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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Klecks

@Erdbeere: Ich bin nicht die einzige!  :d'oh:  Es freut mich sehr für dich, dass du dieses Gefühl wieder hast. Genieß es!  :knuddel:

@Issun: Mich nehmen Sad Ends als Leser auch mit, aber nicht so sehr wie die meiner eigenen Charaktere. Diese Härte ist etwas, was ich mir dringend zulegen sollte. Fast alle meine Projekte, die mich gerade beschäftigen, haben nämlich Sad Ends.  :gähn:  Was ist nur aus meinen fröhlich-kitschigen Romanzen geworden?  :d'oh:

Issun

Ich hab früher extrem kitschig geschrieben  :D, aber irgendwie nie besonders fröhlich. Zumindest kommt's mir so vor, wenn ich mir meine Machwerke der vergangenen zehn Jahre anschaue. Manche Geschichten erfordern einfach ein trauriges oder tragisches Ende. Man könnte zwar sicher in vielen Fällen einen guten Ausgang aufpfropfen, aber das würde den Leser vermutlich weniger zufriedenstellen. Das Gute ist, selbst bei einem tragischen Ende kann es Lichtblicke geben, nicht alles muss den Bach runtergehen. Diese Version bevorzuge ich als Leser. Wie schlimm soll dein Ende denn werden, Klecks? So richtig düster? Vielleicht hilft es, schon im Voraus eine solche Szene zu schreiben, zum Eingewöhnen?  :knuddel:

Ich bin richtig erleichtert. Ich habe gestern versucht, meine Szenen aus Akt 1 und 2 in die richtige Reihenfolge zu bringen, sodass sich eine Steigerung in der Spannung ergibt. Mit dem Ergebnis bin ich sogar einigermaßen zufrieden. Nur das Datum der einzelnen Szenen muss ich jetzt wieder anpassen. Aber so gefällt es mir wesentlich besser als die erste Version. Ich glaube nicht, dass ich da noch viel machen muss, und auch der Höhepunkt sollte funktionieren... bleibt nur noch der viel zu lange, viel zu schlechte Teil danach.  :seufz:



Miezekatzemaus

Zitat von: Klecks am 02. März 2015, 17:54:08
Fällt es euch eigentlich auch so schwer, zu schreiben, wenn ihr ein Sad End in Aussicht habt?
Ich hatte einmal kein richtiges Sad End, aber meine absolute Lieblingsfigur ist gestorben (*schnief*) und das hat das Happy End immer ziemlich blockiert. Beim Schreiben der ersten Seiten wusste ich genau, dass ich ihn würde töten müssen, weil der beste Abschluss war, den ich finden konnte, später habe ich es halbwegs verdrängt und ... na ja, ich glaube, ich habe das komplette Ende an einem Tag geschrieben, das hat die Sache etwas besser gemacht, weil ich es dann recht schnell weg hatte - und es war ein langes Ende, das sich möglicherweise über mehrere Tage gezogen hätte.

@Issun: Das klingt doch schon mal gut. Den Rest schaffst du garantiert auch noch, wenn du jetzt schon so weit gekommen bist. Wenn du schreibst, er ist zu lang, willst du ihn dann auch noch kürzen? Wenn ja, dann kannst du das in einem Rutsch erledigen, sieh es positiv. :knuddel:

Ich habe gemerkt, dass das Schreiben an mehreren Projekten gleichzeitig für mich schlicht nicht funktioniert. Vor zwei Wochen habe ich noch gesagt "och, doch, klar, das funktioniert", aber es frustriert mich, wenn ich nicht deutlich sehe, dass ich vorankomme - und das sehe ich einfach am deutlichsten, wenn das Buch vom Umfang und in der Handlung voranschreitet. Also werde ich jetzt nur noch an einem Projekt zur Zeit arbeiten - zumindest, was das Schreiben angeht. Beim Überarbeiten kann ich mich zwar insgesamt immer nur auf ein Projekt konzentrieren, aber zusammen mit dem Schreiben sind das dann ja auch schon wieder zwei. ;D

Lothen

Also ich muss zu meiner Schande gestehen, ich mag meine "Bad ends". :versteck: Nicht deswegen, weil ich so gerne meine Protas leiden sehe, aber weil ich mir immer vorstelle, wie der Leser mit aufgerissenem Mund vor dem Buch sitzt und sich denkt: "Jetzt ne, oder???" Und das freut den kleinen Sadisten in mir. ;)

@Issun : Das klingt ja super, ich finde das immer total schön, wenn man durch ein paar kleine Herumschiebereien plötzlich ein viel schöneres Ergebnis hat. :jau:

Zitat von: IssunDas Gute ist, selbst bei einem tragischen Ende kann es Lichtblicke geben, nicht alles muss den Bach runtergehen. Diese Version bevorzuge ich als Leser.
Das finde ich auch! So ein kleiner Hoffnungsschimmer darf (muss?) schon sein.

@Mieze: Das kann ich gut nachvollziehen, ich glaub, ich könnte auch nur sehr schwer an zwei Projekten gleichzeitig schreiben. Ich hab dann auch immer den Anspruch, voranzukommen. Überarbeiten geht bei mir allerdings, da kann ich auch mal hin- und herspringen, wenn es mich zu sehr anödet. :D

Nycra

Zitat von: Lothen am 03. März 2015, 15:49:04Also ich muss zu meiner Schande gestehen, ich mag meine "Bad ends". :versteck: Nicht deswegen, weil ich so gerne meine Protas leiden sehe, aber weil ich mir immer vorstelle, wie der Leser mit aufgerissenem Mund vor dem Buch sitzt und sich denkt: "Jetzt ne, oder???" Und das freut den kleinen Sadisten in mir. ;)
Tz, aber beim Betaen bei mit Drohungen arbeiten, falls es kein gutes Ende nimmt. Jaja, das haben wir gern.  ;D

Issun

Danke für euren Zuspruch.

@Mieze: Ja, ich bin schon beim Kürzen. Insgesamt finde ich den zweiten Teil immer noch recht lang. Ich glaube aber nicht, dass die Geschichte sich kürzer erzählen ließe, zumindest nicht mit meinen schreiberischen Fähigkeiten.
An zwei Projekten schreiben könnte ich auch nicht gut. Mir fällt es schon schwer, bei einem die wichtigsten Fakten im Kopf zu behalten, wenn noch ein Projekt hinzukäme, liefe ich umso eher Gefahr, Widersprüche zu fabrizieren. Wenn du es schaffst, nebenher zu überarbeiten, finde ich das auch ziemlich tough.  :)

Zitat von: Nycra am 03. März 2015, 15:51:31
Tz, aber beim Betaen bei mit Drohungen arbeiten, falls es kein gutes Ende nimmt. Jaja, das haben wir gern.  ;D

Das lässt mich irgendwie an Radfahrer denken, die ins Auto steigen und beginnen, über Radfahrer zu meckern. ;D Ich muss zugeben, dass mir als Leser auch manches nicht recht wäre, was ich als Schreiber einfach durchziehe.

Also, abgesehen von der Länge der Geschichte stehe ich jetzt vor dem Problem, dass die Perspektivenverteilung gegen Ende etwas unklar ist. Ich habe vier Perspektiventräger (ein fünfter, der Antagonist, tritt nur in Schlüsselszenen auf). Ist es in Ordnung, denselben Perspektiventräger nach nur einer Szene wieder zu verwenden, oder wäre das langweilig? Mir wär's ja am liebsten, sie könnten sich ordentlich abwechseln, aber das klappt leider nicht.  ::)


Entropy

Zitat von: Issun am 04. März 2015, 00:50:49
Ist es in Ordnung, denselben Perspektiventräger nach nur einer Szene wieder zu verwenden, oder wäre das langweilig?

Ich denke es ist in Ordnung, solange die Kapitelzahl nicht zu sehr aus dem Gleichgewicht gerät. Als Leserin habe ich es sowieso lieber, immer etwas am Stück über einen bestimmten Charakter zu erfahren und mich nicht immer in eine neue Situation einfinden zu müssen, obwohl ich gerade bei einem anderen Charakter am Mitfiebern bin. Das ist bei mir wirklich ein Problem bei sehr spannenden Büchern. ;D Da überblättere ich zum Teil einige Kapitel aus der Sicht von anderen Charakteren, weil ich unbedingt wissen will, wie es mit meiner Lieblingsfigur weitergeht.

Bei meinen Geschichten lege ich zwar auch Wert auf Abwechslung zwischen den Perspektiven, aber versuche nicht krampfhaft eine bestimmte Anordnung zu erreichen. Wenn dann eben drei Kapitel am Stück aus der Sicht von einem einzigen Charakter geschrieben sind, würde ich mich nicht daran aufhängen, besonders wenn die Reihenfolge so besser passt.

Lothen

Zitat von: Nycra am 03. März 2015, 15:51:31Tz, aber beim Betaen bei mit Drohungen arbeiten, falls es kein gutes Ende nimmt. Jaja, das haben wir gern.  ;D

Kennst du das Sprichwort mit Jupiter und dem Ochsen? ;D *wegduck*

Zitat von: Issun am 04. März 2015, 00:50:49Das lässt mich irgendwie an Radfahrer denken, die ins Auto steigen und beginnen, über Radfahrer zu meckern. ;D Ich muss zugeben, dass mir als Leser auch manches nicht recht wäre, was ich als Schreiber einfach durchziehe.
Das stimmt. Ich schreibe echt gerne Bad Ends, aber lesen will ich sie trotzdem nicht. ;D Schräg irgendwie.

@Issun : Da würde ich Entropy zustimmen. Sich zu stark in eigenen Vorgaben einzuengen ist nie von Vorteil, weder für die Story noch für den Leser. Ich denke, es würde mich auch nicht stören, solange die Geschichte des anderen Perspektivträgers nicht gerade so spannend ist, dass ich unbedingt wissen will, wie's weitergeht.

Nycra

*macht sich einen fiesen kleinen Notizzettel, @Lothen bei der nächsten Betaanfrage zu ignorieren.*  :ätsch:

Lothen

Aber ... aber ... aber .. :seufz:

*guckt mit ganz großen Augen zu Nycra hoch und bietet ihr einen Versöhnungskeks an*

Nycra

Zitat von: Lothen am 05. März 2015, 13:53:18
Aber ... aber ... aber .. :seufz:

*guckt mit ganz großen Augen zu Nycra hoch und bietet ihr einen Versöhnungskeks an*
Jetzt wird hier schon mit Bestechung gearbeitet. Tz, tz. Du hast Glück, dass ich nicht nachtragend bin. *zerreißt den Notizzettel*

Lothen

Puh *schweiß von der Stirn wisch*.

Oh Mann, ich bin auch so ein Horst. Ich überarbeite gerade den ersten Teil meiner Reihe mit der Maßgabe, mindestens ein Drittel zu kürzen. Und was mach ich? Schreib eine neue Szene.   ::)

Nein, Lothen, so wird das nichts! :pfanne:

Und dabei müsste ich eigentlich um die 100k kürzen, damit Teil 1 und 2 wenigstens annähernd dieselbe Länge haben.  :gähn:

Siara

#19467
Zitat von: Lothen am 06. März 2015, 11:02:50
Oh Mann, ich bin auch so ein Horst. Ich überarbeite gerade den ersten Teil meiner Reihe mit der Maßgabe, mindestens ein Drittel zu kürzen. Und was mach ich? Schreib eine neue Szene.

Hehe. :rofl: Viel Erfolg beim Kürzen. Hast du denn sonst schon ein paar mögliche Stellen gefunden, wo etwas gestrichen werden kann? Die Geschichte an sich ist ja schon ziemlich umfangreich, deswegen stelle ich mir das gerade wirklich schwer vor. Schwerer als Kürzen ohnehin schon ist ...

Dafür würde ich momentan am liebsten den ganzen Tag schreiben und versinke stattdessen im Schulkram. Die paarhundert Wörter, die ich jeden Abend im Halbschlaf runtertippe, machen wirklich Spaß und ziemlich süchtig, und sie gefallen mir auch noch richtig gut. Aber ich stehe momentan auch ganztags unter Koffeeineinfluss, da vertraue ich dem Urteilsvermögen nicht so ganz. Außerdem sehe ich es schon kommen: Sobald wieder etwas mehr Luft da ist, gönnt sich die Inspiration dann auch gleich wieder ausgedehnte Ferien. Ist doch immer das Gleiche. ::)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Nycra

@Lothen Ich hätte da einen voll funktionsfähigen Rasenmäher.  ;D Und wer sagt denn, dass alle Teile dieselbe Länge haben müssen?

Lothen

Zitat von: Siara am 06. März 2015, 11:43:20Hast du denn sonst schon ein paar mögliche Stellen gefunden, wo etwas gestrichen werden kann. Die Geschichte an sich ist ja schon ziemlich umfangreich, deswegen stelle ich mir das gerade wirklich schwer vor. Schwerer als Kürzen ohnehin schon ist ...
Es fällt mir auch echt schwer - jede Szene, von der ich mich verabschieden muss, tut irgendwie weh.  :d'oh: Ein paar größere Kürzungspläne hab ich tatsächlich schon, aber 100k krieg ich damit auch nicht weg. ;)

Zitat von: SiaraAußerdem sehe ich es schon kommen: Sobald wieder etwas mehr Luft da ist, gönnt sich die Inspiration dann auch gleich wieder ausgedehnte Ferien. Ist doch immer das Gleiche. ::)
Oh Mann, das kenne ich. Echt nervig, so was. Aber vielleicht hast du ja Glück und die Inspiration verlässt dich nicht. Oder steigt sogar noch, wenn du wieder mehr Zeit hast.  :vibes: Hauptsache, du hast Freude beim Schreiben, das ist doch das Wichtigste. Egal, ob es 100 oder 1000 Wörter sind. ;)

@Nycra : Rasenmäher klingt gut!  :jau: Na ja, um ehrlich zu sein, kenne ich keine Reihe, bei der Teil 1 doppelt so lang ist wie Teil 2, eher umgekehrt. Zumindest annähern würde ich sie gerne. Und ein Erstling mit über 250k hätte vermutlich auch keine großen Erfolgsaussichten, ungeachtet der Qualität.