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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Klecks

Zitat von: Siara am 31. Mai 2014, 22:53:19Zumal der Arbeitstitel ja eigentlich auch nicht wirklich wichtig ist, oder? Selbst, wenn das Ganze mal veröffentlicht wird, legen doch in der Regel die Verlage den tatsächlichen Titel fest?

Ich wähle die Arbeitstitel immer mit dem Geühl aus, dass sie hoffentlich der Veröffentlichungstitel bleiben. Tatsächlich habe ich schon beides erlebt. Mein Erstling hatte einen furchtbaren Titel, der wurde natürlich geändert in etwas gut Verkäufliches, mein Zweitling heißt hingegen so, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe.  :vibes:

Christopher

Bin gerade bei der Überarbeitung und es ist (mal wieder) schrecklich. Meine liebsten Wörter in diesem zu überarbeitenden Kapitel: Scheinbar und offensichtlich. Natürlich sind die Dinge offensichtlich - sonst würde ich sie ja nicht schreiben. Und scheinbar ist gar nichts - sonst würde ich es ja nicht schreiben  ::)
Be brave, dont tryhard.

THDuana

Also ich habe ja nicht gesagt, dass mein Titel gut klingt oder nicht reißerisch ist. ;D Er ist ein "typischer" Fantasyromantitel und nachdem ich eure Diskussion gesehen habe, gefällt er mir auch nicht mehr gut, weil er eben nur das ist: reißerisch.
Ich brauchte aber wenigstens etwas, mit dem ich Arbeiten kann. Wie ich den Ordner und die Dokumente nennen kann. Wenn ich dann vor dem Ende stehe, fällt mir vielleicht noch ein besserer Titel ein. Und dann zu zögern, ihn zu ändern, wird mir nicht schwerfallen. Ich habe einmal nach 300 Seiten den Namen der Hauptperson geändert und kam damit gut zurecht.

Assantora

@ Christopher
Wahrscheinlich habe ich auch einige Patzer in meinen Arbeiten und wenn ich das mal irgendwann überarbeite, werde ich mir wahrscheinlich auch die Haare raufen  ;D

Ich hatte im Übrigen noch nie Probleme, mir Titel für meine Geschichten einfallen zu lassen. Die fliegen mir zu, nur bei einem einzigen Projekt, da hadere ich ein wenig mit einem möglichen Titel. "Sechs Geister" klingt nicht wirklich spannend  ::)

Klecks

#16144
Zitat von: Assantora am 01. Juni 2014, 12:28:27Ich hatte im Übrigen noch nie Probleme, mir Titel für meine Geschichten einfallen zu lassen. Die fliegen mir zu, nur bei einem einzigen Projekt, da hadere ich ein wenig mit einem möglichen Titel. "Sechs Geister" klingt nicht wirklich spannend  ::)

Das scheint Ansichtssache zu sein, ich finde den Titel nämlich gut. Kurz und knapp, aber aussagekräftig. Es sei denn, es geht in deinem Projekt nicht um sechs Geister.  ;D

Reißerische Titel an sich sind für mich eigentlich kein großes Problem - es muss einfach passen. Einzige Bedingung für jeden Titel, egal ob ich als Leserin und Autorin urteile: Er muss etwas in mir auslösen. In meinem Kopf muss ein Bild entstehen, das mich zugreifen und den Klappentext lesen lässt. Und wenn der dann zum Titel passt oder in einem interessanten, mich aufmerken lassenden Widerspruch zum Titel steht - und meinem derzeitigen Lesewunsch entspricht -, wird der Roman gekauft.  :)

Sind Titel für euch eigentlich ausschlaggebend, wenn ihr einen Roman kauft? Geht ihr an Romanen, die einen Titel haben, der euch nicht begeistert, vorbei oder gebt ihr ihnen trotzdem eine Chance, wenn das Cover zum Beispiel nett ist?  :hmmm:

Christopher

Titel sind für mich kein Kriterium zum zugreifen - wohl aber um die Finger davon zu lassen. Das ist dann der Fall, wenn sie besonders reißerisch oder abgeklatscht sind. Bei ersterem täuscht sowas oft über schwachen Inhalt hinweg, während zweiteres sich vermutlich wie altes neu aufgewärmt lesen wird.

Der Klappentext ist das entscheidende, sowie ein kurzer Blick ins Buch sofern ich mich in der Buchhandlung befinde oder im Falle von Amazon das Studium der jeweils besten und schlechtesten Rezensionen.
Be brave, dont tryhard.

Eleanor

ZitatDer Klappentext ist das entscheidende, sowie ein kurzer Blick ins Buch sofern ich mich in der Buchhandlung befinde oder im Falle von Amazon das Studium der jeweils besten und schlechtesten Rezensionen.

Ich hasse es, wenn auf der Rückseite des Covers oder im Klappentext nur ein völlig aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat aus der Mitte des Buches steht, à la: "Xyz nahm sich einen weiteren Keks und sah Person B gedankenverloren an." Das ist für mich kein echter Anhaltspunkt, ob ich zugreifen soll, oder nicht.

Wenn der Titel vielversprechend ist, aber ich aus der Inhaltszusammenfassung nicht im Geringsten schließen kann, worum es denn jetzt genau geht, landet das Buch meistens wieder im Regal. Oder ich versuche ein bisschen drin querzulesen, was ich aber auch nicht so gern tue  :-\

Issun

@Coppelia: Also, im Grunde denken Historiker sich ja auch etwas über reale Personen aus, und bei weitem nicht alles davon hat seine Richtigkeit... Uns wurde schon am Anfang des Studiums gesagt, dass Geschichte ein "Konstrukt eines Konstrukts" ist. Man versucht, das wahrscheinlichste Bild von der Vergangenheit zu vermitteln, aber man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass es die Wahrheit wäre. Wenn du nun eine Fiktion schreibst, erhebst du ja noch weniger Anspruch auf Wahrheit, auch wenn es natürlich wünschenswert ist, dass historische Romane "authentisch" sind. Darum würde ich mir da jetzt keinen zu großen Druck machen. Wenn du nicht weißt, ob es sich gut anfühlt, fiktive Geschichten über reale Personen zu schreiben, versuch es doch mal mit einer Kurzgeschichte.  :) Dann musst du nicht mitten im Roman aus Bedenken heraus abbrechen.

Ich habe eigentlich keine Titel (außer für Kurzgeschichten), weil ich finde, dass ich erst dann, wenn eine Geschichte geschrieben ist, wissen kann, welcher Titel am besten zu ihr passt. Zwar habe ich mir für mein Projekt schon mal einen Arbeitstitel ausgedacht, aber der war... naja, reden wir nicht darüber.  ;D

Snöblumma

Zitat von: Klecks am 01. Juni 2014, 08:16:21
Ich wähle die Arbeitstitel immer mit dem Geühl aus, dass sie hoffentlich der Veröffentlichungstitel bleiben. Tatsächlich habe ich schon beides erlebt. Mein Erstling hatte einen furchtbaren Titel, der wurde natürlich geändert in etwas gut Verkäufliches, mein Zweitling heißt hingegen so, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe.  :vibes:

Wow. Meine Arbeitstitel sind in aller Regel der Name des Love Interest, das war's. Mir fällt da nix ein, das sollen die Marketingfachleute machen, die sind da Spezialisten für - auch wenn man sich schon das eine oder andere Mal fragt, wie sie nun jetzt auf genau den Titel gekommen sind. Aber ich bin da allgemein eher anspruchslos. Ich kaufe auch selber weder nach Titel noch Klappentext noch Cover, sondern ausschließlich nach Leseprobe. Den Rest nehme ich selber gar nicht wahr - und mich überrascht es dann immer wieder, wie oft ich doch von Leuten höre, dass sie ein Buch wegen des Covers nicht kaufen.  ??? Dabei hat der Umschlag in meinen Augen so gar nichts mit dem Inhalt zu tun. Ich will einen guten Text, der Rest kann meinetwegen machen, was er will.  ;D

@Coppi
Schreib doch einfach mal drauf los. Ehrlich. Mach einfach. Du machst dir so wahnsinnig viele Gedanken um jedes Detail, ist zwar löblich, aber das führt dich doch auch ein bisschen in die "Noch ein Detail"-Spirale...  :knuddel:

Coppelia

@ Snö
:knuddel:
Das stimmt, ich müsste einfach mal alles ausblenden und es einfach tun. Müsste doch eigentlich möglich sein. :) Details kann man dann immer noch nachtragen - wobei ich dann ja etwas Bedenken habe, dass mir ein Detail alles zerschießt, aber über ein paar Dinge kann man wohl auch hinwegsehen.

Snöblumma

Eben, Details kannst du hinterher klären. Schreib! Los, los, hinsetzen und schreiben! Hirn aus! Machen!  :knuddel:

Issun

Ich habe gerade (eigentlich schon seit einer Ewigkeit) ein ziemlich blödes Problem: Ich liebe Realismus. Dementsprechend plage mich mit meinem magischen System herum, weil mir alles, was ich mir dazu ausdenke, zu unrealistisch vorkommt. Macht wenig Sinn, ich weiß...  ::) Ich will das System auf eine Art "wissenschaftliche" Grundlage stellen. Mir würden schon ein paar einfache Regeln reichen, warum die Magie so funktioniert, wie sie funktioniert. Aber was mir einfällt, genügt mir irgendwie nicht. Andererseits frage ich mich, ob Leser wirklich so kritisch sind, dass sie ein nachvollziehbares magisches System fordern, oder ob sie nicht einfach hinnehmen, dass die Magie eben funktioniert. Wenn man länger darüber nachdenkt, ist es ja auch nicht klar, dass bei Harry Potter ein lateinischer Spruch und ein Zauberstab genügen, um zu zaubern (oder steckte da noch mehr dahinter, und ich habe es vergessen?). Trotzdem habe ich es als Leser akzeptiert und auch gut gefunden. Mich macht der Gedanke ein bisschen traurig, dass ich ausgerechnet mit einem genretypischen Element solche Schwierigkeiten habe.

Moni

Zitat von: Christopher am 01. Juni 2014, 10:30:21
Bin gerade bei der Überarbeitung und es ist (mal wieder) schrecklich. Meine liebsten Wörter in diesem zu überarbeitenden Kapitel: Scheinbar und offensichtlich. Natürlich sind die Dinge offensichtlich - sonst würde ich sie ja nicht schreiben. Und scheinbar ist gar nichts - sonst würde ich es ja nicht schreiben  ::)

:rofl:  Ich hab auch solche Wörter, die häufen sich manchmal. Irgendwie und irgendwann zb, das sind so Klassiker bei mir, die bringe ich irgendwann irgendwie in jedem Satz unter.  ;D

@Issun: wenn man bei einem Magiesystem einen wissenschaftlichen Hintergrund aufstellen will, dann macht es sinn, sich zuerst mit den Konsequenzen der Anwendung zu beschäftigen. So mache ich das immer und es funktioniert ganz gut. Also nach dem Motto: Zauber a bewirkt das und das, wie wirkt sich das auf die Realität (des Romanes ) aus und welche Konsequenzen hat das Wirken von Zauber a in verschiedenen Umgebungen und vor allem wie wirkt es sich auf den Zaubernden aus, dass er Magie ausübt.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Klecks

Zitat von: Eleanor am 01. Juni 2014, 14:04:19Ich hasse es, wenn auf der Rückseite des Covers oder im Klappentext nur ein völlig aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat aus der Mitte des Buches steht, à la: "Xyz nahm sich einen weiteren Keks und sah Person B gedankenverloren an." Das ist für mich kein echter Anhaltspunkt, ob ich zugreifen soll, oder nicht.

Dito, so geht es mir auch. Ganz selten reißt mich ein solches Zitat zwar so mit, dass ich mir das Buch tatsächlich kaufe, aber das sind meistens die schlechtesten Bücher, die bei mir zu Hause landen. Die stärkste, emotionalste oder spannendste Stelle im Buch wird rausgepflückt, hinten drauf gepackt und der Rest an Text lässt dann total zu wünschen übrig.  :d'oh:

Zitat von: Snöblumma am 01. Juni 2014, 15:16:51
Wow. Meine Arbeitstitel sind in aller Regel der Name des Love Interest, das war's. Mir fällt da nix ein, das sollen die Marketingfachleute machen, die sind da Spezialisten für - auch wenn man sich schon das eine oder andere Mal fragt, wie sie nun jetzt auf genau den Titel gekommen sind. Aber ich bin da allgemein eher anspruchslos. Ich kaufe auch selber weder nach Titel noch Klappentext noch Cover, sondern ausschließlich nach Leseprobe. Den Rest nehme ich selber gar nicht wahr - und mich überrascht es dann immer wieder, wie oft ich doch von Leuten höre, dass sie ein Buch wegen des Covers nicht kaufen.  ??? Dabei hat der Umschlag in meinen Augen so gar nichts mit dem Inhalt zu tun. Ich will einen guten Text, der Rest kann meinetwegen machen, was er will.  ;D

Ich bin da als Autorin und als Leserin sehr wählerisch. Bei meinen bisherigen Covern durfte ich mir die verwendeten Bilder aussuchen. Beim ersten wurde mein Favorit genommen, bei meinem Zweitling habe ich meinen Wunsch und den des Verlags kombiniert. Die Graphiker haben dann immer etwas ganz Tolles daraus gemacht.  :vibes:

Zitat von: Issun am 01. Juni 2014, 16:26:06Aber was mir einfällt, genügt mir irgendwie nicht. Andererseits frage ich mich, ob Leser wirklich so kritisch sind, dass sie ein nachvollziehbares magisches System fordern, oder ob sie nicht einfach hinnehmen, dass die Magie eben funktioniert.

Ich würde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, Issun. Fantasy ist Fantasy und Magie ist Magie. Sie funktioniert in deiner Welt nach deinen Vorstellungen. Davon abgesehen nehme ich als Leserin das System immer als gegeben hin. Mal finde ich es gut und mal finde ich es weniger prickelnd, aber ich stelle es als System an sich und in seiner Funktionsweise nie in Frage. Dabei bin ich eine sehr, sehr anspruchsvolle Leserin. Also mach dir keine Sorgen.  :knuddel:

Siara

Zitat von: Klecks am 01. Juni 2014, 16:37:54
Ganz selten reißt mich ein solches Zitat zwar so mit, dass ich mir das Buch tatsächlich kaufe, aber das sind meistens die schlechtesten Bücher, die bei mir zu Hause landen. Die stärkste, emotionalste oder spannendste Stelle im Buch wird rausgepflückt, hinten drauf gepackt und der Rest an Text lässt dann total zu wünschen übrig.
Also ich mag solche Zitate. Danach lese ich meistens trotzdem noch mal ein bisschen quer, um sicherzugehen, dass es (wie du sagst) nicht die einzige gelungene Stelle ist. Aber eigentlich reizen mich diese Ausschnitte schon.

Zitat von: Issun am 01. Juni 2014, 16:26:06
Dementsprechend plage mich mit meinem magischen System herum, weil mir alles, was ich mir dazu ausdenke, zu unrealistisch vorkommt. Macht wenig Sinn, ich weiß...  ::) Ich will das System auf eine Art "wissenschaftliche" Grundlage stellen. Mir würden schon ein paar einfache Regeln reichen, warum die Magie so funktioniert, wie sie funktioniert. Aber was mir einfällt, genügt mir irgendwie nicht. Andererseits frage ich mich, ob Leser wirklich so kritisch sind, dass sie ein nachvollziehbares magisches System fordern, oder ob sie nicht einfach hinnehmen, dass die Magie eben funktioniert.
Für mich ist eine "wissenschaftliche" Grundelage alla Brandon Sanderson nicht unbedingt notwendig. Wenn der Autor es hält wie Rowling und Magie eben einfach funktioniert, ist das auch vollkommen in Ordnung. Das einzige, was mit dabei wirklich wichtig ist: Dass der Roman nicht aus seinen eigenen Regeln ausbricht oder sie hinbiegt, wie es gerade passt. Durch das "Wissenschaftliche" schränkt man sich natürlich ein, was aber gleichzeitig Spannung bringen kann, wenn die Figuren eben nicht einfach zauberstabschwingend ihre Probleme lösen. Beides hat seine Reize, und solange man seine Meinung über "logisch" oder "ist eben so" nicht im Laufe der Geschichte ändert, nehme auch ich beides als gegeben hin.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.