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Umgang mit Kritik

Begonnen von Ary, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Manja_Bindig

Alda... ich kenn nur Grinsy als Beta-leser und die ist streng.

Lastalda

Ja, ist sie.
Ich sagte ja nicht, dass ALLE freunde schlechte betaleser sind. Lisande kann das z.B. auch hervorragend, und die nimmt kein Blatt vor den Mund.

Aber ich hab es oft bei Freunden erlebt, dass sie das ganze 1. nicht objektiv betrachten konnten und 2. dem befreuneten Autor nciht zu nahe treten wollten.
Und das ist für mich nicht Sinn der Sache.

Manja_Bindig

sobald ich merke, dass das der Fall ist, sag ichs laut.

Arielen

Thread wieder nach oben hol!

Ich bin frustriert.  :pfanne:

Dabei betrifft es nicht mal mich selber, sondern eine Bekannte. Kaum äußert sie ihre Meinung zu einem Buch in einem anderen Forum wird sie total niedergemacht und beschimpft, nur weil derjenige den sie kritisiert ein großer Hecht in diesem Forum ist und sich entsprechend vermarktet.

Aber selbst andere niedermachen und herumprollen darf. :wums:
Alles liegt im Auge des Betrachters

Arielen

Ein Forum der Selbstbeweihräucherer, und der Autor ist einer der größten Komplimentefischer.

Da schätze ich das TZ-Forum.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Rei

Pöh, dann sollte ich mir keinen Kritiker suchen, wenn ich es nicht vertrage... oder?

Aber das ist ähnlich mit dem Test, den ich mal im Fernsehen gesehen habe:
Ein Passat hält sich auf der linken Spur ans Tempolimit und wird mit Lichthupen und Blinkerei "beschimpft". Hockt man den Leuten eine S-Klasse oder einen Porsche vornedran, der sich auch an alles hält, dann regt sich keiner auf... Je größer der Hecht, desto weniger Kritik erwünscht...

Zealot

ich glaube es ist eher umgekehrt, (zumindest was das Bsp. mit dem Mercedes oder Porsche betrifft)
aber ich muss zugeben, dass ich oft auch sehr schlecht auf Kritik reagiere, was aber wirklich nicht bös gemeint ist. Meistens ist mir das dan später auch eher unangenehm. Deswegen antworte ich inzwischen nicht mehr sofort auf Kritik, sondern lasse das erstaml wirken anstatt sofort kontern zu müssen.
Vieles wirkt wen man es sich etwas später noch mal anguckt gar nicht merh  so angreifend wie man es vorher gefühlt hat.  :schuldig:

MarkOh

#82
Kann man eigentlich wirklich schlecht etwas dazu sagen. Oder? Kritik ist und bleibt immer irgendwie eine blöde Sache. Denn gäbe es nichts daran auszusetzen, so hätte man ja wahrscheinlich ein Meisterwerk geschaffen.
Ich meine..., wenn mein Buch wirklich nicht gefällt, nun ja, dann tut mir wirklich leid. Ich habe auch schon oft in die Bücherregale gegriffen nur um dann feststellen zu müssen, dass es sich um die einhundertelfzichste Abhandlung der König Arthus Geschichte handelte, gespickt mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern.

Kritik erntet man aber irgendwie immer. Mal mehr, mal weniger konstruktiv. Dem Einen gefällt vielleicht einfach der Schreibstil nicht, der Andere kann mit fantasy vielleicht so gar nichts anfangen.
Nun ja, in dem Fall ist es einfach nur dumm gelaufen. Andere wollen nur was meinen, des meinens wegen. Da geht es weniger um Kritik, sondern einfach nur um die Tatsache, einen Senf dazugeben zu müssen. Auch wenn dieser absolut neben dem eigentlichen Thema nebenherläuft.

Wenn jemand mit wirklich konstruktiver Kritik an mich herantritt, so höre ich mir das durchaus gerne an, und versuche es vielleicht beim kommenden Arbeiten zu berücksichtigen. Alles andere, was eher in die Richtung "Dummes Dahingesülze" geht, lasse ich an mir vorüberrauschen...

Lieben Gruß
MarkOh 

silsi

Hallo Aryana,

Du hast vollkommen Recht, wenn Du nach Feedback für Deine Texte suchst. Denn ohne (qualitativ gute) Kritik kann niemand besser werden. Aber natürlich hat niemand hat es gern, wenn sein "Baby" kritisiert wird.

Vielleicht ist ja bei den folgenden Anregungen etwas dabei, wie Du mit Kritik besser umgehen kannst und mehr daraus ziehen kannst:

- Suche Dir einige wenige Leute aus, denen Du vertraust und von denen Du aktiv Kritik einforderst. Wenn Du Dich grundsätzlich wertgeschätzt fühlst, ist es leichter, Kritik anzunehmen

- wenn Deine Kritiker selbst schreiben, bitte sie auch um ihre Texte - dann siehst Du, dass die auch nur mit Wasser kochen. Sag Dir immer wieder, es ist viel, viel einfacher bestehende Texte zu kritisieren, als etwas Neues zu erschaffen

- Kritik sollte immer konkret sein (z.B. an welcher Stelle ist der Stil holperig?)

- Vielleicht gibst Du Deinen Kritikern einen konkreten Fragebogen an die Hand, mit dem sie Deinen Text durcharbeiten können (z.B. wo hat der Text Längen? wo fehlen Erläuterungen? wie wirkt Person XY auf Dich? Ist Person XY sympathisch? Warum?...)

- Du kannst Deine Kritiker auch verpflichten (warum nicht?) immer drei Dinge zu nennen, die ihnen an dem Text gefallen haben

- Wenn Du aktiv auf Deine Kritiker zugehst (konkrete Fragen, Fragebogen etc.), hast Du vielleicht auch eher das Gefühl, die Kontrolle über die Kritik zu haben. Dann fühlst Du Dich nicht so schlecht, selbst wenn die Kritik negativ ist. 

- Du könntest die Leute bitten, kein abschließendes Urteil zu fällen (nicht: "Der Text ist toll" oder "Verbrenn den Text.") Das bringt Dich eh nicht weiter.

Zum Abschluss ein kleines Trösterchen - oder aber ein abschreckendes Beispiel, wie man nicht mit Kritik umgehen soll. 1994 hat eine Schreibgruppenleiterin über einen meiner Fantasytexte gesagt "Also, zu SO ETWAS fällt mir überhaupt nichts ein." (Jeder andere Text eines Gruppenteilnehmers wurde aber in aller Länge und Breite von ihr diskutiert). Dieses vernichtende Urteil hat dazu geführt, dass ich gut sieben Jahre überhaupt nichts mehr geschrieben habe. Eine Schande. Wie gut könnte ich jetzt sein, wenn ich diese sieben Jahre schon geübt hätte?

Liebe Grüße
Stefanie/Silsi






Silvia

Stefanie - vielleicht war sie einfach nur deshalb so platt, daß ihr keine Kritik aufgefallen ist, und deshalb konnte sie nix dazu sagen?  ;)
Ist wohl leider so, daß diese gewissen Schreibgruppen mit was anderem als Lyrik oder kurzen Texten, die was realexistierendes beschreiben, nicht viel anfangen können. Was uns aber nicht daran hindern sollte, es zu mögen und damit zu arbeiten!

Arielen

Oder von Schreibgruppen die Finger zu lassen. Irgendwie arbeitet man am besten mit einer kleinen Gruppe von Leute zusammen, die einen kennt und die man selber kennt, das ist am fruchtbarsten.

Auch bei Foren bin ich etwas skeptisch, aber letztendlich kann man sie bei fertigen Geschichten auch durchaus als Fanzineersatz nehmen. Die Meinungen die da geäußert werden, sind quasi eine Art Leserbriefe, die einem weiterhelfen können, aber nicht müssen. Aber sie bringen einen auch weiter - wenn man lernt sie zu verstehen und richtig mit ihnen umzugehen.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Silvia

Vor vielen Jahren (hupsa, das ist tatsächlich schon 10-15 Jahre her  :o) war ichMitglied in einer Gruppe "Schreibender Schüler". War ziemlich klasse, weil wir dort gelernt haben, mit Kritik umzugehen und selber Meinungen zu den Texten anderer zu äußern. Dabei wurde mehr oder weniger zur Pflicht gemacht, daß man seine Meinung begründen muß und daß man nicht nur was negatives, sondern auch was positives zum Text sagen sollte. Ist ja schließlich kein Text komplett einfach nur schlecht ... zumindest meistens  ;) Und mit unserer Leiterin zusammen wurde dann versucht, Hilfestellung zu geben, wie die Texte noch zu verbessern wären.
Das ganze gab es für verschiedene Altersgruppen. Und wir haben immer lustige Schreibworkshops in irgendeinem Ferienheim gemacht  ;D
Allerdings ohne Fantasy ^^ das war damals noch nicht so in, das haben eine Freundin und ich nur für uns geschrieben.
Ich fand und finde die Zeit in der Gruppe immer noch ziemlich klasse. Vor allem, weil man dort frühzeitig mit solchen Dingen vertraut gemacht wurde.

Arielen

Zitat von: Silvia am 07. Mai 2006, 19:20:43
Vor vielen Jahren (hupsa, das ist tatsächlich schon 10-15 Jahre her  :o) war ichMitglied in einer Gruppe "Schreibender Schüler". War ziemlich klasse, weil wir dort gelernt haben, mit Kritik umzugehen und selber Meinungen zu den Texten anderer zu äußern. Dabei wurde mehr oder weniger zur Pflicht gemacht, daß man seine Meinung begründen muß und daß man nicht nur was negatives, sondern auch was positives zum Text sagen sollte. Ist ja schließlich kein Text komplett einfach nur schlecht ... zumindest meistens  ;) Und mit unserer Leiterin zusammen wurde dann versucht, Hilfestellung zu geben, wie die Texte noch zu verbessern wären.

Das finde ich dann recht positiv. Das lassen die Erwachsenengruppen dann lieder aber vermissen, denn ERwachsene müssen ja Kritik vertragen, obwohl sie es ebensowenig können wie Kinder.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Silvia

Jetzt hab ich mal aus Nostalgie über 5 Ecken gegoogelt und finde heraus: die Schreibwerkstatt von damals gibts immernoch, sogar noch mit der gleichen Leiterin. Mann, ist das krass  :D Hätte nie gedacht, daß die Stadt Cottbus das so lange kultursponsort!

Miu

hey

du musst dich immer wieder daran erinnern, dass es nur eine kritik an einer geschichte von dir ist und nicht an dir persönlich.
kritik entsteht auch oft daraus, dass die geschmäcker unterschiedlich sind. daher gefällt nicht jedem dein schreibstil, was auch vollkommen normal ist und weswegen man sich nicht gleich als "schlecht" oder "untalentiert" selber fertig machen muss.

lg