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Die kleinen Büchernews

Begonnen von gbwolf, 04. Juli 2008, 09:01:33

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Koriko

Also ich hab mal auf der Seite von Royce Buckingham nachgeschaut und irgendwie scheinen seine Titel in den USA so gar nicht zu ziehen. Scheinbar gibt es die Demonkeeper Reihe vorwiegend nur als eBook udn scheint in den USA gefloppt zu sein. Im Gegenzug dazu lief sie wohl in Deutschland ordentlich, so dass es logisch ist, dass er sie dem deutschen Verlag direkt anbietet. Scheint irgendwie immer populärer zu werden - habe schon von anderen englischsprachigen Autoren gehört, dass die so vorgehen. Scheinbar ist ein Erfolg/Nichterfolg eines Romanes in Amerika nicht ausschlaggebend dafür, ob ein Buch hierzulande erfolgreich wird ... immerhin hat Steampunk hier ja auch nie so gezündet, wie in den USA.
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

www.assjah.de
www.juliane-seidel.de
www.like-a-dream.de

Franziska

Okay, das hier und das: hier
beantwortet eigentlich meine Frage, die ich gestellt hatte.
Mir war nicht so bewusst, dass die Titel tatsächlich so früh gekauft werden.
Das macht dann langsam Sinn mit der Geschichte. Dann war es wohl so, dass das erste Buch des Autors einfach mal gekauft wurde und dann wurde es hier ein Bestseller, nur in den USA nicht, aber es lohnt sich jetzt, weiter auf den Autor zu setzen. Stelle ich mir für den Autor ein bisschen merkwürdig vor. So als wenn mein Buch plötzlich nur in Korea ein Bestseller ist oder so. Schon komisch, wie unterschiedlich die Lesergeschmäcker sind.
Ich habe in letzter Zeit öfter mal darüber nachgedacht, wann sich eine Übersetzung eigentlich lohnt. Aber dann scheint es ja so zu sein, dass die einfach auf Verdacht gemacht werden.
Mir war noch was aufgefallen: Die Bücher von Emily Bold, die hier ihre Myseryromance-Reihe selbst verlegt hat über Amazon ist jetzt direkt von Amazon auf Englisch übersetzt worden, durch Amazon crossing. Das finde ich eine interessante Entwicklung, auch wenn das sicherlich eine Ausnahme ist. Die Lizenz von Selbstverlegern zu kaufen dürfte für Amazon ja wahrscheinlich nicht besonders teuer sein.
@Maja: ich habe ja auch gar nichts dagegen. Mich hat es nur gewundert. Klar fragt man sich dann schon, warum nehmen sie lieber den amerikanischen Autor als einen deutschen, aber wenn er schon Bestseller hatte, erklärt sich das natürlich.
Was ich mich auch bei der Sache mit Emily Bold frage: wenn es sich für amerikansiche Autoren lohnt, sich auf deutsch zu übersetzen und nur hier zu erscheinen, müsste es dann nicht andersrum viel eher so sein?
Hier ist der Markt kleiner und es gibt weniger Leser und weniger Konkurrenz, in den USA/Englischsprachigem Raum ist es umgekehrt. Gibt es auch deutsche Autoren, die nur auf Englisch erscheinen? Oder schlägt das mehr Konkurrenz dann das mehr Leser-Argument?

PS: vielleicht könnte man doch einen eigenen Thread daraus machen?

gbwolf

Carlsen startet eine Umfrage zum Kauf- und Leseverhalten von eBooks: http://www.carlsen.de/digitale-produkte/specials-und-aktionen/e-book-umfrage
Zu gewinnen gibt es auch etwas und man ist mit über 25 eine alte Socke, also in der höchsten Altersklasse. ;) Mich würden ja die Ergebnisse interessieren, da das Leseverhalten für bibliothekare auch immer sehr interessant ist. Vielleicht gönnen sie uns ja ein paar Happen von den Ergebnissen.


Maja

Na ja, "Missgeschick" würde ich das nicht nennen - "News" aber auch nicht. Der Beitrag ist immerhin ein Jahr alt, und dotbooks hat sich ordentlich entwickelt in der Zwischenzeit.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Malinche

Ich gebe zu, News sind das nicht wirklich, weil der Artikel schon fast ein Jahr alt ist. Aber ich finde den Sachverhalt so schön skurril, eine Freundin hat mir gestern davon erzählt und war so lieb, mir den Link noch einmal rauszusuchen.

Konkret geht es darum, dass Penguin wohl eine Reihe seiner Autoren verklagt hat, die Buchverträge unterschrieben und dicke Vorschüsse kassiert haben, ohne danach aber jemals das entsprechende Buch abzuliefern. (Das krasseste Beispiel ist wohl die dramatische Liebesgeschichte eines Holocaust-Überlebenden, die sich kurz vor der Veröffentlichung als Fake herausstellte.)

Ich habe die Fälle jetzt nicht im Detail verfolgt und weiß auch nicht, was daraus geworden ist. Vor allem aber war mir nicht bewusst, dass es solche Vorfälle tatsächlich gibt, und dann doch in solcher Größenordnung. Gibt es am deutschen Buchmarkt denn vergleichbare Fälle?
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Maria

Ich würde gern wissen, ob die Gerichte für den Verlag entschieden haben. Die feine Sache ist es ja nicht, erst groß kassieren und dann nicht schreiben.
Ich kenne aus dem deutschen Buchmarkt keinen solchen Fall.
Falls es sie gibt kann ich mir auch gut vorstellen, dass die Verlage damit nicht an die Öffentlichkeit gehen, um sich nicht zu blamieren.

gbwolf

Es wäre schon fast ein bisschen schräg, wenn es nicht so schmerzhaft wäre: Weil Finanzamt und Verlag den Wert des Lagerbestands deutlich unterschiedlich bewerten, gibt es bestimmte Comics demnächst nicht mehr - sie werden geschreddert.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/steuerstreit-das-grosse-schreddern/8694398.html

Amber

Mann wie traurig ... da blutet mir das Herz ...

Christopher

Ach ja, das ist dann mal wieder ein Negativbeispiel für "deutsche Gründlichkeit" ...
Be brave, dont tryhard.

Nirahil

Woha. Da riskiert man lieber das Schreddern von Klassikern und Büchern/Comics allgemein, als sich auf den Hosenboden zu setzen und eine vernünftige Lösung zu finden. Woha ... mir wird schlecht. Wo soll das denn hinführen?
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Churke

Zitat von: Nirahil am 27. August 2013, 06:54:10
Da riskiert man lieber das Schreddern von Klassikern und Büchern/Comics allgemein, als sich auf den Hosenboden zu setzen und eine vernünftige Lösung zu finden.

Ich weiß nicht, wie das zustande gekommen ist. Für mich klingt das so, als hätten die die Bücher abgeschrieben. Was, bei einem Lagerbestand, den man eigentlich noch verkaufen möchte, nicht ganz so plausibel ist. Wenn die Bücher erst mal mit "0" in der Bilanz stehen, bleibt nur noch die physische Vernichtung, um diesen Wert zu erreichen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Finanzamt diese Lösung akzeptiert.

Nirahil

Zitat von: Churke am 27. August 2013, 09:16:10
Ich weiß nicht, wie das zustande gekommen ist. Für mich klingt das so, als hätten die die Bücher abgeschrieben. Was, bei einem Lagerbestand, den man eigentlich noch verkaufen möchte, nicht ganz so plausibel ist. Wenn die Bücher erst mal mit "0" in der Bilanz stehen, bleibt nur noch die physische Vernichtung, um diesen Wert zu erreichen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Finanzamt diese Lösung akzeptiert.
Soweit ich weiß, gibt es drei Möglichkeiten zur Abschreibung von Büchern. Alle drei funktionieren unterschiedlich und nicht alle enden mit 0 in der Bilanz. Allerdings ist das schon alles, was ich weiß, wir haben die Abschreibung in der Schule nie an Beispielen von Büchern betrachtet. Aber: je höher die Abschreibung, umso niedriger die Besteuerung am Ende, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Ergo hat der Buchhandel eventuell zu wenig abgeschrieben (das ist aber nur reine Spekulation von mir!). Darüber hinaus ist mir aber auch ziemlich schleierhaft, wie Finanzamt und Buchhandel so dermaßen unterschiedliche Ergebnisse rauskriegen, dass Lagerbestand vernichtet werden muss.
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

gbwolf

In einer Zeit, in der alles in Reichweite eines Klicks zu sein scheint und jeder Trend nach zwei Tagen bei vielen nur noch müdes Gähnen auslöst, in einer Zeit, in der es schon richtig schwer ist, anders zu sein und etwas besonderes zu machen ... na, okay, noch leben wir in einer Zeit, in der man sich einfach auszieht. So jedenfalls die neusten Lesungstrends:
http://www.cosmopolitan.de/liebe-sex/sex/a-35414/ditas-belesene-schwester.html

Merkt man, dass ich von einer Freundin einen Stapel Cosmopolitan und InStyle geerbt habe?  ;D

Amber

"Interessante" Idee ... ich bezweifle, dass von dem Text viel hängenbleibt.

Und Literatur hat ein angestaubtes Image? Kann ich nicht verstehen ...