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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Coppelia

Streichen gehört für mich zu den wichtigsten Dingen beim Überarbeiten. Ich freue mich immer, wenn ich kräftig streichen kann. ;D
Dafür wurde bei mir im Lektorat eigentlich nie etwas gestrichen, ich musste eher noch was ergänzen.

Erdbeere

Ich bin seit drei Uhr morgens wach, weil meine Mitbewohner Rambazamba machen mussten. Seit kurz nach vier sitze ich da und schreibe. :gähn: Mein letztjähriger Nano-Roman wird gerade Szenen- und Plotmässig aufgestockt. Und ihn zu schreiben fühlt sich schon um einiges besser an, als noch vor ein paar Wochen.

Jetzt hol ich mir aber frischen Kaffee.

Coppelia

Yeah, ich hab den ersten Durchgang Manuskript fertig! Sieht aus wie ein Schlachtfeld, und am Ende habe ich gefühlt jedes einzelne Wort neu geschrieben. Jetzt ist das erste Drittel schon wieder zum zweiten Durchgang zurück, und ich weiß, was ich morgen in meiner knapp bemessenen Freizeit mache. Aber heute wird erstmal gewandert!

Miezekatzemaus

Cool, Coppi! :pompom: Weiter so.

Ich persönlich streiche nur noch sehr ungern, seit ich einmal eine wunderbare Szene gelöscht habe. Theoretisch könnte ich sie neu schreiben - was ich wohl auch noch tun werde, wenn ich in der richtigen Stimmung bin - aber auch dann muss sie ausgedruckt, abgeheftet und gelöscht werden. Es ist nämlich ein Epilog, der zwar gut passt, der andere ist aber viel besser und vermittelt die Gefühle zwischen meinen Protagonisten so schön.

Und es geht um eine Geburt. Meine Mutter meint, ich soll so etwas nicht schreiben, weil ich ja noch gar nichts darüber wüsste, dann wäre das nicht realistisch. Wenn ich sie aber zur Recherche ausfrage, antwortet sie auch nicht.

Erdbeere, das hört sich verdammt gemein an. Wann bist du denn zum Schlafen gekommen?
Aber gut, wenn das wenigstens deinem Roman nützt.

Szenen aufstocken mache ich gerne, nur konzentriere ich mich dann nicht mehr auf das, was ich eigentlich überarbeiten wollte. Wenn ich aber statt mit Rechtschreibung/Grammatik mit den Szenen anfange, nützt mir das auch nicht viel, weil ich dann spätestens im zweiten Durchgang denke: "Hey, die Szene müsste umgeschrieben werden ... Und oh, eine Handlungslücke! Wie stopfe ich die nur am besten?" Aber ich schätze, überarbeiten ist auch so eine Sache der Übung. Je öfter man es tut, desto besser kann man einschätzen, was wo getan werden muss und das dann auch machen.

Viele Grüße
Mieze

Angela

Ich amüsiere mich gerade über mich selbst.
Seit ich meinen High-Fantasyroman überarbeite, rutsche ich immer mehr in den Charakter meiner Heldin hinein. Sie ist derb, flucht, killt Leute, ist also echt ein Hammerweib. Gestern hat mich so ein Knilch sehr dumm von der Seite angemacht und ich hatte das starke Bedürfnis, ihm einfach ins Gesicht zu schlagen.
Mein Schwert zum Ausweiden hatte ich ja leider nicht zur Hand. Grauhaarige, winzige Kampfmaus, halt ;D.

Klecks

Zitat von: Miezekatzemaus am 22. Juni 2014, 09:23:40Meine Mutter meint, ich soll so etwas nicht schreiben, weil ich ja noch gar nichts darüber wüsste, dann wäre das nicht realistisch.

Demzufolge dürfte niemand über Elfen schreiben, weil er ja selber nicht weiß, wie es ist, eine Elfe zu sein. Demzufolge dürften Männer nicht über Frauen (und anders herum) schreiben, weil sie nicht wissen, wie es ist, eine Frau zu sein. Und so weiter.  ;D

Miezekatzemaus

Zitat von: Klecks am 22. Juni 2014, 10:05:06
Demzufolge dürfte niemand über Elfen schreiben, weil er ja selber nicht weiß, wie es ist, eine Elfe zu sein. Demzufolge dürften Männer nicht über Frauen (und anders herum) schreiben, weil sie nicht wissen, wie es ist, eine Frau zu sein. Und so weiter.  ;D

Genial, Klecks, genial! :rofl:

Angela, das klingt lustig. Hättest du das Schwert nicht irgendwie herbeamen können?

Viele Grüße
Mieze

Erdbeere

@Klecks: :rofl:

Ich habe gerade entdeckt, dass ich eine "Not our division"-Homage an Lestrade/Sherlock eingebaut habe.
Zitat"Nicht mein Drachen. Nicht mein Problem."

Christopher

Toll. Das hat man davon, wenn alles so lange her ist!
Gestern ein Kapitel geändert - zum besseren, denke ich. Nur habe ich nebenbei noch etwas am Inhalt gefeilt und was kommt nun? Das hab ich im nächsten Kapitel schon eingebaut. Da ist es sauber und flüssig in den Ablauf eingebaut, ergibt Sinn und liest sich schön.  :wums:
Ich werd wohl doch dazu übergehen müssen, immer 2-3 Kapitel im voraus zu lesen, bevor ich überhaupt irgendetwas am Inhalt veränder   >:(
Be brave, dont tryhard.

Assantora

Drei Tage lang nicht geschrieben, heute läuft es wieder  :vibes:
Zwar noch nicht so unheimlich viel am Stück geschrieben, aber ich will meine Schreiblust auch nicht gleich wieder vergraulen. Für den Anfang reicht es und die Szene, in der ich stockte und bei der ich der Meinung war, sie sei überflüssig, hat sich ins Gegenteil gekehrt.
Also alles wieder in bester Ordnung :)

Klecks

Zitat von: Christopher am 22. Juni 2014, 00:19:46Und das klappt für dich? Ich hab eher das Gefühl, es kommt gar nicht erst so weit wenn man nicht schon was vernünftiges abliefert, was bereits einigermaßen Rund ist. Je mehr Arbeit noch in etwas gesteckt werden muss, desto höher ist denke ich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lektor sich das nicht antun will und lieber ein anderes Manuskript nimmt...

Woher weißt du, dass der abgelieferte Roman nicht trotzdem vernünftig und rund ist? Warum sollte mehr Arbeit reingesteckt werden müssen, nur weil ich weniger streiche? Warum bedeutet das, dass der Lektor sich etwas antun muss?  :hmhm?: ;D

Christopher

Zitat von: Klecks am 22. Juni 2014, 12:51:01
Woher weißt du, dass der abgelieferte Roman nicht trotzdem vernünftig und rund ist?

Weil ich eben genau das nicht weiß, kann ich die anderen Fragen nicht beantworten und das treibt mich in den Wahnsinn ;D
Vielleicht sollte ich doch dazu übergehen, erst eine stilistische Überarbeitung zu fahren und wirklich nur die Dinge streichen/ändern die absoluter Müll sind  :omn:
Wie zum Beispiel meine teilweise Anleitungsartigen Kampfszenen. Da grustelts mich heute  :gähn:
Be brave, dont tryhard.

HauntingWitch

#16362
Uh, uh, Alarm... Ich habe eventuell eine Idee für die Formwandler-Ausschreibung, die ersten 800 Wörter stehen. Ich hoffe nur, dass sie nicht wieder einschläft.  :bittebittebitte: Ausserdem habe ich im Moment das Gefühl, dass das stilistisch gerade totaler Schrott ist. Zum Glück ist noch etwas Zeit. Am Freitagnachmittag habe ich davor 1k Charakter-Ergründung für mein neues Projekt produziert. Es ist irgendwie komisch: Ich fühle mich zwar super-kreativ und schreibe dauernd irgendetwas, aber es ist eben irgendetwas und nichts wirklich Spezifisches, das zu einem klaren Ziel führen würde. Das fühlt sich so seltsam an, weil ich die letzten zwei Jahre praktisch nur noch auf bestimmte Ziele (Ausschreibungen, Romanvollendung) hin geschrieben habe. Aber es ist genau das, was ich beschlossen habe, zu tun, und das ist gut.  ;D

Klecks

@Christopher: Alles, was kein Müll ist, sollte meiner Meinung nach auch nicht gestrichen werden. Es macht keinen Sinn, etwas nur um des Streichens willen zu streichen. Es gibt genug Bücher, die dicke Wälzer sind.  :vibes:

@HauntingWitch: Wenn es dir gut tut, dann ist es ja super!  :prost:

Sunflower

@Witch: Das ist doch toll. Und stilistisch totaler Schrott, glaube ich nicht. Alles, was dir im Nachhinein blöd vorkommt, kannst du ja noch überarbeiten ;) Viel Spaß dabei!

Ich mache gerade Charakterinterviews. Von Figuren, mit denen ich eigentlich schonmal einen ganzen Nano geschrieben habe und jetzt gemerkt habe, dass ich sie noch nicht so gut kenne. (Achja, die Figuren waren nur in einer Nebenrolle. Aber trotzdem). Und jetzt weiß ich - nicht so gut ist die Untertreibung des Jahres ::) Die beiden wollten vor mir verstecken, dass einer der beiden Geister fühlen kann. Ich dachte, die Geister spielen in dem Projekt überhaupt keine Rolle! Toll, jetzt habe ich mehr Ideen, als in einen Plot passen, befürchte ich  :seufz:
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow