt, ihn in ein lockeres Gespräch zu verwickeln. Sehr gut, die Aufmerksamkeit des Wesens, was auch immer genau es sein mag, soll sich voll auf den Jungen konzentrieren. Er erhebt sich langsam, bedächtig, dabei möglichst unauffällig zu bleiben. Emuya scheint sich in die Betrachtung der Aura des Wirtes versenkt zu haben, Joyce scheint unentschlossen, was genau sie tun soll.

Jéromé murmelt einige fremde Worte, und dann zerfällt sein Gestalt rasch in tausende Blätter, welche schnell von einem umspürbaren Wind verweht werden. Unsichtbarkeit ist immer wieder die Mühe wert, denkt er bei sich. Lautlos und geschmeidig wie ein Katze schleicht er am Tresen vorbei, ohne dabei den Wirt aus den Augen zu lassen. Sollte diese etwas merken, muss Jéromé sofort kampfbereit sein. Joyce und Emuya sitzen immer noch am Tisch, und er hofft inständig, dass keine der beiden jetzt etwas dummes unternehmen wird.

Er sieht sich ein letztes Mal um, dann betritt er das Hinterzimmer, in dem er das Blut und die Leiche ausgemacht hatte. Dich was er jetzt sieht, lässt ihn weder erschrecken, noch ekelt es ihn an.
Jéromé lächelt.

foxgirl

Vorsichtig lächelt Joyce Fennex an. "Keineswegs, wir wollen dich nicht loswerden, nur verhindern, dass hier noch mehr Blut fließt." Flüstert sie, doch der freundliche junge Mann hat den Wirt bereits in eine Unterhaltung verwickelt. Emuya wirkt hochkonzentriert. Gut, um die Launen des Wirtes muss sie sich also keine Sorgen machen. Jéromé fackelt nicht lange und begibt sich ins Hinterzimmer. Sie überlegt kurz ob sie ihm folgen soll. Doch er scheint Erfahrung in solchen Dingen zu haben und sie fühlt sich immernoch unwohl dabei Fennex allein zu lassen. Hier kann sie in der Not noch eingreifen.
Eine Weile passiert nichts, mit Ausnahme des seichten Gespräches zwischen dem undefinierbaren Wesen und ihrem Kameraden. Einige Minuten verstreichen ereignislos und Jéromé kommt noch immer nicht zurück. Das Ganze ist ihr nicht geheuer. Was kann er entdeckt haben, dass ihn so lange aufhält. Sie schaut erst zum Wirt der, vollauf beschäftigt mit Fennex keinerlei Notiz von ihr nimmt, dann zu Emuya. Sie traut den Beiden genug zu, um sie einen Augenblick sich selbst zu überlassen.
So leise wie eine Katze auf Samtpfoten erhebt sie sich und schleicht, den Blick noch immer auf die hinter ihr gerichtet, auf das Zimmer zu. Keiner bemerkt ihre Abwesenheit. Zufrieden nähert sie sich Jéromés Gestalt. Sie wirft einen Blick auf das, was hinter ihm liegt. Hätte sie Folter, Qual und Tod nicht schon zuhauf miterlebt, sie hätte geschrien. So bleibt sie nur stehen, erstarrt für einen Augenblick und blickt dann zu dem Mann neben ihr. Ein Lächeln ist auf sein Gesicht gemalt. Was kann das bedeuten? Doch kein Laut kommt über ihre Lippen, aus Furcht den Wirt aufzuschrecken. Stumm wandert ihr Blick erneut zu der Gestalt auf dem Boden, wenn man das noch so nennen kann.

Mithras

#1718
"Guten Morgen, Esfandiyân!"
Er schlägt blitzartig die Augen auf. Diese Stimme, diese herablassende, spöttische Stimme! Von der Kante seines Bettes blicken ihn zwei himmelblaue Augen an, die im Schein der aufgehenden Sonne wie Saphire funkeln. Etwas in ihm verkrampft sich.
"Was tust du hier, Sepandieh?", fragt er die Frau, die er in diesem Augenblick am allerwenigsten gebrauchen kann, während er sich aufrichtet.
"Sichergehen, dass es ihr gut geht."
Esfandiyân schnaubt. "Und, alles zu diener Zufriedenheit?"
Sepandieh wird ernst. "Nein. Heute Nacht sind hier zwei Morde geschehen, und ihr habt einfach geschlafen."
"Zwei Morde?" Alle Verachtung weicht schlagartig aus seiner Stimme. "Wer, wann, warum?" Seine letzte Frage stellt er nicht laut, doch sein Gesicht spricht Bände: Was ist mit meiner Tochter?
"Kann ich mit den Toten reden oder du? Und nein, Maniša geht es gut. Sie schläft wieder, dafür habe ich gesorgt. Du hast es also mittlerweile akzeptiert?"
"Dass sie meine Tochter ist? Was gibt es da nicht zu akzeptieren?" Sogleich bereut er seine Worte, als ihm klar wird, dass Sepandieh sehr wohl die Wahrheit kennt.
"Oh, gar nichts", erwidert sie sarkastisch, "Du hast sie damals nur in deine Falle tappen lassen, die du mir gestellt hast, und hättest ihren Tod billigend in Kauf genommen."
"Ich fasse zusammen: Du machst mir Vorwürfe für etwas, das ich getan hätte, ohne zu wissen, um wen es sich handelt, während du sie damals ohne zu zögern umgebracht hättest, wenn du nicht in meine Falle getappt wärst und sie dich nicht gerettet hätte." Esfandiyân leht sich seufzend zurück. "Nein, ich erwarte keine Rechtfertigung. Aber tu nicht so, als hättest du nie eine andere Meinung vertreten."
Sepandieh schaut ihn mit einer Mischung aus Belustigung und gespieltem Schuldbewusstsein in ihrer Miene an. "Ich würde sagen, wir sind quitt. Ich hoffe, dass sie für dich ebenfalls mehr ist als die Seele, die in ihr wiedergeboren wurde."
Wäre in diesem Augenblick Amhenas durch die Tür getreten - Esfandiyâns Entsetzen hätte nicht größer sein können. Er spürt, wie sich eine Gänsehaut auf seinen Armen ausbreitet und sich sein Herzschlag beschleunigt. "Wer weiß es sonst noch?", hört er sich selbst mit tonloser Stimme fragen.
"Niemand", antwortet Sepandieh so schneidend kalt, dass er es förmlich auf seiner Haut spüren kann. "Und wenn es doch jemanden geben sollte, dann schneide ich ihm eigenhändig die Kehle durch. Und jetzt kläre diesen Mord auf oder verschwinde mit ihr von hier, so schnell dich deine Beine tragen!"

Etwas hat sich verändert, als Esfandiyân die Wirtsstube betritt. Etwas ist ander als gestern. Er spürt etwas, das er schon lange nicht mehr vernommen hat, von ihrem Abstecher nach Yätark mal abgesehen. Das Atar eines Drachen! Überrascht beäugt er die kleine Gruppe, die sich bereits zum Frühstück eingefunden hat, und hat sofort die Rothaarige im Blick, die mehr ist, als es noch am Vorabend den Anschein hatte. Gerade, als er sich zu ihnen setzen will, erhebt sie sich. Ihr Ziel ist klar - sie will in den Nebenraum, zu den Leichen, und zu diesem arroganten Möchtegern-Magier, mit dem sich Esfandiyân schon am Vorabend angelegt hat. Eine interessante Konstellation, denkt er sich, und beschließt, seinen Teil dazu beizutragen. Die Aufmerksamkeit anderer Personen zu manipulieren ist eine seiner leichtesten Übungen, und so lässt er die Rothaarige ungehindert den Wirt passieren und huscht ihr mit einigen Augenblicken Abstand ungesehen hinterher in das Zimmer mit den Leichen. Leise fällt die Tür hinter ihm ins Schloss, doch ohne auf die Reaktionen der beiden anderen zu warten, knurrt er ebenso leise wie grimmig: "Was auch immer Ihr vorhabt: Versucht nichts ohne mich."

//Tut mir leid, der Exkurs musste gerade sein.

Acrosen

#1719
Jéromé registriert, wie zunächst Joyce, dann der Mann vom Vorabend, Esfandiyân, welcher in seiner Eitelkeit, sich mit Jenoná anlegen zu müssen, um ein Haar einen wahrhaftigen Sturm riskiert hätte, den Raum betreten. Obwohl er nach wie vor seine Unsichtbarkeit wahrt, scheinen beide ihn problemlos wahrzunehmen. Er nimmt sich vor, beim nächsten Mal seine Unsichtbarkeit nicht auf die visuelle Wahrnehmung zu beschränken.

Esfandiyân knurrt etwas, ohne die Situation überhaupt erfasst zu haben, und kurz verspürt Jéromé das inständige Verlangen, sich mit der flachen Hand auf die Stirn zu schlagen. Er unterdrückt diesen Zwang, und sondiert stattdessen die Ausgangssituation. Wie viel Zeit blieb dem armen unwissenden Fennex draußen noch? Jéromé entledigt sich der Unsichtbarkeit und zieht sein Schwert aus der Scheide. Es funkelt gleißend, auch wenn der Raum nur durch eine spärliche Fackel beleuchtet ist, und reflektiert dabei das Licht in allen erdenklichen Farben. In seiner linken Handfläche beginnt erneut die geräuschlose, blaue Flamme zu brennen.

"Was auch immer ihr tun wollt" nickt er Esfandiyân grinsend zu "tut es bloß ohne mich!" Er wendet sich zum Gehen, und hebt das Schwert auf Brusthöhe. Er senkt die Stimme etwas, sodass nur Joyce und Esfandiyân ihn hören können. "Ich für meinen Teil werde mich dem Ding da draußen jetzt annehmen, bevor der arme Fennex endet wie das da." Er weist auf die zur Unkenntlichkeit zerfetzte Leiche auf dem Boden. "Ach ja, bevor ich es vergesse." Er grinst erneut. "Zerbrecht euch nicht eure Köpfe über das Zeichen. Seine Bedeutung ist nur für mich relevant."

Als er den Raum verlässt, beginnt das, worauf er eben noch gewiesen hat, rötlich zu schimmern. Mit Blut ist eine achtzackige Windrose an die Wand gezeichnet, ineinander verschlungen, und an jeder der Spitzen ist ein fremdartiges Symbol in die Holzwand eingebrannt. Alle Symbole sind dunkelschwarz und heben sich deutlich vom roten Leuchten der blutigen Linien ab. Nur der Zacken, welcher nach Süden und zum Boden, auf den zerfetzten Körper hin, weißt, ist anders. Das Symbol unter ihm scheint wie ein Tor zur Sonne, gleißendes Licht tritt nun aus ihm hervor, und blendet jeden, der direkt hineinschaut.

Scrivatore

Als Jéromé in den Schankraum zurückkehrte, blickte sie zu ihm und lies somit den Wirt und Fennex aus den Augen. Der Wirt wirkte die meiste Zeit gelangweilt, dennoch froh über etwas anderes, als Konflikte. Allerdings würde sich das bald ändern, denn Jéromé ging geradewegs auf die beiden Männer zu, sein Schwert in der Hand und eine dunkle Aura. Sie reagiert schnell. Zückt ihren Bogen, zieht einen Pfeil und legt ihn auf. Allerdings spannt sie ihn noch nicht, sondern stellt sich zunächst dem Mann in den Weg.
"Was habt ihr gesehen? Was ist zu tun?"
Sie folgt ungern anderen Anweisungen und bittet noch weniger gern um Hilfe, doch sie wusste zu wenig. Jéromé war es, der alles gesehen hatte. Joyce war verschwunden.

foxgirl

Joyce blickt zu dem Mann, der sich beinahe von ihr unbemerkt zu ihnen gesellt hat. War er es nicht gewesen, der sich gestern mit dem sprechenden orangenen Kater unterhalten hatte? Jéromés Worte verwundern Joyce, doch mittlerweile vermag sie wenig zu erschrecken. Er verlässt den Raum und beinahe ist sie erleichtert darüber, zumal sie Fennex und Emuya nur ungern allein gelassen hatte. Jéromés leuchtendes Schwert fasziniert sie, nicht dass sie Waffen nötig hat, aber sie bewundert die filigrane Arbeit dennoch. Der fremdartige Mann neben ihr hat ihr Interesse geweckt, aber ob im Moment wirklich der rechte Moment für eine Vorstellungsrunde ist? Da Jéromé sich die Mühe nicht gemacht hat, überlegt sie sich, wie man dem Opfer des "Wirts" die letzte Ehre erweisen kann, sie will ihn nicht so einfach da liegen lassen. Ihr Feuer könnte helfen, warum beim großen Pendragon musste hier denn alles aus Holz sein. Sie blickt den Mann neben sich an. Er scheint das Zimmer überprüfend zu scannen. Gut so, mit ihm zusammen zu arbeiten kann sie sich tatsächlich vorstellen, nachdem Jéromé doch eher für Alleingänge zu haben ist. Ihr gefällt nicht, dass er mit dem Schwert in Richtung des Wirtes gelaufen ist. Sie kann sich wohl vorstellen, dass sich der Wirt und er als Gegner ebenbürtig sind, doch erschreckt es sie Fennex in Mitte dessen zu wissen. Bereits gestern hatte er in ihr eine protektive Ader geweckt. Sie würde nicht zulassen, dass ihm etwas geschieht. Und wenn ich die ganze Schenke abfackeln muss, um ihm zu helfen, denkt sie bei sich und wirft einen prüfenden Blick hinter sich. Emuya hat einen Pfeil an ihren Bogen gelegt. Das beruhigt Joyce ein Bisschen, auch wenn sie nicht weiß wie effektiv das gegen einen der Beiden tatsächlich ist.

Kare

"...beste dort ist der Braten - und die rothaarige Kellnerin, die-" Fennex stockt und sieht verwirrt auf. Von der einen Seite kommt Jéromé mit gezücktem Schwert auf ihn zu, auf der anderen richtet Emuya einen gespannten Pfeil auf ihn.

Oder den Wirt.

Fennex sieht Furcht über das Gesicht des bärtigen Mannes flackern - und kann dieses Gefühl nur zu gut nachempfinden. Und dann, für den Bruchteil einer Sekunde, fühlt er noch etwas anderes, das ihn durchläuft wie ein Beben.

Mensch. Aber nicht nur. Aber auch. Immer noch Mensch.

Oh, verdammt, denk nach, Fennex, denk nach! Was würde Laska tun? Sich unauffällig davon schleichen. Keine Aufmerksamkeit erregen, genau. Oder furchteinflößend knurren. Also. Flieh oder knurr. Hauptsache du bleibst ruhig.

"NEIN!", brüllt er und reißt den Wirt mit sich zu Boden. Dann hebt er beide Hände über den Kopf, Innenflächen nach außen, nur, dass er gar nicht weiß, in wohin er sie abwehrend richten soll. "Immer langsam, ja?? Kann mir das bitte einer erklären? Das ist sicher alles nur ein Missverständnis!"

"Die Vergangenheit interessiert mich nur soweit, wie sie mir hilft, die Zukunft zu planen."  ~ Dravos Kanael Salanos - "Drakan"


Avatar © Olga Kolbakova

Scrivatore

Ehe Jéromé ihr antworten konnte, fing Fennex hinter ihr an zu schreien und warf sich und den anderen Mann zu Boden. Dabei machte er eine abwehrende Haltung. Emuya verstand nicht ganz, was das sollte. Sie und Jéromé standen noch mit einigem Abstand von den beiden entfernt, ihr Bogen hing noch immer locker in ihren Händen.

Mithras

#1724
"Ein Glück, er ist weg", erwidert Esfandiyân trocken. "Es gibt Leute, die sich zu Recht viel auf sich einbilden, und es gibt solche, die dabei die Bodenhaftung verlieren. Schade nur, dass ihm jetzt das Beste entgehen wird."
Er blickt die Rothaarige an. "Schon einmal einen Toten wiedererweckt?", fragt er mit einem Anflug von Belustigung in seiner Stimme. "Sollte für jemanden wie dich eigentlich kein Problem sein, oder?"
In diesem Augenblick ertönt Fennex' Schrei aus dem Schankraum. Esfandiyân rollte seine Augen. "Ich hatte angesichts all dieser Menschen - oder was auch immer sich hier sonst noch herumtreibt -, die sich weiß-Amešnu-was auf ihre mgischen Fähigkeiten einbilden, fast vergessen, dass es hier auch ganz normale Menschen gibt. Keine Sorge, deinem Freund wird nichts passieren, auch wenn er offenbar ein Händchen dafür hat, sich in die Scheiße zu reiten. Die anderen werden mit dem falschen Wirt schon zurechtkommen, und danach ist immer noch Zeit, ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Konznetrieren wir uns also auf das hier und jetzt."
Er lächelt grimmig-entschlossen, dann sieht er die junge Frau durchdringend an. "Hatte ich schon erwähnt, dass Totenbeschwören mit Drachenblut weitaus besser funktioniren?"