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Die kleinen Büchernews

Begonnen von gbwolf, 04. Juli 2008, 09:01:33

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Coppelia

Schon wahr, von dem Mann kann man sich noch eine Scheibe abschneiden. :hmmm: Mein Word-Output muss auch viel geringer sein. Das sehe ich zwar nicht wirklich als Problem, aber man hat halt weniger Roman am Ende des Tages und stellt die einzelnen Bücher nicht so schnell fertig.
Bei der Kombination Schreiben und Arbeit spielt die Arbeit auch eine große Rolle, ob sie gut mit dem Schreiben kompatibel ist oder nicht. Wenn nicht, bringt auch das frühe Aufstehen meiner Ansicht nach nicht so viel. :hmmm:

Leann

Der frühe Vogel fängt nur den frühen Wurm.  ;)  Frühes Aufstehen schön und gut, aber ich glaube, es liegt eher daran, dass man sich im Tagesablauf Zeit für das Schreiben schafft. Die Uhrzeit ist dabei wohl eher zweitrangig. Wenn der eigene Biorhythmus morgens zum besten Schreiberfolg führt und man das mit den anderen Tätigkeiten vereinbaren kann, ist das super.

Vielleicht probiere ich das echt mal aus, vor der Arbeit zu schreiben, statt danach. Danach bin ich mental oft sehr ausgelaugt, da ist eine morgendliche Schreibsession doch vorteilhaft. Allerdings müsste ich dann früher ins Bett. Um wenigstens auf 6 Stunden Schlaf zu kommen schon um 22 Uhr. Heißt, ich hätte nach der Arbeit incl. Heimweg nur drei Stunden "Freizeit", die dann aber auch für Essen, Haushalt etc. draufgeht. Allerdings nicht fürs Schreiben, das käme ja dann morgens dran.  :) Steht eigentlich irgendwo, wie viele Stunden Schlaf Herr van den Boom sich gönnt?
Jedenfalls ist es immer interessant zu erfahren, wie erfolgreiche Autoren das Schreiben organisieren.

Sascha

@Nadine: Wah! Die Verkaufszahlen machen mich grad extrem neidisch. Hätte ich mir das nur nicht angeschaut ...
@Leann: 22 Uhr nennst Du früh ins Bett?? Das erreiche ich nur selten überhaupt. Bei mir geht um 6 der Wecker, und unter 8 Stunden Schlaf (dauerhaft) bin ich absolut unbrauchbar.

Diesen van den Boom kannte ich gar nicht. Der schreibt 5-7 Bücher im Jahr? Als zweites Standbein?? Dann kann der aber sonst kein Leben mehr haben außer Schreiben und anderem Job.

gbwolf

@Coppelia Man darf nicht vergessen, dass Dirk sehr offen darüber spricht, dass er auch Romanreihen abbricht, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis für ihn zu schlecht ist. Er hat sein Genre, bedient die Erwartungen der Leser und bleibt auf seiner Linie.
Wenn die eigene Zielgruppe keine Vielleser sind, dann kann man wahrscheinlich so früh aufstehen wie man möchte. Das ist jetzt kein Seitenhieb, sondern eine völlig ironiefreie Feststellung. Es wäre natürlich interessant, ob man sich in einem weniger gut laufenden Genre auf Dauer ebenfalls eine treue Leserschaft erarbeiten kann, wenn man in eine Routine reinkommt, die es einem ermöglicht, 5-10 kurze Romane im Jahr zu veröffentlichen.

Zitat von: Sascha am 25. April 2017, 08:28:24
@Nadine: Wah! Die Verkaufszahlen machen mich grad extrem neidisch. Hätte ich mir das nur nicht angeschaut ...
Dann schau mal die Postings vor 5 oder mehr Jahren an, dann siehst du die Entwicklung. Dirk sagt selbst immer wieder, dass er auch mit wenigen Büchern angefangen und sich die Routine hart erarbeitet hat.

Zitat von: Sascha am 25. April 2017, 08:28:24
Diesen van den Boom kannte ich gar nicht. Der schreibt 5-7 Bücher im Jahr? Als zweites Standbein?? Dann kann der aber sonst kein Leben mehr haben außer Schreiben und anderem Job.
Anderen Jobs. ;) Er arbeitet für eine Migrations-/Rückkehrerberatung, lehrt als Privatdozent, gibt Interviews zu politischen Themen, etc. Wie sagt er so schön im Interview: Nach ein paar Seiten wird es ihm langweilig. Vermutlich ist es gerade diese Vielfalt, die das Leben für ihn ausmacht.

Churke

Zitat,,Bitte, mich morgen um halb vier wecken; ich bin mit meiner Arbeit nicht fertig geworden."

Franz Josephs letzte Anweisung an den Kammerdiener.

gbwolf

#320
Random House baut um. Manhatten weicht WUNDERRAUM: http://www.boersenblatt.net/artikel-random_house_kreiert_neuen_verlag.1312853.html

ZitatIm Wunderraum wird das bisherige Manhattan-Team ab diesem Herbst wieder Bücher herausbringen. »Romane, in denen Leserinnen und Leser sich verlieren können und die nach der Lektüre ein gutes Gefühl hinterlassen«, so skizziert Andrea Best die Kernidee. Zehn bis zwölf Titel pro Jahr sollen es werden, nicht mehr. Auch in den Genres will sich Wunderraum klare Beschränkungen auferlegen: Thriller, Erotik, Fantasy, ­Science-Fiction und Sachbuch würden nicht angeboten, heißt es.
Da liege ich mit meinen Romanen ja voll im Trend.

Edit: Bei Buchmarkt (http://www.buchmarkt.de/meldungen/random-house-manhattan-geht-wunderraum-kommt/) klingt das Zitat ein wenig, wie aus unseren Bestsellern am Sternenhimmel:
Zitat,,Mit dem Claim Lesen ist Ankommen,  Stichwort Slow Culture,  soll die Hauptzielgruppe −  Frauen ab dreissig, die gerne lecker kochen und schön wohnen, dabei aber nicht doof sind −  zurück zur ,,Essenz des Lesens" finden.





gbwolf

#321
Hm. Was auch immer da passiert ist, der "Buchmarkt" entschuldigt sich für das falsch wiedergegebene Zitat (Das Wort "doof" kommt eigentlich nicht vor) und lädt den Originalartikel als PDF hoch: http://www.buchmarkt.de/wp-content/uploads/2017/05/wunderraum.pdf

Hat jedenfalls im Netz heute ordentlich für Wirbel gesorgt.

Valkyrie Tina

Zitat von: Nadine am 04. Mai 2017, 19:08:16
Random House baut um. Manhatten weicht WUNDERRAUM: http://www.boersenblatt.net/artikel-random_house_kreiert_neuen_verlag.1312853.html

ZitatIm Wunderraum wird das bisherige Manhattan-Team ab diesem Herbst wieder Bücher herausbringen. »Romane, in denen Leserinnen und Leser sich verlieren können und die nach der Lektüre ein gutes Gefühl hinterlassen«, so skizziert Andrea Best die Kernidee. Zehn bis zwölf Titel pro Jahr sollen es werden, nicht mehr. Auch in den Genres will sich Wunderraum klare Beschränkungen auferlegen: Thriller, Erotik, Fantasy, ­Science-Fiction und Sachbuch würden nicht angeboten, heißt es.
Da liege ich mit meinen Romanen ja voll im Trend.

Edit: Bei Buchmarkt (http://www.buchmarkt.de/meldungen/random-house-manhattan-geht-wunderraum-kommt/) klingt das Zitat ein wenig, wie aus unseren Bestsellern am Sternenhimmel:
Zitat,,Mit dem Claim Lesen ist Ankommen,  Stichwort Slow Culture,  soll die Hauptzielgruppe −  Frauen ab dreissig, die gerne lecker kochen und schön wohnen, dabei aber nicht doof sind −  zurück zur ,,Essenz des Lesens" finden.

Pastell statt Pratchett. Irgendwie fühle ich mich in der deutschen Bücherlandschaft immer weniger zuhause.  :'(

zDatze

Zurück zur "Essenz des Lebens" ... Kochen und schön wohnen. Ja, klar doch.  :wart:

Dämmerungshexe

,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Klecks

Ah, interessant, eine Frau, die schön wohnen will und lecker kocht ist also eigentlich doof, aber in dem Fall natürlich nicht. Sag mal, geht's noch?  :wart:  Und jetzt das "doof" rauslöschen ... war natürlich gar nicht so gemeint ... aha, aha.

Coppelia

#326
Ich habe es mir auch mal durchgelesen. Was ich abgesehen vom Thema selbst nervig fand, war die Beteuerung, dass man es hier natürlich nicht mit bösem Eskapismus zu tun hat. ::) Kann man nicht einfach dazu stehen, dass man es bei Unterhaltungsromanen natürlich damit zu tun hat? Ich selbst sehe das zwar auch kritisch, aber trotzdem finde ich: Wenn sich jemand dafür entscheidet, mal einer Weile seiner Welt zu entfliehen, was ist daran schlimm?
Mein Fall ist das der Trend insgesamt nicht. Ich hoffe wirklich, dass es irgendwann mal wieder neue Trends gibt.

FeeamPC

Da falle ich dann schon mal als zukünftige Leserin aus. Ich bin zu alt, koche nicht gerne, schöner wohnen ist mir egal, und ich möchte Fantasy lesen. Eindeutig nicht Zielgruppe.

Steffi

Na ja, es hört sich an, als wollten sie die Romane zur Blogger-Kultur liefern: Kochen, DIY, Deko, das alles erlebt ja gerade einen totalen Boom. Stichwort "Simplify your life" und so. Kann ich schon verstehen, dass sie da gerne ein Scheibchen von abhätten ...  ::)
Sic parvis magna

Golden

Zitat von: Klecks am 05. Mai 2017, 14:13:15
Ah, interessant, eine Frau, die schön wohnen will und lecker kocht ist also eigentlich doof, aber in dem Fall natürlich nicht. Sag mal, geht's noch?  :wart:  Und jetzt das "doof" rauslöschen ... war natürlich gar nicht so gemeint ... aha, aha.
Dafür haben sie jetzt das "finden" durch "helfen" ersetzt, als würde die holde Leserschaft das nicht von alleine schaffen, sondern an die Hand genommen werden müsste. Sie kriegen's einfach nicht korrekt hin. ;D

Unter "Essenz des Lebens" hatte ich mir ja auch eigentlich etwas anderes ... tiefsinnigeres(?) gedacht.