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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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0 Mitglieder und 9 Gäste betrachten dieses Thema.

Issun

Zitat von: Siara am 31. Mai 2014, 15:12:09
Anderen dann davon zu erzählen habe ich inzwischen aufgegeben - weil sie es ohnehin nicht verstehen und eher aussehen, als wären sie kurz davor, mich einliefern zu lassen.

Das kenne ich gut. Ich bin wirklich froh, schon früh über dieses Forum gestolpert zu sein, denn obwohl ich viele Leute kenne, die schreiben, git es nur wenige, die meine Interessen teilen und mit denen ich wirklich gute Gespräche über das Thema führen kann. Und bei denen, die nicht schreiben, kann ich bestenfalls monologisieren, eine Antwort zum Thema oder wirkliches Verständnis für meine Begeisterung kann ich da nicht erwarten. ::)

Zitat von: Klecks am 31. Mai 2014, 15:09:05
Aber diese Qual, wenn man zu einem Thema etwas schreiben will und es einfach nicht klappt ... gnah.  :gähn:

Jetzt, wo sich die Planung zu meinem Projekt langsam dem Ende nähert, habe ich wieder fürchterliche Angst davor, wirklich loszulegen. Was, wenn es nicht klappt? Wenn ich eine katastrophale Logiklücke übersehen habe? Wenn ich einfach nicht gut genug schreiben kann, um meine Ideen umzusetzen? Mein ganzes Herz hängt an diesem Projekt, und ich habe solche Angst, dass es zerplatzen könnte wie eine Seifenblase, wenn ich zu früh loslege. Andererseits drängen schon andere Geschichten nach, die ähnliches Suchtpotenzial haben, und ich will mit dem Schreiben nicht mehr warten...  :'(

Phea

@ Siara:
Stimmt, ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen in so einer Zwangsjacke wirklich gut schreiben zu können. Obwohl ... ich glaube, ich würde die Herausforderung annehmen  :hmmm:

@ Issun:
Das Gefühl kenne ich zum Glück nicht. Für die Logiklücken gibt es ja Betaleser und ich schätze mal, dass ich ohne die auch ziemlich aufgeflogen wäre. Ohne den Tintenzirkel wäre ich vermutlich aufgeflogen.
Fang an zu schreiben, wenn es dir richtig erscheint. Zu früh gibt es eigentlich fast gar nicht ;) Ich fange auch teilweise an, wenn ich gar kein Plot vor Augen habe. Dann kommt der Prolog und das erste Kapitel und erst dann fange ich richtig an mir darüber Gedanken zu machen  :rofl:

HauntingWitch

Zitat von: Klecks am 31. Mai 2014, 15:00:56
Ich kenne diesen Drang sogar sehr gut. Bei mir beginnt der Drang, sobald ich Feuer und Flamme für eine Idee bin, und lässt mich - mit kurzen Pausen - erst dann wieder los, wenn ich fertig geschrieben habe. Ich liebe dieses Gefühl, einfach etwas schreiben zu müssen, aber umso mehr quält es mich dann, wenn es irgendwo hakt bzw. gar nicht klappen will.  :d'oh:

Geht mir genauso, hatte ich gerade erst vorgestern. Ich war der absoluten Überzeugung, nicht schlafen zu können, bevor diese Szene steht, aber natürlich kamen die Worte nicht...  :d'oh:

Ich fühle mich gerade wie blutleer: Ich hätte zwei Projekte, an denen ich weitermachen könnte und sollte, aber nach diesem Überarbeitungsmarathon der letzten Wochen habe ich wie keine Lust. Und trotzdem befällt mich das schlechte Gewissen, wenn ich nichts schreibe. Aber ich sollte mir keinen Druck machen, Pause machen, ich habe ja keine Deadline, ich weiss...  :omn:

Siara

Das geht mit genauso, Issun. Gerade Freunde sind da eher zwanghaft interessiert, weil sie ja schließlich zuhören müssen, wenn ein Freund von einem Hobby erzählt. Aber ich will sie damit nicht nerven und wie du schon sagst, was Vernünftiges kommt dabei ohnehin nicht heraus. Daher bin ich auch gleich doppelt froh über den Tintenzirkel. :vibes:

Zitat von: Issun am 31. Mai 2014, 15:21:58
Jetzt, wo sich die Planung zu meinem Projekt langsam dem Ende nähert, habe ich wieder fürchterliche Angst davor, wirklich loszulegen. Was, wenn es nicht klappt?
Das wird schon. Am Anfang kommen mir meine Projekte - vollkommen egal, wie gut sie geplant sind - immer vor wie Neuland, das man erkunden muss. Da darf man hin und wieder noch etwas stolpern und aufgeregt sein. Nur lass dich davon nicht abschrecken. Wenn du daran hängst, dann kannst du dich ohnehin nicht ewig darum herumdrücken. Was raus will, weil es ein Herzensprojekt ist, das muss raus. Und selbst, wenn es hier und da etwas ins Stocken kommt: Dafür gibt es hier ja einen ganzen Haufen hilfsbereiter Köpfe. Das Schreiben ist auch deshalb so toll, weil man wenig kaputt machen kann. (Ganz anders als beim Bildhauen, wo weg ist, was weg ist). Wir können immer wieder ändern, wenn etwas nicht so ist, wie es sein soll. Also schnapp dir deinen Meißel... äh, deinen Stift/Tastatur, und ran da! Du schaffst das! :knuddel:

@Phea: Ehe ich ganz mit dem Schreiben aufhöre, würde ich in so einem Fall auch eher lernen, mit den Zehen oder zur Not der Nase zu tippen. :rofl:
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Coppelia

Siara hat völlig recht, dem kann man nichts hinzufügen. Issun, go! :pompom:

Klecks

Ich stimme Coppi und Siara zu, Issun: Leg los, du packst das!  :vibes:

Issun

#16131
Vielen Dank für euren Zuspruch!  :) Ich glaube, ich werde mich heute noch dahinterklemmen und mich einem Plotproblem stellen, das schon lange an mir nagt. Zum Glück habe ich in den letzten Wochen die Erfahrung gemacht, dass es für viele Plotprobleme eine adäquate Lösung gibt. Oder zumindest einen Notnagel.  ;)
PS.: Und dann sollte es nicht mehr lange dauern mit dem Plotten. Ich nähere mich ohnehin schon der "Deadline", die ich mir vorgenommen habe.  :gähn:

THDuana

#16132
Die Angst, Issun, mit dem Schreiben loszulegen, habe ich gerade auch, obwohl mein Plot noch nicht ganz steht, ich mich also noch etwas drücken kann. ;D

Mein Plot hat die letzten drei Tage rassant an Gestalt gewonnen, nachdem mir endlich ein Titel eingefallen ist, die mir gefällt. Nur dröselt sich der Plot gerade mächtig auf, ich bin am Grübeln, wer überhaupt eine eigene Perspektive bekommt und zu welchem Ende die ganze Geschichte kommen soll. Da hoffe ich noch auf einen wirklich guten Einfall in den nächsten Tagen, denn ohne das Ende wenigstens grob zu kennen, kann ich einfach nicht schreiben.

Christopher

Zitat von: Duana am 31. Mai 2014, 21:17:19
...nachdem mir endlich ein Titel eingefallen ist, die mir gefällt. ...

Wie macht man sowas? Ich denk seit Jahren da drauf rum und mir fällt und fällt einfach nix passendes ein was nicht völlig blöd oder an den Haaren herbeigezogen reißerisch klingt  ::)
Be brave, dont tryhard.

Siara

Zitat von: Christopher am 31. Mai 2014, 22:09:11
Wie macht man sowas? Ich denk seit Jahren da drauf rum und mir fällt und fällt einfach nix passendes ein was nicht völlig blöd oder an den Haaren herbeigezogen reißerisch klingt  ::)
Puh, dann bin ich damit ja wenigstens nicht allein. Gut, Jahre sind es bei mir noch bei weitem nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mit auch so bald nichts Passendes einfällt. Entweder es hat keinen Bezug zum Inhalt. Oder es verrät zu viel. Oder es klingt einfach (wie du sagst) vollkommen übertrieben und nach reißerischem Titel. Das nervt total. Es fängt ja schon beim Ordner an, in dem sich die Dokumente und Bilder befinden. Momentan heißt er "Neuer Roman, bisher namenlos". Super. :seufz:
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Christopher

Bei mir ist das ganze unter "bücher" gelistet. Also einfach alles, was ich schreibtechnisch so getippt habe ;D
Be brave, dont tryhard.

Klecks

Ich finde, dass die Titelfindung das mit Abstand Schwierigste am Schreibprozess ist. Welcher Name wird dem Werk gerecht, ohne übertrieben zu klingen? Was betont den Inhalt, ohne ihn dabei preiszugeben? Was greift die Atmosphäre des Romans auf, ohne sie für den gesamten Text festzulegen? Manchmal gibt es den Titel bei mir von Anfang an, manchmal ist die Titelfindung total frustrierend, aber Spaß macht sie immer.  ;D

Christopher

Oh nein, das macht gar kein Spaß! Der Pitch, der hat Spaß gemacht. Da hat man ein bisschen Freiraum mit dem man arbeiten kann. Aber ein Titel? Schrecklich! Gerade für so etwas unklares, undefiniertes, wie ich es fabriziert habe ist das Hölle. Da bleibt im Grunde nur, einen unbestimmten Titel zu nehmen, der quasi alles heißen kann und nur im entferntsten irgendetwas mit dem Inhalt zu tun hat.
Be brave, dont tryhard.

Siara

Das ist natürlich eine Möglichkeit. Aber selbst da - etwas zu finden, das interessant klingt, nicht wie Titel, die es in tausend Varianten schon gab, und nicht zu übersteigert... Dann macht es die Sache im Grunde auch nicht viel leichter. :P

An einem Titel zu arbeiten macht dann Spaß, wenn man Ansätze hat, mit denen man spielen kann, finde ich. Aber wenn einem nicht einmal eine passende Richtung einfällt, ist das irgendwie anstrengend. ::) (Zumal der Arbeitstitel ja eigentlich auch nicht wirklich wichtig ist, oder? Selbst, wenn das Ganze mal veröffentlicht wird, legen doch in der Regel die Verlage den tatsächlichen Titel fest?) Auch wenn ich verstehen kann, wenn man einen Arbeitstitel will, der gefällt. Das geht mir jedenfalls so.
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Coppelia

Entweder habe ich gleich einen coolen oder spektakulären Titel oder gar keinen. Und im zweiten Fall finde ich dann meist auch keinen mehr. :P

Ich "liebe" meine Stimmungsschwankungen. Solange ich überhaupt keine Ideen hatte, dachte ich die ganze Zeit "Ich will aber über Cicero schreiben!" :brüll: Jetzt, wo ich allmählich ein paar Sprenkel von Ideen bekomme, kriege ich Angst vor meinem tollkühnen Vorhaben und denke nur noch "Ich kann doch nicht über reale Personen schreiben, die wirklich gelebt haben, und mir etwas über sie ausdenken!"
Also wirklich ... :wums: