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Umgang mit Kritik

Begonnen von Ary, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Manja_Bindig

*sich erstmal sicherheitshalber versteck*

Termoniaelfe

#61
Verstecken gilt nicht. Du wolltest es schließlich so, jetzt steh auch zu deinem "gekritzel" ;) ;)

Bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen, he, he, he. ;D

LG
Termi

Manja_Bindig

Ich steh auch zu dem Quatsch, den ich fabriziert habe, aber was Rezis betrifft hab ich imemr ein verdammt dünnes Fell. (kein wunder, bei der Frau-K.-Tour)

Termoniaelfe

Ich bin sicher, dass Dich niemand in Grund und Boden kritisiert.  ;)

MarkOh

Hallo... Ja ja, dass mit der Kritik ist schon so eine Sache. Da kann auch ich recht empfindlich reagieren. Wobei dies jedoch darauf ankommt, wie diese zustande kommt.

Eine ordentliche und berechtigte Kritik so nach dem Motto: "Ich hätte hier die Handlung so umschrieben, weil es einfach besser klingt..., oder die Sätze in diesem Absatz sind so verschachtelt, dass sie sich schwer lesen lassen..." lasse ich mir durchaus eingehen. In dem Fall überlege ich mir auch ernsthaft, wie man den Fehler am besten bereinigen kann. Ist mir durchaus schon passiert, dass ich einen nicht ganz kleinen Absatz hatte, welcher nur aus einem Satz bestand. Nach mehrmaliger Überlegung war ich dann doch selbst der Überzeugung, dass dies recht kompliziert zu verstehen ist.

Kommt mir aber jemand, der eben gerade mal die ersten paar Seiten durchgeblättert hat mit einer Kritik in der Art von: "Eye, was ist denn das fürn Mist. Schreib lieber ne Bedienungsanleitung für ne Kaffeemaschine...", so könnte es durchaus passieren, dass derjenige für so unqualifizierte Ausbrüche schnell mal eine Antwort bekommt frei nach dem Motto: "...wahrscheinlich wärst Du sogar zu blöd, eine solche zu verstehen..."

Nee, konstruktive und angemessene Kritik... gerne. Blödes rumgeschwafel am Thema vorbei... nein Danke.

Lieben Gruss
MarkOh

Elena

#65
Damit habe ich auch immer so meine Probleme... Es gibt auch manchmal welche, die sich als Schreibgötter aufspielen.

So schrieb mir eine Brieffreundin, ich hätte vom Handwerklichen überhaupt keine Ahnung - obwohl sie noch fast nichts von mir gelesen hat. Sie meinte, mit meiner Schreiberfahrung kann man das einfach noch nicht haben. So etwas finde ich einfach blöd, wenn Leute das pauschalisieren.

Dann bin ich mal an einen (freien, kostenlosen) Lektor geraten, der meinte, dass alle Jungautoren mit ihren Werken auf Wolke sieben schweben und es als eine Aufgabe ansah, jeden Autor wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen (ganz egal, wie dessen Einstellung zu seinem Werk nun wirklich ist). Das hat mich in die absolut blöde Situation gebracht, mich gegen irgendwelche Pauschalweisheiten wehren zu müssen und dann deswegen angemotzt zu werden, ich würde ja was-weiß-ich-wo schweben. Er schickte mir einen Text zu, durch den man angeblich die besten Anfängerfehler vermeiden kann, dessen Hauptpunkt sich nur darum drehte, zu sagen: Hey, egal, wie dein Werk auch ist, es ist schlecht.
Ohne irgendetwas von mir gelesen zu haben, sagte er mir dann auch gleich, dass mein Manuskript zu verworren und viel zu langgezogen ist. Ist halt ein Standartanfängerfehler. Meine anderen Betaleser habe sich nicht mal ansatzweise drüber beschwert, aber ich schätze mal, die haben keine Ahnung... ::)
Wenn er es gesagt hätte, nachdem er es gelesen hat, hätte ich wirklich drüber nachgedacht und angefangen, was zu ändern. Aber so...

Auch wenn der Kerl vielleicht selbst etwas "abgehoben" war, so hat es mich doch geärgert. Ich habe den Kontakt dann abgebrochen. Ich will konstruktive Kritik, keine destruktive.

Liebe Grüße,

Elena


Schelmin

Ich denke, ein Kritiker, der es nicht schafft, ein Stück Objektivät zu bewahren, taugt nicht viel. Es muß auch nicht sein, daß man nach der Nadel im Heuhaufen sucht, nach dem Motto, dem Träumer zeig ich's, ich finde schon Fehler, wenn ich will.

Gerade habe ich mal wieder die Erfahrung gemacht, daß man sich auch seine Kritiker sehr gut aussuchen muß.
Ich vertraue dann nur Leuten, die viel lesen und damit ein breites Bild haben, was man mit Sprache machen kann, die gerne mein Genre lesen, die aufmerksam lesen, so daß ihnen Ungereimtheiten auch auffallen,  und von denen ich erwarten kann, daß sie den Mut haben, ehrlich Kritik zu äußern.

Einem eher nüchternen Menschen Fantasy zum Lesen zu geben, bringt nichts, glaube ich gerade erfahren zu haben.. :(

Manja_Bindig

ich vertraue da eh nur meinen freundinnen. Die sind fantasyverseucht und sie mögen mich genug(mal von der ehrlichkeit abgesehen) um mir zu sagen, wenn was mist ist.

Feuertraum

Ich muß Schelmin da recht geben: Man muß sich seine Kritiiker gut raussuchen (wie ein Shadowrun-Roman-Titel: Wähl Deine Feinde mit bedacht... ;D)
Nun die Frage warum?
Weil es m.E. nichts bringt, eine Geschichte, die vor Skurillität und witzigen Ideen nur so strotzt einem Fachmenschen zu geben, der mit (meiner Art von) Humor nichts anfangen kann, lieber das Epische liest und somit überhaupt nicht das abdeckt, was meine Zielgruppe ist.
Dabei will ich diesem Menschen noch nicht einmal die fachliche Qualifikation absprechen.

Ich denke, das in jedem Kritiker immer ein subjektiver Geschmack hintersteckt. Und ich denke auch, das selbst Profis wie z.B. Lomax schon mal zum Rotstift greifen würde, weil ihm etwas am Stil des Autor nicht gefällt, er sich dann aber zurückhält, weil Stil und Handwerk zwei verschiedene Sachen sind. So wird er evtl. vorschlagen, etwas dahingehend zu ändern, aber selber ändern wird ein professioneller Korrektor es nicht.
Glaube ich zumindest.
Vielleicht bin ich auch einfach nicht professionell genug... ;D

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

MarkOh

Sehe ich im Großen und Ganzen ebenso. Jemand der eigentlich nur Fachbücher ließt, und mit Fantasy nichts weiter anfangen kann, wird auf diesem Gebiet keine große Hilfe sein. Andersherum wahrscheinlich am Ende das gleiche. Jemand der noch nie ein Fachbuch in der Hand hatte, und sonst nur Comics liest, wird sich maximal ein " Schön..., schön bunt" herauspressen können.
 ;)
So wie zum Beispiel leicht abgehobene und geschwollene Redensarten zu einer hoheitlich königlichen Geschichte passen, so unpassend werden diese wohl in einem neuzeitlichen Kriminalroman sein. Alles irgendwo Ansichtssache.
 ???
Wie ich schon sagte, kostruktive Kritik kann ein wahres Wundermittel sein. Leider gibt es aber zu viele, die einfach nur daherschawafeln. Da wäre mir ein befreundeter Deutschlehrer recht, der auf Satzbau und Ausdruck achtet, nicht aber auf den Inhalt selbst.

LG MarkOh

Arielen

Mir fällt auch auf, daß viele sich heute an Formalismen aufhängen und an Details, die Geschichte aber nicht mehr als Ganzes sehen können und wollen.
Alles liegt im Auge des Betrachters

MarkOh

Mit der Kritik ist halt immer so eine Sache... , und kommt letztlich immer darauf an, wie diese einem zugetragen wird. Eine nette, jedoch konstruktive Kritik lässt sich sicher einfacher wegstecken, als ein harrsches "was ist denn das für ein Müll..."

Kann da als Beispiel nur zugern die "TV-Spielfim" anführen. Die Kritiken sind teilweise haarsträubend, und seltenst objektiv. Letztlich Ansichtssache des jeweiligen Beobachters.

Mein Roman, welcher nun demnächst erscheinen dürfte, wird wohl erst dann verrissen werden. Da in meinem Familienkreis kaum einer von meiner Scheiberei weiß, wird die Tatsache eines veröffentlichten Buches durchaus alle Facetten zwischen Erstaunen, dumm schauen und Kopfschütteln herbeiführen.

Auf was ich mich allerdings freue, ist auf das Gesicht meines Sohnes. Absoluter Fantasyfan, und sicher auch ein wenig erstaunt, den Namen seines Papas auf dem Cover zu lesen...
 ;D
Lieben Gruss
MarkOh

Manja_Bindig

mein Großonkel aus dem Raum Düseldorf hat heute die ganze Zeit über schon gedroht, werbung für mich zu machen... *seufz* ansonsten ist die Familie wie Marks, nur dass ich keine Kinder hab(ich bin noch zu jung für die Heimchen-am-Herd-Rolle*grins*), die stolz auf mich sind. ;)

Lastalda

Betaleser, die mit dem Genre nichts anfangen können, sind schwierig. Ich hatte da jahrelang diesen wunderbaren Lektor, der wirklich was drauf hatte und konstruktiv war - nur leider mochte er Fantasy nicht und so waren ihm viele Sachen, die dem Fantasyleser einfach Begriffe sind, ganz und gar unverständlich.
Was mitunter auch gute Denkansätze hervorrief, allerdings bei einer Kurzgeschichte dazu führte, dass ich sie ihm nicht zu lesen gab.

Freunde als Betaleser sind nur bedingt geeignet - wirklich schonungslose Ehrlichkeit bekommt man nunmal von den wenigstens Freunden (die wollen einen ja verständlicherweise nic ht verletzen). Als konstruktive Mitarbeiter sind sie super, aber als echte Betas nur sehr selten.

Und ich gebe MarkOh völlig recht, dass es natürlich immer eine Frage iust, wie man das Ganze verpackt. Man kann auch heftig kritisieren ohne beleidigend zu werden. Ein bisschen Fingerspitzengefühl bei der Formulierung bringt den Autor viel eher dazu, einen Rat zu beherzigen, als bloßes runtermachen.

MarkOh

Genaus so sehe ich das eben auch. "Der Ton macht die Musik"... Konstruktive Kritik, etwas nett verpackt, lässt mich noch eher zu Änderungen anregen, als ein bloßes "Wattn dat fürn Scheiß"
 ;D

LG MarkOh