Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Klecks]

Viele glauben, das braucht nicht viel und schreibt sich einfach so runter. Aber auch da muss man irgendwie den "Ton" treffen, den Leser ansprechen.

Gerade bei diesen Genres, über die es oft heißt, sie seien ja so simpel und seicht, gibt es diese große Schwierigkeit: Etwas Neues zu machen, ohne Genre-Liebhabern das Gefühl zu geben, das Buch sei im falschen Regal aufgestellt. Gerade bei solchen Genres erwartet man als Leser etwas ganz Bestimmtes und Vertrautes - wenn man das nicht findet, ist man enttäuscht. So geht es mir leider auch, obwohl ich als Autorin genau weiß, dass das eine Herausforderung ist und dass man innerhalb eines Genres gern mal etwas anderes versucht. 

Eine Handlung abseits des Beischlafs (*hüstel*) brauche ich unbedingt bei Erotik-Romanen, sowohl als Leserin, als auch als Autorin. Nur über Sex zu schreiben oder zu lesen langweilt irgendwann, und wenn der Sex nicht irgendeine Würze hat (zum Beispiel, dass die Figuren wissen, man sollte jetzt nicht, oder dass sich die Prota nicht auf den Macho-Typen einlassen will, oder dass der Prota nicht mit der Freundin seines besten Kumpels in die Kiste hüpfen sollte), kann er nicht richtig wirken. 

[Lucien]

Ich glaube, wenn ich einen Erotikroman schreiben wollte, hätte er so viel Background-Story, dass es am Ende kein Erotikroman mehr wäre.  Ich finde die subtile, unterschwellige Anziehung der Figuren, das "Knistern", häufig viel spannender als den eigentlichen Sex. 

Erröten war weniger das Problem. Mehr, dass ich brüllend und zähneknirschend durch die Wohnung getigert bin bei dem Gedanken, "das da" wirklich zu Papier zu bringen. 

  So ähnlich ging es mir auch.

@ Klecks: Ganz ruhig.  Schlafen ist wichtig. Von Zeit zu Zeit muss auch mal der Autoren-Turboantrieb für knifflige Szenen aufgeladen werden.

[Klecks]

Ich finde die subtile, unterschwellige Anziehung der Figuren, das "Knistern", häufig viel spannender als den eigentlichen Sex. 

Oh ja! Ich mag es sehr, darüber zu schreiben, wenn zwei Figuren total aufeinander abfahren und dabei die erste erotische Szene so lange wie möglich herauszuzögern. 

@ Klecks: Ganz ruhig.  Schlafen ist wichtig. Von Zeit zu Zeit muss auch mal der Autoren-Turboantrieb für knifflige Szenen aufgeladen werden.

Schlafen? Wichtig? Aber ich muss doch schreiben.    Nein, ich verstehe schon. Und ich weiß auch, dass ich mir mal wieder umsonst ein schlechtes Ich-schreibe-nicht-ähm-warum-schreibe-ich-nicht?!-Gewissen mache. 

[Snöblumma]

Mit Erotikszenen habe ich noch keine Erfahrung und in näherer Zukunft wird sich das wohl auch nicht ändern. Ich glaube, ich drücke mich auch einfach davor, weil ich da vor meinem Text erröten würde Dabei hab ich mit dem Lesen überhaupt kein Problem und finde da übertrieben verblümte Beschreibungen auch oft eher nervig.

Och, man gewöhnt sich dran. Ich muss zugeben, für mich macht es inzwischen eigentlich keinen Unterschied mehr, ob ich nun von Sex schreibe oder Handlung oder eine Schlacht oder was weiß ich. Sind doch auch nur Worte wie alle anderen auch . Die ersten zwei, drei Szenen waren komisch, ja, aber da habe ich einfach durchgeschrieben und versucht, gar nicht darüber nachzudenken, was sich da gerade so abspielt zwischen meinen Charaktern.

Und ja, die Backgroundstory ist mir auch sehr, sehr wichtig. Sex muss auch in einem Erotikroman immer irgendeinen Sinn haben, finde ich. Sei es, weil die Figuren näher zueinander finden, irgendetwas zwischen ihnen geklärt wird dadurch, und und und. Sinnfreier Sex à la "alle zehn Seiten muss aber" finde ich ätzend. Darum dauert es bei mir auch meistens seeeehr lange, bis es zum ersten Mal kommt. Ich will erst die Handlung aufspannen, dann dürfen sie in die Kiste .

[Miezekatzemaus]

Zu Erotikszenen und sie das erste Mal zu schreiben: Wäre das nicht einen Thread in dem Bereich wert?

@Klecks: Kein schlechtes Gewissen machen, das ist nicht gut! Du bist leuchtend grün im Counter, du schreibst einen Doppel-NaNo, du wuppst nebenbei deine Ausbildung, du machst und tust, da darfst du dir - gerade vor dem anstrengenden NaNo - auch mal eine Ruhepause gönnen!
Und im November legst du dann nochmal so richtig los und dann hast du den T12 auch schon gewonnen, und überhaupt! Also, mach dich nicht verrückt, ja? Du bist toll und du schaffst das. Und nur weil du mal einen halben Monat nicht schreibst oder so, musst du dir überhaupt keine Gedanken deswegen machen.

[Tinkaj]

@Tinkie (Schön, dass ich dich so nennen darf  ):

Lass das aber nicht meine Trolldame in WoW hören.

Ein ganzer Erotikroman wäre mir aber schon wieder zu schwierig. Ehrlich, ich bewundere jeden, der gute Erotikromane schreiben kann. Aber ich selbts mach mir ja schon Panik mit nur einer Szene. Wenn ich mir jetzt nur vorstelle, ich müsste den Sex zwischen den Hauptakteuren mehrfach beschreiben, in immer neuen Variationen damit es nicht langweilig wird und dann auch noch mit einem Plot, der unmittelbar damit verwoben ist...

Ich glaube aber auch, dass die größte Schwierigkeit die Überwindung ist, sowas überhaupt mal zu Papier zu bringen. Die Angst vor dem ersten Mal, quasi. Eigentlich ist das komisch, immerhin ist Sex etwas normales, sehr oft auch was schönes und die meisten haben oder hatten es zumindest mal. Also nichts wofür man sich schämen müsste.

[Klecks]

Ach, liebes Miezchen!    Danke dir. Ich glaube, ich muss wirklich mal eine Weile meinen Counter anstarren und das Grün genießen. Das hat Spaß gemacht und war gleichzeitig harte Arbeit. Darauf bin ich schon irgendwie ein klitzekleines bisschen Stolz. 

Lass das aber nicht meine Trolldame in WoW hören.

Niemals! 

Ich glaube aber auch, dass die größte Schwierigkeit die Überwindung ist, sowas überhaupt mal zu Papier zu bringen.

Das kann ich bestätigen. Wenn man es einmal gewöhnt ist, dann ist es selbstverständlich, diesen höchst privaten und intimen Teil des Lebens seiner Figuren auch zu beschreiben. Wie Snö schon sagte, dann sind es Szenen genau wie alle anderen Szenen im Buch. 

Ich glaube, wir brauchen so einen Thread, wie Mieze gesagt hat. Mag jemand, den das gerade beschäftigt, aufmachen gehen?

[Demm Helder]

Ich glaube aber auch, dass die größte Schwierigkeit die Überwindung ist, sowas überhaupt mal zu Papier zu bringen. Die Angst vor dem ersten Mal, quasi. Eigentlich ist das komisch, immerhin ist Sex etwas normales, sehr oft auch was schönes und die meisten haben oder hatten es zumindest mal. Also nichts wofür man sich schämen müsste.

Sexszenen zu schreiben finde ich persönlich nicht schwierig. Schwieriger finde ich es das dann jemanden zum Betalesen anzuvertrauen... und nicht zu wissen was der dann darüber denkt... . Ich habe komischerweise alles Frauen als Betaleserinnen, zB. die Chefin meiner Frau, oder die Assistentin der Geschäftsleitung in meiner Firma. Auch wenn es weder SM oder ähnliches ist, was für manch einen anstößig sein " könnte", habe ich doch bei den eher spärlich eingepflegten beschriebenen Sexszenen ein komisches Gefühl.

Dabei ist das die normalste und auch eine der schönsten Sachen die Menschen miteinander tun können. 

[HauntingWitch]

Sexszenen sind ja gar nicht meins, ich habe schon Mühe mit Gekuschel und Andeutungen. Ich versuche deshalb immer, den Ball möglichst flach zu halten und nicht zu explizit zu werden. Einen ganzen Erotikroman könnte ich mir nicht vorstellen, aber ist auch beim Lesen nicht so mein Ding, wie ich festgestellt habe. 

Puh. Überarbeitung fertig, jetzt habe ich bis zum NaNo sozusagen kein Projekt offen, ausser das nächste grosse, aber das kann warten. Einerseits ist das gut, weil ich mich im Moment um einen Haufen anderer Dinge kümmern muss, andererseits habe ich schon Angst vor der Langeweile in den nächsten zehn Tagen. Luxusproblem, ich weiss. 

[Guddy]

Ich finde die subtile, unterschwellige Anziehung der Figuren, das "Knistern", häufig viel spannender als den eigentlichen Sex. 

Hat beides seinen Reiz, vor allen Dingen, da Sex ja nicht emotionslos ist. Da kann so viel Subtilität erreicht werden, es charakterisiert wundervoll und ist immer anders! Bei Erotikromanen, die ich mal zu Recherchezwecken gelesen habe, fehlte mir allerdings oft genau das. Das persönliche, Individuelle, das, was den Prota ausmacht. Es war mir zu generisch.

Schwieriger finde ich es das dann jemanden zum Betalesen anzuvertrauen...

Jup, es ist mir nicht direkt "peinlich", aber so eine Erotikszene fühlt sich ja doch persönlicher an als eine Kampfszene. Dabei muss sie ja gar nicht persönlich sein. Ich schreibe ja auch aus Sicht des Mannes und finde das, was er sexy findet, nicht sexy und mir geht beim Schreiben auch keiner ab *g* Aber ich brauche da auch das Gefühl, dass der Beta das auch weiß...

[Klecks]

Ich erwäge immer öfter, mal einen Erotik-Roman zu schreiben. Meine beste Freundin hat mir mal gesagt, sie wäre beim Lesen einer meiner erotischen Szenen fast gekommen - das heißt zumindest, dass es nicht aussichtslos wäre. 

Toll, dass die Überarbeitung fertig ist, Witch. Gratuliere!    Sieh es nicht als Langeweile, sondern als Atempause, bevor der NaNo los geht. 

[Guddy]

Ich erwäge immer öfter, mal einen Erotik-Roman zu schreiben. Meine beste Freundin hat mir mal gesagt, sie wäre beim Lesen einer meiner erotischen Szenen fast gekommen - das heißt zumindest, dass es nicht aussichtslos wäre. 

Das würde ich ja jetzt zu gerne lesen um mich weiterzubilden!

[Rhiannon]

Uah, ihr erinnert mich daran, dass ich mich diesen NaNo auch nicht mehr um dieses Ereignis drücken kann. Meine Prota ist da recht ... ähm ... sportlich unterwegs und es wäre mehr als nur seltsam, wenn ich es bei den Flirts bewenden lassen würde. Bin ja mal gespannt, wie das wird.

[Lucien]

Das würde ich ja jetzt zu gerne lesen um mich weiterzubilden!

Ich auch! Braaaves Klecksilein, Gibst du uns was zum Weiterbilden, hmmm? 

[Klecks]

*prust* Oh, Leute!    Ich kann euch eine Kostprobe meines Bildungsplans geben, wenn ich bei NaNo-Projekt 1 die erste erotische Szene erreicht habe.