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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Miezekatzemaus

*kopfschüttel* Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, ich habe im Moment gar keine Lust zum Schreiben. Dafür habe ich aber gerade das erste Kapitel meines Steampunk-Romans ausgedruckt, meine eine Lehrerin spricht mich seit Wochen an, ob sie nicht mal was von mir lesen dürfte. Mit dem ersten Kapitel bin ich zufrieden, ich denke aber auch nicht, dass Kritik mich umbringen wird, daher fiel meine Entscheidung darauf. Ich gebe ihr das dann morgen, mal gucken, ob sie sich freut. (Sie gehört übrigens nicht zu der Sorte Lehrer, die sagen "ach ja, fein - das kannst du der Klasse gleich mal vorlesen!", keine Sorge. ;D)

@Klecks: Wo wohnst du? Ich habe Schleswig-Holstein im Kopf, stimmt das? Bei uns war zwar auch Gewitter angesagt, aber gegeben hat es keins. Ich drücke dir aber die Daumen, dass es bei dir bald schlechteres Wetter wird. :knuddel:

Lothen

@Mieze: Ich finde das nicht schlimm, wenn man mal keine Lust hat. Es gibt ja auch mal andere schöne Dinge, die man tun kann - vor allem, wenn es heiß ist. ;)

@Klecks: Mach dir keinen Stress - 100 Wörter sind doch auch schon was! Ich finde, man darf sich auch mal eine Auszeit gönnen, wenn es einfach zu anstrengend ist oder einen die Hitze lähmt. Das wird wieder besser - ganz bestimmt!

Ich bin gerade sehr überrascht, dass ich meinen Hardcore-Schreibplan bisher eingehalten und schon zweieinhalb Kapitel geschrieben habe. Und das, obwohl ich zwischendurch noch zum Thema Schwangerschaftsanzeichen im zweiten Monat recherchieren musste. :rofl:

gbwolf

Uff! In den letzten Wochen habe ich für meine Verhältnisse sehr viel geschrieben. Und das sehe ich jetzt durch. Geht eigentlich, weil man ja irgendwann schön im Fluss ist. Aber gerade entdecke ich zum ersten Mal eine Stelle, bei der ich mich nicht erinnern kann, sie getippt zu haben. Finde ich gruselig.
Normalerweise kenne ich natürlich den Wortlaut nicht auswendig, aber mit kommt doch alles Getippte bekannt vor. Ich habe mich auch schon dabei ertappt, wie ich einen Satz korrigiert habe, um dann einen Satz weiter festzustellen, dass ich dies und jenes nicht vergessen, sondern schon in die Rohfassung eingebaut hatte. Aber Ideen und Sätze nicht wiedererkennen, ... mein Gedächtnis hat wohl ein paar Löcher mehr bekommen, in den letzten Jahren.

Jetzt sind es noch um die 25 Seiten, dann kann ich abgeben. Nach einem ordentlichen Hausputz hoffe ich auf die Disziplin, mal einfach nur für mich einen Roman zu schreiben.

Erdbeere

Solche Gedächtnislücken kenne ich vor allem aus dem NaNo. Da schreibe ich manchmal so schnell und wie ihm Wahn, dass ich mich später bei der Überarbeitung an manchen Stellen frage, wann ich das denn genau geschrieben haben soll. Aber im Endeffekt sind die Stellen dann nicht einmal so schlecht, also belasse ich es bei einem Schulterzucken. ::)

Christopher

Die Stellen an die ich mich nicht erinnern kann sind mir bei der Überarbeitung die liebsten. Da langweile ich mich nämlich nicht so sehr, wie bei denen, die ich in-und-auswendig kenne ;D
Be brave, dont tryhard.

Lothen

So geht mir das auch, Christopher! Ist doch schön, wenn man sich manchmal selber überrascht.

Die, die ich wirklich Wort für Wort auswendig kann, finde ich auch schrecklich.  :d'oh:

Aljana

Christopher und Lothen ich schließe mich euch nur allzugern an. Seine eigenen Sachen korrigiert man ja oft dutzende Male, bis sie perfekt sind. weil irgendwo holpert es dann doch noch. Aber gerade die Szenen, die einem beim zigsten Mal immer noch fesseln könne, sind die, die ich am meisten mag.

Schön, dass ihr dieses Gefühl zu kennen scheint :) Denn ganz ehrlich, wenn man es selbst beim Korrekturlesen schon doof findet, wie soll ein Leser es dann mögen? ;)

gbwolf

Es ist bei mir eher so eine Art Gefühl, was ich da geschrieben habe. Jedenfalls merke ich auch nach Wochen, dass ich für die meisten Szenen ähnliche oder die selben Worte benutzt hätte. Die Stelle fühlte sich an, als hätte jemand mein Manuskript geöffnet und sie reingeschrieben. Aber die Idee ist nur ein kleines Detail und passt. Wahrscheinlich ist das von mir.  ;D

Noch ein paar Seiten, dann bin ich durch. Es ist doch immer wieder ein Elend, all die passiven Sätze in aktive Sätze umzustellen. Weshalb klappt das nicht beim Runterschreiben? Ich weiß doch, dass es so passiv und umständlich blöd klingt. Mal gespannt, wie oft der Text wieder zu mir zurückkommt und wie oft ich den gesamten Roman gelesen habe, bis er gedruckt ist.

Franziska

Das passiert mir öfter mit ganzen Texten, besonders bei spontanen Ideen  die ich schnell aufschreibe und nicht weiterverfolge. Da hatte ich schon welche die so anders geschrieben waren, dass ich wirklich prüfen musste, ob die von mir waren.

Aljana

@Nadine passive Sätze hören sich in den eigenen Gedanken immer gewichtiger und tragender an, sind aber unglaublich schwülstig und sperrig wenn man sie dan lesen muss ;)
Aber auch hier bist du nicht allein. Meine Muse schreit regelmäßig "Drama, Baby! mehr Drama!". Aber unser innerer Lektor würde ja an Langeweile sterben, wenn der erste entwurf immer gleich ne Granate wäre oder?

Christopher

Hm. Ich nutze in der Regel fürs überarbeiten eine Seite die mir Passivsätze anzeigt. Zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass ich das nicht kapiere :P
Die meisten Sätze die mir dann angezeigt werden finde ich im Grunde auch in Ordnung so. So krass umständlich wie die Beispiele die immer kontra-passiv angeführt werden sind die meistens nicht  :hmmm:
Be brave, dont tryhard.

Lothen

Ich ärgere mich immer über Sätze im Plusquamperfekt, die völlig unnötig sind. Das finde ich nämlich noch viel sperriger als Passiv. Da frage ich mich auch immer, genau wie wie du, Nadine, warum mir das beim Schreiben nicht gleich blöd vorkam.  :d'oh:

Aber mittlerweile hab ich die Rate zum Glück schon deutlich gesenkt. ;)

HauntingWitch

Zitat von: Miezekatzemaus am 07. Juni 2015, 20:01:41
*kopfschüttel* Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, ich habe im Moment gar keine Lust zum Schreiben. Dafür habe ich aber gerade das erste Kapitel meines Steampunk-Romans ausgedruckt, meine eine Lehrerin spricht mich seit Wochen an, ob sie nicht mal was von mir lesen dürfte. Mit dem ersten Kapitel bin ich zufrieden, ich denke aber auch nicht, dass Kritik mich umbringen wird, daher fiel meine Entscheidung darauf. Ich gebe ihr das dann morgen, mal gucken, ob sie sich freut. (Sie gehört übrigens nicht zu der Sorte Lehrer, die sagen "ach ja, fein - das kannst du der Klasse gleich mal vorlesen!", keine Sorge. ;D)

Nutze diese Gelegenheit auf jeden Fall. Das ist wertvolles Feedback, das du da bekommen kannst. Kritik kann hart sein, sie kann aber auch gut tun. Ich drücke dir die Daumen, dass es ihr gefällt und etwas Konstruktives dabei herauskommt.  :)

Zitat von: Lothen am 07. Juni 2015, 20:15:32
@Klecks: Mach dir keinen Stress - 100 Wörter sind doch auch schon was! Ich finde, man darf sich auch mal eine Auszeit gönnen, wenn es einfach zu anstrengend ist oder einen die Hitze lähmt. Das wird wieder besser - ganz bestimmt!

Sehe ich auch so. Ich habe am Wochenende nur 500 Wörter geschafft, mich aber dafür zwei Tage lang mit jede Menge potenzieller Inspiration eingedeckt (um nicht zu sagen, übermässigen Fangirlismus ausgelebt *räusper* :engel:). Aber es hat soo gut getan und es gibt mir Zeit, das Gehirn durchzulüften und die nächsten Szenen reifen zu lassen. Lieber langsam vorwärts kommen, als im Eiltempo in die nächste Wand rasen.

Zitat von: Nadine am 07. Juni 2015, 21:34:07
Uff! In den letzten Wochen habe ich für meine Verhältnisse sehr viel geschrieben. Und das sehe ich jetzt durch. Geht eigentlich, weil man ja irgendwann schön im Fluss ist. Aber gerade entdecke ich zum ersten Mal eine Stelle, bei der ich mich nicht erinnern kann, sie getippt zu haben. Finde ich gruselig.

Das ist toll, das sind meistens die besten! Bist du denn noch fertig geworden mit deiner Überarbeitung? Viel Erfolg mit dem Text wünsche ich dir.  :)

Siara

Plusquamperfekt finde ich neben der schweren Lesbarkeit noch aus einem anderen Grund meistens doof: Es ist langweilig. Entweder es handelt sich um Wiederholungen, weil die Leser etwas inzwischen vergessen haben könnten - das kann manchmal nützlich sein, aber im Übermaß nervtötend - oder um Informationen der Vorgeschichte, die zum Verständnis nötig sind. Klar, gelegentlich ist das unumgänglich. Aber da das Geschehen abgeschlossen ist, fehlt ihm oft einfach die Spannung, finde ich.

@Miezekatzemaus: Ich drücke die Daumen, dass das Feedback der Lehrerin hilfreich ist. Früher (in der siebten oder so) habe ich meinem Deutschlehrer mal was zum Lesen gegeben. Seine Kritik war schwammig und durchweg positiv und damit alles andere als konstruktiv. Vermutlich war er froh, dass sich überhaupt jemand in seiner Freizeit mit Sprache beschäftigt. Aber immerhin hat er das Ganze als Referat gewertet und dazu genutzt, mir im Zeugnis statt einer 2 eine 1 zu geben. ;D

@vergessen, dass man Texte geschrieben hat: Das hätte ich auch gern mal wieder. Ich habe mir die schreckliche Angewohnheit zugelegt, mehr in meinem Manuskript zu lesen, als zu schreiben. Die ersten hundert Seiten kann ich quasi auswendig. Momentan zwinge ich mich geradezu, vor dem Schreiben nur noch das zu lesen, was neu vom Vortag stammt. Denn gerade dieses Gefühl von "Fremdheit" finde ich zum Überarbeiten irre wichtig. Andernfalls kann man die Wirkung oft nicht richtig einschätzen.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Moni

Zitat von: Christopher am 08. Juni 2015, 08:10:05
Hm. Ich nutze in der Regel fürs überarbeiten eine Seite die mir Passivsätze anzeigt. Zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass ich das nicht kapiere :P
Die meisten Sätze die mir dann angezeigt werden finde ich im Grunde auch in Ordnung so. So krass umständlich wie die Beispiele die immer kontra-passiv angeführt werden sind die meistens nicht  :hmmm:

Hast du da einen Link? Ich sehe ja auch manche Sachen einfach nicht, da wäre das vielleicht mal hilfreich.  8)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
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